Wer auf Berliner Straßen unterwegs ist, kennt das Phänomen:
Man wird gerne von Mitpassanten ohne viele Worte sanft zur Seite gedrängt. Zugereisten muss man erklären, dass es gar nicht böse gemeint ist. Die anderen haben es eben sehr eilig und man steht (geht) den Eilenden im Weg.
Dieses Verhalten ist nun wissenschaftlich untersucht worden - mit erstaunlichen Ergebnissen: In den letzten 10 Jahren hat sich die Gehgeschwindigkeit in den Städten durchschnittlich um 10% erhöht. Aber - schnelle Städte sind auch böse Städte: Menschen, die in Städten mit hoher Geh-geschwindigkeit leben, helfen ihren Mitmenschen weniger und leiden eher an Herzerkrankungen.
Die Stadt mit den schnellsten Gehern ist Singapur, dort rennen die Fußgänger 30% schneller als vor 10 Jahren. Berliner sind flott, immerhin auf Platz 7 und damit noch schneller unterwegs als die New Yorker. Und auch die Schweizer werden ihrem Image als gemütliche Zeitgenossen gerecht: 17 Sekunden für 20 Meter.
Ergo: Wer langsamer redet, kann auch freundlicher sein.
(Quelle: physio.de)
Wenn ich mit meiner Familie in den Innenstädten deutscher Städte bin wie z.B. Osnabrück, Münster, Köln, dann merken wir das auch ganz deutlich. Wie ist das bei Euch??
Liebe Grüsse Leolingami
Amaya
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gelöscht
)
Beiträge:
11.05.2007 17:59
#2 RE: Die Hektik im täglichen Leben nimmt deutlich zu...
ja das stimmt. Die Menschen haben es wirklich immer eiliger. Gestern war ich in Bielefelds City unterwegs. Man muß dann und wann aufpassen, das man nicht umgerannt wird, wenn man die Richtung wechselt.
Und wenn ich mal mit meinen gehbehinderten Schwiegereltern unterwegs ist. Selten das jemand rücksichtig nimmt.
Neulich hab ich was erlebt. Wir waren in einem riesigen Gartencenter in Holland. Ich wollte eine Blume unten in den Einkaufswagen tun, klar ich hab mich etwas breit gemacht. Da werde ich von einem anderen Einkaufswagen "angefahren". Frage nach, ob das sein mußte? Die pampige Antwort kam prompt. Ich müsse mich ja nicht so breit machen.
Da sieht man, das die Leute keine Zeit haben. Aber es lohnt sich nicht, darüber zu ärgern.
Viel schlimmer ist es doch, in die verbissenen, wenn nicht grimmigen Gesichter der entgegenkommenden Menschen zu schauen. Ein Lächeln wäre doch viel schöner.
Liebe Grüße und einen lächelnden Start ins Wochenende, Heike
Ich bin genau da, wo ich sein muss,um dorthin zu gelangen, wo ich morgen sein werde.
leolingami
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gelöscht
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Beiträge:
11.05.2007 18:15
#3 RE: Die Hektik im täglichen Leben nimmt deutlich zu...
Zitat von leolingami Ergo: Wer langsamer redet, kann auch freundlicher sein.
Was hat jetzt das Reden mit dem Gehen zu tun?
Aber eins stimmt. Die Menschen werden immer rücksichtsloser und unfreundlicher. Sogar wenn sie Zeit haben, können sie nicht mehr auf ihre Umgebung und ihre Mitmenschen achten. Da rennt man zu dritt oder viert nebeneiander her und Gehbehinderte, Rollstuhlfahrer sowie Mütter mit Kindern und Kinderwagen müssen auf die Straße ausweichen, damit sie nicht umgerempelt werden. Ist das nicht möglich wird einfach angerempelt.
In Antwort auf:Was hat jetzt das Reden mit dem Gehen zu tun?
Ganz einfach Heike, wenn du schnell an jemanden vorbeigehst hast du gar keine Zeit ihn freundlich anzulächeln, du siehst nicht in seine Augen, du nimmst oft nicht nicht mal wahr, dass du ihn eigentlich kennst.
Hallo Leo, ich bin eine Berlinerin und kenne die "Hektik" dieser Stadt sehr genau, lebe nun in Köln, aber mir erscheint es hier genauso "schlimm"!Mir drängt sich aber der Gedanke auf, das diese Hektik nicht unbedingt an den Städten liegt, selbst in einer ganz kleinen Stadt bin ich dieser Hektik begegnet, dieses "keine Zeit", ich denke, die Menschen bürden sich heute einfach zuviel auf, sowenige nehmen sich nur noch die Zeit für die Dinge, die unser Leben aber so lebenswert machen, für die Hüpfer im Herzen, ich kann am Rhein nach Hause laufen, schnell nach Hause und nichts mehr wahrnehmen, oder ich kann nach Hause laufen und gleichzeitig die Natur genießen,in einer Kassenschlange kann ich mich aufregen das es nicht vorwärts geht, oder ich kann die paar Minuten nutzen, mal die Gedanken an mir vorbeiziehen lassen, die mich bewegen und schwupp bin ich dran, ich arbeite in einem großen Modehaus und erlebe dort auch oft genug dieses Phänomen, Zeit sich stundenlang Bekleidung auszusuchen ist vorhanden, aber wenn die Menschen damit fertig sind, dann bitteschön, schwupp schwupp, was dauert das denn jetzt sooooooooo lange, blablabla,dieses Meckern, dieses Ungeduldigsein, dieses keine Zeithaben kostet nur unnütze Energie, was "kostet" es einen Menschen, einem Anderen ein Lächeln zu schenken, einem Nachbarn mal kurz mein Ohr zu gönnen, doch nichts außer ein paar Sekunden/Minuten und man bekommt soviel zurück. Die Prioritäten haben sich so sehr verlagert, Sehen, Zuhören, Empfinden, Wahrnehmen ist in meinen Augen sehr verloren gegangen weil die Menschen in meinen Augen zu sehr mit sich selbst und ihrem schaffen wollen/müssen beschäftigt sind und auch mit dem was sie alles "Brauchen", dem Drang nach mehr, statt einmal in sich zu horchen, was sie WIRKLICH brauchen um glücklich zu leben, sie dürften bemerken wie furchtbar wenig es ist, nur öffne mal einem Hektiker die Augen, kann er dies überhaupt noch, hinsehen, und bemerken was ihm in dieser hektischen Zeit verloren gegangen ist, die Menschlichkeit,wieviel würden dann bemerken wie einsam sie unter Millionen von Menschen sind, also lieber Deckel drauf und schaffen, schaffen schaffen, brauchen brauchen brauchen, mehr und mehr, und das bitteschön sehr schnell. Ach ich merke, ich könnte hier schreiben ohne Ende, für mich sind es aber nicht unbedingt die Städte, es ist diese Zeit die wir uns haben aufdrücken lassen und damit die Menschen. Wie wahr es ist: NICHTS IST SO SCHWER; WIE EINFACH ZU LEBEN!
Ich wünsch dir eine Zeit, Deine Zeit ohne diese Hektik, denn die anderen müssen halt selbst drauf kommen, aber dein Erleben kannst du mit deiner Familie so gestalten, wie ihr es für richtig haltet!