Das gesetzlich verordnete Rauchverbot für seine Kneipe passt einem Wirt aus Schleswig-Holstein gar nicht. Jetzt hat er eine Religionsgemeinschaft gegründet, zu deren Ritualen das Rauchen gehört wie "bei den Katholiken der Weihrauch". Der nächste Schritt: Die Kneipe soll zur Kirche erklärt werden.
Im Kampf gegen das Nichtraucherschutzgesetz greift ein schleswig-holsteinischer Gastronom tief in die Trickkiste: Der Wirt aus Kappeln hat eine Religionsgemeinschaft gegründet, um den Gästen den Griff zum Glimmstängel weiter zu ermöglichen. „Unsere Christlich-Jüdische Kirche hat inzwischen mehr als 400 Mitglieder“, sagte Dirk Bruckner, Besitzer der Kneipe „Mausefalle“. Das Gründungsprotokoll habe er an die Staatskanzlei in Kiel geschickt.
Der 46-Jährige will Rauchern nach eigenen Worten „Kirchenasyl“ geben und sich religiöse Handlungen nicht durch den Staat vorschreiben lassen. In vielen Religionen spiele das Verbrennen von Stoffen eine Rolle. „Bei den Katholiken ist es der Weihrauch, bei den Buddhisten sind es Räucherstäbchen, bei uns die Zigaretten“, sagte Bruckner. Die neue Religionsgemeinschaft soll nach Ansicht des Wirts Christen ansprechen, die mit den „steifen Formen“ und „Kniefällen“ Probleme haben. Stattdessen soll es Gespräche bei Bier und Zigarette geben.
Ob Bruckner mit dem Trick das neue Antirauchergesetz umgehen kann, ist allerdings fraglich. Das Gesundheitsministerium des Landes erklärte, der Gastronom „kommt damit nicht durch“. Der Kappelner Propst Gerhard Ulrich, Mitglied der Kirchenleitung, räumt dem Antrag enbenfalls keine Chancen ein. Zwar dürfe jeder einer Religionsgemeinschaft gründen, die Errichtung einer Kirche als „Körperschaft des öffentlichen Rechts“ unterliege jedoch hohen Anforderungen.
Sollte das Land Schleswig-Holstein die „Christlich-Jüdische Kirche Deutschlands“ nicht anerkennen, will sich Bruckner an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte wenden.
Ich glaube nicht, dass er damit durchkommt. Wir haben zwar sowas im Grundgesetz, aber da man vorher schon sieht auf was es abziehlt, wird es als "sittenwidrig" eingestuft und verboten.
Ich glaube dass er noch eher weitergekommen wäre, wenn er es als "Raucherclub" als eingetragener Verein deklariert hätte.
Werden die "für die Grossen" denn gedichtet? Aber das ist gar nicht so abwegig, mein Pfarrer macht das oft und in unserem Krabbelkindergottesdienst lassen wir im Team uns darauf ein, denn was sich reimt, können sich Kinder sehr viel besser merken. Sh. Wilhelm Busch. Ich lach mal mit Dir, pruuust
NIna Nur wer eine eigene Melodie hat, darf auf die Welt pfeifen.E.Hemingway
"Clubs" sind nun mal ein englisches Privileg. Durchkommen - wird wohl nur ein wirklicher Club. In dem also nur Raucher vorhanden sind. Ich selbst - rauche daheim geheimerweise auch nur draußen. Bin also ein bischen, aber nur ein bichen leise. Ja, es geht auch um den Schutz der Nichtraucher. Die haben auch ihre Rechte - und ich in meinem Heim das Recht auf eine unverrußte Tapete und ein stinkerfreies Heim. Ja, die kalten Kippen stinken einfach würgeerregend. Und die Absonderungen des Rauches sind zugegebenerweise einfach ekelig. Ich rauche nur draußen! Und ich erwarte das auch von meinen Gästen! Und die Luft hier an meinem PC - also in meinem Büro ist einfach deutlich besser. Die Absonderungen von Zigarettenkippen sind einfach ekelig - wenn ihr die schon mal entfernt habt, dann wisst ihr das. Ich würde das niemals einem anderen Menschen zumuten. Habt ihr schon mal so richtig geschwollene Hände von so einer Reinigungsaktion gehabt?