Du, liebe Astrid, ich möchte Dich auch gerne in den Arm nehmen, lass Deinen Gefühlen freien Lauf, ich drück Dich nun auch mal ganz doll (virtuell leider nur)! VonNina
auch dir, Nina, herzlichen Dank - Ihr seid schon tolle Menschen , ich bin sehr froh über Euer Mitgefühl. Gute Nacht und schlaft gut, die Nachteule versucht nun mal zu schlafen
________________________________ LG Astrid Ein Lächeln ist das Wesentliche!
Zitat von GranatapfelIn letzter Zeit .... rein gar keine Hilfe bin. Mir scheint, ich muss selber zuerst mein Gleichgewicht wieder finden, um die Hand reichen zu können. Stehe ich neben den Schuhen, oder ist es jemand anderem auch so ergangen?
...nein Astrid, du stehst nicht neben den Schuhen, mir ging es genauso mit einer sehr lieben Bekannten! Jedesmal wenn ich an sie dachte, kamen mir Tränen ---> ich denke da auch immer zu weit - ich denke an die Hinterbliebenen! Sie hatte drei Kinder,davon kam bald darauf das jüngste grade in die Schule...es tat echt weh. Aber der Mann machte seine Umgebung irgendwie wieder stark, er hat sogar die Blumenkästen bepflanzt wie es seine Frau immer tat...er funktionierte. Denke jedes Jahr nun an ihrem Geburtstag an sie.....ist schon 7 Jahre her. Astrid, trauern gehört dazu...für jeden, egal wie nahe man demjenigen stand! Dann trauere jetzt auch und kümmere dich um die Frau, wenn du persönlich dazu bereit bist
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ LG Bigi
Das Lächeln ist ein Licht, das sich im Fenster eines Gesichtes zeigt und anzeigt, dass das Herz daheim ist.
hallo Bigi, sorry, bin erst vor kurzem nach Hause gekommen und danke dir für deine Nachricht. Ja, so sehe ich die Situation auch. Zudem: Von allen Seiten höre ich, dass die Familienangehörigen zurzeit nicht in der Lage sind, allzuviel aufzunehmen. Die Freundin hat sich ziemlich zurückgezogen, aber wir hatten vorher auch darüber gesprochen und ich habe es akzeptiert, ich würde ähnlich reagieren. Sie aus diesem Schneckenhaus herauszuholen wird wohl meine Aufgabe sein, aber erst in einiger Zeit. Zurzeit kümmern sich andere intensiv, aber wenn der Alltag wieder einkehrt, dann plane ich, auf sie zuzugehen. Wenn jeder seinen Weg geht, wird es vielleicht schwierig für sie sein, Gesprächspartner zu finden, da kann ich was tun. Sie sozusagen wieder aktivieren. Ich bin sehr froh, wie du schilderst, wie es dir ergangen ist, denn im Grunde ist es absolut natürlich, seinen Gefühlen nachzugeben..... aber ich dachte halt, dass es möglich sein müsste, die Tränendrüsen mehr unter Kontrolle zu halten. Ich versuche, an etwas anderes zu denken... aber die Gedanken wandern immer wieder zum Gleichen zurück.
________________________________ LG Astrid Ein Lächeln ist das Wesentliche!
Ja wenn ein uns liebgewordener Mensch heimgegeangen ist, dann ist das für uns Hinterbliebene schmerzhaft. Vor allem aber für die Familie!
Du sagtest er ist seinem Tomor erlegen, dann hat er wahrlich genug leiden müssen und ist jetzt erlöst auch die Familie leidet in diesem Falle unsägliches. Sie muss sich jetzt langsam erst an das "normale Leben" wieder langsam annähern.
Hier kannst du helfen, in dem du der Witwe zeigst: sie ist nicht alleine! Es reicht oft nur die Anwesenheit - man kann auch zusammen schweigen- oder ihr zählt einfach alle Augenblicke auf in denen ihr mit ihm gelacht habt.
So bewältigst du auch zugleich deine Trauer besser!
Liebe Kochmauserl, danke erst mal . Heute habe ich mich schon wieder etwas besser im Griff. Ich spüre aber eine seltsame Scheu, meine Freundin nun als Witwe zu bezeichnen, auch wenn es die Realität ist. Vorhin hatte ich mit Katrin, meiner Tochter über das Thema gesprochen. Sie hat treffend in Worte gefasst, was ich fühle: Es passt einfach nicht zu ihm (dem Vertorbenen), dass er tot ist. Er war einfach zu lebendig, zu erdverbunden, so da - man kann sich schlicht nicht vorstellen, dass er nicht mehr lebt. Und dennoch ist es wie es ist. Dass ich der Freundin beistehen werde, ist selbstverständlich, und jetzt ist es mir allmählich auch wieder möglich, ihr ruhig zu begegnen. Danke Euch allen, dass Ihr Euch mit meinem Kummer befasst habt .
________________________________ LG Astrid Ein Lächeln ist das Wesentliche!
Hallo Astrid, ich habe deinen Beitrag leider auch erst jetzt gelesen. Unsere Tage waren mit heiteren und traurigen Dingen auch sehr angefüllt. Ja, ich kenne die Situation auch, und auch bei mir kommen eher Tränen als Worte, wenn ich jemandem bei dem Verlust eines Menschen Trost geben will. Aber das wird dann jeden Tag besser. Pass auf, dass deine Freundin ihrer Trauer auch wirklich freien Lauf läßt. Ich kenne eine Frau, die diese Trauer in Arbeit völlig unterdrückt hatte, und eigentlich nicht wußte, warum es ihr auch nach vielen Jahren so schlecht ging. In dem Fall hat der Pastor der Gemeinde geholfen und ihr die Möglichkeiten der Trauerverarbeitung gezeigt. Soziale Anbindung an die Gesellschaft hatte sie schon, aber sie hatte ihre Gefühle einfach nur unterdrückt und niemals verarbeitet. Hab ein Auge auf deine Freundin. Ich weiß, dass du die nötige Herzenswärme hast.
Hallo Iris, du sagst da wahre Worte, und es ist mir ein Anliegen, meiner Freundin genau das zu vermitteln. Es ist nicht leicht, da sie sich schon sehr an ihr Zurückgezogensein gewöhnt hat. Aus Erfahrung weiss ich, dass wir immer, auch früher schon, wenn sie sich in ihr Schneckenhaus verzogen hatte, sofort den vertrauten Umgang gefunden haben. Ich glaube, das klappt diesmal auch. Was du ausserdem von einer anderen Frau schreibst, habe ich ebenfalls in unserem Umfeld erfahren. Ist schon Jahre her, als eine Frau ihren Mann durch Freitod verlor und sie sich auch noch schuldig fühlte. Sie glaubte, den Schmerz nicht ertragen zu können und der Arzt gab ihr soviele und über einen langen Zeitraum Beruhigungsmittel, so dass sie gar nicht richtig verstanden hat, was passiert ist. Am Ende wurde sie in eine psychiatrische Klinik eingeliefert. Das habe ich immer noch sehr klar vor Augen. Liebe Iris, ich finde deine Beiträge bemerkenswert und ich lese sie sehr gerne. Danke dir.
________________________________ LG Astrid Ein Lächeln ist das Wesentliche!
Den eignen Tod, den stirbt man nur, doch mit dem Tod von andern muss man weiterleben.... Ein jeder geht anders mit dem Tod um, was dem einen gut tut, kann den anderen belasten. Vor vier Jahren habe ich meinen Mann verloren, weil ihn ein Bernhardiner umgeworfen hat und er an den schweren Kopfverletzungen starb. Monatelang habe ich funktioniert, konnte nicht weinen, habe versucht, die normalen Abläufe meines Lebens aufrecht zu erhalten. Die Anteilnahme von Leuten, die wir beide kannten, habe ich gemieden, weil ich das Gefühl hatte, sie kratzen von einer mühsam verschorften Wunde immer wieder die Kruste ab. Ich habe erst lange Zeit später erkannt, dass mein Leben nie mehr "normal" sein wird. Aber ich habe neue Freunde gefunden, mit denen ich andere Dinge erlebe und so kann ich mich auch behutsam meinen alten Freunden und Bekannten wieder nähern. Der Trauerprozess dauert noch an, und ich lasse es zu.