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Dieses Thema hat 10 Antworten
und wurde 1.830 mal aufgerufen
 Gesundheit
wakeupmaus ( Gast )
Beiträge:

20.01.2008 11:05
Margarineherstellung Zitat · Antworten
Will heute nochmal was reinschreiben, hilft mir u.a. auch beim Lernen:
Also heute was über die Margarineherstellung, also nehmt bittee Butter!!!!!
Ölgewinnung. Extraktion Zunächst muß aus den Rohstoffen das Öl herausgelöst werden. Unter Wärme wird mittels Lösungsmittel (Leichtbenzin/hexan) das Öl entzogen. Ganz einfach so wie man mit Waschbezing aus der Kleidung einen Fettfleck entfernt, gelingt dies in der Fabrik bei den Ölsaaten mittels Extraktion
RaffinationDie Raffination der Rohöle umfaßt 5 Stufen. Temperaturen bis 280 Grad sind zulässig. Die üblichen Verfahren haben zum Ziel, dass Rohöl zu "veredeln". Es wird mittels Chemikalien und unter hohen Temperaturen alles entfernt, was nach Ansicht der Nahrungsmittelhersteller Aussehen und Geschmack beeinträchtigen könnte, also alle natürlichen und unnatürlichen Begleitstoffe des Öls. Die extrahierten Rohöle wären tatsächich ohne Nachbehandlung nicht genießbar - im Gegensatz zu den sog. kaltgepreßten, unraffinierten, natürlichen Ölen.
EntlecithinierungZuerst wird der Fettbegleitstoff Lecithin entfernt. Bei Lagerung des Öls sondert es sich ab und läßt das Öl trüb werden. Das ist zwar normal, darf aber nicht sein, weil es nicht "schön" aussieht, nach Ansicht der Food-Designer. Lecithine ein Gemisch aus Phospholipiden, die aus den Bausteinen Glycerin, Fettsäuren, Phosphorsäure und stzickstoffhaltigen Substanzen aufgebaut sind, spielen eine wichtige Rolle für den Stoffwechsel und sind u.a. Bestandteil der Gallenflüssigkeit und für die Emulgierung und Resorption der Fette nötig. Rohöl wird mit Wasser verrührt, das unerwünschte Lecithin dadurch abgetrennt.
EntschleimungRestliche Phosphatide, Mineralstoffe, Harze, Wachse, Vitmanine, Schleimstoffe, Kohlenhydrate und Eiweißstoffe stören, deshalb wird das entlecithinierte Öl mit Phosphorsäure erhitzt und verrührt und die lästigen Begleitstoffe mit der wässrigen Phase abzentrifugiert. Die Entfernung der Phosphatide während der Entschleimung ist absolute Voraussetztung, damit die Öle nachträglich hydriert werden können, da diese die Nichelkatalysatoren bei der Härtung "vergiften" würden.
EntsäuerungDas jetzige Öl enthält noch freie Fettsäuren und andere Pflanzensäure natürliche antioxidantien. Sie lassen das Öl bei langer und unsachgemäßer Lagerung ranzig und kratzig schmecken. Eigentlich ein Qualitätsmerkmal, wen Öl noch verdirbt. Aber durch verrühren mit atronlauge kann man auch dies verhindern. Die freien Fettsäuren bilden halbfeste Seifen, die in die Seifenfabrikation gehen.
Entfärbung7BleichungUm nach diesen ganzen Prozessen ein noch klareres, farbloseres, geschmacksneutraleres Öl zu erhalten, wird es gebleicht. Das wiederum erhitzte Fett wird mit Bleicheerde (Bentonit/Kieselgur) oder/und Aktivkohle verrührt, anschließend gefilter. Dabei wird vor allem das Carotin, die Vorstufe des wichtigen fettlöslichen Vitamins A entfernt
DesodorierungDa auch dieser Geschmack die Nahrungsmitteltechniker noch nicht restlos befriedigt, schließt sich die Desodorierung an. Alles, was noch schmeck-u. riechbar war, verschwindet nun. Durch Wasserdampfdestillation bei 5 - 20mm Hg Vakuum und bis zu 300 Grad werden die letzten Reste von geruchsaktiven Aldehyden, Ketonen, Vitaminen und freien Fettsäuren entfernt. Teilraffiniation, zu der auch die Wasserdampfbehandlung gehört, ist nicht deklarationspflichtig.
HärtungBeim Härten, auch Hydrieren genannt, wird dem Öl feinverteiltes Nickel u. Kupfer als Katalysator beigemischt, dann erfolgt unter Druck mit Wasserstoff (2-6 at) und hohen Temperaturen die Hydrierung. Dabei werden die ungesättigten Bindungen der Fettsäuren aufgebrochen, Wasserstoff kann sich anlagern. Aus ungesättigten Fettsäuren entstehen nneue chemische Verbindungen, die gesättigten Fettsäuren (Transfettsäuren) Nach dem Vorgang wird der Katalysator wiéder abgefiltert, evtl. mit Alkalilösung.
FraktionierungBei diesem Verfahren sollen bei Kälte entstehende feste Fettkristall vonn den noch flüssigen abgetrennt werden. Das Fett wird wieder erwämrt. Bei den jeweiligen Temperaturen werden die festen von den flüssigen Teilen getrennt oder mit Tensiden herausgewaschen. Die Fraktionen mit den höheren Schmelzpunkten finden für die Margarineherstellung Verwendung, die niedriegeren für kühl schrankfeste Öle. Wegen der schemischen Rückstände findet wieder eine Raffination statt.
UmesterungFettmoleküle werden bei diesem Vorgang chemisch zerlegt. Das Gemisch wird unter Hitze bis200 Grad 1 - 2 Stunden gerührt. Die Fettwäuren werden dabei vom Glycerinmolekül abgekoppelt und dann nach Zufallsprinzip in belibiger Form wieder angehängt. Es entstehen Formen, wie sie in der Natur nicht vorkommen. Der Schmelzbereich soll dadurch vergrößert werden, die Streichfähigkeit und Konsistenz "verbessert. . Alle möglichen Gemische von Fetten und Ölen - Kombinationen aus Rindertalg, Kokosfett, Baumwollsaatöl u.a. können durch Umesterung in streichfähige Masse verwandelt werden. Nochmalige Raffination ist notwendig.
Rekombination Alles was dem "vergewaltigten" Naturfett entzogen wurde, setzt der Food-Designer nun wieder zu, als da sind synthetisches Carotin (macht schönes Buttergelb, Emulgatoren, künstliche Aromastoffe, künstliche Antioxidantien, Konservierungsstoffe, künstliche Vitamine, Kartoffelstärke. Sie muß sein. Der Gesetzgeber hat sie vorgeschrieben als Erkennungsmittel,alles andere läßt er geschehen.
So und schon ist die Margarine fertig, bleibt mir nur noch zu sagen "Guten Appetit"

Tue Deinem Körper Gutes, damit Deine Seele Lust hat, darin zu wohnen.
Teresa von Avila

Tigerlilie Offline

Administrator


Beiträge: 5.320
Punkte: 5.730

20.01.2008 12:08
#2 RE: Margarineherstellung Zitat · Antworten

Liebe Sigi,

fand ich sehr Klasse deinen Bericht!!! Mein Mann kann ich vielleicht nun endlich mal überzeugen.
Als ich krank war und er Kuchen backte, kaufte er extra Sanella ein und weisses Mehl!!!.....grrrrrrrrrrr

~ * ~ ♥ ~ * ~ ♥ ~ * ~
Liebe Grüße Bigi

Es gehört schon eine Menge Mut dazu, schlicht und einfach zu erklären,
dass der Zweck des Lebens ist, glücklich zu sein.

~ Lin Yutang ~





Hans-Otto Offline

Administrator


Beiträge: 7.459
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20.01.2008 13:11
#3 RE: Margarineherstellung Zitat · Antworten


Na ja, ist ja bei Deinem Mann ja auch verständlich.

Jahrelang wurde uns vorgekaut, wie waahhnsinnig gesund Margarine sein soll, und dass mit Butter der Herzinfarkt fast sicher ist.

LG, Hans-Otto

Meine Homepage "erLeben"
per aspera ad astra
(über rauhe Pfade zu den Sternen)

wakeupmaus ( Gast )
Beiträge:

20.01.2008 13:41
#4 RE: Margarineherstellung Zitat · Antworten

Zitat von Hans-Otto
Na ja, ist ja bei Deinem Mann ja auch verständlich.
Jahrelang wurde uns vorgekaut, wie waahhnsinnig gesund Margarine sein soll, und dass mit Butter der Herzinfarkt fast sicher ist.
LG, Hans-Otto

Stimmt, Hans, dabei ist es genau umgekehrt. Durch den Verzehr von raffinierten Kohlenhydraten und fabrikatorisch hergestellten Ölen und Fetten, entstehen genau diese zivilisationsbedingten Krankheiten. Denn in den letzten Jahren/Jahrzehnten ist der Fettverzehr stark zurück gegangen, weil ja die Industrie die Butter, Sahne und Co für Herzinfarkt, Arterisklerose usw. verantwortlich machten und was ist passiert, die Herzinfarktrate und Co sind gestiegen, das sollte doch mal zu denken geben.

Tue Deinem Körper Gutes, damit Deine Seele Lust hat, darin zu wohnen.
Teresa von Avila

No problem Offline

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Beiträge: 11.364
Punkte: 12.314

29.09.2008 10:20
#5 RE: Margarineherstellung Zitat · Antworten

Margarine ist früher für die Soldaten in Kriegszeiten hergestellt worden, weil Butter unerschwinglich war.
Im Grunde genommen, bin ich froh, 99% meines Streichbedarfes für das Brot mit Butter zu decken.
Danke für Deinen ausführlichen, abschreckenden Bericht.
Da vergeht einem beim Lesen schon der Appetit

NIna

Der Geist, der allem Leben verleiht, ist die Liebe.

wakeupmaus ( Gast )
Beiträge:

29.09.2008 14:53
#6 RE: Margarineherstellung Zitat · Antworten
Bitte, bitte, hab ich gern gemacht.
"Erfunden" wurde sozusagen die Margarine, nicht weil die Butter zu teuer war, sondern weil sie nicht lange haltbar war.

Tue Deinem Körper Gutes, damit Deine Seele Lust hat, darin zu wohnen.
Teresa von Avila

Kochmauserl Offline

Ehrenmitglied

Beiträge: 23.615
Punkte: 36.638

03.10.2008 11:11
#7 RE: Margarineherstellung Zitat · Antworten

Jede Studie wird irgendwann wieder durch eine ander widerlegt. Man weiß oft nicht mehr was man wirlich glauben soll.

Meine Devise ist: allzuviel ist ungesund. Dabei ist es schon fast egal was man zu sich nimmt.


Lieben Gruß vom Kochmauserl

Im Glück kennen dich deine Freunde,
im Unglück kennst du sie.

No problem Offline

Ehrenmitglied

Beiträge: 11.364
Punkte: 12.314

20.10.2008 23:50
#8 RE: Margarineherstellung Zitat · Antworten
Doch probier mal:
Einen Teelöffel verestherter mit Transfettsäuren verkaputtierte margarine auf der Zunge zergehen lassen
und
dann
einen Teelöffel frischer, kühler Butter, nach Wiese und Bergluft duftender weichcremiger Butter im Gaumen zerschmelzen lassen
und
ausserdem gelingt Kuvertüre aus Zartbitterschokolade für meine Schokokekse nur mit Butter, wegen der Konsistenz, die sie hat.
Hab alles probiert - margarine ist einfach nix für die SChokokekse

NIna

Der Geist, der allem Leben verleiht, ist die Liebe.

Passionsblume Offline

Ehrenmitglied


Beiträge: 2.543
Punkte: 6.824

10.06.2012 16:52
#9 RE: Margarineherstellung Zitat · Antworten

"Butter ist das einzige Fett, das nicht erst in der Leber umgewandelt werden muss, sondern direkt vom Körper verwendet werden kann." - Das ist eine Aussage von Dr. Bruker (1909 - 2001, Ernährungspionier).

Ich esse (wenig) Butter - Margarine gibt es bei mir nicht. Bis jetzt hat mir die Butter nicht geschadet. Im Gegenteil ... erhöhte Cholesterin-Werte kennt mein Körper nicht.


Den Bericht von Wakeupmaus habe ich gestern gelesen ... im Buch "Cholesterin, der lebensnotwendige Stoff" von Dr. Bruker.


Dr. Bruker hat sich sehr intensiv mit der Verhütung von Zivilisationskrankheiten beschäftigt und unter anderem die Gesellschaft für Gesundheitsberatung in Lahnstein bei Koblenz gegründet.

Wir haben uns vor 20 Jahren in der Schule in Ernährungslehre mit seinen Ansichten beschäftigt. Nun bin ich dabei, seine Bücher noch einmal zu lesen.


Liebe Grüße von
Passionsblume

_____________________________________________________________________________________
"Trage immer einen grünen Zweig im Herzen, es wird sich ein Singvogel darauf niederlassen." (aus China)

Kochmauserl Offline

Ehrenmitglied

Beiträge: 23.615
Punkte: 36.638

11.06.2012 06:24
#10 RE: Margarineherstellung Zitat · Antworten

Richtig, auch bei "Beyond" wird vor Margarine gewarnt und Butter empfohlen.

Lieben Gruß vom Kochmauserl



Wenn dir das Leben eine Zitrone gibt, mach Limonade daraus!

http://www.beautycoach-gitti.de/

Kräuterfee Offline

im alpinen Olymp


Beiträge: 1.894
Punkte: 2.099

22.09.2012 00:15
#11 RE: Margarineherstellung Zitat · Antworten

Ich bin längst der Meinung, dass wir permanent von allen Seiten ...... nein, eigentlich verträgt der Körper doch das am besten, woran er zeitens der Evolution gewöhnt wurde. Industieprodukte sind das nicht. Die gibt es noch nicht so lange.

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