50 Jahre unbesiegt: Asterix und Co feiern Geburtstag
Ein halbes Jahrhundert ist Asterix unbesiegt, hat Römer verhauen und jedes seiner 33 Abenteuer mit einem fröhlichen Festmahl beendet. Am 29. Oktober werden die Comics um den kleinen Gallier und seinen Freund Obelix 50 Jahre alt.
Schon eine Woche davor, am kommenden Donnerstag, erwarten Fans gespannt den 34. Band. Kritiker fragen dagegen, ob nach so langer Zeit nicht ein Schlussstrich fällig wäre.
"Wir befinden uns im Jahre 50 v. Chr. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt... Ganz Gallien?..." So fängt jeder der Asterix-Bände um das Dorf der unbeugsamen Gallier an, die den römischen Invasoren mit der List von Asterix und dem Zaubertrank des Druiden Miraculix das Leben schwer machen. Mit 325 Millionen verkauften Alben in 110 Sprachen und Dialekten ist die Comic-Serie eine der erfolgreichsten der Welt.
Ausgedacht haben sich Zeichner Albert Uderzo und Texter René Goscinny den kleinen Helden im Sommer 1959 in einer Sozialwohnung bei Paris. "Albert wollte Asterix erst nach traditioneller Vorstellung als heldenhaften Muskelmann zeichnen", erinnert sich René Goscinny später. "Meine Idee war genau das Gegenteil: ich wollte einen Antihelden, einen kleinen Kerl."
Bescheidene Startauflage Zum ersten Mal veröffentlicht wurde Asterix am 29. Oktober 1959 in der französischen Wochenzeitschrift "Pilote". Das erste Album "Asterix der Gallier" kam zwei Jahre später in einer noch bescheidenen Startauflage von 6.000 Exemplaren heraus. Doch schon 1967 knackte "Asterix und die Normannen" die Marke von einer Million.
Mit Asterix und Obelix lassen Uderzo und Goscinny die Leser nach und nach durch die antike Welt ziehen - und stiften mit einem freien Umgang mit der Geschichte einiges an Verwirrung. So können Touristen auf Korsika heute eine "traditionelle Eselswurst" kaufen, die es aber erst seit ihrer Beschreibung im entsprechenden Asterix-Band gibt.
1977 droht den Asterix-Abenteuern dann ein jähes Ende: Autor Goscinny stirbt mit nur 51 Jahren. Allen Unkenrufen zum Trotz beschließt Zeichner Uderzo, alleine weiterzumachen, und hat damit Erfolg. Ihren Höhepunkt erreicht die auch durch Filme befeuerte Asterix-Euphorie 2001: "Asterix und Latraviata" kommt in Europa mit der Rekordstartauflage von acht Millionen Exemplaren auf den Markt.
Seitdem sind nur zwei Bände erschienen. Uderzo, inzwischen 82, war zuletzt vor allem damit beschäftigt, sich gegen Klagen seiner Tochter Sylvie zu wehren. Sie ging gegen den Deal ihres Vaters mit dem französischen Großverlag Hachette vor. Dem hatte Uderzo nicht nur seinen Anteil am Asterix-Herausgeber Editions Albert René verkauft, er hat ihm auch erlaubt, die Serie nach seinem Tod fortzusetzen. "Asterix gehört zum Teil auch den Lesern", rechtfertigt sich Uderzo, der ursprünglich andere Pläne hatte. Die Tochter wirft den "Geschäfts- und Finanzmännern" von Hachette vor, ihren alten Vater "manipuliert" zu haben.
Neue Bände entäuschen Fans Hat sich Asterix überlebt? Diese Frage wird auch von eingefleischten Fans heftig diskutiert. Bei vielen stieß jedenfalls der letzte Band "Gallien in Gefahr" auf wenig Gegenliebe - wohl auch, weil Uderzo und sein Verlag mit ihm versuchen, verstärkt Kinder anzusprechen, um neues Publikum zu gewinnen.
Ungeachtet des "Streits um Asterix" ehrt sein Heimatland Frankreich den kleinen Helden nicht nur mit Ausstellungen und Konferenzen. Die Post bringt eine Sondermarke heraus. Die Luftwaffe produziert ein Video, in dem ihre Kampfjets - unterstützt durch Computertricks - einen Asterix-Kopf in den Himmel malen. Und in Paris gibt es am 29. Oktober ein Umzug unter dem Motto "Die Gallier fallen in Lutetia ein".
In Deutschland wird zwar nicht groß gefeiert, aber weiter mit einer stattlichen Leserzahl gerechnet: Mit 1,5 Millionen Exemplaren übertrifft die Startauflage des Jubiläumsbandes "Asterix und Obelix feiern Geburtstag" die im Ursprungsland Frankreich (1,1 Millionen) deutlich.
Es grüßt die Fundkatze Jeder Tag ist ein neuer Anfang! (T.S.Elliot)
Zitatich finde leider das die Geschichten immer dünner und dümmer werden. Ich finde sie nicht mehr komisch.
Ich war und bin ein Asterix-Fan. Allerdings kenne ich nur die Geschichten aus der Anfangszeit von Uderzo und Goscinny. Die ganz neuen kenne ich nicht. Ausserdem sind die neuen Bücher meiner Ansicht nach recht teuer geworde.