(Aus einer Zeitschrift „Junge Gemeinde Stuttgart")
Vor vielen Jahren, als meine Mutter heiratete, gab ihr meine Großmutter ihr „Rezept“ für den Waschtag.
1. im Hof Feuer machen und Kessel mit Regenwasser auffüllen. 2. Waschfass so stellen, dass kein Rauch in die Augen kommt, wenn ein scharfer Wind weht. 3. Einen ganzen Riegel Kernseife in das kochende Wasser schaben 4. Wäschestücke sortieren, drei Haufen machen. Ein Haufen weiß. Ein Haufen bunt. Ein Hau- fen Arbeitshosen und Lappen. 5. Stärkemehl in kaltem Wasser glattrühren, dann mit kochendem Wasser auffüllen. 6. Schmutzflecken auf Waschbrett reiben. Kräftig schrubben. Kochen. Buntwäsche schrubben aber nicht kochen, nur spülen und stärken. 7. Weißwäsche mit Besenstiel aus dem Kessel nehmen, spülen, blauen und stärken. 8. Geschirrtücher auf den Rasen breiten. 9. Lappen auf Zaun hängen. 10. Spülwasser ins Blumenbeet gießen. 11. Vorplatz mit heißem Wasser scheuern. 12. Frisches Kleid anziehen – Haare aufstecken, Tee aufbrühen – hinsetzen und und wenig aus ruhen, dabei darüber nachdenken, w i e g u t d u e s h a s t.
hilfe ich weiss, dass wir unten im haus , im keller, eine waschküche hatten, 2 grosse bottiche und sooo eine riesentopf, unter dem man unten feuerchen hätte machen können. aber meine eltern hatten direkt, nach hochzeit, waschmaschine;..-), aber die waschküchen wurden damals einfach gebaut. dann hat mein vater alles raus aus der waschküche und "keller für alles" draus gemacht.
wer freunde ohne fehler sucht... bleibt ohne freunde
Ihr lacht drüber...... ich hab früher mit meiner Mutter und Großmutter noch so Wäsche gewaschen (für die, die es noch nicht mitbekommen haben, ich bin in Rumänien geboren). Wir hatten zwar eine Waschmaschine, aber die konnte nur Waschen. Kein Wasser aufheizen, nicht spülen, nicht schleudern, nichts!!!! Also, wenn Waschtag war, hieß es: Wasser im Kessel heiß machen (so richtig mit Feuer drunter!), wenn das Wasser heiß war kam es in die Waschmaschine. Waschpulver? Fehlanzeige!!!! Gab es nur gaaaanz selten. Also wurde Seife ins heiße Wasser geschabt (und die Seife war auch selbst hergestellt!). Die Wäsche wurde vorher eingeweicht und schon mal eingeseift. Dann Wäsche in die Maschine und einschalten! Und wenn der Strom ausfiel, was ziemlich oft vorkam, mußte eben alles mit Hand gewaschen werden. Dann Wäsche raus, in den ersten Kübel mit kaltem Wasser, ausspülen.....in den nächsten Kübel, wieder ausspülen, in den dritten Kübel, dann war sie "seifenfrei". Dann auswringen und aufhängen!. Socken und Strümpfe wurden per Hand gewaschen, richtig feste geschrubbt! Ich hatte jedes Mal wunde Finger vom schrubben!!!! So ein Waschtag war lange!!! Im sommer war es ja noch ganz ok, da war warm und die Wäsche trocknete auch schnell. Aber im Winter......minus 28 bis minus 35 war keine Seltenheit. Steh da mal den ganzen Tag draußen mit den Händen im Wasser!!!! Und die Wäsche trocknete nicht......sie gefror! Die mußte dann Stück für Stück reingeholt und ganz vorsichtig aufgetaut werden, weil sie sonst "zerbrach"! Wer sowas nicht miterlebt hat, kann sich das garnicht vorstellen!
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Liebs Grüßle Chris
"Nur wer seinen eigenen Weg geht, kann von niemandem überholt werden" (Marlon Brando)
An das Kesselanheizen kann ich mich auch noch gut erinnern. Die Wäsche wurde im Winter am Dachboden aufgehängt, wir Kinder kugelten uns, wenn die Wäsche, lange Unterhosen, etc. ganz steif und gefroren war. Im Sommer wurde auf der Wiese gebleicht, oh je, wenn da Vögel drüber flogen und was fallen ließen, womöglich auch was gefärbtes, dann ging es von vorne los. (Wenn ich heute eine weiße Tischdecke mit Tee- oder Rotweinflecken habe, bleiche ich die im Sommer, das hilft, der Fleck ist weg.)
Ich besuchte vor einigen Jahren meine Verwandten, bevor die Grenzen sich öffneten. Da war ich etwa elf. Meine Grosstante um drei Ecken kochte in einem dickewandigen Kessel Wasser, dann kam es in die Waschtrommel, so wie die Wäsche dann genügend mit einem dicken Holzlöffel gerührt war, holte meine Grosstante sie mit bloßen HÄndenheraus, dann wurde sie mehrfach mit frischem Wasser, das ebenfalls von draussen geholt werden musste, ausgewaschen. Schrubben, Seife herstellen, all diese Sachen kenne ich von ihr. Meine Bewunderung gilt den Frauen, die das alles konnte, weil sie es mussten. Und ich habe nur im leisesten die Anwendung wie sie gemacht, weil ich die Stoffwindeln aufgrund des Wundausschlags beider meiner Kinder von Hand gewaschen habe, bis ich dann den Windeldienst gefunden hab. Knochenarbeit, alle Achtung.
NIna Freundschaft ist Liebe ohne Flügel. {französisches Sprichwort}
ich weiss noch, wir hatten damals waschmaschine und extra eine "runde" wäscheschleuder, meine mutter hat das wasser der ausgeschleuderten wäsche jedoch immer in eimer aufgefangen und damit unsere flur gewischt und die küche.
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