Und, obwohl es zu der Zeit regelmässig mehr schneite als heutzutage, traf dieser Slogan zu. Die Bahn fuhr wirklich immer.
Im letzten und in diesem Winter stimmte dieser Spruch nun plötzlich nicht mehr. Die Bahn hatte arge Problem mit dem Wetter. Herbe Kritik wurde an unserer deutsche Bahn laut.
Aber wenn man nun liest, wie es französischen Zugpassagieren ging die nach Nizza an die Wärme wollten:
In Frankreich ist eine eigentlich elfstündige Bahnfahrt zwischen Straßburg und Nizza für etwa 600 Menschen zu einer 24-stündigen Odyssee geworden. Die französische Staatsbahn SNCF sprach von einer Verkettung unglücklicher Umstände. Der Nachtzug war am Sonntagabend planmäßig von Straßburg losgefahren, um dann erstmals für einen Fahrerwechsel in Belfort zu stoppen. Da jedoch kein Fahrer vor Ort war, musste erst einer aus dem etwa drei Stunden entfernten Lyon kommen. Anschließend blockierte ein im Schnee festgefahrener Zug stundenlang die Weiterfahrt. Später musste wegen einer Panne auch noch die Lokomotive ausgetauscht werden. Außerdem fielen bei klirrender Kälte zeitweise Heizung und Strom aus. Irgendwann abends verteilte die französische Bahn die Passagiere auf verschiedene Züge. Erst nach Mitternacht sind die völlig entnervten Reisenden in Nizza angekommen.
dann sind wir mit unserer Bahn eigentlich wieder ganz zufrieden.
lg, Hans-Otto
per aspera ad astra (über rauhe Pfade zu den Sternen)
naja, das ist schon eine denkwürdige geschichte. ich denke aber auch, dass die dt. bahn auf solche situationen besser vorbereitet sein kann. einige nachbarländer meistern solche wettereinflüsse derzeit einfach besser. (frankreich mal aussen vor ;-) hätte man etwas mehr geld in den ausbau der schiene (insbesondere bei diesem wetter, der weichen etc.) gesteckt, dann wären wahrscheinlich auch nicht alle züge planmäßig gefahren. aber ich denke, dass es insgesamt weniger probleme gegeben hätte. es ist einfach noch zu wenig wettbewerb in dem bereich....
Zitat ...hätte man etwas mehr geld in den ausbau der schiene (insbesondere bei diesem wetter, der weichen etc.) gesteckt...,
Ja, und damit hast Du auch vollkommen recht. Ich war ja einmal bei der Bahn angestellt als diese noch ein Staatsbetrieb war. Es war einfach alles viel besser durchorganisiert. Ich war zwar am Fahrkartenschalter, habe aber doch einen Einblick bekommen. Heute hat der Sparfimmel, mit dem man übrigens genau das Gegenteil erreicht, auch dort um sich gegriffen.
Es sind auch nicht mehr genügend Menschen da, um bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Viele wurden entlassen, einige Arbeitsbereiche gibt es gar nicht mehr und an anderen Stellen müssen immer weniger Leute ein immer grösser werdendes Arbeitspensum bewältigen. Eine bestimmte Qualität kann man so sicher nicht erreichen und ausserdem wird da auch vieles zu ungunsten der Sicherheit "rationalisiert", was besonders bedenklich ist. So ungefähr nach dem Motto: "Ist doch egal, wenn da ein paar draufgehen, Hauptsache die Kasse stimmt".
Ein Trend, der allerdings nicht nur bei der Bahn gang und gäbe ist.
lg. Hans-Otto
per aspera ad astra (über rauhe Pfade zu den Sternen)
Zitat von Hans-Otto[quote]Eine bestimmte Qualität kann man so sicher nicht erreichen und ausserdem wird da auch vieles zu ungunsten der Sicherheit "rationalisiert", was besonders bedenklich ist. So ungefähr nach dem Motto: "Ist doch egal, wenn da ein paar draufgehen, Hauptsache die Kasse stimmt".
Ein Trend, der allerdings nicht nur bei der Bahn gang und gäbe ist.
lg. Hans-Otto
genauso ist es. es muss immer erst was passieren, bevor reagiert und i.d.f. investiert wird. ich wäre ja dafür, dass die gewinnverteilung und -verwendung in einem unternhemen in abhängigkeit vom zufriedenheitsindex der eigenen kunden stehen und jedes jahr neu verhandelt werden muss. ;-)
Zitat von Hans-Otto[quote Ich war ja einmal bei der Bahn angestellt als diese noch ein Staatsbetrieb war.
Du hast recht, das war ähnlich wie bei der Post und Telekom, als diese noch staatlich waren, da gab es weiniger Pannen. Das lag wohl auch daran, dass es mehr Personal gab, dieses weniger Stress hatte und Geld keine Rolle spielte. Denn ein Staatsbetrieb wird aus Steuergeldern finanziert. Ein Wirtschaftsunternehmen dagegen darf keine roten Zahlen schreiben und muss somit an allen Ecken einsparen - dies muss ja zwangsläufig zum Qualitätsverlust führen. Aber wir Verbraucher wollen es ja schließlich nicht anders - es muss doch alles immer billiger werden, egal ob Bahn, Strom, Telefon usw. Wir setzten zwar voraus, dass immer alles funktionieren muss, sind doch aber in der REgel nicht bereit, hierfür auch einen höheren Preis zu zahlen.