Wie im andern Beitrag erwähnt, kenne ich hier fast jeden Stein persönlich, und auf jedem dieser Gipfel stand ich zum Teil schon mehrmals. (Auf der Cima Pisciadu, Nr. 1, z.B. ca. 25 mal)
1. Die Cima Pisciadu (Nordwand: grüne Route in Seilschaft, rote = solo durchstiegen)
2. Sass da Lec
3. Piz Boé, der höchste der Sellagruppe
4. Bec de Mezdi
5. Dent de Mezdi (aber da war ich nicht ganz auf dem Gipfel. Wollte solo da hoch, und bin im obersten Drittel beinahe runtergefallen – dann gefiel er mir nicht mehr so, und ich lies es sein)
Von links: Dent de Mezdi, Bec de Mezdi und Cima Pisciadu
Die Sella-Gruppe von Südwesten mit dem Piz Miara.
Auf dem 1. und 2. Sellaturm war ich ebenfalls solo.
Den 3. wollten wir in Seilschaft zu viert machen, mussten aber wegen Gewitter aufgeben.
LG, Hans-Otto
per aspera ad astra (über rauhe Pfade zu den Sternen)
Wow, beeindruckend. Bin ganz verzaubert - allerdings kriegen mich da keine tausend Pferde rauf. Ich guck lieber zu wie Du dann wieder heil runterkommst. Alle Achtung!
Man baut Selbstvertrauen auf, lernt den eigenen Körper und auch die eigene Psyche kennen wie es kein Psychologe hinbringen könnte Man lernt sein Grenzen kennen, weil man bis nahe dran geht. Man lebt auch intensiver, eben weil man an die Grenze geht.
Und die Landschaft - davon hat man da oben dann auch jeder Menge mehr als unten.
LG, Hans-Otto
per aspera ad astra (über rauhe Pfade zu den Sternen)
Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die heitren Stunden nur STunden oben wie auch unten, verbringe ich lieber auf festem Boden in den Gefilden, die mir bekannt sind. Ich glaube dennoch, dass Du ein guter, wenn nicht super Bergführer bist, sonst kämen da nicht soviele Lüüt mit Dir mit, gäll? Ich staune und genieße einfach nur die Bilder, deren wenige von den tausenden, die Du hast, hier landen. * Zitat von Traudel: "Wenn der Bergführer seinen Klettertrupp einweist, sollten sie sich unbedingt folgendes in Erinnerung rufen: Wenn Ihr fallt, dann schaut nach links, dann habt Ihr die beste Aussicht." LIebe Grüsse auch von ihr.
Mannomann, ist das eine Bürde, die da jeder Bergführer mit sich trägt, doch ich bin mir sicher, dass Du immer Dein Bestes gibst, allein aus dem Grund, dass Du dann nachher bei der Rückkunft NICHT mit müdem Gesicht melden müsstest, einer weniger ist zurückgekommen. Ich bewundere Dich und Dein Können, diese Touren durchzuführen. Nach wie vor.
In Antwort auf:Ist das nicht manchmal recht schwierig, oder kann sich jeder richtig einschätzen was sein Können betrifft?
Sollte er/sie
Aber das gehört mit zu einer der wichtigsten Aufgaben eines Führers: Beurteilung, ob der Gast auch für die geplante Tour geeignet ist.
Ich hab auch schon Leute nach Hause geschickt, oder ihnen eine andere, leichtere Tour vorgeschlagen. Da gibt es natürlich auch die arroganten und überheblichen... aber gleich zu Anfang den steileren Wege genommen, das Tempo ein wenig verschärft, und nach einer halben Stunde sehen sie es selbst ein.
LG, Hans-Otto
per aspera ad astra (über rauhe Pfade zu den Sternen)
Zitat von Hans-OttoNun - es ist ja nicht nur Quälerei.
Man baut Selbstvertrauen auf, lernt den eigenen Körper und auch die eigene Psyche kennen wie es kein Psychologe hinbringen könnte Man lernt sein Grenzen kennen, weil man bis nahe dran geht. Man lebt auch intensiver, eben weil man an die Grenze geht.
Und die Landschaft - davon hat man da oben dann auch jeder Menge mehr als unten.
LG, Hans-Otto
Hans du bist zu beneiden super schön was da unser Herrgott erschaffen hat und Du darfst nahe sein
Die Bilder sind schon schön, die Hans gemacht. Doch bitte nicht den Hut ziehen, liebe Martina. Es ist doch nur ein Hobby und manchmal hat man auch schiess. Besonders beim Einstieg in solch eine Tour.
Ist man erstmal dabei, dann lässt dieses gefühl auch schnell nach. Doch irgendwie muss man immer den Schweinehund überwinden, weil man nie genau weiss, wie eine solche, etwas grössere Tour ausgeht.
Ich selber hatte ein nicht so tolles Erlebnis auf dem Rückweg vom Strahlhorn. Deshalb ziehe ich eigentlich den Fels vor, statt einer Gletschertour. Der Gletscher ist unberechenbarer und Du weisst nie so genau, was unter Dir passiert.
Damals hatte sich auf dem Rückweg eine riesige Spalte geöffnet und mit enormer Kraft, so breit wie ein Fluss, kamen grosse Mengen an Wasser aus der Spalte herausgeschossen. Wäre es direkt hinter uns passiert, wir wären weggespült worden. Jetzt kam die Frage auf, wie kommen wir heil über den Gletscher, ohne dass sowas nochmal passiert. Es waren einige Spalten zu sehen und direkt unter mir wieder ein merkwürdiges Geräusch von Wasser. Ich musste mich ganz schön zusammennehmen, um nichts falsches zu tun. Wie kommen wir jetzt heil über diesen Gletscher zurück? Welchen Weg nehmen wir? Blödes Gefühl, da man ja bei keinem Schritt weiss, was als nächstes passiert.
Jedenfalls haben wir es geschafft. Doch ehrlich gesagt auch heil froh, als wir wieder festen Boden unter den Füssen hatten. Seitdem habe ich sehr grossen Respekt vor solchen Touren.
Gruss Blueyes
Das Licht ist in die Welt gekommen, aber die Menschen liebten die Dunkelheit mehr als das Licht.