So dann will ich mal mit unserem ereignisreichen Urlaubsbericht starten:
Wir sind mit dem Auto meiner Freundin hochgefahren (ein 3türiger BMW). Wie alle modernen Autos hat auch sie so einen Schlüssel, mit dem man das Auto aus der Ferne öffnen kann. Ich nenne es mal KLICK-KLACK. Leider ging seit einiger Zeit das KLICK-KLACK nicht mehr und sie musste den Schlüssel ins Schloss stecken, um das Auto auf- bzw. abzuschließen. Sollte ja normalerweise auch kein Problem sein. Doch als wir am Ostersonntag nach einem schönen erholsamen Spaziergang am Strand zum Auto zurück kamen, ging das Schloss nicht mehr. Das heißt wir standen mit unserem frisch gekauften Kuchen für den Nachmittag vor dem Auto und kamen nicht rein. Grund: Der Schlüssel ist im Schloss durchgedreht. Meiner Freundin war zwar vorher beim Abschließen aufgefallen, dass das Schloss etwas komisch geknackt hatte beim Umdrehen, aber sie hatte sich nichts weiter bei gedacht. Warum auch? Also riefen wir den ADAC. Zum Glück hatten wir auf dem Parkplatz eines Fischrestaurants incl. Bäckerei geparkt und konnten dort bei einer Tasse Kaffee auf unseren Gelben Engel warten.
Als unser gelber Retter dann kam, fragte er nach dem genauen Fahrzeugtyp. Tja, weiß den mal, wenn dein Fahrzeugschein im verschlossenen Auto liegt. (Von jetzt hat meine Freundin ihn immer im Portemonnaie ) So dauerte es geschlagene 2 Stunden bis wir endlich das Auto offen hatten. Ja, offen war es jetzt, aber wir konnten es nicht mehr zumachen, da der BMW nur ein einziges Schloss besitzt - das an der Fahrertür. (Ja, schaut mal bei eurem Auto nach wie viele Schlösser an eurem Auto sind .)
So standen wir nun an der Nordsee mit nem offenen Auto und der Ersatzschlüssel, bei dem das KLICK-KLACK funktionierte lag zu Hause in Hessen in ihrer Wohnung. Sie sagte mir, sie hatte vor der Abfahrt noch überlegt ihn mitzunehmen. Aber warum? Einen Ersatzschlüssel, um das Auto zu öffnen, falls der Schlüssel im Auto (Kofferraum) liegt, ja den hatte sie im Portemonnaie. Aber das Schloss war ja defekt, da hat dieser Ersatzschlüssel uns nichts geholfen. Ihren Bruder die 500 km fahren lassen um uns den Ersatzschlüssel aus der Wohnung bringen zu lassen, ohne zu wissen, ob es was geholfen hätte, war auch nicht möglich.
Also ab mit dem offenen Auto zu unserem Ferienwohnungsservice und fragen ob ne Garage zur Verfügung steht, in der wir das Auto unterstellen können. Leider war die Garage belegt, aber der Chef des Ferienwohnungsservice hat uns angeboten, das Auto auf seinem Hof abzustellen, und sein Auto davor zu parken. Klasse Idee. Nur wollten wir am Ostermontag auf eine Wattwanderung gehen und mussten um 8h losfahren. Jetzt wollten wir den armen Menschen ja nicht am Feiertag um 8h aus dem Bett klingeln, aber er meinte fröhlich, seine Kaffeetasse in der Hand haltend: "Kein Problem. Wir stehen immer so früh auf." Also gut, wir erstmal zurück zu unserer Ferienwohnung und Auto auf dem Parkplatz abgestellt.
Meiner Freundin kam dann die Idee, wenn man das Auto nicht mit Zentralverriegelung schließt, ist der Kofferraum noch offen. Wir also bei beiden Türen Knöpfchen runter gedrückt und probiert, ob Kofferraum noch offen ist. Ja, das war der Fall. Wir also in unserer Wohnung gesessen und gebibbert, dass das Auto nicht logisch denkt und sich sagt: "Mmmhhh, Autotüren zu, aber Kofferraum auf. Na da mach ich mal lieber die Zentralverriegelung zu." Aber nein, Gottseidank ist BMW so schlau noch nicht konstruiert. Naja, zumindest nicht diese Serie, die meine Freundin fährt Das hieß also für die nächsten Tage für meine Freundin, durch den Kofferraum ins Auto einsteigen, nach vorne durchklettern und zur Fahrertür aussteigen. Beim Aussteigen haben wir dann sicherheitshalber immer erst den Kofferraum aufgemacht und dann die Türen verschlossen. Sicher ist sicher! Wer weiß denn schon, ob, falls wir den Kofferraum unten gelassen hätten und die Türen verschlossen hätten, die Zentralverriegelung sich nicht automatisch aktiviert hätte.
Abends hatten wir dann trotzdem das Auto beim Vermieter auf den Hof gestellt und ihm erklärt, er bräuchte nicht sein Auto hinter unseres zu parken, da wir ne Möglichkeit gefunden hätten, das Auto "offiziell" abzuschließen. Hatten ihm erklärt, dass wir durch den Kofferraum ins Auto kämen. Bisschen verdutzt hat er schon geschaut. Nun ja, wer verdenkt es ihm. Jetzt stell dir mal vor, du stehst mitten in der Stadt auf dem Parkplatz und kletterst durch den Kofferraum in dein Auto und steigst zur Fahrertür wieder raus, um den Kofferraum zu schließen. Komische Vorstellung, oder? Tja, aber so haben wir es aber für die nächsten 2,5 Tage machen müssen.
Wer denkt, das reicht doch schon an Katastrophe, der liegt falsch. Wo kämen wir denn da hin, wenn in 8 Tagen an der Nordsee uns nicht noch ein Missgeschick geschähe. Wie schon erwähnt wollten wir Ostermontag eine Wattwanderung machen. 6 km quer durchs Watt von Neßmersiel auf die Insel Borkum. Nun hatte unsere Wattführerin Bianca uns gesagt, dass wir zu dieser Jahresszeit Gummistiefel und Sachen zum Wechseln mitnehmen sollten. Wir also Freitag noch ab nach Wilhelmshaven und uns auf die Suche nach Gummistiefeln gemacht. Keine so einfache Sache sag ich euch. Im HERTIE (ja in die kleineren Kaufhäuser heißen seit 1.3 wieder HERTIE und nicht mehr KARSTADT) bin ich dann auch endlich fündig geworden. Einlagen, damit die Füße nicht so schnell kalt werden, hab ich nach dem Anprobieren gleich in den Stiefeln gelassen und brav an der Kasse alles gezahlt. Eine Regenhose haben wir uns auch noch zusätzlich gekauft, nicht das wir so was zu Hause in Hessen hatten. Nun da lagen sie ja gut. Aber war schon okay so, die 12,50 EUR hatten wir auch noch übrig. Gut, nachdem wir so toll ausgestattet waren, meinte meine Freundin: "Hey, dann können wir doch gleich heut mittag schon mal ins Watt laufen. Gut ausgestattet sind wir ja." Ich wollte aber nicht.
Hätt ich's mal gemacht. Denn Montag morgen 7.45h in Werdum hörtest du nur noch jemanden wie einen Rohrspatz schimpfen. Ich hatte doch tatsächlich bei HERTIE zwei rechte Gummistiefel mitgenommen und bezahlt. Einen in Größe 41 einen in Größe 42 incl. Einlage. Jetzt lauf mal 6 km mit nem rechten Stiefel am linken Fuß. Funktioniert gar nicht. Nicht ein Schritt!! Ich also wie geplant meine ollen Turnschuhe angezogen. Nach Anraten meiner Freundin 2 paar Socken und dazwischen eine Mülltüte drüber gezogen, damit die Socken nicht sofort klitschnass werden. Und so war ich die einzigste mit Turnschuhen in unserer Wattwandergruppe.
Tja, und nun stellt euch mal vor. Ihr steht in einer Gruppe von Wattwanderläufern, alle mit Gummistiefeln bestückt und eure Wattwanderführerin erklärt euch, dass ihr alle nasse Füße bekommen werdet. Tja, da frag ich euch, wie nass werden dann wohl die Füße von Turnschuhläufern, wenn schon die Gummistiefelträger nasse Füße bekommen werden. Wir sind dann auch wirklich 4 mal mitten durchs Wasser (Priel) gelaufen, meist nur knöcheltief - naja, für Turnschuhläufer reicht das auch schon, um Wasser in die Schuhe zu bekommen, aber das Wasser wird durchs Laufen recht schnell warm. So war das ganz erträglich. Der vorletzte Priel war dann wahrlich knietief, so dass wir alle reihum nasse Füße hatten und auch so aussahen als wir endlich nach 2,5 Stunden auf der Insel ankamen. Jetzt wussten wir auch, warum unsere Wattführerin uns erklärt hatte, Sachen zum Wechseln mitzunehmen :-) Da hat die Regenhose auch nix mehr genutzt. Das Wasser findet seinen Weg
Als wir nach der Wattwanderung mit dem Schiff am Hafen angelegt hatten und meine Freundin wieder durch den Kofferraum ins Auto geklettert war, hielt ihr sogar ein vorbeikommender Mann ihr noch die Autofahrer Tür auf. Da sag mal einer, es gibt keine hilfsbereiten Menschen. Auch als wir mitten in der Stadt vor einem Schlecker geparkt haben und zwei Radfahrer neben unserem Auto standen, hat keiner der beiden irgendwie irritiert oder überhaupt geguckt, was wir da machen. Tja, entweder sehen wir beide so vertrauenswürdig aus oder sie hielten uns für total bescheuert durch den Kofferraum in ein Auto zu steigen. Vielleicht lag es auch an der auffälligen neon-orangefarbenen und neon-gelben Fleecejacken/-pullover meiner Freundin, dass die uns nicht für Autodiebe hielten
Tja ein Bild wie wir nachher aussahen haben wir nicht mehr gemacht, aber so bin ich ins Watt rein. Und so sah die tiefste Wasserdurchquerung aus.
Liebe Nicki! Lass Dich mal umarmen - fand das Ganze sehr ulkig - Du bestimmt nich t - oh, je, Danke für diesen Beitrag - ich sehe ich muss auch meine Erlebnisse aufschreiben - Ich drück Dich mal ganz doll. Deine Nina
Ja, du kennst ja Tine und ihren BMW. Aber im Ernst es war echt nicht schlecht vorm SMUTJE auf dem Parkplatz zu stehen und alle gaffen ins Auto mit dem Kommentar "Na, Schlüssel stecken lassen." Tine ganz cool, wie sie nun mal ist. "Nee, Schloss kaputt." und hat dabei mit ihrem Schlüssel gewedelt.
Zum Glück war unser gelber Retter ein ganz ruhiges Nordlicht und hat sich von den Gaffern und Besserwissern nicht aus der Ruhe bringen lassen. Der muss sich wahrscheinlich ständig mit so was rumplagen.
Wir haben nur dagesessen und gesagt. "Das darfst du keinem erzählen." "Das darfst du keinem erzählen." Mittlerweile nehmen wir es ja schon irgendwie mit Humor (zumindest die Autosache)
Das mit den Gummistiefeln sowieso. Ich wollte ja auch unbedingt mit meinen aalen Turnschuhen ins Watt und mein Unterbewusstsein hat mich dabei unterstützt nicht mit den Turnschuhen plus den Gummmistiefeln im Gepäck heimfahren zu müssen
Naja, kennst ja Tines Spruch Nichts ist so sch..., dass es nicht für irgendwas gut ist Nun wofür die Sache mit dem kaputten Schloss jetzt gut sein soll wissen wir heut noch nicht. Nur das die Sache wohl um die 300 Euro kostet, weil der Schlüssel im A.... ist und neu bestellt werden muss 150 Euro. Das neue Schloss 70 Euro und die Arbeitsstunden noch oben drauf.
Zum Glück ist uns das nicht am Samstag Abend beim Osterfeuer nicht passiert. Dann hätten wir mitten in der Nacht in Bensersiel gestanden und nix geht mehr. Am Montag erklärte uns unsere Wattführerin, dass das Osterfeuer die bösen Geister vertreiben soll. Tine schaut mich an und meint, na dann hätten wir mal doch zum Osterfreuer gehen sollen, dann wäre das mit dem Auto vielleicht nicht passiert
Hatte ja gar nicht im Bericht erwähnt, dass wir als wir ankamen, keine Handtücher dabei hatten, weil wir von ausgegangen sind, dass immer Bettwäsche und Handtücher incl. sind. Weit gefehlt. Das hängt von Haus zu Haus ab, hat die Dame vom Büro mir erklärt und es stünde auch in der Bestätigung nix von Handtüchern. Naja, wer lesen kann ist klar im Vorteil und schleppt Handtücher mit Sie haben uns aber anstandslos und ohne Aufpreis die Handtücher gegeben.
Als Dankeschön haben wir dann mal wieder das vorhandene Geschirr um eine Tasse ärmer gemacht. Henkel abgebrochen, beim Spülmaschinentür zuwerfen.
Kurz vor Abreise, hat dann noch kurz die Toilette "Verstopfung" gespielt und die Taste vom Spülkasten ging nach dem Drücken nicht mehr automatisch hoch. D.h. also immer nach dem Ziehen auf "Stopp" drücken.
Aber sonst kann man wirklich sagen, wir haben uns erholt.
Als ich den Schlüssel im Büro abgegeben habe, hat die Dame dort gesagt. "Ja, die Zeit geht immer so schnell rum." Ich darauf nur: "Naja, die Woche war ereignisreich genug für uns. Wir sehen uns dann nächstes Jahr Ostern wieder." Ein wenig schepp hat die schon dreingeschaut. Aber was soll's. Wir fahren definitiv wieder hoch. Was wäre ein Ostern ohne Nordseeurlaub
Hey nur keine Scheu. Natürlich dürft ihr gerne lachen ! ! Ich sehe es mittlerweile ja auch immer mehr mit Humor. Wir haben ja auch oben an der Nordsee schon drüber lachen können, naja ein wenig zumindest.
...irgendwie schon schade, dass ich kein Bild machen durfte, wie meine Freundin in den Kofferraum geklettert ist. Wenn ich eins gemacht hätte, hätte sie mich wahrlich gekillt
Kompliment, klasse geschrieben. Das kann man nachfühlen, als wäre man dabeigewesen. War echt schön und auch spassig, das zu lesen. Du weisst doch, ein bisschen Schadenfreude ist die reinste Freude. Wir waren vor vielen Jahren auch mal an der Nordsee mit Ferienwohnung am Werdumeraltendeich, kamen Freitag spätnachmittag an, erstmal alles ausgepackt und eingeräumt und wollten dann alle gemeinsam schön essen gehen. Damit man uns nicht soviel klauen kann, hatten wir unsere Portemonnaies vorher bis auf die wichtigsten Papiere leergeräumt und auch nur eine EC-Karte mitgenommen. Wofür braucht man 2 Karten für 2 Wochen, dachten wir. Also Freitag abend an den Geldautomaten am Strand von Neuharlingersiel, ich die Karte in den Automaten gesteckt, Geheimnummer eingegeben und ...Nummer falsch! Das gibt's doch nicht, dasselbe nochmal, wieder falsch, ich nochmal g a n z l a n g s a m die Geheimnummer eigegeben, ich war mir ganz sicher, daß sie richtig war und: zum dritten Mal falsch, die Karte wurde eingezogen, Ausgabe erst am Schalter am Montag möglich und wie wir aus diesem Schlamassel damals wieder rausgekommen sind, weiß ich heute nicht mehr, da muß ich mal meine Frau fragen, aber die ist jetzt zur Arbeit, heute ist ja Dienstag und da arbeitet sie bis 20 h.
Aber so kann es einem ergehen, ich kenne sowas, und es hat n i c h t s mit der Nordsee zu tun, ganz klar.
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(Von jetzt hat meine Freundin ihn immer im Portemonnaie 
) So dauerte es geschlagene 2 Stunden bis wir endlich das Auto offen hatten. Ja, offen war es jetzt, aber wir konnten es nicht mehr zumachen, da der BMW nur ein einziges Schloss besitzt - das an der Fahrertür. (Ja, schaut mal bei eurem Auto nach wie viele Schlösser an eurem Auto sind 
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Nina
Sie haben uns aber anstandslos und ohne Aufpreis die Handtücher gegeben.
