Puuh Patrick, jetzt fragst Du mich aber was. Kann mich nicht mehr wirklich daran erinnern, wie das damals bei uns war und aus was die Palmen waren. Bin eher der Kirche ferngeblieben als Kind. Gerade bei den Katholiken war alles immer so langweilig.
Jetzt gehe ich jeden Sonntag in die Gemeinde. Ist aber auch ein ganz anderer Gottesdienst, als den den ich von meiner Kindheit her kannte. Damals war viel Heuchelei dabei.
Gruss Blueyes
Das Licht ist in die Welt gekommen, aber die Menschen liebten die Dunkelheit mehr als das Licht.
Zitat von Blueyes Damals war viel Heuchelei dabei.
Und was hat jetzt jene Heuchelei mit den schönen alten Palmsonntagsbräuchen zu tun?
Hier etwas Info:
In Antwort auf:
Zum Teil haben sich Vorstellungen und Bräuche bis heute erhalten. In vielen Gegenden erfolgt das Binden der Buschen nach alt überlieferten Gesetzen. Bei der feierlichen Palmprozession tragen die jungen Burschen große geschmückte, in südlichen Gegenden oft auch mannshohe Palmstangen.
Der gesegnete Palm soll Haus, Wohnung und Stall gegen alles Böse schützen. In Bayern steckt man die Palmzweige (Palmbuschen) hinters Kreuz im Herrgottswinkel.
Palmprozessionen sind im Abendland bereits seit dem 8. Jahrhundert nachgewiesen.
In Westfalen gab es früher einen hübschen Brauch für Kinder. Die Palmbuschen wurden mit Vögeln aus Hefeteig, Brezeln und Süßigkeiten sowie Früchten geschmückt. Nach dem Gottestdienst wurden Sie im Haus versteckt. Die Kinder mussten Sie suchen und wer sie fand rief: Palmsonntag, Palmsonntag! und durfte als erster mit dem Plündern der Süßigkeiten beginnen.
In vielen Gegenden Süddeutschlands leben viele Bräuche von früher auch heute noch weiter, so werden in Teilen Bayerns zum Beispiel getrocknete Weidenkätzchen ins Futter, zum Schutz gegen Krankheiten und Seuchen gegeben.
Die Bäuerinen in den ländlichen Gebieten verbrennen einige Zweige der Palmstangen (Palmbuschen) im Herdfeuer, (soweit man noch einen Holzofen hat)um so Hagel und Blitz vom Haus fern zu halten.
Bei uns nahm man die Weidenzweige mit den Palmkätzchen dran. Die wurden dann am Palmsonntag in der Kirche geweiht. Danach ging man zum Friedhof und verteilte sie auf den Gräbern der nahen Verwandten. Ein oder zwei Zweige steckte meine Mutter aber auch immer hinter das Schutzengel-Bild das über meinem Kinderbett hing, bzw. hinter das Heiligen-Bild oberhalb des Ehebettes.
Frag mich jetzt aber nicht warum. Muß wohl irgendein Schutz gewesen sein. Wie das hier der Brauch ist, weiß ich nicht. Das was ich grad beschrieben habe stammt aus meiner Kindheit in Rumänien.
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Liebs Grüßle Chris
"Sechs Wörtchen nehmen mich in Anspruch jeden Tag: Ich soll, ich muß, ich kann, ich will, ich darf, ich mag." Friedrich Rückert (1788-1866),
Bin zwar nicht katholisch, aber die Palmbuschen haben mir schon immer gefallen, vor allem die aus der Salzburger Region. Da werden in die Buschen noch bunte Holzspanspiralen eingebunden, Farben, die einen Fröhlich stimmen. Mir ist auch bekannt, daß die Bauern diese Palmbuschen nach der kirchlichen Weihe in ihre Äcker stecken, um sich Segen für Wachstum und Ernte zu erbitten.
Ich kenne das auch wie Patrick beschrieben hat. Wir nehmen da auch Buchsbaum, Weidenkätzchen und evtl noch eine Blume oder bunte Bänder. Ansonst kommt bei uns an dem Tag auch der Palmhase. Es ist ja Fastenzeit und daher gibts keine Süßigkeiten und der Palmhase macht da eine Ausnahme. Es gibt bunte Eier und ein wenig Schokolade. Aber nur wenig, kein Nest wie beim Osterhasen.
MANU
Wo kämen wir den hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin und niemand ginge, um einmal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge
Hallo Patrick. Ich würde es nicht als Brauch bezeichnen. Der Palmsonntag hat ja eine Bedeutung. Er nimmt Bezug auf Jesus und sein Sterben. Wir sollen uns lediglich nochmal daran erinnern, was er für uns getan hat. Insofern möchte ich es als Heuchelei bezeichnen, dass man ihn erst feiert und dann qualvoll sterben lässt. Doch das mit dem Heucheln war eher auf unsere damalige Kirche bezogen und auf die Menschen, die relgelmässig zum Gottesdienst kamen einschließ meinem Religionslehrer.
Übrigens Schutz gegen das Böse können Dir keine Palmzweige bieten. All diese Dinge, die Du unten aufgeführt hast ist reiner Aberglaube und absolut nicht biblisch.
Doch nimm bitte diesen Beitrag nicht persönlich. Er dient lediglich dazu die Leute nicht in die Irre zu führen.
Gruss Blueyes
Das Licht ist in die Welt gekommen, aber die Menschen liebten die Dunkelheit mehr als das Licht.
Palmsonntag - es fällt mir schwer, da wirklich an Palmen zu denken. Zu sehr wurden, gerade im Norden, die heidnischen Bräuche sosehr in die kirchlichen Belange einbezogen. An was ich glaube - ja schon, an einiges. Aber selbst das "Vater Unser" spreche ich bei Beerdigungen nur mit, weil ich die Menschen neben mir respektiere. Nein - ich gehöre keiner Sekte an und werde mich auch keiner anschließen. Nur ist es mir diese Woche so brutal ins Bewußtsein gedrungen. Oh, ich will das nicht beschreiben. Ich will niemanden verletzen. Aber, ich darf anderes sehen, ich darf auch anderes fühlen. Und ich darf trotzdem alle in den Arm nehmen. Ich weiß, dass ich es darf.
Zu der Aussge: erst feiern und dann qualvoll sterben. Unser Glaube beruht genau auf letzteres, er mußte ja sterben sonst hätte das alles keinen Sinn gemacht. Und qualvoll, ich fand diese Art zu sterben auch nicht toll oder berauschend, aber damals war das so üblich, da hatten die Leute eine andere Ansicht dazu. Zumal uns das nur zeigt, so viel hat sich von damals zu heute auch nicht verändert.....
MANU
Wo kämen wir den hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin und niemand ginge, um einmal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge
Heute waren wieder einige Menschen mit den Palmbuschen unterwegs zu den Kirchen. Vor allem viele alte Menschen ... das hat mich doch berührt.
Habe mein Fotoalbum herausgeholt und nachgeschaut. Im April 1976 war "die zweijährige kleine Passionsblume" auch mit dem Palmbuschen unterwegs in die Kirche. Ich trug einen roten Mantel. Der Palmbuschen schaut ganz bunt aus - Palmkätzchen, kleine Brezen und rote Bänder ...
Liebe Grüße von Passionsblume
____________________________________________________________________________________________________ Der gefährlichste Satz der Sprache ist: "So haben wir es schon immer gemacht." (Grace Hopper)