Das wollte ich schon lange mal hier einstellen , vll habt ihr ja davon gehört:
.... es begann am 08.02.2011
Paketbombe Rheinfelden
Auf der Verpackung stand "Dolce & Gabbana"
In Rheinfelden wird eine 49 Jahre alte Frau durch eine Paketbombe schwer verletzt. In der Postagentur, die das Päckchen auslieferte, fühlt man sich nicht mehr wohl.
RHEINFELDEN. Thomas Traub findet am Mittwoch kaum zur Ruhe. Seit dem Vormittag geben sich Reporter und Kamerateams in seiner Postagentur im Rheinfelder Ortsteil Karsau die Klinke in die Hand. Sie wollen Bilder einfangen von dem Ort, wo am Vorabend eine 49-jährige Frau durch eine Paketbombe in ihrem Auto schwer verletzt worden ist. Auf dem kleinen Parkplatz erinnern nur noch ein paar Scherben und wenige Markierungen mit Ölkreide an den Anschlag. Die Frau hätte das Paket auch schon in der kleinen Postagentur öffnen können: Der Gedanke geht Traub kaum noch aus dem Kopf.
Das Opfer beschuldigt einen Stalker 09.02.2011: Bei der Explosion einer Paketbombe in Rheinfelden ist eine 49-Jährige schwer verletzt worden. Markus Lagleder war der erste Helfer vor Ort, zog die Frau aus dem Wagen. Ihm sagte sie auch, wer ihr das vermutlich angetan hat.
Rund 30 Kunden hat die kleine, in das Büro eines holzverarbeitenden Betriebs integrierte Postagentur pro Tag. Briefe, Päckchen und Pakete erledigt man nebenbei. Am Dienstagnachmittag kommt die 49-jährige Rheinfelderin mit einem Paketbenachrichtigungsschein ins Büro. Normalerweise, erzählt Traub, gibt die Zustellerin Pakete für diese Frau immer bei einer Nachbarin ab. Die sei aber auch nicht da gewesen. Die 49-Jährige schaute sich das Paket erstaunt an und suchte nach einem Absender. "Sie hat noch gesagt, dass man gar nicht sieht, woher das Päckchen kommt", erinnert sich Traub. Aber nicht nur deshalb ist ihm das Päckchen in Erinnerung geblieben. Es war in silbernes Papier verpackt und "stach deshalb aus den anderen Sendungen heraus". Auf 30 mal 20 mal 10 Zentimeter schätzt er die Größe. Da die Bombe als Päckchen verschickt wurde, kann sie maximal zwei Kilogramm gewogen haben. "Auf dem Paket stand ’Dolce & Gabbana’", fügt Traubs Frau Anna hinzu. Welche Frau würde ein solches Paket nicht gerne öffnen?
Das Opfer verlässt die Postagentur, und Traub hört kurz darauf einen lauten, dumpfen Knall, den er zunächst mit der Explosion einer Gasflasche in Verbindung bringt. Aber ein Blick aus den großzügigen Fensterscheiben offenbart ihm, "dass etwas Schlimmes passiert sein muss". Aus dem Auto der Frau quillt Rauch durch das von der Wucht der Explosion herausgedrückte Fenster. Gleichzeitig beginnen die Schreie.
Markus Lagleder belädt zum gleichen Zeitpunkt gerade 50 Meter entfernt sein Auto, als er die gleichen Schreie hört. Der junge Mann hat bei der Bundeswehr die Ausbildung zum Rettungssanitäter durchlaufen und ist trotzdem schockiert, als er die Fahrertür öffnet. Schwere Verletzungen an Händen, Bauch, Beinen, im Gesicht. Die Bombe, zu der die Polizei auch einen Tag später keine genauere Erläuterung gibt, war stark genug, um Scherben der Seitenscheibe rund 15 Meter weit fliegen zu lassen. Markus Lagleder hilft der Frau aus dem Wagen, zusammen mit weiteren Passanten legt er sie auf eine Decke, bringt sie in die stabile Seitenlage, deckt die Wunden ab. Mehr kann er nicht tun. Die Frau ist die ganze Zeit bei vollem Bewusstsein. Sie sagt von Anfang an, dass es einen Stalker gebe, der sie verfolge. Die Polizei in Rheinfelden wisse Bescheid. Sie wiederholt das immer wieder. "Ich habe einen Stalker am Hals."
Kurz darauf übernehmen die Rettungskräfte. Ein Hubschrauber fliegt die Frau schließlich in eine Spezialklinik. Wohin, wird von der Staatsanwaltschaft geheim gehalten. Da die Frau weiter als gefährdet gilt, steht sie unter Polizeischutz, heißt es. Auf jeden Fall sei ihr Zustand stabil, sie schwebe nicht in Lebensgefahr.
Zwölf Mann stark ist die Ermittlungsgruppe, die sich in der Polizeidirektion zu diesem Fall gegründet hat. Dazu kommen Sprengstoffexperten des Landeskriminalamts, die am Mittwoch aus Stuttgart angereist sind. Bereits in Karsau werden am Dienstag mehr als zwei Stunden lang Spuren gesichert, der Wagen dann allerdings verpackt und zur Spurensicherung nach Lörrach transportiert. Dietmar Ernst, der Pressesprecher der Polizeidirektion, spricht von einer Sisyphos-Arbeit. Die Paketbombe wurde komplett zerfetzt, nun versucht man, nach Zusammensetzen der Einzelteile den Weg des Pakets zurückzuverfolgen. Weil sich schon früh nach der Explosion in Rheinfelden die Gerüchte gehäuft hatten, es handele sich um einen terroristischen oder politischen Anschlag, betont die Polizei immer wieder, dass dem nicht so ist. Vielmehr gehen alle Spuren in den privaten Bereich. Das Opfer soll in der zurückliegenden Zeit Beziehungsprobleme gehabt haben, heißt es.
Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren weiter. Der Postbetrieb in Thomas Traubs Agentur dagegen ist eingefroren. Um keine Spuren zu verfälschen, darf er erst am Montag wieder öffnen. Das wird er auch tun. Doch ein mulmiges Gefühl bleibt. Seine Frau Anna will gar kein Paket mehr anfassen. Beide überlegen, ob sie die Agentur überhaupt weiter betreiben sollen.
Ja, und da denkt man immer, hier bei uns in der Ecke passiert sowas nicht. Es war immer so schön weit weg.
Und plötzlich ist es ganz nah. Letztes Jahr der Amoklauf hier in Lörrach und jetzt die Paketbombe Rhf.-Karsau.
Ein kleiner Trost: weder die Amokläuferin noch der Paketbomber waren von hier Gebürtige. (was aber nicht heissen soll, dass es bei uns keine Verrückten gibt)
Hans-Otto
per aspera ad astra (über rauhe Pfade zu den Sternen)
Also lieber Hans-Otto! Für mich ist das kein Trost,dass die nicht von hier sind.So kenn ich dich garnicht. Die Frage ist doch eher:" Was geht in diesen Menschen vor? Was stimmt in unserer Gesellschaft nicht,dass Menschen zu sowas fähig sind? Hoffe bin jetzt nicht im falschen Forum gelandet,grins. Liebe Grüsse Ursula
Nein, liebe Ursula, das soll auch kein Trost sein. So etwas kam aber bisher eher in grösseren Städten vor und weniger in ländlicher Gegend wie bei uns: Es ist auch nachgewiesen, dass es in grossen Städten prozentual viel mehr "Psycho-Fälle" hat.
Zitat Was geht in diesen Menschen vor?
Das ist eben die Frage, die sich wohl nie ganz endgültig klären lässt.
lg, Hans-Otto
per aspera ad astra (über rauhe Pfade zu den Sternen)