Das Epiphaniasfest ist das älteste nichtjüdische Herrenfest und das erste Fest der Kirche, das kalendarisch festgelegt war (später kam das Christfest hinzu). Vermutlich entstand es um 300 im Osten und bekam die Inhalte: Geburt Jesu, Taufe Jesu, Weinwunder zu Kana und zuletzt auch die Verklärung Jesu, wobei es regional unterschiedliche Schwerpunkte in der Feier gab. In manchen Gegenden aber wurden drei Inhalte zugleich gefeiert. Im Laufe der Zeit verlagerte sich im Westen der Schwerpunkt auf die drei Weisen aus dem Morgenland, wodurch ein engerer Bezug zum Christfest hergestellt wurde. Im Osten hingegen lag der Schwerpunkt auf der Taufe Jesu, und in der armenischen Kirche ist der 6. Januar bis heute das Geburtsfest Christi. Das Fest Epiphanias ist bis heute natürlich nicht das Fest der "Heiligen Drei Könige", sondern das Fest des Kindes in der Krippe, das der Heiland der Welt ist. "Epiphanie" bedeutet "Erscheinung", und am 6. Januar sowie in der darauffolgenden Zeit wird besonders der Aspekt der Erscheinung Gottes im Fleisch, der Herrlichkeit Gottes, wie sie uns im Leben und Wirken Jesu offenbart wurde, betont. Die protestantische Kirche konnte mit dem Fest wenig anfangen, nur die Lutheraner übernahmen es aus dem römischen Festkalender, wobei Luther den Schwerpunkt auf die Taufe Jesu legte, aber auch die Bezeichnung "Tag der Heiligen Drei Könige" oder "Fest der Erscheinung" verwendete. Im Laufe der Zeit aber wurde das Fest immer bedeutungsloser, und Versuche, es mit anderen Inhalten zu füllen (z.B. als Missionstag), scheiterten. Die früher auf einen Tag gelegten Inhalte (drei Könige, Taufe Jesu, Weinwunder zu Kana und Verklärung) sind nun auf die Epiphaniaszeit verteilt worden. Die Epiphaniaszeit führt hin in die Fastenzeit, die wiederum den Weg weist in das Leiden und Sterben unseres Herrn, wobei wir wissen, dass Johannes das Kreuz Jesu als dessen Herrschaftsthron interpretiert und gerade am Kreuz die Herrlichkeit Gottes deutlich wird. Am Gipfelpunkt, an dem sich Epiphanias- und Fastenzeit begegnen, hören wir das Evangelium von der Verklärung Jesu, das uns in eine Welt schauen läßt, die noch fern von uns ist. Aber durch die Auferstehung wissen wir, dass der Weg durch Leid und durch Tod in dieser in Jesus uns so nahe gekommenen, wunderbaren Welt enden wird. Die liturgische Farbe ist am 6.1. und am letzten Sonntag nach Epiphanias Weiß, denn beide Tage sind Christusfeste. Die Sonntage dazwischen haben die Farbe Grün. Je nach Länge der Epiphaniaszeit werden nicht alle Sonntage nach Epiphanias begangen. Es wird jedoch immer der letzte Sonntag nach Epiphanias gefeiert, unabhängig von der Länge der Epiphaniaszeit.
Danke Dir, wieder was dazugelernt, meiner Grossen kommt das bestimmt im Reli Unterricht mal zugute, sie lernen diese Feiertage auch schon in der Grundschule. Später in der weiterführenden geht das oft in Vergessenheit. Schade, dass es zu meiner Schulzeit nicht Piz gegeben hat und einen PC und Dich und... und... und...
NIna „Ein Jahr zählt mir soviel Tage, wie man genutzt hat.”
George Bernard Shaw, ir. Schriftsteller, 1856-1950
Drei Könige wandern aus Morgenland, ein Sternlein führt sie zum Jordanstrand, in Juda fragen und forschen die drei, wo der neugeborene König sei. Sie wollen Weihrauch, Myrrhen und Gold zum Opfer weihen dem Kindlein hold.
Und hell erglänzt des Sternes Schein, zum Stalle gehen die Könige ein, das Knäblein schaunen sie wonniglich, anbetend neigen die Könige sich, sie bringen Weihrauch, Myrrhen und Gold zum Opfer dar dem Knäblein hold.
O Menschenkind! halte treulich Schritt! Die Kön'ge wandern, o wand're mit! Der Stern des Friedens, der Gnade Stern erhelle dein Ziel, wenn du suchest den Herrn: und fehlen Weihrauch, Myrrhen und Gold, schenke dein Herz dem Knäblein hold!
Peter Cornelius (1824-1874)
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