Hallo Ihr lieben Gärtner und Leute mit dem grünen Daumen,
letzten Sommer habe ich mir 3 Töpfe Lavendel gekauft. Bitte nicht fragen, welche von den vielen Sorten - er hat auf jeden Fall schön gerochen.
Zum Herbst hin wurde er dann etwas unansehnlich und ich dachte, bevor er stirbt, pflanze ich ihn auf die Wiese hinter dem Haus in einer stillen Ecke unter einen Baum. Hab ich auch gemacht und habe dann mit Entsetzen gesehen, die Wiese wurde gemäht. "Der arme Lavendel!"
Eine Sportschwester sagte, das sei aber nicht schlimm, der käme auch nach dem Mähen wieder.

Über den Winter habe ich nicht mehr an den Lavendel gedacht und als wir neulich auf der Wiese in der Sonne saßen, ist mir aufgefallen, daß die halbe Wiese mit blauen Blümchen, statt mit Gänseblümchen übersäht war. Ist das mein Lavendel?

Ich habe mir einen Stengel mit vor den PC genommen und recherschiert und "ja" es ist mein Lavendel, der sich nun wie Gänseblümchen über die Wiese verteilt hat. Meine Einpflanzung ist nicht mehr zu erkennen - eben nur die komplette Verteilung der Blüten auf der Wiese.

Das hab ich nicht gewußt! (Alle sprachen immer von Lavendelsträuchern und ich dachte, aus meinen Blumentöpfen werden auf der Wiese auch Sträucher)

Kann mir da jemand mehr zu sagen?

Liebe Veetina

Bin ich froh dass du das hier schreibst. Ich wohne unmittelbar neben einem alten Moor (Naturschutzgebiet) und "darf" keine Invasieven Planzen in meinen Garten tun. Das mit dem Lavendel wusste ich nicht und wollte schon der unteren Mauer entlang einige setzen. Kann ich jetzt nicht mehr, bin aber froh dass ich es vorher weiss.

LG
Paravip

Liebe Pravip,
es gibt verschiedene Lavendelarten und ich weiß nicht, ob das mit allen so ist!!!

Das kann uns aber sicher die Kräuterfee sagen!

Dein Lavendel muß sich durch das Mähen ausgesäät haben.
Lavendel muß im Herbst bis kurz über das vorjährige Holz zurückgeschnitten
werden, damit er schön bleibt.

Ich weiß ja nicht viel über Pflanzen, aber das mit dem aussähen müßte stimmen. Der Lavendel bildet im Herbst Samen, der, wenn er durch eine Mähmaschiene (Kreiselmäher) über die ganze Wiese verteilt wurde, dort "Fuß gefasst hat". Bei uns zu Hause wachsen einige in den Pflasterritzen am Holzschober. Immer wenn ich den Lawendel auch nur schief ansehe, bekomme ich schon schimpfe: "Der bleibt da stehen!"

Invasiev ist Lavendel mit Sicherheit nicht. In dem beschriebenen Fall werden sich die Samen durch die Verarbeitung des trockenen Grases so vermehrt haben. Das ist aber sehr selten. Wurzelausläufer bildet Lavendel nie. Und in einem Moor durfte er sich sehr schwer tun, weil der Boden zwar mager, aber zu sauer ist. Lavendel liebt sonnige Flächen. Der Boden muß sehr mager (mit geringem Mineral- bzw. Düngeranteil). Die schönen Lavendelfelder in Südfrankreich sind eigentlich nur ein Zeichen dafür, dass dort Bauern leben, deren Boden kaum genügend zum Überleben hergibt.
Wie ihr schon gelesen habt - bei uns steht der Lavendel in den Pflasterfugen - also in weißem Sand, der unter dem Pflaster liegt.
Sortenvielfalt gibt es bei Lavendel. Das stimmt. Wer mal so richtig staunen will, schaut mal im Internet bei Rühlemann rein. Diese Kräutergärtnerei hat eine Sortenvielfalt, die einfach überwältigend ist. Der Herr Rühlemann ist übrigens auch Quereinsteiger - genau wie ich. Ich bestelle auch jedes Jahr viele meiner Sämereien bei ihm, und auch viele meiner Mutterpflanzen haben ihren Ursprung dort. Ihr findet ihn unter http://www.kraeter-und-duftpflanzen.de. Der hat auch eine Onlinshop. Ich bin ja noch nicht so weit. Selbst meine Internetseite liegt immer noch brach.

So vielseitig wie der Lavendel sind wohl nur wenige Pflanzen: Motten vertreiben, Wunden heilen oder einfach nur für Entspannung sorgen – kein Problem für den Alleskönner. Und eine Zierde für jeden Garten ist er außerdem. Dabei ist er gleichzeitig pflegeleicht, anspruchslos und robust. Nährstoffe und Wasser werden selten benötigt und mit einem Platz in der prallen Sonne gibt sich der Lavendel gern zufrieden.
Hier zulande wird das ätherische Kraut als Gartenpflanze immer beliebter. Da er ein Dauerblüher ist, schmückt der Lavendel Beete und Balkon über lange Zeit bis weit in den Spätsommer hinein. Seine positiven Kräfte auf Körper, Geist und Seele sind seit jeher bekannt und werden auch heute noch geschätzt. Als Duftessenz, Kosmetiköl und Küchenkraut wird der Lavendel am häufigsten verwendet und auch schon in der Biedermeierzeit füllte er kleine Leinensäckchen, die in Wäscheschränken für frischen Duft sorgten und gleichzeitig Ungeziefer fern hielten.
Lavendel als Heilmittel
Wer Lavendel nicht nur im Garten genießen möchte, kann auch seine Heilkraft für sich nutzen. Als ätherisches Öl wirkt Lavendel bei Schnitt- und Brandverletzungen, Insektenstichen sowie kleinen Entzündungen antiseptisch und schmerzlindernd. "Das Öl wird direkt auf die Wunde geträufelt und erzielt dabei schnelle und durchgreifende Effekte", erläutert Irene Dalichow, Fachbuchautorin aus München. Denn Lavendelöl wirke zudem entgiftend, sei stark heilungsfördernd und verhindere die Narbenbildung.
Auf den Puls-Messstellen am Handgelenk und Hals verrieben, hat das Öl eine beruhigende, entspannende und harmonisierende Wirkung. "Es entlastet sogar den Kreislauf und hilft beim Einschlafen oder gegen Angstzustände und leichte Depressionen", sagt Dalichow. Vermischt man ein bis zwei Tröpfchen des Öls mit einem Esslöffel Mandelöl und massiert damit die Schultern, wirke es lockernd und wärmend.
Das Öl kann man kaufen – die eigene, recht aufwendige Gewinnung durch Wasserdampf-Destillation aus den Blüten und Stängeln lohnt sich fast nicht. Da ätherische Öle sehr intensiv seien, empfiehlt Irene Dalichow aber, erst einmal mit einem Tröpfchen zu testen, ob man Lavendelöl auch verträgt. Es müsse auf jeden Fall sachgemäß angewendet und sorgfältig nach Anleitung dosiert werden.
Getrocknete und frische Lavendelblüten kann man als Tee, für ein Bad oder eine Inhalation aufgießen. Die Blüten werden mit heißem Wasser übergossen und für einen Tee durch ein Sieb gegossen. "Der Tee unterstützt die Funktion von Gallenblase und Leber, er reinigt die Mundhöhle und wirkt sogar gegen Pilze und Bakterien", erklärt Dalichow. Auch gegen unreine Haut und starkes Schwitzen könne der Tee zum Einsatz kommen, zudem fördere er die Konzentration und stärke die Nerven. Den Aufguss inhaliert man bei Asthma und Husten.

Wir haben auch Lavendel im Garten und ich finde ihn einfach nur wunderbar. Sieht toll aus, riecht gut und er hat so viele weitere nützliche Eigenschaften. Einfach nur schön. Sollte es in jedem Garten geben.