Zitat von VivianaHallo, ich habe mich über dieses Thema vor kurzem mit meiner Freundin unterhalten. Sie meint, dass es endlich an der Zeit ist, eine gesetzliche Quote einzuführen. Die Firmen hätten die Freiwilligkeit ignoriert und darum sollte man sie zwingen. Ich sehe das anders. Mit Zwang wird man nichts erreichen und die Frauen würden dadurch noch mehr Druck bekommen. Daher bin ich weiterhin für die freiwillige Basis der Firmen. Ausserdem solte letztlich die fachliche Kompetenz und nicht das Geschlecht über die Stelle entscheiden. Oder was meint ihr?
Viviana
Da bin ich der selben Meinung wie du, Viviana. Eine Quote sollte höchstens als Leitziel dienen, diese aber mit Zwang durchzusetzen, wird letztendlich nur Ärger geben. Wenn ein Arbeitgeber gezwungen wird, eine Frau einzustellen, nur weil es die Quote so will, dann wird diese Dame es sicher nicht leicht haben, auch wenn sie noch so gut ist. Ein Beispiel ist die Quotenregelung bei manchen Parteien: Es führt zwar dazu, dass es mehr Frauen gibt, aber eine Aussage über die Qualität ist es nicht - es gibt sowohl bei den weiblichen als auch bei den männlichen Politikern gute oder schlechte.
Und was bedeutet "fachliche Kompetenz"? Soll man hier nur nach den Schulnoten und Zeugnissen bewerten oder nach der Berufserfahrung? Manche Chefs sehen evt. auch andere Kriterien (z.B. ob eine junge Frau evt. in Kürze Familie will und dann ausfällt; oder es können auch andere Gründe sein, warum eine Frau z.B. nicht so gut passt wie ein Mann, wobei das natürlich auch andersrum sein kann).
Firmen in der freien Wirtschaft handeln in der Regel nach wirtschaftlichen Grundsätzen. Deshalb frage ich: Kann mir irgendeiner einen vernünftigen Grund nennen, weshalb eine Firma nicht auch eine Frau einstellen sollte, wenn zu erwarten ist, dass sie die gleiche Leistung bringt (mehr kosten tut sie auch nicht).
Nee, kosten wird sie weniger, bis zu einem drittel sogar. Bei gleicher Ausbeute - ja ist aus der Jagtsprache, aber passt. Nehmen wird sie immer noch keiner. Nicht ohne Quote! Man ihr habt das doch schon so schön auf den Punkt gebracht, auch wenn ihr das noch nicht weisst.
Zitat Man ihr habt das doch schon so schön auf den Punkt gebracht, auch wenn ihr das noch nicht weisst.
Ja, und ich bin immer noch überzeugt, dass diese Quote den Frauen eher schadet als nützt. Wenn ich jetzt auf eine Frau in leitender Stellung treffe, dann weiss ich, dass sie durch Leistung, Können und Wissen in diese Stellung gekommen ist (also etwa 99% - bei den anderen 1% die sich hochgeschlafen haben merkt man's eh bald mal).
Wenn ich aber weiss, dass da auf dem Chefsessel eine sitzt nur weil die Quote erfüllt werden muss - vor so einer kann ich keinen Respekt haben und sie erst recht nicht wirklich ernst nehmen.
Und dann noch meine lieben Frauen. Die Bezahlung: Also da seid Ihr nun wirklich selbst dran schuld, wenn Ihr mit weniger abgespeist werdet. Jede, die über das nötige Wissen und die Qualifikation für einen leitenden Job verfügt, kann und soll auch die entsprechende Bezahlung dafür fordern und kein Chef der Welt wird, wenn er nicht blöd ist, auf eine wirklich gute Kraft wegen ein paar Euronen verzichten.
Die Quoten-Tussi aber, die muss sich aber damit abfinden, denn sie kann mit nichts punkten. Ausser dass sie eben Quote ist. Also ich persönlich würde mich in einem Job derart unwohl fühlen, wenn ich weiss, eigentlich hab ich's ja gar nicht drauf, aber ich hab diese Stellung nur, weil der Boss gesetzlich dazu gezwungen wird.
Hans-Otto
per aspera ad astra (über rauhe Pfade zu den Sternen)
bisher ist es ja so, und so habe ich es bisher auch erlebt, das Frauen immer mehr leisten müssen um in höhere Kreise aufzusteigen. Ihnen wird also vorher weniger zugetraut als Männern mit selber Qualifikation. Wie kann man das ändern? Da gibt es viele Wege und die Regierung nimmt den, den es kennt, der staatlichen Regulierung. Kann man damit was ändern ich glaube nicht, den eine Regulierung schafft nicht die gedanklichen Schranken (Vorurteile) in den Köpfen der Menschen ab.
Ein Beispiel aus meinem Berufsleben: Wir hatten eine Abteilungsleiterin in der England-Abteilung. Weil sie das Land kannte, ein exzellentes Englisch sprach und ein erstklassiges Fachwissen hatte, wunderte sich auch niemand darüber, dass ausgerechnet sie diese Abteilung leitete und jeder akzeptierte ihre Anweisungen ohne weiteres.
Wäre das jetzt aber jemand gewesen, der aus Gründen der Quotenregelung an dieser Stelle gestanden hätte - nun ich glaube, hätte sie sogar ein ebenso gutes Fachwissen gehabt, die gleichen Voraussetzungen wie die, von der ich oben schrieb...
Aber für jeden wäre sie eben nur die "Quoten-Tussi" gewesen, die man nicht ernst nehmen muss.
lg, Hans-Otto
per aspera ad astra (über rauhe Pfade zu den Sternen)
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Hans-Otto