Zwei Jahre falsch geparkt: 500 Tage Haft Eine 38-jährige Grazerin hat ihr Auto zwei Jahre lang, ohne zu zahlen, in der Blauen Zone geparkt. Strafen und Bescheide ignorierte sie. Nun muss sie 500 Tage im Gefängnis bleiben, sollte sie nicht doch einen Teil der Strafe auftreiben.
Die Frau sitzt seit 7. Jänner in Haft. Strafe wird "aktenweise" abgesessen Die Gratiszeitung "Der Grazer" hatte auf den Fall der 38-jährigen öffentlich Bediensteten aufmerksam gemacht. Am 7. Jänner trat die Frau ihre Ersatzfreiheitsstrafe an, betätigte Polizeijurist Herbert Mattersdorfer: "Sie sitzt ihre Strafe sozusagen aktenweise ab, 60 bis 70 sind offen."
Nach sechs Wochen gibt es, wenn sie einen Antrag stellt, eine gesetzlich vorgesehene sechsmonatige Unterbrechung.
700 Zustellversuche Die Vorgeschichte des speziellen "Sündenfalls" ist lang: Die notorische Falschparkerin warf die Parkzettel einfach weg und ignorierte rund 700 Zustellungsversuche des Magistrats als Strafbehörde. Die anfangs mit 30 Euro bemessenen Bußgelder wuchsen mit der Zeit auf eine Höhe von 400 Euro an, dazu kamen Mahnungen und Strafen wegen Nichterbringung der Lenkererhebung.
Die Frau ist im öffentlichen Dienst beschäftigt. Kündigung steht im Raum Weil die Vertragsbedienstete kein pfändbares Vermögen besitzt, wurde eine Ersatzfreiheitsstrafe verhängt, die sie - nach mehrmaligem Aufschub - schließlich auch antrat. Abgesehen von der Ersatzfreiheitsstrafe, die sie voll oder, so sie doch noch zumindest einen Teil der 25.000 Euro Strafe zahlt, teilweise verbüßen muss, hat die 38-Jährige nun auch noch Probleme mit ihrem Arbeitgeber.
"Es schaut nicht gut aus, wenn jemand, der im öffentlichen Dienst arbeitet, sich so offensichtlich über Gesetze hinwegsetzt. Das Vertrauen in eine gewisse Anständigkeit der Verwaltung ist schließlich ein hohes Gut", heißt es vom Personalchef. Man werde prüfen, ob eine Kündigung in Betracht komme.
lg Sabine Lächeln ist wie ein Fenster, durch das man sieht, ob das Herz zu Hause ist.