Im Moment bin ich etwas fassunglos bzw. irgendwie hat es mir die Sprache verschlagen.

Meine Arbeitskollegin konnte in der Karwoche plötzlich den Arm und das Bein (linke Seite) nicht mehr richtig bewegen. Zuerst denkt man an einen Schlaganfall.
Bei den diversen Untersuchungen im Krankenhaus wurde dann die schlimme Diagnose festgestellt: Krebs - bereits betroffen das Gehirn, die Eierstöcke und das Rückenmark.
Es sieht wirklich nicht gut aus.
Sie hat aber jede Behandlung verweigert und ist nach Hause gegangen. Hat sich an eine Natur- bzw. Wunderheilerin gewandt. Diese hat ihr gesagt, dsss sie keinen Krebs hat sonder eine Boreliose. Diese wird jetzt mit einer erhöhten Vitaminzufuhr (ich nehem mal diverse Tabletten - die wahrscheinlich sehr viel kosten) behandelt.
Wir stehen mit ihrem Mann in Kontakt. Weil sie selber will keinen sehen - außer ihre Töchter und Mann. Dieser hat uns erzählt, dass sie sehr schwach ist und letzte Woche zweimal zusammen gebrochen ist, aber ..... - er findet, dass die Behandlung der Natur- Wunderheilerin gut anspricht.
Was soll man dazu sagen?
Sicherlich versucht man Alternativen zu finden und in diesem Fall auch alles mögliche zu tun.
Aber ... ich denke die Ärzte können sich wohl auch nicht irren, wenn am Röngtenbild oder CT Scanning eindeutig Tumore und Metastasen zu sehen sind.
Und das hat sicher nichts mit Boreliose zu tun.
Ich denke man hat ihr auch eine psychologische Unterstützung im Krankenhaus angeboten, die sie wohl auch abgelehnt hat. Sie verweigert die Realität, dass es nicht sehr gut um sie steht.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Vitamintabletten da helfen sollen.
Und was ist, wenn die Schmerzen kommen. Auch da wird im Krankenhaus für Krebspatienten eine Therapie angeboten. Das hat sie bei ihrer Heilerin sicher nicht.

Genau sowas hat meiner Mutter, sie starb kurz vor ihrem 42. Geburtstag, das Leben gekostet.
Klar, gab es auch schon krasse Fehldiagnosen der Ärzte, aber ich hätte mir zumindest eine zweite Meinung bzw. Diagnose angesehen.
Leider kann man deine Arbeitskollegin nicht zwingen diese Strahlentherapie zu machen. Oftmals bedeutet es ja nicht, dass sie dadurch geheilt werden kann, sondern noch mehr Qualen bis zum Tod.
Ehrlich, ich weiß nicht ob ich in ihrer Situation nicht auch jede weitere Verlängerung meines Lebens abgelehnt hätte.

Zitat von Felicia im Beitrag #1

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Im Moment bin ich etwas fassunglos bzw. irgendwie hat es mir die Sprache verschlagen. ... Bei den diversen Untersuchungen im Krankenhaus wurde dann die schlimme Diagnose festgestellt: Krebs - bereits betroffen das Gehirn, die Eierstöcke und das Rückenmark. ... Sie hat aber jede Behandlung verweigert und ist nach Hause gegangen.

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Doch ich verstehe auch die Entscheidung deiner Arbeitskollegin.

Nein tut mir leid, dass kann ich aber nicht nachvollziehen.
Schon allein deswegen, dass es laut Befunden (so blöd sind die Ärzte nun auch wieder nicht) Krebs ist und keine Boreliose, sie diese Wunderheilerin bekauptet.
Diese Wunderheilerin hat ihr verboten die von den Ärzten verschriebenen Medikamente, auch Schermzmittel, zu nehmen.
Sochen Personen gehören angezeigt, ziehen einem das Geld aus der Tasche und versprechen das große Wunder.

Gut - eine Strahlentherapie oder auch Cemo wird vermutlich das Leben etwas verlängern aber wahrscheinlich auch nicht mehr helfen, da der Krebs bereits im ganzen Körper sich ausgebreitet hat.
Aber es ist meiner Meinung wohl sinnvoller eine gute Schmerztherapie zu machen und auch psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Sowas ist schon erschreckend. Wäre die Frau gesund, würde sie bestimmt nicht auf Wunderheiler zurückgreifen.
Im Krankheitsfall mit solch einer Diagnose greift sie nach jedem Strohhalm der sich ihr bietet, irgendwie auch verständlich. Diese Wunderheilerin muss ja ganz schöne Überzeugungskraft haben, dass sie Deiner Bekannten sogar die Schmerzmedikamente verbietet.
Meine Meinung: Wunderheiler gehören verboten und für solche Taten bestraft. Die Bereicherung auf Kosten anderer, vor allem bei solch einer Krankheit, ist erschreckend.

Hoffentlich kann Deine Bekannte doch noch eine, von Fachleuten kontrollierte, Schmerztherapie machen und wacht rechtzeitig auf und erkennt, in wessen Fänge sie da geraten ist.

Hallo Felicia,

ich glaube, ich habe mich zu wenig genau ausgedrückt ...

Die "Wunderheilerin" kann ich selbstverständlich NICHT befürworten. Die Entscheidung allerdings, dass deine Arbeitskollegin sich aufgrund der schlimmen Diagnose und des Ausmaßes der Krebserkrankung nicht mehr chemo- oder strahlentherapeutisch behandeln möchte, allerdings schon.

Vor allem finde ich schlimm, dass dort offensichtlich "diagnostiziert" wird. Das gehört in den ärztlichen Aufgabenbereich. Deine Arbeitskollegin wird bestimmt noch auf die Schmerztherapie zurückgreifen.

Kannst du sie einmal zu dieser "Wunderheilerin" begleiten? Die soll merken, dass deine Bekannte realistisch denkende Menschen im Hintergrund hat!

Wie denken ihr Mann/ihre Töchter darüber?


Liebe Grüße von
Passionsblume

Nachdem es meiner Arbeitskollegin kurzfristig etwas besser ging hat uns ihr Mann nun die traurige Mitteilung gemacht, dass ihre Lebenserwartung, laut den Ärzten, nur noch drei Wochen bis zu drei Monaten beträgt.
Sie war im Krankenhaus und wurde nun auf eine Pflegestation - Palliativstation - verlegt.

Übrigens die Wunderheilerin gibt meiner Arbeitskollegin die Schuld - sie hat sich gehen lassen und nicht gekämpft. Solche Leute gehören, meiner Meinung nach, eingesperrt.

Zitat

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Solche Leute gehören, meiner Meinung nach, eingesperrt.

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genau, und nie mehr auf Menschen losgelassen.

Aber unsere Rechtsprechung.....
Hier gab es auch mal so eine Tante, aber man konnte ihr nichts anhaben. Lediglich wegen Steuerhinterziehung wurde sie verknackt.
Hans-Otto

Das tut mir ehrlich leid, aber es war vorauszusehen.
Ja solchen "Wunderheiler" gehört das Handwerk gelegt.
Was mich dabei sooo aufregt ist: wenn jemand Steuern hinterzieht, dann wird ihm gnadenlos der Prozess gemacht.
Aber wenn jemand auf diese Art und Weise ein Menschenleben gefährdet, dann wird nicht dagegen vorgegangen.

Meine Arbeitskollegin Alexandra ist am Mittwoch für immer eingeschlafen. Sie wurde 49 Jahre.


Deine Stimme, so vertraut, schweigt.
Deine Nähe, so gewohnt, ist nicht mehr da.
Du fehlst! Was bleibt sind dankbare Erinnerungen
RIP Alexandra

Das tut mir leid. Möge sie in Frieden ruhen.

Das tut mir leid. Ja, wie Kochmauserl schreibt, möge sie in Frieden ruhen.

Sie ist jetzt von ihrer schweren Krankheit erlöst und hat keine Schmerzen mehr.

Passionsblume