Arbeiten bis 77? - Experten sehen Rentensystem kollabieren
Die Zahl ist absurd - und das räumt Hans-Werner Sinn, Präsident des Ifo-Instituts, auch ein. Aber es klingt zunächst heftig: "Nach Berechnung der UN müssten die Deutschen bis 77 arbeiten, wenn man das heutige Rentenniveau ohne Erhöhung der Beitragssätze und Steuern beibehalten wollte", sagte Sinn der "Bild" und stieß damit in das gleiche Horn wie kürzlich Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU). Der hatte jüngst betont, auch nach der Erhöhung des Rentenalters auf 67 sei man mit der Verlängerung der Lebensarbeitszeit "noch nicht am Ende".
Arbeiten bis zum Alter von 77 Jahren sei natürlich absurd, ergänzte Sinn. Die Zahl zeige aber, "wie wenig wir die Lage im Griff haben und dass die Rente mit 67 nicht ausreicht". Sinns Kollege Klaus Zimmermann, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), sprach sich in der Zeitung für eine Anhebung auf 70 Jahre aus. "Es ist längst klar, dass nur die Rente mit 70 langfristig Entlastung bringt. Nur, wenn sie bis 2030 eingeführt wird, sind größere Leistungskürzungen oder Beitragserhöhungen vermeidbar."
Der Chefvolkswirt der Dresdner Bank, Michael Heise, machte die höhere Lebenserwartung dafür verantwortlich. Wenn die weiter so steige wie in den vergangenen 30 Jahren, würden langfristig Renteneintrittsalter auch über 67 notwendig. "Sonst ist das System nicht bezahlbar." Wer länger Rente beziehe, müsse auch länger einzahlen. Viele Endvierziger sorgen nicht zusätzlich vor
Die Autoren einer Studie der Deutschen Rentenversicherung Bund, die frühere Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA), kommen zu dem Ergebnis, dass jüngere Berufstätige das Absicherungsniveau heutiger Rentner künftig nur noch in Ausnahmefällen erreichen können - und das auch nur bei konsequenter betrieblicher und privater Zusatzvorsorge. Wer von den heute 46- bis 50-Jährigen nichts unternehme, um die Einschnitte durch die Rentenreformen der letzten Jahre auszugleichen, werde bei Renteneintritt im Durchschnitt nur noch 88 Prozent des Netto-Alterseinkommens heutiger Rentner erreichen, heißt es in der Studie "Altersvorsorge in Deutschland". Vor diesem Hintergrund warnte der Präsident der Rentenversicherung Bund, Herbert Rische, vor drohender Altersarmut.
Erschreckend ist dabei, dass der Studie zufolge 15 Prozent der westdeutschen und 27 Prozent der ostdeutschen Männer Ende 40 derzeit allein auf die gesetzliche Rente vertrauen. Bei den Frauen liegt die Quote bei 24 Prozent (West) und 18 Prozent (Ost). Gleichwohl wandte sich Rische dagegen, die Zusatzvorsorge zur Pflicht zu machen. Dies würde wahrscheinlich dazu führen, dass es weniger staatliche Förderung gebe. (N24.de, nz)
wer freunde ohne fehler sucht... bleibt ohne freunde
Ja klar, arbeiten bis man 77 Jahre ist, dann umfallen, Mülleimer auf, entsorgen------und die Rentenzahlung wird gespart und andere Probleme werden gleich mit gelöst, Pflegekasse, etc., das kann wirklich nicht Wahr sein!!!!
Ja, und einesteils soll man sich darum kümmern, eine zusätzliche Rente anzusparen.
Ich habe ja lange in der Schweiz gearbeitet, und dort ist es schon seit den 70er Jahren üblich, eine zusätzliche Rente, die Pensionskasse, anzusparen.
Ich tat das auch.
Und jetzt kommt unser lieber deutscher Staat, und will, dass ich dieses, in der Schweiz befindliche Geld - das auch in der Schweiz auf einem Konto ist - hier versteuere.
Auch die faule Ausrede, das Geld für die Rente würde nicht mehr reichen, weil die Menschen immer älter werden, zieht nicht.
Ein Finanzexperte hat nämlich folgendes errechnet:
Wenn nämlich unsere Rentenbeiträge so angelegt worden wären, wie es jeder vernünftige Mensch mit seinen Rücklagen tun würde, (anstatt es uns zu stehlen und für andere Zwecke zu missbrauchen) könnte jeder eine Rente von mindestens 2500 € beziehen, und dabei noch locker 200 Jahre alt werden.
Nachrichten um 12.00 Uhr Berlin: In der großen Koalition ist ein Streit um eine weitere Anhebung des Rentenalters ausgebrochen. Anlass ist der Vorschlag von Bundesinnenminister Schäuble, künftig erst mit 70 oder 72 in Rente zu gehen. Das stößt nicht nur in der Opposition und beim Koalitionspartner SPD auf Kritik, sondern auch in den eigenen Reihen. Schäubles CDU-Kollege und baden-württembergische Ministerpräsident Oettinger hält die Idee für falsch; seiner Ansicht nach muss zunächst einmal die Rente mit 67 in die Praxis umgesetzt werden. - Der Chef-Volkswirt der Deutschen Bank, Walter, hingegen, unterstützt Schäubles Vorschlag und sprach sich dafür aus, das Renteneintrittsalter bis zum Jahr 2020 auf 70 Jahre anzuheben.
Wie kommt Schäuble dazu, solche Äußerungen zu tun? Er selber sitzt im Rollstuhl, ist permanent auf Hilfe anderer angewiesen. Wird sicher auch, wegen seiner Behinderung durch den bösen Anschlag vor Jahren, früher in Rente gehen und bestimmt keine "Not" leiden.Da werden die Diäten schon noch kräftig steigen.Den "normalen" Rentnern wird an der Rente bzw. dem Vermögen gekratzt, wo es nur geht.
LG Fundkatze
Beate
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23.11.2007 15:26
#5 RE: so kommt der deutsche staat um die rentenzahlung rum..
Nehmt mir meine drastische Ausdrucksweise nicht übel: Mir wird nur noch schlecht, wenn ich höre, wie weit Politiker von der Realität des Durchschnittsbürgers entfernt sind.
Da erhöht man sich in Einigkeit die Diäten auf einen Schlag um einen Betrag, den viele Rentner im Monat nur zur Verfügung haben, um irgendwie ihr Leben zu fristen. Zusätzlich zu den Einnahmen aus diversen Aufsichtsratspöstchen, zusätzlich zu Einnahmen und Rentenansprüchen aus ihren Berufen, die viele Politiker ja noch "nebenbei" ausüben. Nirgendwo ist auch nur ein Funken Schamgefühl zu erkennen bei diesen Menschen, die vom Volk gewählt wurden, um die Interessen des Volkes zu vertreten. Für mich ein Zeichen dafür, dass man sich nur zu gern die eigenen Taschen füllt, aber keinerlei Interesse daran hat, zum Wohle des Volkes zu handeln, sondern den Wählerauftrag mit Füßen tritt und das "Wahlvieh" verachtet und zu verdummen versucht.
Wie Hans-Otto schrieb: Wäre das Geld aus der Rentenversicherung nicht seit Jahrzehnten in undurchsichtigen Kanälen versickert, sondern so angelegt worden, wie es bei korrekten Versicherungen der Fall ist, müsste über keinerlei Probleme in dieser Hinsicht diskutiert werden.
Und wenn Du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.
Trollkind
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gelöscht
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23.11.2007 15:31
#6 RE: so kommt der deutsche staat um die rentenzahlung rum..
...mein Onkel meinte mit 40 Jahren mal, ein anständiger Mensch erschießt sich mit dreissig, dann falle er niemandem zur Last - er dachte da an das Zeitalter, als die Menschen eh nur dreissig + - 5 Jahre alt wurden. Bah, ich krieg´s kübeln - Beate, Hans, Ihr habt Recht - und die "doofen Oberen" füllen sich die Taschen und die "Unteren armen Säue" haben das Nachsehen. Sorry for the words - ichhabso´nenHals von dem unsinnigen Geschwätz[
NIna Freundschaft ist Liebe ohne Flügel. {französisches Sprichwort}
wakeupmaus
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Gast
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24.11.2007 09:36
#8 RE: so kommt der deutsche staat um die rentenzahlung rum..
Den Vorrednern äh Vorschreibern kann ich mich nur anschließen. wir erleben das momentan am eigenen Leib. Zum Glück hab ich noch Arbeit. D.h. aber auch für mich, noch keine ruhige Kugel schieben zu können, oder es vielleicht auch mal was langsamer angehen lassen können, ne ne, da wird nichts draus. Ich muß immer schauen, daß ich jeden Termin mitnehme, der sich mir bietet. Schon schlimm
Tue Deinem Körper Gutes, damit Deine Seele Lust hat, darin zu wohnen. Teresa von Avila
Mir ist im Augenblick nicht mehr gegenwärtig, welcher Ökonom sagte "Angesparte Gelder sind angesparte Faulheit" - auf die Arbeiterklasse bezogen. Wenn ich mir den geschichtlichen Ablauf so abrufe, war das zwar etwa zu Beginn der Indistualisierung. Aber auch unser Land muß im Augenblick mit Ländern konkurieren, die sich gerade in dieser Entwicklungsphase befinden. Ich will damit in keiner Weise sagen, dass das richtig ist, was da mit uns passiert. Aber wir - also die Menschen, die mit ihrer Arbeit am Kapital beteiligt sind, mit unseren Löhnen - und auch mit unserer Rente - immer mehr in diese Richtung gedrängt werden. An dem Punkt, an dem steigende Lebensmittelpreise zu noch größerer Arbeitsleistung der Armen (also Arbeiter und inzwischen auch Angestelltenklasse)führt, sind wir doch längst. An unseren Universitäten werden die jungen Nachwuchskräfte auch nicht gerade zu Widerstand, sondern eher zu blindem Gehorsam (unterstützt durch die Massenmedien) erzogen. Wer sich nicht nahtlos einfügt, der verläßt alle Möglichkeiten, die es angeblich für ihn gibt. DAS IST KEIN AUFRUF ZU EINER NEUEN RAF - weil jedes, aber auch jedes Menschleben im christlichen Sinne schützenswert ist! Noch etwas Erschreckendes aus von unseren ausgedienten Ökonomen - dwer Ökonom Galbraith, der bis 1975 an der Harward-Universität unterrichtete und schon J. F. Kennedy beraten hat, hat schon zu seiner Zeit dazu geraten, Benzin und Heizöl zu rationieren, damit es nicht irgendwann nur noch für Reichen erschwinglich ist. Gut, eine Übernahme der Wirtschaft durch den Staat - finde ich selbst auch nicht prickelnd. Auch nicht als Anhängerin einer Rosa Luxemburg. Die schätze ich wegen ihrer Unbeugsamkeit in ihrer Geisteshaltung. Eine der ganz wenigen Frauen aus ihrer Zeit, die es überhaupt ins Geschichtsbuch geschafft haben. Damals war Frau ja noch mit den Kindern am Herd gefesselt - und Mann bekam das x.te Kind ja auch erst mit der x.ten Frau, weil die anderen schon im Kindbett (also rentenfrei) verstorben waren. Wenn euch Ökonomie interessiert - ist garantiert noch spannender als die Botanik. Und eigentlich auch eher mein Fach. Ich möchts nur nie wieder mit Profit betreiben. In der heutigen Wirtschaft schaut man da einfach in zu viele Abgründe, die man nicht unbedingt selbst mitgestalten möchte. Vor allen Dingen nicht, wenns nur um die Profitverlagerung auf einzelne Personen geht. Gut, mein Vater liest hier nicht mit, sonst müßte ich mal wieder die Flucht ergreifen, um seinen Schlägen zu entgehen - unveränderliches Merkmal ist die anschwellende Schlagader an der Schläfe. Wenn sie deutlich hervortritt, mußt du laufen. Ich hatte gerade eine Umfrage einer angehenden Lehrerin - was würden sie zum Thema Demokratie heute anders machen als damals mit 10 Jahren? Schneller laufen nach meinen Äußerungen....... Die Ökonomen (auch den Marx) würde ich euch schon ganz gerne ans Herz legen, um das Geschehen um uns herum zu verstehen. Und ich würde mich auch über eine Diskussionsrunde freuen, weil einem doch so sehr viel mehr aufgeht, wenn man drüber spricht. Wenn hier also noch mehr Interessenten sind - bitte gerne bei mir melden. Ich lasse meine Gedanken immer gerne neu befruchten. Ja, da ist ein bischen mehr Leidenschaft im Thema bei mir. Und wenns mal auf eine gesellige Runde bei einem oder so guten Glas Rotwein rauslaufen sollte diesen Winter. Immer gerne. Ein Hefe ist auch im Hause oder ein Helles. Gutes Essen ist bei mir garantiert vorhanden. Jedenfalls solange wir nicht auf Renteneuros angewiesen sind. LG Iris
Ich bin ja langsam im Jahresenspurt - nur noch eine sehr kurze Nacht, in der ich mein letztes gebe, damit meine Stammkunden zum ersten Advend alle gut bestückt sind. Ein bischen Nachgeplänkel nächste Woche - und dann endlich Winterpause. Ich werde viel Schlaf nachholen müssen (ich hab mein Bett seit mindestens einer Woche nur im Vorbeigehen gesehen, wenn ich meine Kleidung gewechselt hab - ich hab im Sitzen bei meiner Arbeit geschlafen, wenn mir die Augen zugefallen sind), aber ich würd mich schon freuen, wenn ich mal wieder in meinem eigentlichen Fachgebiet (ich habs ja eigentlich schon gemocht, nur nicht mehr die Umstände, unter denen das heute so abläuft) mein Hirn ingangsetzen kann. Neue Gedanken kommen schließlich immer nur durch einen Austausch mit anderen Menschen. Spielregeln - sind klar. Es geht nur um Gedankenaustausch. Keineswegs um einen Aufruf zu irgendwas. Da sollte dir, lieber Hans-Otto, auch sehr daran gelegen sein, weil es jederzeit überall Mitleser gibt. Mein Lieblingsspruch ist der von Rosa Luxemburg "Freiheit ist immer auch die Freiheit Andersdenkender". Also gegenseitige Akzeptanz. Eine Meinung ist niemals ein Angriff gegen eine Person, sondern verbirgt maximal den persönlichen Wunsch auf Veränderung eines Zustandes. Gerade bei Betrachtung der Ansichten der verschiedenen Ökonomen sehen wir auf der einen Seite den Zustand der Veränderung in unserer Gesellschaft - auf der anderen Seite aber auch, dass sich manche Grundansichten auch seit Zeiten eines Hilferding nicht nur verändert haben. Mag heute das eine oder andere mathmatisch schön oder schlecht gerechnet werden - es steckt überall noch immer die selbe Dynamik im Thema der Finanzen. LG Iris