Ich denke, mit dem Flug von Yves Rossy könnte ein neues Kapitel im Luftsport begonnen werden.
Schweizer "FusionMan" fliegt über den Ärmelkanal
Vor 6 Stunden
Dover (AFP) — Der Schweizer Pilot Yves Rossy hat als erster Mensch den Ärmelkanal mit Flügeln und Düsentriebwerken auf dem Rücken überquert. Rossy sprang über der französischen Stadt Calais in rund 2300 Meter Höhe aus einem Flugzeug und zündete seine vier Miniaturtriebwerke. Mit einem Tempo von über 200 Stundenkilometern erreichte der 49-jährige ehemalige Kampfpilot gut zehn Minuten später die englische Stadt Dover auf der anderen Kanalseite, wo er mit einem Fallschirm landete.
"Es war großartig", sagte Rossy mit einem breiten Grinsen, nachdem er mit seinem selbstgebauten Fluggerät auf einem Feld hinter den Klippen von Dover aufgesetzt hatte. Für ihn sei ein Traum wahrgeworden. "Ich hoffe, dass viele Menschen die Gelegenheit haben werden, so zu fliegen." Rossys Helfer Stéphane Marmier sagte der Nachrichtenagentur AFP, es habe keinerlei Probleme bei dem Flug bei stahlend blauem Himmel gegeben. "Es gab ein paar Turbulenzen, aber ansonsten war es ein perfekter Flug."
Rossy, der für die Schweizer Fluggesellschaft Swiss als Linienpilot arbeitet und sich selbst "FusionMan" nennt, hatte den Flug diese Woche wegen schlechter Wetterbedingungen zwei Mal verschieben müssen. Er war 2004 der erste Mensch, der mit einem aufgeschnallten Triebwerksflügel einen Flug erfolgreich absolvierte.
Den Ärmelkanal hatte 2003 schon der österreichische Extremsportler Felix Baumgartner mit Flügeln überquert - jedoch ohne Antrieb. Baumgartner sprang damals in 9000 Metern Höhe über Dover ab und flog im Gleitflug mit seinem Dreieckflügeln aus Karbonfasern über den Kanal bis nach Frankreich. Auch er landete mit einem Fallschirm.
Rossy wollte mit seinem Flug an die erstmalige Überquerung des Kanals mit einem Flugzeug vor 99 Jahren erinnern. Im Juli 1909 war der französische Luftfahrtpionier Louis Blériot in einer selbstgebauten Maschine als erster Mensch nach England geflogen. Mit 37 Minuten brauchte er dafür noch mehr als drei Mal so lange wie Rossy. Der Schweizer will nun als nächstes mit seinen Düsenflügeln durch die Schluchten des Grand Canyon in den USA rasen.
lg, Hans-Otto
per aspera ad astra (über rauhe Pfade zu den Sternen)
Aber - es geht eigentlich in den seltensten Fällen, ob man jetzt etwas Neues ausprobiert, oder ob man in bestimmten Sportarten versucht an die Grenze zu gehen, um "den Kick".
Man will einfach versuchen, an die Grenzen, auch an die Grenzen des menschenmöglichen zu kommen - aber vor Allem will man versuchen, die eigenen Grenzen auszuloten.
Was man auch versucht ist, daß man auch an die Grenze des eigenen Lebens geht. Aber nicht mit dem Hintergedanken " Na gut wenn's schiefgeht bin ich eben hin" - Nein, im Gegenteil: Man liebt das Leben sehr, vielleicht sogar etwas mehr als der Durchschnitt und will daher dieses Leben in seiner ganzen Breite bis an die Grenze auskosten.
Man hat einen Traum, will etwas erreichen was nicht alltäglich ist...
Fast alle Menschen haben ihren großen Traum - nur die Wenigsten sind in der Lage sich den auch zu erfüllen.
Und man wird dafür auch reich belohnt - man sieht sein eigenes Leben aus einer ganz anderen Perspektive. (Das könnte man vielleicht als eine gewisse Art von Kick bezeichnen)
"Kick" hat einen etwas abwertenden Beigeschmack, weil es genug Menschen gibt, die sich einfach auf idiotische Weise in eine Gefahr begeben, die sie einfach nicht sehen. (S-Bahn-Surfen, Autorennen im normalen Straßenverkehr usw.)
Ein ernsthafter Risikosportler oder in diesem Fall Yves Rossy stellen sich dem sogenannten "kalkulierten Risiko". Das heißt, man versucht alle möglichen Gefahrenpunkte die man schon im Vorfeld kennt auszuschließen oder zu minimieren. Gegen Gefahren, von denen man weiß, daß sie während der Ausführung auftreten können, versucht man sich mit entsprechenden Vorkehrungen zu wappnen oder spielt sie mental durch, damit man unter Umständen schnell und richtig reagieren kann.
Bitte seht das einmal unter diesem Aspekt.
lg, Hans-Otto
per aspera ad astra (über rauhe Pfade zu den Sternen)