Über diesen Text von Nelson Mandela würde ich gerne mit euch diskutieren. Ich denke schon länger darüber nach. Ist es wirklich so, das wir ein Selbstwertproblem haben, bei dem es nicht darum geht, dass wir uns nichts zutrauen, sondern im Gegenteil Angst vor unserer Genialität haben? Und wenn er Recht hat und wir uns nicht von der Angst leiten lassen, was könnten wir dann in unserem Umfeld und in der Welt ausrichten? (Mir wird bei dem Gedanken gerade etwas schwummerig )
Unsere tiefste Angst ist nicht die, dass wir versagen. Unsere tiefste Angst ist die, dass wir unermessliche Fähigkeiten haben. Es ist unser Licht, nicht unsere Dunkelheit, die wir am meisten fürchten. Wir fragen uns, wer bin ich denn, dass ich brillant, außergewöhnlich, talentiert und groß sein sollte? Aber eigentlich lautet die Frage, wie könntest du das nicht sein? Du bist ein Kind Gottes. Wenn du dich geringer erscheinen lässt, als du bist, ist damit niemandem gedient. Du kannst kein leuchtendes Vorbild sein, wenn du dich kleiner machst, damit andere sich in deiner Nähe nicht unsicher fühlen. Wir sind geboren, um die göttliche Glorie, die in uns ist, zu zeigen. Sie liegt nicht nur in einigen wenigen, sie liegt in jedem. Und wenn wir unser Licht leuchten lassen, geben wir damit anderen unbemerkt die Erlaubnis, dasselbe zu tun.
Aus Nelson Mandelas Antrittsrede als Präsident, 1994
Ich denke schon, dass wir zumindest als Kleinkinder, genügende Selbstwertgefühl haben.
Aber es wird uns dann in unserer Erziehung und Beeinflussung nach und nach weitgehend genommen. Menschen mit zuviel Selbstwertgefühl lassen sich nicht so einfach in das geläufige System einpassen. Man braucht uns eher als Duckmäuser und Ja-Sager - und araf wir auch kräftig hingearbeitet.
Daher glaube ich scho, was Nelson Mandela sagt. Ich glaube auch weniger, dass wir Angst vor unserer Genialität haben. Dass wir so etwas haben, wird uns rechtzeitig und mit grossem Aufwand ausgeredet. Ja, wir lassen uns von einer Angst leiten. Aber nicht von der Angst vor unserer Genialität, sondern von der Angst, in unserem Umfeld anzuecken oder aufzufallen. Angepasst müssen wir sein, nicht genial.
Nelson Mandela hat auch folgendes erwähnt: "Du bist ein Kind Gottes". Na also - und in der Schöpfungsgeschichte lesen wir ja "Ich will euch erschaffen nach meinem Ebenbild"
In Antwort auf:Ja, wir lassen uns von einer Angst leiten. Aber nicht von der Angst vor unserer Genialität, sondern von der Angst, in unserem Umfeld anzuecken oder aufzufallen. Angepasst müssen wir sein, nicht genial.
So sehe ich das auch. Sobald man irgendwie anders ist oder denkt oder handelt als alle anderen, steht man entweder im Mittelpunkt oder man wird ins Abseits geschoben.
Beispiel: Gerade bei meinen Bildern fällt mir das oft auch. Es dauert lange, bis sich jemand durchringt etwas dazu zu schreiben. Ist die erste Meinung eine positive, sind meistens die nachfolgenden auch positiv (ob das nun auch wirklich deren eigene Meinung ist, bleibt mal dahingestellt). Sagt dann jemand etwas negatives, wird er schief angeschaut.
oder: Jemand kritisiert das Bild, da werden auch die folgenden Kommentare dazu negativ ausfallen. Man passt sich ständig den anderen an, anstatt SEIN DING zu machen. Jeder hat doch seine eigene Meinung, aber es ist immer noch verpöhnt, diese zu äußern, wenn sie anders ist. Anders, als die der Mehrheit; selbst, wenn sie richtig ist. Aber oft gibt es auch gar kein Richtig oder Falsch. Man muss es nur ordentlich begründen können.
Wenn ich so zurückblicke, dann sehe ich, dass es in meinem leben Phasen gab, in denen ich vor Selbstwertgefühl nur so gestrotzt hab, aber auch Phasen, in denen ich mich hab unterbuttern lassen. In beiden Fällen eckt man an und in beiden Situationen ist man nicht glücklich. Und warum ist man das nicht? Weil man sich nicht anpasst, so wie es die Gesellschaft will und man damit schief angeschaut wird...
Angst hat man immer irgendwann im Leben, egal wie alt man ist und in welchen Situationen. Um diese Angst zu überwinden, brauchen die einen länger als die anderen und hat auch jeder seine eigene Methode.
Ich hab bei mir festgestellt, dass ich meine Angst vor gewissen Dingen nur meistern kann, indem ich ins kalte Wasser springe...so war es früher mit Wettkämpfen, mit meiner zweiten Ausbildung und mit weiteren Prüfungen etc. Ich sagte einfach ja, ich mach das und überlegte erst hinterher, was da auf mich zukommt! Z.Bsp. als Lehrer vor einer Gruppe stehen und auch noch reden...hätte ich mir nie zugetraut...und nun, nun hab ich immer noch ein flaues Gefühl im Bauch, wenn ich neuen Gruppen gegenüberstehe. Aber ein Lehrer sagte mal zu mir, wenn man dieses Gefühl nimmer hat, dann ist man sich zu sicher und dann macht man evt. Fehler oder schluddert. Die Qualität des Unterrichtes würde dann darunter leiden.
Unsere tiefste Angst ist nicht die, dass wir versagen. Unsere tiefste Angst ist die, dass wir unermessliche Fähigkeiten haben. Es ist unser Licht, nicht unsere Dunkelheit, die wir am meisten fürchten.
Recht hat der Mann. Ich messe solche Aussagen zuerst immer an den kleinen Dingen, die ich im Alltag erlebe. Ich hätte nie gedacht, dass es mir nach der langen Krankheit mal wieder so gut gehen würde. Ich habe nicht geglaubt, dass mein Körper diese Fähigkeiten besitzt - es ist für mich wie ein Wunder. Klar habe ich auch Menge dafür getan, aber ich hatte panische Angst, dass ich es nicht schaffen würde - dafür ist der Erfolg für mich um so wertvoller.
Wir fragen uns, wer bin ich denn, dass ich brillant, außergewöhnlich, talentiert und groß sein sollte? Aber eigentlich lautet die Frage, wie könntest du das nicht sein? Du bist ein Kind Gottes.
Zuerst habe ich mich auch all die Dinge gefragt, aber nach langem Nachdenken bin ich genau zu dem Schluss gekommen - ich bin ein Kind Gottes und ich werde es schaffen - und ich habe es geschafft. Nicht allein - meine Männer haben hinter mir gestanden. Wenn die Menschen nicht dazu neigen würden Eizelkämpfer seien zu wollen, miteinander reden würden, sich trauen würden ihre Träume zu leben - sähe unsere Welt anders aus.
Wenn du dich geringer erscheinen lässt, als du bist, ist damit niemandem gedient. Du kannst kein leuchtendes Vorbild sein, wenn du dich kleiner machst, damit andere sich in deiner Nähe nicht unsicher fühlen.
Den ersten Satz kann ich nur bestätigen, aber warum ist es sinnvoll, dass sich meine Mitmenschen in meiner Nähe unsicher fühlen?
Wir sind geboren, um die göttliche Glorie, die in uns ist, zu zeigen. Sie liegt nicht nur in einigen wenigen, sie liegt in jedem. Und wenn wir unser Licht leuchten lassen, geben wir damit anderen unbemerkt die Erlaubnis, dasselbe zu tun.
Auch in diesem Abschnitt stimme ich mit Nelson überein. Ich finde es gut, wenn es Menschen gibt, die uns zeigen, dass es auch anders geht und die uns Wege aufzeigen, auf die wir allein vielleicht gar nicht gekommen wären.
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...und nun, nun hab ich immer noch ein flaues Gefühl im Bauch, wenn ich neuen Gruppen gegenüberstehe. Aber ein Lehrer sagte mal zu mir, wenn man dieses Gefühl nimmer hat, dann ist man sich zu sicher und dann macht man evt. Fehler oder schluddert. Die Qualität des Unterrichtes würde dann darunter leiden.