Da es nun bald wieder an die Aussaaten geht ein kleiner Tipp zur biologischen Unkrautvernichtung.
Die Aussaat erfolgt ganz normal. Am Ende einer Reihe legt man ein Stück Glasscheibe. Sobald sich unter dieser Scheibe die Keimblätter eurer Kulturpflanzen zeigen ist es so weit. Außerhalb dieses Bereichs sind (weil der Treibhauseffekt der Scheibe fehlt) die Samen noch nicht gekeimt - wohl aber die schnellwüchsigen Unkräuter. Das ist genau der Zeitpunkt, an dem im Bioanbau abgeflammt wird - d. h. mit einer Flamme die aufgekeimten Sämlinge vernichtet werden. So gewinnt man einen Wachstumsvorsprung für die gewünschten Nutzpflanzen ohne Einsatz von Chemie.

Danke für diesen guten Tip.

Seit vorigem Jahr, habe ich auch einen Garten. Die Vorgaenger liessen viel von einer Gartenbaufirma erledigen.
Diese hatten den Garten wohl verkaufsmaessig in oberflaechlich guten Zustand versetzt. Es war wenigstens fuer eine Woche so gut wie kein Unkraut zu sehen. Aber nach einem ergiebigen Regenschauer erschien vor allem die "Vogelmiere" flaechendeckend.
Gestern bei einer Kontroolle stellte ich erneut fest, die von mir entfernte Vogelmiere waechst nun wohl auch
im Winter.
Die Glasscheibenmethode werde ich mal probieren. Danke fuer diesen Tip!!!

Beim Abbrennen bin ich noch skeptisch, denn ich habe schon vor Jahren auf gepflasterten Wegen mit "Flammenwerfern"
gegen alle Arten von Unkraeutern gekaempft.
Fuer den Moment sah es ja gut aus, aber die Wurzeln der meisten Unkraeuter blieben weiterhin Aktiv.

Faellt mir gerade ein, Vogelmiere kann man auch als Mensch essen, Giersch und Loewenzahn auch. Oder sind dies dann
gar keine "Unkraeuter"`?
Gruss Old Sailor Klabautermann

Dann mal von einer alten Küstenzicke zurück - klar kann man vieler unserer "Unkräuter" essen. Vogelmiere auch. Ich hab das Zeug sogar schon verkauft, als es mal extrem trocken war und eigentlich nur noch in meinem Gewächshaus wuchs. Tja, die Vögel wollen das nun mal gerne. Ich hatte nicht mal ein schlechtes Gewissen, weil ich meinen Muskelkater vom einbuddeln der Folie in diesen sauschweren Boden noch lange nicht vergessen hatte. Ja, nee, Kraut und Unkraut liegen echt dicht beisammen. Wenn ich dich jetzt mal wirklich an die Hand nehme und durch unsere Botanik führe - du hackst ja dann überhaupt nichts mehr um. Entweder es ist gesund, oder es ist gegen Hunger - oder es bereitet dir Freude (fürnehm hanseatisch ausgedrückt) Klar, sogar Fliegenpilz in Maßen tut das...... platt nordisch ausgedrückt. Du kannst natürlich auch Suppe aus Hanfseilen kochen - das ist dann Buttmäßig gegen selbstmord. Nein, die Pflanzenwelt wird dir niemand zwischen Tür und Angel und in drei Sätzen schreiben können. Alleine wenn du daran denkst, wieviele Ausbildungsrichtungen es bei der simplen Bezeichnung Gärtner gibt. Und dann kommt noch der gesamte floristische Bereich drauf. Oh, das ist üppiger, als es ein Menschenleben alleine schaffen kann. Aber - es ist eine wunderbare Entdeckungsreise. Auch zu uns selbst. Jeder Tag ist ein neuer Tag und eigentlich wie ein neues Leben. Vieles, auf das wir heute mit - naja - schauen, ist mal die Grundlage des Überlebens unserer Vorfahren gewesen. Eigentlich nicht vor langer Zeit - das war so im und nach dem 2. Weltkrieg. Also eigentlich gestern.

Viele Volkshochschulen bieten übrigens wieder Kurse an, in denen man lernt, aus den sogenannten Unfräutern was feines zu zaubern. Und - füf die Vogelfreunde unter uns - Vogelmirre (keine Ahnung, ob richtig geschrieben) wird inzwischen von einigen Leuten sogar als Kulturpflanze angefragt. Nein, nicht nur die. Über Ackerschachtelhalm, kleine und große Brennessel, Giersch (wer den pflanzt, hat ihn garantiert für immer im Garten) gibt es inzwischen eine rege Anfrage. Bei Sachen wie Huflattich verstehe ich das bei den vielen Pferdehaltern hier ja. Und auch der Ackerschachtelhalm ist durch die Giftspritzungen und Überdüngungen ja kaum noch für eine gescheite Pflanzenjauche oder einen Pflanzentee (bitte nur zur Düngung oder zur Schädlingsbekämpfung einsetzen, besonders nicht bei Schwangerschaft) zu bekommen. Ja, stimmt schon, einige Pflanzen werden echt knapp - andere, wie wilder Hirse, den es in meiner Kindheit eigentlich kaum gab (ist durch den Maisanbau, der in den nächsten Jahren durch die Energiegewinnung aus Mais noch zunehmen wird), sind inzwischen fast nicht mehr unterzubekommen. Außerdem - die Unkräuter zeigen euch, welchen Boden ihr überhaupt habt. Da gibt es die typischen Pflanzen für sauren Boden (Moose, Binsen usw.). Dann gibt es Pflanzen, die kommen nur auf stickstoffhaltigen Boden vor, wie z. B. die Brennessel. Wenn ihr viel Platz habt - laßt ruhig eine Ecke für die Brennessel. Sie wird von einigen Schmetterlingsarten als Kinderstube gebraucht. Läßt die Nachbarn ruhig meckern. Auch diese Pflanzen sind einfach nur ein Geschenk der Erde. Und wenn ihr gut zu ihr gewesen seid, dann kommt sie von allein, ohne dass ihr sie jemals hättet kaufen müssen. Ich hab mir letzten Herbst übrigens eine Gründüngung erspart (einsaat von Pflanzen, um sie einfach wieder im Boden zu verarbeiten. Ich werden die "Unkräuter" jetzt unterfräsen bevor sie wieder blühen. Die haben den selben Dienst erwiesen für diesen Winter. Kostenfrei.