Zu Deiner ersten Frage nach dem Hingehen: Nein Früher, als ich noch jung, hübsch und dynamisch war, und ausserdem eh in Basel arbeitete, haben wir das nahtlos mit der "Buurefasnacht" hier in Weil, Hauingen oder Wiechs verbunden.
Aber heute ist das so, dass ich kein grosse Lust mehr verspüre, extra um halb zwei morgens aufzustehen um zumindest noch die mittlere Brücke in Basel zu erreichen. Der Hit ist es natürlich, wenn man noch einen Platz in der Altstadt - am Münsterberg, dem Totentanz oder dem Marktplatz ergattern kann.
Und anschließend e Mählsuppe im Casino, Bierchäller oder Hasenburg.
Ich war früher oft dort. Ist villeicht nicht jedermanns Sache, aber beeindruckend ist es schon. Selbst eingeschworene Gegner des Morgestraich müssen das zugeben.
1. bin ich schlichtweg zu faul so früh aufzustehn oder gar durchzumachen - hab Kids die in die Schule müssen.... 2. machen mich so Menschenaufläufe nicht so arg an ~ ich mag zwar die Fasnachtsumzüge aber ich mag keine "Druckete"
.... alles muss man nicht erleben, auch wenn man nah dran wohnt! Geh da lieber einige Stunden später zum Walken in den stillen WALD
~ * ~ ♥ ~ * ~ ♥ ~ * ~ Liebe Grüße Bigi
Es gehört schon eine Menge Mut dazu, schlicht und einfach zu erklären, dass der Zweck des Lebens ist, glücklich zu sein. ~ Lin Yutang ~
In Antwort auf:Wenn es bei mir um die Ecke wäre, würde ich auf jeden Fall hingehen!!!! Aber: natürlich nicht erst in der Nacht
Aber eben - in der Nacht, das gehört dazu. Punkt vier geht es los.
Da wird von den Stadtwerken die gesamte öffentliche Beleuchtung komplett abgestellt, dass wirklich keine einzige Lampe mehr brennt. Es gab in den vergangenen Jahren auch einige Geschäftsleute, die ihre Schaufensterbeleuchtung nicht abstellten. Dazu wurde eine "schnelle Eingreiftruppe" gebildet, die dann bei diesen uneinsichtigen mit schweren Decken und Bretterverschlägen verdunkelten. Wer sich in Basel gegen die Fasnacht stellt ist für alle Zeit unten durch. Ist es doch der "höchste Feiertag" in der Stadt.Die nehmen das fast noch wichtiger, als in Köln oder Mainz, und wer bei der Fasnacht was zu sagen hat, z.B. ein Tambourmajor, der hat auch im zivilen Leben fast immer eine gehobene Stellung.
Besonders am Markplatz, Münsterberg und Rheingasse und in der ganzen Altstadt gibt es viele enge Gassen, wo die Trommler und Pfeifer warten. Es sind, auf die ganze Altstadt verteilt, ungefähr 14000 Trommeln und Pfeifen. Kannst Dir also vorstellen, wie da die Post abgeht. Auf das Kommando "Achtig! Morgestraich! Vorwärts, marsch!" ihres Tambourmajors setzen sich die Fasnachts-Cliquen in Marsch und beginnen mit ihren Trommeln und Piccoloflöten das grösste Pfeifkonzert der Welt. Der erste Marsch, der von allen Cliquen gespielt wird, trägt dabei den bezeichnenden Namen "Morgestraich".
Es wird dann in der ganzen Stadt den ganzen Vormittag über getrommelt und gepfiffen, bis auf kurze Pausen, wo man irgendwo in einem Tradidionslokal Mehlsuppe isst.
Mittags ist dann der grosse Umzug, der am Mittwoch mittag wiederholt wird.
Die ganze Fasnacht, die "drey tolle Däg" geht dann bis genau 4:00 Uhr morgens am Donnerstag. Die Gasthäuser und Kneipen (Beizen) schließen ab Montag 4 Uhr für 72 Stunden nicht mehr. 2002 hatte ein Mitarbeiter der Stadtwerke schon um 3:59 auf den Ausschaltknopf gedrückt. Gefeiert wurde aber trotzdem bis Donnerstag 4:00 Uhr. Also ging die Fasnacht 2002 eine Minute länger.
Stimmt Gitti. Ist schon sehr eindrucksvoll das Ganze. Dienstag Abend ist noch ein grosses Gugenkonzert und dann das Gässeln. Manchmal in Gruppen, manchmal einer alleine gehen sie durch die Altstadt in Basel trommelnd un pfeifend und hinterher ihnen eine Gruppe von Zuschauern. Dienstags ist immer Highlife in der Stadt.
Gruss Blueyes
Das Licht ist in die Welt gekommen, aber die Menschen liebten die Dunkelheit mehr als das Licht.
oh geil ein Gugenkonzert - wie schöön ichhinwill da wär mir zwei Uhr die Nacht auch egal. Mir prickelt es vom blossen Lesen - danke für den tollen, mich mitreissenden Bericht, Hans!
NIna Bevor Du losläufst, achte darauf, Deine Schuhe anzuziehen, damit kein Stein Dir Deine zarten Füße verletzt.