Bin über zweitgeist auf „Ansichten und Einsichten“ gestoßen. Hatte eigentlich eine Bergsteigerseite erwartet und war zuerst verwirrt, weil das Forum einen Lifestyle- und Kochrezepte-Eindruck vermittelte. Nach längerem und öfterem Suchen bin ich doch fündig geworden und möchte euch zu einigen inhaltsreichen und anspruchsvollen treads gratulieren. Ihr habt da einige engagierte Mitglieder, die wirklich was zu sagen haben (tschuldigung, ich liebe Wortspiele). Unter dem Aspekt Berge, Natur, Umwelt und darin Menschsein (ein offizielles Motto des Forums hab ich nirgends gefunden) haben mich einzelne treads zu Sport, Gesundheit (das mit dem Rauchen hat mich echt betroffen gemacht!) und dann last not least Religion sehr angesprochen. Gerade die Beiträge dort haben mich echt beeindruck, wenn ich Zeit finde (wo? =mir nehme!) werde ich dort (und nicht nur dort) meine Gedanken dazu beitragen. Also nochmals auf gut bairisch „Respekt“ (höchster Grad der Anerkennung) und wünsch euch viel Kraft und Energie diese Forum weiter zu bergauf-führen
Ein Mitgliedertreffen in Köln hat bei mir ein Schmunzeln hervorgerufen (bis ich die Landkarte mit den Mitgliedern sah) da ich mir dafür mehr eine Hütte (gibt’s auch groß + komfortabel) vorstellen kann, wo man Nähe und Alleinsein er-leben und auch die Augen auf unendlich stellen kann. Wo ich herkomme (Oberbayern) sind vermutlich mehr im Alpenverein als beim ADAC, rangeln um das Renommee einzelner Sektionen, die aktiven sind in der Bergwacht und Bergwandern geht bis zum 4. Grad. Nur erklärend nicht überheblich! Selbst komm ich mit meiner Raucherlunge nur noch mit der verpönten Seilbahn rauf und beim Schifahren muss ich nach jedem Hang Pausieren.
Hallo Bernd, es war schön, deine Zeilen zu lesen. Auch wir Niedersachsen mögen die Bayern übrigens gern. Und es ist beruhigend zu wissen, dass es für Notfälle die Bergwacht gibt. Wir sind allerdings bemüht, diese nicht bemühen zu müssen. Das mit der Rauherlunge kenne ich auch. Als Norddeutsche habe ich die DLRG-Rettungsausbildung in jungen Jahren gemacht. Wo ich früher locker 40 m tauchen konnte, habe ich da heute auch ein Problem damit. Das hängt schon mehr mit dem Rauchen, als mit dem Alter zusammen. Auch von mir ganz liebe Grüße
Zitat von Bernd Wo ich herkomme (Oberbayern) sind vermutlich mehr im Alpenverein als beim ADAC, rangeln um das Renommee einzelner Sektionen, die aktiven sind in der Bergwacht und Bergwandern geht bis zum 4. Grad. Nur erklärend nicht überheblich! Ganz liebe Grüße Und weiter so Bernd Auch für das Leben brauchen wir Bergführer Danke
Danke lieber Bern für Deine eindrucksvolle Vorstellung.
Und das mit dem Bergwandern bis zum 4. Grad hab ich auch verstanden.
Und dazu möchte ich etwas sagen: Immer mehr Klettersteige werden gebaut. Teileise in "5er-Gelände" und dann wird den Touristen gesagt, dabei handle es sich um eine Wanderung.
Ich kämpfe schon seit Jahren dagegen an, Klettersteige als "Wanderungen" anzubieten.
Zuviel habe ich schon gesehen, was da mit unerfahrenen Leuten geschieht.
mag die niedersachsen auch, kann ich eigentlich auf menschen erweitern, meine zeilen sollten nur neben der anerkennung mein erstaunen über die geografische mitgliederverteilung ausdrücken, da ich ursprünglich von einem bergsteigerforum ausging. Die gibts dort natürlich auch, was man in den bergen ja auch heraushört. Dass kondition nichts(wenig) mit dem alter zu tun hat sieht man ja gerade bei manch großen bergsteigern. Aber ich freu mich ja schon wenn wenigstens der Kopf jungbleibt - einigermaßen! Muss man auch trainieren! liebe grüße aus oberbayern bernd
Hallo Hans-Otto, meine Einstellung geht in die ähnliche Richtung. Ich wollte die elitäre Haltung von manchen Alpenvereinssektionen etwas aufs Korn nehmen(bei uns würde man anders sagen), z.B. sammeln von 8tausender, mit Sauerstoff ist was für Weicheier etc.! Herausforderungen annehmen + persönliche Grenzen erproben ist etwas ganz anderes, vor allem, wenn ichs für mich mache! Das geht auch im Alltag und im Flachland. (Erstaunlicherweise sind ein Großteil der Freikletterer von einem ganz anderen Schlag.) Das Herabspielen von Gefahren und Notwendigkeit von geeigneter Ausrüstung kommt manchmal aus der gleichen Ecke und finde ich fatal. Und dann über die "Flachländer" schimpfen, wenn die Bergwacht sie mit Stöckelschuhen aus der Wand holt!!! Ich wollte eigentlich nicht schimpfen, doch da laufen häufig so EGO-Schienen, die viel Schaden anrichten! Nix für ungut! Bernd
Lieber Bernd, da kommt dann mit der zunehmenden Zahl an Geburtstagen etwas ganz wichtiges - Erfahrung. Ich bin zwar noch nicht gerade sehr alt, konnte aber schon feststellen, dass ich meine Lernmethode ändern mußte. Mit jedem Lebenjahr haben wir mehr Erfahrungen, die wir mit dem neuerlernten verknüpfen können. Ich habe zahlreiche Kunden, die sind 80 oder 90 Jahre, aber immer noch aufgeschlossen neuem gegenüber. Es ist für mich erfrischend mit diesen junggebliebenen Erfahrungen auszutauschen. Und der Kontakt zu diesen lebenslustigen Menschen läßt mich sehr optimistisch in meine eigenen kommenden Jahre blicken. Bei den sportlichen Leistungen, wie Bergsteigen, ist ebenfalls durch die Erfahrung, die jemand hat, sehr viel möglich. Der Mensch hat dann gelernt, seine Kraft einzuteilen, sinnvoll einzusetzen und nicht zu verpulvern und sich nicht sinnlos irgendwelchen Gefahren auszusetzen. Wenn wir dann auch wieder dahin zurückfinden, unsere älteren Menschen in dieser Jugendwahnzeit als wertvolle Mitglieder der Gesellschaft zu sehen, fände ich das schon sehr schön. Ich möchte jedenfalls nicht auf die Erfahrungen und den Rat meiner älteren Mitmenschen verzichten. Ob du es glaubst oder nicht - ich lege immer noch Wert auf die Lebenserfahrung und Berufserfahrung meiner Mutter. Und - sie ist auch noch kostenlos. Ich muß sie nur fragen. Liebe Grüße
Ich weiss, ich kenne das. In unserer AV - Sektion gibt es auch diese Typen.
Und im Augenblick besetzen sie einige Pöstchen im Vorstand. Ich geh seither auch kaum noch zu den Treffen immer am Do-Abend. Obwohl ich dort Fachübungsleiter bin.
Hab da auch schon einen Kampf ausgefochten, weil ich wollte, dass Sektionstouren im Klettern nicht über den 3. Grad gehen. (Wird übrigens von München gefürwortet) Wer mehr will, nun für den haben wir ja die Treffen, dass sich da Seilschaften suchen und treffen können wenn ihnen der Sinn nach mehr steht.
Bin aber regelrecht "abgeschifft" damit.
Ich war auch schon auf Tour mit solchen "Spezialisten". Wir waren da im Alpstein in der Schweiz. Und die ganze Zeit über auf der Hinfahrt hat mir der von den "Handeggwänden" (Grimselgebiet in der Schweiz - äusserst schwere klassische und auch Sportkletterrouten, Granit, reine Reibungskletterei) erzählt.
Als wir dann im Alpstein ankamen, wollte ich ihm einen Gefallen tun, und sagte: "Du gehst voraus." In einem Vierer. ! Der kuckte mich ganz gross an: "Bist Du verrückt ?, Das kann ich doch nicht"
Aber mir vorher 2 Stunden lang von der Handegg erzählt, dass ich fast Komplexe bekam.
bin noch nicht über neunzig!!! Sind auch noch ein paar Monate hin Meine Mutter (die ich/wir bei mir zu Hause pflegen=Pflegestufe 3) ist 96 und konnte und kann uns sehr viel mitgeben und selbst jetzt, wo Desorientierung+Alzheimer den verbalen Transfer erschweren, sind wir (häufig) dankbar für das was wir durch und über sie lernen und erfahren dürfen! Da brauch ich keine Eigernordwand mehr (ist nur ein Scherz) Ganz kostenlos ist das nicht, so wie auch das Sonderangebot Leben nicht Ich zahl mit Anstrengung, Disziplin und (nicht lachen) Demut. Finds ganz schön teuer und doch sehr günstig! Umsonst ist es Gott sei Dank nicht! Sondern sehr lehrreich. Diese Begriff-Verwirrungen waren jetzt Absicht. Auch ein vollkommen dementer Mensch kann Bergführer sein!!!!
Das mit dem Bergführer gefällt mir, könnte mein Spruch werden
Lieber Bernd, ich glaube, du wirst dich in dieser Runde hier sehr wohl fühlen. Jedenfalls läßt jede deiner Zeilen darauf schließen. Ich mag übrigens auch Wortspiele. Sie lassen das Gegenüber aufmerksam bleiben. Liebe Grüße
Hallo Bernd, ich üb auch immer noch an einem Spruch. Meinen Lieblingsspruch hat hier schon jemand anderer. Und jetzt grabe ich mein Innenleben nach einem neuen um. Interessant, was alles Zutage kommt, wenn man so in sich geht. Ich hatte gestern über die Leute aus dem Flachland gelesen, die immer noch mit Schühchen in die Berge ziehen - ist das tatsächlich noch so? Oder hat sich da was verändert. Ich selbst habe eine sich langsam abbauende Höhenangst, und du wirst mich daher bestimmt nicht auf jeder Tour finden. Aber selbst auf sehr normalen Wanderwegen wirst du mich mit Bergschuhen finden. Die ziehe ich mittlerweile sogar bei meiner Arbeit auf dem Wochenmarktstand an - weil ich damit nicht umknicken kann. Außerdem hat man nach vielen Stunden in diesen Schuhen keine Probleme mit den Füßen. Und wenn ich bei meinen Kollegen auf die Füße schau - die scheinen das genau so zu sehen. Auch die Frauen! Aber das liegt wohl wirklich daran, dass wir den ganzen Tag (am liebsten schmerzfrei) stehen müssen.
Hallo Fee, kommt immer noch vor und leider nicht zu selten. meistens können sie gar nichts dafür: die Touris und Ausflügler fahren halt bei schönen Wetter nur mal eben mit der Seilbahn rauf, nur zum Sonnen und Kaffee-trinken. Und dann gehen sie halt noch ein bißchen Spazieren und ein bißchen vom Wanderweg ab und ein bißchen weit und noch ein bißchen dort hin.... Und schon haben sie sich verstiegen, den Knöchel verknaxt oder es kam ein Wetterumschwung! Es ist auch nur bedingt Leichsinn, da sie die Gefahr gar nicht kennen oder wahrnehmen. Hinweise durchs Seilbahnpersonal kommen zu früh und werden daher noch nicht verstanden. Was etwas hilft ist, wenn "Erfahrene" unterwegs freundlich und einfühlsam auf die Gefahren hinweisen und er(auf)klären!!!
Ansonsten hoffen, dass die Betroffenen mit nur geringem Schaden Erfahrungen sammeln.
Und mal ganz ehrlich, wer hat da nicht schon am eigenen Leib SEINE Erfahrungen gemacht: (Und schon haben sie sich verstiegen, den Knöchel verknaxt oder es kam ein Wetterumschwung!) gerade beim Wetterumschwung;-) Da kannst dir dann in Sommerklamotten unter einem Baum ein Biwak bauen (betonung auf Bauen)
Hallo Bernd, es stimmt schon, es sind die Erfahrungen, die einem das vor Augen führen. Und unsere Ausrüstung hat sich auch erst so richtig verändert, seitdem wir auch in Gegenden unterwegs sind, wo man eben nicht mal schnell Hilfe bekommt. Dafür aber vor Tourantritt eine Aufklärung, was in den Rucksack gehört, weil dort die nächste Einkehrmöglichkeit viele km weit fort sein kann. Da das auch schon mal in Lappland ist, natürlich auch ein Klappspaten, um sich bei Wetterumschwung - wenn man die Quisten, die den Weg markieren, nicht mehr sehen kann - in den Schnee einzugraben. Gott sei Dank haben wir den Klappspaten noch nicht gebraucht. Aber man sollte den Rat dann schon befolgen, weil, wenn man in dieser Gegend vom Weg abkommt, ist es wirklich schwierig, wiedergefunden zu werden. Übrigens erkennen auch nicht alle Touristen die Gefahren des Wattenmeeres. Da wird auch mancher Rat in den Wind geschlagen, der von Einheimischen gegeben wird. Es ist ja auch schwer vorstellbar, dass das Wasser hinter einem den Weg abschneitet, und das so ein Priel eine Strömungsstärke hat, dass man ihn nicht gefahrlos überqueren kann. Besonders gefährlich sind die Unterströmungen, wenn das Wasser im oberen Bereich in die eine Richtung läuft, im unteren aber in die andere. Und - Salzwasser in der Lunge ist im Gegensatz zum Süßwasser absolut tödlich. Und als ehemalige Rettungsschwimmerin finde ich einige Werbespots, in denen gezeigt wird, wie Menschen einfach mal in unbekanntes Gewässer springen nur noch fahrlässig. Ach ja - ich bin übrigens ein Landei. Liebe Grüße Kräuterfee