Es ist schon etwas her, nur die Älteren unter uns erinnern sich noch an den 25.August 1967.
Mit großem Tamtam führt Kanzler Willy Brandt das Farbfernsehen ein. Mit einer riesen Inszenierung sollte der Kanzler genau um 10:57 Uhr auf den dicken roten Knopf drücken (heute würde man Hot-Button dazu sagen) und so den Startschuss für das colorierte Fernsehen geben.
Da der Knopf eine Attrappe war, musst im Studio ein Techniker rechtzeitig den wirklichen Knopf drücken. Man ahnt es schon, das konnte nicht gut gehen.
Als Willy Brandt seine Hand auf den Knopf legt, zögert er das Drücken einen Moment heraus (der Spannung wegen), der Techniker allerdings drückte seine Knopf etwas zu früh. Die ganze Show war dahin. Noch bevor der Kanzler selbst den Hot-Button drückte, lief das Farbfernsehen an.
Das fiel aber nur wenigen auf, da es 1967 nur 6.000 Farbfernseher gab (im Vergleich von insgesamt 3Mio alten Schwarz-Weiß-Fernsehgeräten).
ich weiss noch, dass wir zur WM den 1. Farbfernseher bekamen. grübel wann war die? anfang der 70ziger? sogar mit fernbedienung, so gross fast wie ein bügeleisen. gg
alle nachbarn kamen zu den deutschlandspielen zu uns.
wer freunde ohne fehler sucht... bleibt ohne freunde
altägyptischer Schwangerschaftstest von Ralphs @ 2007-11-19
Das Problem des Schwangerschaftstest ist älter als wir allgemein glauben. Es ist keine Problematik der 68er Revolution. Bereits zur Zeiten der alten Pharaos in Ägypten machte man sich Gedanken über die Früherkennung von Schwangerschaften ... und erfand ein passendes Verfahren.
Ja, der Pharao und seine Untertanen kannten bereits einen Schwangerschaftstest. Zwar erfolgte das nicht mit Papierstreifen, die unter Urin ihrere Farbe wechseln konnten, aber das chemisch-biologische Prinzip war das Selbe.
Aber fangen wir lieber von Vorne an:
Im alten Ägypten benutzte man ein Säckchen mit Getreidekörner. Die vermeintlich schwangere Frau musste, ähnlich wie heute, das Säckchen mit ihrem Urin in Kontakt bringen. Trieben die Körner nach 24-48 Stunden aus, war die Frau schwanger. Wie funktioniert das? Wie erwähnt, das chemisch-biologische Prinzip ist das Selbe: der Urin einer schwangeren Frau enthält hCG (=humane Choriongonadotropin), ein Hormon, das während der Schwangerschaft gebildet wird. Dieses Hormon bewirkt das Keimen der Getreidekörner. Bei heutigen Schwangerschaftstest ist es das selbe Hormon, das die Farbveränderung auf dem Teststreifen auslöst.
Na, hätte man das den alten Ägyptern zugetraut?
P.S. Ein ähnliches Prinzip wird noch heute in Nicaragua und Burkina Faso verwendet. Hier wird eine weibliche Kröte dem Urinstrahl einer vermeintlich schwangeren Person ausgesetzt. Fängt das Krötenweibchen nach 12-24 Stunden das Laichen an, hat sich der Verdacht der Schwangerschaft bestätigt. Hierbei dringt das hCG-Hormon durch die Poren der Krötenhaut und löst dort das Laichen aus. (Kröten paaren sich durch sog. äußere Befruchtung fort)
P.P.S. Das Hormon hCG wird auch beim Doping eingesetzt. Dem dopenden Bodybuilder wird das Hormon hCG gespritzt, damit die Hoden aufgrund des künstlichen Testosterons nicht schrumpfen.
Aber auch schon vorher gab es beachtliche Leistungen. Denke da an medizinische Bereiche.
Trepanation – ein riskanter Eingriff.
Welches war in der Geschichte der Menscheit der früheste operative Eingriff am menschlichen Körper? Nicht etwa die Entfernung von Steinen oder von Geschwüren – sondern die Schädeltrepanation.
Unter dem vom griechischen Wort für Bohrer (»trypanon«) abgeleiteten Wort versteht man die Eröffnung der Schädeldecke mit Hilfe eines Schabers oder Bohrers, wie sie bei vielen Völkern seit prähistorischen Zeiten nachweisbar ist.
Der »Chirurg der Steinzeit« wusste sein Steinwerkzeug offenbar recht geschickt zu handhaben und sorgte für eine möglichst sterile Wundheilung. Die prähistorischen Schädel mit exakt kreisrunden Löchern haben die Wissenschaftler schon vor über hundert Jahren beschäftigt. Aufgrund der beim Heilungsvorgang entstandenen Kallusbildung an den trepanierten Knochenstellen geht man von einer erstaunlich hohen Überlebensrate der Patienten aus. Die Heilungschancen lagen damals mit rund 90 Prozent wesentlich höher als bei Schädeloperationen in geschichtlicher Zeit.
Gründe für die Schädeltrepanation waren teils magischer, teils medizinischer Art. Durch die Schädelöffnung sollten Geisteskrankheiten geheilt werden (böse Geister sollten durch die Öffnung entweichen), man wollte Fremdkörper entfernen oder bei Kopfschmerzen eine Druckentlastung erzielen.
Schriftliche Nachweise über die Schädeltrepanation sind uns erst aus der griechischen und römischen Antike überliefert.
Olympische Spiele und ihre verlorengegangenen Disziplinen von Ralphs @ 2007-11-08
Die Olympischen Spiele der Neuzeit sind gerade in den Anfangsphasen geprägt von skurrilen Disziplinen. Hier eine Kleine Auswahl an ehemalige olympische Disziplinen (in Klammer jeweils das letzte Auftreten als olympische Disziplin)
Tauziehen (1900 bis 1920) Sackhüpfen (1904) Hochsprung aus dem Stand (bis 1912) Weitsprung aus dem Stand (bis 1912) 4000 Hindernislauf (bis 1900) 100 Kraulschwimmen nur für Matrosen (1896) Unterwasserschwimmen (1900) Tauhangeln (1932) Kopfweitsprung (Wasserspringen) (1904)
Übrigens bis 1904 gab es noch keine Goldmedallien! Warum? Der Sieger bekam noch 1900 in Paris billige Sachpreise, wie z.B. Geldbeutel, Regenschirme, Pantoffeln, Sockenhalter, ... (Naja, dabei sein war halt damals alles). Erst 1904 wurde die bekannten Goldmedallien eingeführt.
Würd gern mal wissen, welche Weiten bzw. Höhen oder Geschwindigkeiten die damals so drauf hatten. Wäre lustig das mit den heutigen zu vergleichen. Also stell dir mal so nen Weitsprungweltmeister vor, der aus dem Stand springen soll, wie weit der dann dabei wohl kommen mag ?
Die WM66 - das schweizer Taschenmesser unter den Waschmachinen von Ralphs @ 2007-11-07
In vielen Retro-Shows über die DDR und dem Kalten Krieg sieht man sie noch vereinzelt im Fernsehen, die Waschmaschine WM66 (66 stand für das Produktionsjahr 1966).
Es war mit das beliebteste Modell in der DDR und das gerade weil es nicht nur zum Wäsche waschen zu gebrauchen war. Der Teilautomatik (Waschen, Heizen, Pumpen, Wasserzulauf musste man alles manuell einstellen) ist zu verdanken, dass man in ihr - neben Wäschewaschen - auch Bockwürste erhitzen und Obst einmachen/einwecken konnte. Für diese Multifunktionalität musste man allerdings auf so Schnickschnack, wie Schleudern und Spülen, verzichten.
In Ostdeutschland und anderen Ostblockstaaten fand man diese Waschmaschine durchaus auch mal in der Großküche - eben um Würstchen zu erhitzen oder Obst einzumachen.
Zu Zeiten der neuen Technisierung hat man für solche Tätigkeiten verschiedene Geräte. Meine Waschmaschine hat zwar ein Wollprogramm und ein Extra-Plege-Feinwaschprogramm (das ich ehrlich gesagt noch nie benutzt habe) - das Würstchen-Programm bleibt sie mir aber schuldig. Für die Kulinarische Seite muss ich auf einen profanen Topf umsteigen...
P.S.: Wer noch so eine alte Maschine hat oder jemanden kennt, der eine solche besitzt. Bei Ralphs findet man die Anleitung zum Einmachen von Obst mit dieser Maschine ~
Ich habe diese Maschine besessen. Klar war die gut um allerhand einzukochen. War ganz einfach. Würstchen warm machen? Lieber nicht, da ich ja damit die Wäsche von 5 Personen gewaschen habe.