In Johannisburg wurden wir von einem Freund, der schon viele Jahre dort lebt, abgeholt.Er brachte uns zu einem Einkaufscenter, wo wir uns für den Busch geeignete Kleidung kaufen konnten. Danach ging es mit einem Mietwagen nach Sabi Sabi, einem privaten Teil des Krüger Nationalparks.
Kurz nachdem wir das Tor passiert hatten, lag eine Gruppe Löwen am Wegesrand . Also schnell den Fotoapparat raus und das Fenster etwas heruntergelassen. “Fenster zu” brüllte Klaus. “Seid ihr verrückt? Die sind doch gefährlich!” Uns begegneten Hyänen und Giraffen, bevor wir in Leopard Hills eintrafen. Nach der Belehrung im Dunkeln nicht mehr allein draußen herum zu laufen, durften wir unsere exklusiven, im Kolonialstil eingerichteten Hütten beziehen. Diese besaßen sogar eine kleine Terrasse mit einem winzigen Pool. Vor dem Panoramafenster schritt eine Giraffe vorbei.
Am Morgen wurden wir halb vier geweckt, von einem Eingeborenen abgeholt und zum Haupthaus gebracht. Es gab ein spartanisches Essen und dann ging es mit einem offenen Jeep in die Wildnis. Wir spotteten: ”He Klaus, Fenster zu!” Vorn auf der linken Seite der Kühlerhaube saß ein Afrikaner und zeigte wo die Tiere sind. Die Eingeborenen haben einen siebten Sinn dafür. Unter einem Baum stand ein Elefant. Der Fahrer fuhr so nah an ihn heran, dass er sich gestört fühlte und direkt auf den Jeep zu kam. Und das noch auf meiner Seite! Wo soll ich hin? Aussteigen durften wir nicht, also war nichts mit weglaufen. Warum fährt der nicht endlich weg? Das riesige Tier kam immer näher. Ich knipste ein Foto nach dem anderen, damit man später sehen konnte, wer mich umgebracht hatte. Noch nie vorher hatte ich solche Angst! Ich sah nur noch grau…5cm lange Wimpern… die Haare auf seiner Haut. Er steckte den Kopf in den Jeep, direkt auf meinen Schoß… und drehte ab, lief hinter dem Jeep vorbei. Und ich lebte noch! Wir wurden aufgeklärt, dass Elefanten gefährlich sind, wenn sie Junge haben, oder die männlichen Tiere nasse Hinterbeine aufweisen. Dann sind sie brünstig und lassen ständig Urin ab. Als nächstes durften wir eine große Gruppe Löwen beobachten. Sie lagen direkt neben dem Jeep, so dass ich das Gefühl hatte, wenn ich die Hand ausstrecken würde, könnte ich sie streicheln.
Gegen 10 Uhr ging es zurück. Auf der Terrasse des Haupthauses gab es ein ausgiebiges Frühstück, bevor es zu heiß wurde. Von dort hatte man einen wunderbaren Blick auf ein Wasserloch, das den Tieren als Tränke diente. Freizeit bis halb fünf. Den winzigen Pool habe ich in der Hitze sehr schätzen gelernt. Schönes kühles Wasser, über dem sich einige rote Libellen vergnügten.
Halb fünf begann die nächste Jeeptour. Wir fuhren durch einen Fluß, in dem sich Krokodile tummelten, und weiter in den Busch. Eine Gruppe Impalas äste friedlich auf einer Lichtung, als neben uns ein Leopard auftauchte. Er schlich im Windschatten unseres Fahrzeugs in die Nähe der Impalas, die nichts von seiner Anwesenheit merkten. Plötzlich schoß er auf sie zu und sprang einem Tier an die Kehle. Alle anderen flüchteten panisch.. Nachdem seine Beute tot war, schleppte er sie davon. Auch Löwen und Giraffen begegneten uns wieder. Als die Dämmerung hereinbrach, durften wir alle aussteigen. Eine Kühlbox wurde ausgeladen, und wir wurden mit dem Ritual des Sundowners bekannt gemacht, einem Drink zum Sonnenuntergang. Dann ging es zurück.
Vor dem Abendessen trafen sich alle an der kleinen Bar. Auf dem Tresen stand eine Schüssel, deren Inhalt aussah wie Hundekot. Was ist das? Muß ja etwas eßbares sein, sonst würde es doch nicht da stehen? Vorsichtig nahm ich ein winziges Stück. Erst mal dran riechen… riecht nicht schlecht. Es war hart und fest. Ich probierte ganz zaghaft…. Es schmeckte sehr würzig… hm, lecker. Was ist das? Kudu- Biltong war die Antwort. Und was ist Biltong? Mariniertes getrocknetes Fleisch. Seit dem liebe ich es. Die Hauptmahlzeiten am Abend sagten meinem Gaumen nicht so zu, da die Zulus alles süß kochen. Deshalb hab ich mich dann doch lieber von Biltong ernährt. Habt ihr schon mal ein süßes Wiener Schnitzel gegessen? Brrrr dabei hatte ich mich doch so darauf gefreut.
Am nächsten Morgen hörten wir einen Schrei aus der Nachbarhütte. Beim Frühstück erfuhren wir dann, dass die Frau einen Frosch im Schuh entdeckte, als sie hinein schlüpfte. Auf unserer Tour wurden uns die Nashörner gezeigt. Leider mußte man da einen großen Abstand halten, da sie Junge hatten. Und für Fotos hätte man eine bessere Kamera gebraucht. Dafür sahen wir wieder Elefanten in einem See, träge dösende Löwen und eine kreischende Affenherde. Am krokodilverseuchten Fluß gab es ein Picknick bevor es zurück ging. Leider dauerte es etwas länger, da ein Reifen geplatzt war, und ausgewechselt werden mußte. So kamen wir schon ins schwitzen. Deshalb wollte ich dann auch erst mal in den Pool. Als ich auf die Terrasse kam, sah ich einen Elefanten an der Nachbarhütte aus dem Pool trinken. Wir hatten uns mit einem Führer zu einer kleinen Wanderung am Nachmittag verabredet. Die Nachbarn beschwerten sich über ihren undichten Pool in dem kaum noch Wasser wäre. Natürlich hab ich sie aufgeklärt. So sah man auch die kleineren Tiere. Ein Babychamäleon am Wegesrand, eine leuchtend rot Spinne in ihrem Netz, eine Baumschlange. An einem Busch blieb unser Führer stehen, und ließ uns einige Blätter mit etwas Wasser in den Händen zerreiben. Es schäumte wie Seife. Wir entdeckten einige gelbe Tomaten, die allerdings hoch giftig waren. Die Hitze war unerträglich. Der Schweiß brannte in den Augen.Deshalb traten wir schon nach einer halben Stunde den Rückweg an.
Bei der nächsten Tour bekamen wir eine Gepardin mit zwei Jungen zu Gesicht. Niedlich tollten die Kleinen herum, während die Mutter auf Nahrungssuche ging. Auch sie benutzte unser Auto als Unterstützung bei der Jagd. Leider war sie nicht erfolgreich.Wir hätten gern gesehen wie sie ihre Jungen füttert.
Der nächste Tag brachte uns dann die lange gesuchten Büffel zu Gesicht. Sie wirken so langweilig wie grasende Kühe, sind aber sehr gefährlich. Auch Wasserböcke, Schakale und Erdschweine haben wir gesehen. Am letzten Tag sollte es mit einem Learjet nach Kapstadt gehen. Allerdings mußten wir an der Grasbahn warten, da gerade eine Giraffe dort einen Baum abfraß. Auf dem Rückflug fiel ein Triebwerk aus, und wir mußten in Bloomingdale notlanden. Es war schon ein komisches Gefühl dort unten die Feuerwehren und Krankenwagen zu sehen, die auf uns warteten, doch der Pilot brachte uns ohne Schaden runter.
Boah, ich bin auch wieder ganz begeistert von deinem Reisebericht. Ich konnte mir auch bildlich vorstellen, wie Feuerwehr und Krankenwagen neben der Rollbahn standen, als ihr gelandet seid. Gruselige Vorstellung ! ! !
Gottseidank ist ja alles gut ausgegangen. Ich bin auch schon ganz gespannt auf deine tollen Bilder. Probier es doch mal über "BILDER HOCHLADEN" oben neben unserem Forumslogo. Damit habe ich die Bilder von unserem Kölntreff hochgeladen. Oder hast du alle Bilder schon in Imageshak hochgeladen? Falls ja, werden wir uns halt in Geduld üben müssen, bis Imageshak sich wieder beruhigt hat
Liebe Grüße Nicole
Genieß das Hier und Jetzt, wer weiß was morgen kommt.
Leider hast du nicht alle Bilder gesehen, da ich noch beim hochladen war,und ich jedes einzeln nachgespeichert habe,da die ersten 8 plötzlich weg waren.
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