Ausnahmsweise kein Scherz am 1. April: Volkskundler fürchten, dass das "In-den-April-Schicken" bald zu den vergessenen Bräuchen zählt.
Keine "Lachgarantie" mehr für den 1. April "April, April!" Die Gefahr, dass Sie im Laufe des Mittwochs mit diesen Worten über einen gelungenen Scherz aufgeklärt werden, ist eine geringe. Die Tradition, jemanden "in den April zu schicken", gerät nämlich immer mehr in Vergessenheit, wenn man Volkskundlern glauben schenken darf.
"Der Aprilscherz ist heute etwas in der Krise", ließ der Bonner Kulturanthropologe Gunther Hirschfelder in dieser Woche ausrichten, "es dominiert die Angst, sich mit dem Scherz zu blamieren". Ähnlich äußert sich auch eine Volkskundlerin "Wenn man sich mit einschlägiger Literatur beschäftigt, ist schon erkennbar, dass der Aprilscherz bei uns langsam in Vergessenheit gerät".
Wie aber kann ein Kulturgut, das - seit dem 16.Jahrhundert in ganz Europa - für Schmunzeln sorgt, an Bedeutung verlieren? "Das liegt meiner Meinung nach daran, dass vor allem Kinder nicht mehr so leichtgläubig wie früher sind und sich dadurch nicht mehr so leicht in die Irre führen lassen". Konsequenz: Man lässt den Scherz gleich bleiben - die Tradition und Institution Aprilscherz kommt deshalb immer öfter in Brauchtumsbüchern, dafür umso seltener in der Realität vor.
Übrigens: Freunde der Volkskundlerin müssen sich nicht fürchten, von ihr heute in den April geschickt zu werden: "Ich hab's noch nie gemacht und werde es auch heute unterlassen". Opfer ist sie aber schon einmal geworden: "Als zehnjährige Schülerin hat man mich zu den Nachbarn geschickt, um Gewichte für die Wasserwaage zu holen." Ein unmögliches Unterfangen
Der vermutlich älteste veröffentlichte Aprilscherz wurde in einer Zeitung in Deutschland am 1. April 1774 gemacht. Dort wurde geschrieben, wie man statt nur der Ostereier, auch Hühner in verschiedenen Farben züchten kann - nämlich indem man die Umgebung der Hühner in der jeweiligen Farbe anstreicht.
Liebe Grüße Brockenhexe (-:
Nur der kann die Zukunft gestalten, der die Aufgaben der Gegenwart meistert.
Es ist auch gar nicht so einfach die Leute in den April zu schicken.
In meiner Lehre haben mich unsere Techniker in den April geschickt: ich sollte zu unserer Ersthelferin gehen und den Goldmagneten holen, sie hätte ja den Schlüssel für den Safe. Der Goldmagnet würde im Labor gebraucht. Gesagt, getan. Da herrscht mich die Ersthelferin an, den Magneten hätten sie doch bereits im Labor. Und dann rauschte sie wutentbrannt ins Labor und die beiden Männer konnten kaum sprechen vor Lachen. Je mehr sie sich aufregte, desto lauter lachten die, bis einer dann hervorbrachte - April, April: Gold ist doch gar nicht magnetisch. Tja, so kann man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen
Cool, Eure Stories. Ich blieb verschont, dieses Jahr. Doch meine Grosse bekam einen Schreck, da die Lehrerin glaubhaft versicherte, die gesamte Mathearbeit wäre mit fünfern- und sechser-Noten ausgefallen. Sie teilte wortlos die Arbeitshefte aus und fing dann an zu lachen. Das war eine Erleichterung. Die schlechteste war eine 4+, immerhin. Und meine Tochter hatte eine 2+. Lütte hat an diesem Tag niemandem geglaubt.
NIna Ist das, was das Herz glaubt, nicht genauso wahr wie das, was das Auge sieht? Khalil Gibran