Danke für die ausführliche Erklärung, liebe Fundkatze. Wobei ich sagen muss, dass sie mir grundsätzlich bekannt ist, sich mir aber eben der Sinn des Ganzen trotzdem nicht erschließt.
Um die Leiden und die Auferstehung Jesu wissen die Christen, sicher, aber eine Identifikation mit diesen Leiden erscheint mir tatsächlich unlogisch und ergibt für mich keinerlei Sinn. Grundsätzlich ist der Mensch ja durchaus in der Lage, sich auch ohne Selbstkasteiung dem Glauben und der Erwartung hinzugeben, ohne sich durch alltägliche Dinge ablenken zu lassen. Sicher war das zu früheren Zeiten selbstverständlicher, wobei es damals wohl nicht ein zusätzlicher Sinn des Fastens war zu erkennen, was überflüssig und was wichtig ist, denn damals war das Gros der Menschen froh, wenn das Leben überhaupt irgendwie gefristet werden konnte. Sie litten ohnehin zu allen Zeiten unter viel Arbeit und wenig Brot, warum sollten sie sich dann zusätzlich durch Fasten schwächen? Insofern erscheint mir die Fastenregelung tatsächlich als eines der vielen von Gott gebotenen sinnlosen Rituale, denn das von ihm Gewünschte ist ja geschehen. Sein Sohn starb zur Erlösung der Menschen.
In Antwort auf:als eines der vielen von Gott gebotenen sinnlosen Rituale,
Ja liebe Beate - aber jetzt solltest Du mir aber mal einige dieser angeblich sinnlosen Gebote nennen.
Also die von Gott eingeführten - nicht die von Menschen bzw. einer religiös ausgerichteten Organisation.
Zu den, schon im alten Testament erwähnten Regeln hat Fundkatze ja schon etwas richtiges gesagt. Jesus war nicht so auf die Einhaltung dieser Vorgaben erpicht, ja die Eine oder andere hatte er sogar abgeschafft.
Einmal hat er sogar (sinngemäß) zu den Erzkonservativen gesagt: "Wenn ihr schon die alten Regeln einhalten wollt, dann aber alle, und nicht nur die, die euch gerade passen.
ich weiß, es ist feige, aber ich stehe dazu: Ich nenne hier keine von mir als sinnlos empfundenen Gebote Gottes, von denen es hauptsächlich im Alten Testament förmlich wimmelt. Damit meine ich nicht die 10 "offiziellen", denn das sind in meinen Augen Grundregeln des menschlichen Zusammenlebens, die jeder Mensch, der Sensibilität und Intelligenz besitzt, größtenteils von sich aus beherzigen sollte.
Nein, ich möchte hier keine grundsätzliche Glaubensdiskussion entfachen, denn der Glaube ist eine ureigene persönliche Sache. Jeder Mensch macht im Leben Erfahrungen und zieht daraus seine eigenen Schlüsse. Wie gesagt, ich habe mich lange und intensiv mit meinem Glauben auseinandergesetzt und ihn aus vielerlei Gründen verloren.
Meine Fragen bezüglich der Fastenzeit waren persönliches Interesse, weil ich nicht mit der Tradition des Fastens groß geworden bin und den Sinn nicht wirklich sehe, auch wenn mir die Gründe relativ gut bekannt sind.
Nun ja, feige wollen wir es jetzt mal nicht gerade nennen.
Ich wollte Dich ja auch nicht provozieren. Aber es gibt Regeln, die erscheinen nur auf den ersten Blick sinnlos - und wenn man etwas nachhakt kann man durchaus den Sinn sehen.
Aus dem christlichen Bereich fällt mir jetzt so aus dem Stegreif auch nichts ein. Aber nehmen wir doch mal zwei Beispiele aus dem Islam:
Alkoholverbot und Schweinefleischverbot: In den islamischen Ländern ist es ja meist sehr heiss und da kann ein Alkoholrausch leicht mal tödlich enden. Und zum Thema Schweinefleisch und hohe Temperaturen... das erklärt sich ja von selbst.
Da wir hier ja vom Fasten reden - Nicht grundsätzlich alle Menschen waren in dieser Zeit so arm, dass sie sich kein vernünftiges Essen leisten konnten. Meist waren es ja Bauern, und davon sehr viele Schafzüchter. Gegessen wurde logischerweise das, wovon genügend vorhanden war: fettes Hammelfleisch.
Nun wird Dir aber z.B. jeder Internist glaubhaft versichern, dass es durchaus sinnvoll ist, mal für 40 Tage, also gerade mal 1 Monat und 10 Tage, auf Fettes zu verzichten. So hat die Fastenzeit auch durchaus einen sinnvollen gesundheitlichen Aspekt.
Du hast zweifellos Recht damit, dass es immer darauf ankommt, WIE Dinge gelesen und interpretiert werden, und das ist eben doch auch im Bereich der Christenheit insgesamt sehr unterschiedlich. Dazu kommen dann eigene Erfahrungen, und bei mir ist es so, dass ich mit zunehmendem Alter mehr hinterfragt, genauer hingeschaut und meine eigenen Schlüsse gezogen habe bzw. diese sich auch durch Gespräche mit anderen Menschen entwickelt haben. Dazu kommen dann persönliche Erfahrungen. Und ich weiß, dass sogar jeder, der sich dem Glauben an Gott wirklich hingibt, irgendwann auch mal von Zweifeln befallen wird. Bei mir waren sie irgendwann so extrem geworden, dass ich sie nicht mehr abfangen konnte.
Ich weiß, es klingt klischeehaft, aber ich hatte lange Zeiten, da verrammelte ich mich in meiner Küche, wenn meine Familie aus dem Haus war, und schrie und haderte mit Gott.
Du hast sicherlich recht damit, dass jeder von uns mal mit Zweifeln befallen wird.
Es wäre mal interessant zu wissen, woher diese Zweifel kommen. Und warum sie einem fast verrückt machen.
Ein jeder Christ, oder auch einer, der auf dem Wege dahin ist, wird mit Zweifeln befallen. Wirf sie einfach ab, schieb sie beiseite, denn es ist nur einer der in einem diese Zweifel weckt.
Du weisst sicherlich wen ich meine. Ich weiss wir haben nichts zu verlieren, wenn wir Kinder Gottes sind. Wir haben aber alles zu verlieren, wenn wir es nicht sind. Und wir müssen immer wieder darum kämpfen.
Es geht auch nicht darum, dass wir ein perfektes Leben führen. Das können wir nicht. Aber wir können Jesus darum bitten uns zu verändern. Wir können ihn bitten, unsere Fehler zu verzeihen. Mehr müssen wir nicht tun. Denn nur so können wir mal erettet werden.
Ich bin sicherlich kein perfekter Mensch. Doch ich glaube daran was Jesus tat. Das alleine genügt und schenkt mir auch einen gewissen Frieden.
Natürlich dürfen wir auch hinterfragen und sollen es auch. Nur so, wenn wir uns damit beschäftigen, können wir erkennen, was Gott von uns will.
Gruss Blueyes
Das Licht ist in die Welt gekommen, aber die Menschen liebten die Dunkelheit mehr als das Licht.
Wer von euch macht das dieses Jahr in irgendeiner Weise? Verzicht auf Zigaretten, Süßigkeiten, Alkohol, Handy, Internet, Fernsehen, Illustrierte, etc.? Dinge von denen man meint, ohne geht es nicht, aber im Grunde geht es ganz gut ohne, und man beweißt sich dies durch bewußten Verzicht.
Es grüßt die Fundkatze Jeder Tag ist ein neuer Anfang! (T.S.Elliot)
Zitat von FundkatzeSeit Mittwoch ist wieder Fastenzeit. 40 Tage lang- 7 Wochen! Wer von euch macht das dieses Jahr in irgendeiner Weise? Verzicht auf Zigaretten, Süßigkeiten, Alkohol, Handy, Internet, Fernsehen, Illustrierte, etc.? Dinge von denen man meint, ohne geht es nicht aber im Grunde geht es ganz gut ohne und man beweißt sich dies durch bewußten Verzicht.
Ich!!!!
Ich verzichte auf Arbeit!
Lieben Gruß vom Kochmauserl
Keiner verdient deine Tränen und wer sie verdient, wird dich sicher nicht zum Weinen bringen.
...na darüber habe ich aber schon heftig nachgedacht.... was man da alles an Vernünftigem auf die Beine stellen könnte. Sport treiben, mehr schlafen, spazieren gehen, mit Freunden reden.... vielleicht müsste ich den PC verkaufen
Herzlich, Euer Granatapfel Die Zeit ist ewig auf der Flucht vor dem Stillstand
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Offline
Gruss Blueyes
