Ungewöhnliche Umstände verlangen ungewöhnliche Taten: Wegen Platzmangels auf dem Friedhof hat der Bürgermeister der südfranzösischen Ortschaft Cugnaux kurzentschlossen ein Sterbeverbot verhängt. Das Verbot gilt für "alle Personen, die nicht über ein Familiengrab verfügen", heißt es in der Verordnung des Rathauses der Gemeinde bei Toulouse. Zuwiderhandlungen würden "streng bestraft"...
it diesem nicht ganz ernst gemeinten "Mediencoup" will Bürgermeister Philippe Guerin die Behörden für sein Problem sensibilisieren. Das einzige kostenlose Gelände, das für eine Erweiterung des Gottesackers in Frage käme, grenzt nämlich an das Munitionslager einer Militärkaserne, wo wegen der Explosionsgefahr jeder Neubau verboten ist.
"Wenn jetzt nicht bald etwas passiert, werden Bestattungen bald ein großes Problem", sagte ein Sprecher des Rathauses. "Solange die Armee Nein sagt, kann man nichts machen." In Cugnaux sterben pro Jahr etwa 60 Menschen.