In unserer heutigen Zeit ist sich mancher nicht mehr bewusst, was eigentlich Advent bedeutet. Advent bedeutet übersetzt Ankunft.
Doch wessen Ankunft erwarten wir, ausser, dass es ein paar freie Tage gibt, Stress beim Einkaufen, kochen usw. Wir haben den wirklichen Sinn für Weihnachten aus den Augen verloren.
Für die meisten von uns ist es eine sehr hektische Zeit und niemand ist sich mehr der wirklichen Bedeutung bewusst.
"Gott ist in Jesus Mensch geworden um sich mit uns zu versöhnen."
Wie müssen das verstehen?
Ich möchte versuchen, dies in drei Aspekten kurz zu erklären.
1. Gott kommt uns in dem Menschen Jesus so nah, wie er uns näher gar nicht kommen kann.
Wir müssen zuerst mit einem alten Mißverständnis aufräumen: Gott ist nicht einer, der im Himmel fern der Erde thront und mit unserer Welt eigentlich nichts zu tun haben will. Wir sollten gar nicht nach oben schauen, wenn wir an Gott denken. Gott ist nämlich hier auf Erden, mitten unter uns (Mt 18,20). Er sucht geradezu unsere Nähe. Er will nicht fernab von unserem Leben seinen göttlichen Geschäften nachgehen. Er ist nicht der große Strippenzieher, der diese Welt aus sicherer Ferne regiert, ohne daß er sich das Weltgeschehen wirklich etwas angehen läßt. Das wäre ein einsamer Gott. Gott ist aber alles andere als einsam. Er ist Gott als Vater, Sohn und Heiliger Geist. Gott ist nicht einfach nur göttlich, sondern auch menschlich. Daß Gott Mensch wird, ist aber keine zeitlich begrenzte, sondern die ewige Wirklichkeit Gottes. Darum ist es auch keine Episode, daß Gott unsere Nähe sucht. Wie sollte Gott uns näher kommen als in einem Menschen, in einem Kind?
2.Gott kommt, indem er das Leid des Menschseins trägt, auch in unser Leid hinein, um uns aus dem Leid herauszuholen.
Wer liebt, macht dem Geliebten Geschenke. Gott schenkt uns nicht dieses oder jenes, auch nicht ein sorgenfreies Leben, sondern er schenkt uns sich selbst. In dem Kind Jesus, in dem er zu uns gekommen ist. Er läßt sich auf die Nöte dieser Welt ein. Auch auf unsere ganz persönlichen Nöte. Und er will uns unsere Nöte abnehmen. Er kennt unsere Not. Darum versteht er uns. Er hat ein offenes Ohr für unsere Nöte. So wie Jesus ein offenes Ohr hatte für die Nöte seiner Mitmenschen.
3. Gott will nicht deine Betriebsamkeit, sondern dein Vertrauen.
Die Botschaft vom Weihnachtsfrieden, von Licht und Liebe hören wir jedes Jahr aufs Neue. Das wahre Leben, unsere Erfahrungen sind anders. Wir sehnen uns zwar nach weihnachtlichem Frieden, aber wir erleben ihn nicht. Statt Frieden bestimmen uns Betriebsamkeit, Streß, Leistungsdruck und Streit. Uns zu behaupten wird von uns gefordert, nicht uns fallen zu lassen. Wir sehnen uns zwar nach Liebe, nach Frieden und Vertrauen; aber gut angesehen sind wir dann, wenn wir für die anderen etwas leisten. Aber Gott ist anders. Er will nicht unsere Leistung, sondern unser Vertrauen. Vielleicht würden wir ihm gern vertrauen. Aber Vertrauen läßt sich nicht erzwingen, es stellt sich nicht auf Befehl ein. Unser Vertrauen wurde vielleicht schon oft enttäuscht, und wir sind vorsichtig geworden. Wem können wir überhaupt noch vertrauen? Wird vielleicht auch Gott uns enttäuschen? Du kannst dich vorbehaltlos auf ihn einlassen und ihm vertrauen. Er wird an deiner Seite stehen, wenn es finster in dir ist. Er hat keine Hintergedanken und will dich nicht für seine Zwecke instrumentalisieren. Er gibt dich niemals auf.
Im Glauben an den Gott, der Mensch geworden ist, kannst du Frieden finden. Frieden in allem Unfrieden, der in dieser Welt noch herrscht.
Das ist Weihnachten, ein Fest der wahren Liebe.
Liebe Grüsse Blueyes
Das Licht ist in die Welt gekommen, aber die Menschen liebten die Dunkelheit mehr als das Licht.