3. Mai
MIT DEM HERZEN SEHEN
Das Wesentliche eines Menschen ist unsichtbar. Aber auch das Wesentliche der Welt. - Lebenskunst besteht darin, mit dem Herzen zu sehen. Nur wenn ich mit dem Herzen sehe, begegne ich in der Blume der Schönheit ihres Schöpfers. Nur dann empfinde ich beim Anblick eines Baumes die Sehnsucht, so in meine Gestalt hineinzuwachsen und so aufzublühen, dass andere in meinem Schatten Geborgenheit und in meiner Nähe Trost finden. Nur das Herz sieht in allem die Spuren jener letzten Wirklichkeit und Gewissheit, die mich aus dem Antlitz jedes Menschen und aus jedem Stein und jedem Grashalm anblickt, um zu mir zu sagen: "Du bist geliebt. Die Liebe umgibt dich in allem, was du siehst."

4. Mai
DER ENGEL DER TREUE
Ich wünsche dir den Engel der Treue an deiner Seite, Menschen die treu zu dir stehen, auf die du dich verlassen kannst. Und ich wünsche dir, daß der Engel der Treue dich befähigen möge, selber treu zu sein. Dann wirst du erfahren, wie du anderen Menschen guttust und wie du in der Launenhaftigkeit deines Herzens dein wahres Selbst findest. Die Treue zeigt sich in deiner Verlässlichkeit, in deiner Bereitschaft, zu einem anderen ein Leben lang zu stehen, mit ihm alle seine Wandlungswege mitzugehen, ohne dich von ihm abzuwenden. Über solcher Treue liegt ein Segen.

5. Mai
MITEINANDER IM GESPRÄCH BLEIBEN
Soziologen sagen, daß Ehepaare am Tag nicht länger als 10 Minuten miteinander reden. Inzwischen schlagen daher viele Psychologen ritualisierte Paargespräche vor, damit die Wahrnehmung der Gefühle und Bedürfnisse des Partners und der wechselseitige Austausch in einem tieferen Sinne auch gelingen. - Es gibt zum Beispiel den "Sprechstein": Einmal in der Woche reservieren sich die Ehepartner einen Abend füreinander.Jeder darf das sagen was ihn bewegt. Während der spricht, nimmt er einen Sprechstein in die Hand. Solange er spricht, darf der andere ihn nicht unterbrechen. Erst wenn der Stein wieder auf dem Tisch liegt, kann ihn der andere nehmen und nun das sagen was ihm wichtig ist.

6. Mai
ROSENWUNDER
Viele denken heute sie müssten vor allem ihre eigenen Grenzen wahren, damit sie sich nicht überfordern. Doch oft genug fühlen sie sich in ihren eigenen Grenzen eingezwängt, und das Leben in ihnen erstirbt. Trau dich, auf Menschen zuzugehen, nicht um dein schlechtes Gewissen zu beruhigen, sondern aus einer inneren Freiheit heraus. Entwickle Fantasie, wie du Freude in das Leben der Menschen bringen kannst. Die Rosen die du in das Leben anderer bringst, duften dann nicht nur für sie, sondern auch für dich.