die Meldung ist zwar schon ein paar Tage alt, doch wenigstens zum Ende des Ramadan bzw des Id-ul Fitr hier eine Nachricht, wie ernst Muslime ihre Religion nehmen:
Dr. Scheich Muszaphar Shukor, Mediziner aus Malaysia, fliegt heute als erster Mohammedaner während des Ramadan ins All zur Internationalen Raumstation (ISS). Bisher waren neun Muslime im All. Hielte der Arzt sich an die Regeln, müsste er 80 Mal am Tag beten und sich vorher waschen, während er 16 Mal das Fastenbrechen zelebrieren könnte. Die Ausrichtung nach Mekka beim Gebet dürfte auch nicht ganz einfach sein, da die ISS sich mit rund 1700 Kilometern pro Stunde um die Erde dreht. Das Beten in der Schwerelosigkeit mit häufigem Hinknien und Aufstehen kann mit gutem Gewissen als unmöglich bezeichnet werden.
Der islamische Religionsrat Malaysias hat daher Ausnahmen für den 35-jahrigen Mann erlaubt. So reicht beispielsweise ein nasses Tuch vor dem Gebet, statt einer gründlichen Körperreinigung. Ferner darf der Arzt im Stehen beten. Ein 18 Seiten starkes Handbuch schildert dem Astronauten detailliert, wie er sich im All muslimisch korrekt zu verhalten hat. Als Dreh- und Angelpunkt seines Handelns, beispielsweise das Beten, gilt die Zeit in Mekka.