Erst wenn man durch die vielen Allergien wieder nach alternativen sucht entdecken die Menschen die Heilwirkung verschiedenen Blüten. In der Natur gibt es kein Unkraut, nur Essbares und nicht Essbares. Blüten zu verzehren, ist nicht neu. Darüber berichtete schon Homer. Auch bei den Römern kannte man essbare Blüten und machte reichlich davon Gebrauch. Hildegard von Bingen entdeckte den Brauch neu für ihre Kräutermedizin.
Als ich Kind war, aß schon der Freund meiner Schwester ein Gänseblümchen vor meinen Augen - ich hab es bis heute noch nicht nachgemacht. Ausser einmal in einem Restaurant ~ es hat sehr gut geschmeckt
Kann ich auch gekaufte Blumen essen?
Nein. Blumen aus dem Laden werden nicht für Ihren Gaumen, sondern für Ihre Augen angebaut, und dementsprechend wird bei der Anwendung von Schädlingsbekämpfungs- und anderen Mittelchen nicht darauf geachtet, ob sie für menschliche Verdauungsorgane geeignet sind! Übrigens versteht es sich von selbst, dass Sie auch von Ihrer Terrasse, Ihrem Balkon oder aus Ihrem Garten nur dann unbesorgt Blumen naschen können, wenn die Giftspritze im Schrank bleibt.
Wie werden die Blumen zum Essen "verarbeitet"?
Sowenig wie möglich! Für Dekorationszwecke könnt ihr einfach die - unter Wasser abgespülten - Blüten im Ganzen verwenden (bei kleinen Blumen wie Veilchen, Gänseblümchen, essbaren Tagetes, Kapuzinerkresse) oder aber die Blütenblätter abzupfen (empfiehlt sich bei allen "kompakten" Blüten wie Ringelblumen, Rose, Kamelie, Dahlie). Man sollte die Blüten auf jeden Fall vor dem Mittag Ernten, den die Mittagshitze ist auch für die Blüten nicht gut. Kurz vor dem Verzehr abschneiden, dann sind sie am Besten. Bitte untersucht die Blüten vor der Verwendung genau auf eventuelle "heimliche Gäste". Insekten lieben die leckeren Blüten nämlich auch! Je nach Duftstärke mehr oder weniger Blüten dem Salat beimischen, die Blüte verzuckern oder den Braten damit würzen. Die Blüten verströmen den stärksten Duft, wenn sie gerade aufgegangen sind. Also ,wie schon gesagt, erst unmittelbar vor Gebrauch pflücken und nur die Blütenblätter verwenden, die Kelchblätter sind ungenießbar. Die Blüten lassen sich auch zusammen mit Wasser zu attraktiven Eiswürfeln für verschiedene Verwendungen einfrieren. In Desserts und auf Gebäck werden die Blüten meistens kandiert. Die frischen Blüten taucht man in Eiweiß und und bestäubt sie dann mit Puderzucker und trocknet sie.
Welche Blumen aus meinem Garten kann ich essen?
Wahrscheinlich wesentlich mehr, als du und ich glauben! Hier eine Auswahl:
- Schlüsselblume - Veilchen (die duftenden Veilchen, die im Frühling massenhaft unter Büschen wachsen, bereichern vor allem Blattsalate nicht nur mit herrlich blauen Farbtupfern, sondern auch mit ihrem unvergleichlichen Aroma) - Gänseblümchen (schmecken gut am Salat und sind sehr gesund!) - Löwenzahn (aus den Blüten lässt sich ein toller Honig machen, aus den Blättern ein schmackhafter Salat) - Ringelblume (die ausgezupften orangefarbenen und gelben Blütenblätter sehen als Dekoration sehr apart aus) - Rosen (bereichern nicht nur durch ihre Farbe, sondern auch durch ihren Duft) - Kapuzinerkresse (Blätter und Blüten schmecken kresseartig) - Margarite - Dahlie Dahliensalat ist eine Delikatesse! Die Blütenblätter mehrerer grosser Blüten (am besten geeignet: Kaktusdahlien) auszupfen, waschen und mit einer Marinade aus Balsamessig, Olivenöl, Dijonsenf, Salz u. Pfeffer anrichten. - Sonnenblume - Obstblüten (Kirsche, Apfel, Birne ...) - Blüten aller essbaren Kräuter (Lavendel, Borretsch, Schnittlauch, Salbei, Thymian ...) - Taglilie (schmecken wunderbar knackig-nussig) - Zucchiniblüten (lassen sich toll füllen!) - (essbare) Tagetes, z. B. "Orange Gem" mit Orangenaroma - Kamelie (bieten im Winter/Vorfrühling schon Buntes auf dem Teller) - Heliotrop (in Weiss oder Violett, wunderbares Vanillearoma) - Chrysanthemen - Wegwarte (die herrlichen hellblauen Blüten schliessen sich zum Mittag!) - Duftpelargonien (die hübschen Blüten, aber auch die Blätter aromatisieren Tees und Süssspeisen) - Holunder -Stiefmütterchen: Kelchblätter und die weißen Ansätze entfernen, 1 Eiweiß leicht schlagen, mit einem feinen Pinsel beide Seiten der Blütenblätter damit einstreichen und beide Seiten mit extrafeinem Zucker bestreuen. Auf Pergamentpapier legen und an einem warmen Ort trocknen lassen. Aufbewahrung in einem Glas mit Schraubverschluss.
Achtung nicht Essbare Blüten sind zum Beispiel: Schierling Seidelbast, Eisenhut, Fingerhut, Goldregen, Scharfer Hahnenfuß, Akelei, Christrose, Steinklee,Tollkirsche Das ist nur eine kleine Liste es gibt noch mehr. Informiert euch vorher.
Kapuzinerkresse - besonders empfehlenswert ist Alaska Gold. Wächst buschig, haut also nicht über das gasamte Beet ab. Es gibt leider sehr viele Menschen, die glauben, dass unsere wichtigsten Kräuter nicht in der Blütezeit verwendet werden dürfen. Dabei ist sehr oft die Blüte das beste an der Pflanze. Oder die Pflanze hat während der Blütezeit die meisten Aromen in sich vereint. Klar, Waldmeister würde Kopfweh machen, aber der größte Teil der Pflanzen hat sehr schmackhafte Blüten - und eben auch gerade in der Blütezeit die meisten Inhaltsstoffe. Ist aber ein wirklich langes Thema, das auch bei Intensivschulung einige Tage in Anspruch nehmen würde. Auch gerade in Bezug auf die Heilwirkungen. Also nicht in einem Absatz abzuhandeln.
Juhuuu, ich hab von einer lieben Freundin sogar ein Rezeptbuch über köstliche Blüten bekommen und wenn ich meine rechte Hand wieder benutzen kann, werde ich einiges versuchen und dann natürlich auch berichten.