Gut zu wissen, dass man bei uns in sooo guten Händen ist!!!
Tausende Tote nach Behandlungsfehlern im Spital, Ärzte mit veraltetem Wissen: Ein Aufreger-Buch sorgt für Diskussionen.
Operation. Vor allem in kleinen Krankenhäusern passieren laut Autor Kurt Langbein Fehler. Es sind Zahlen, die bei so manchem Spitalspatienten ein mulmiges Gefühl im Bauch hinterlassen werden: Jedes Jahr sterben in Österreichs Krankenhäusern 2500 Menschen an Behandlungsfehlern. Ein Beispiel: Bei den sieben Magenoperationen, die 2005 im Krankenhaus Neunkirchen (NÖ) durchgeführt wurden, erlitten vier der Patienten schwere Komplikationen, drei davon starben infolge des Eingriffs. Nach Schilddrüsenoperationen wiederum landeten 2005 die Patienten in Niederösterreich drei Mal so häufig in der Intensivstation als im Bundesdurchschnitt.
Mit ebenso beunruhigenden wie umstrittenen Daten wartet Medizinjournalist Kurt Langbein in seinem neuen Buch "Verschlusssache Medizin" auf. Eine seiner Quellen war ein interner Qualitätsbericht der nö. Spitalsholding. "Als klar wurde, welche erschreckenden Daten er enthält, wurde er zur Verschlusssache gemacht", sagt Langbein.
Erfahrung fehlt
Dass so viel schiefgehe, habe gleich mehrere Gründe: "In den kleineren Spitälern sind die Komplikationsraten um bis zu vier Mal höher als im internationalen Vergleich. Das liegt daran, dass sie bei schwierigen chirurgischen Eingriffen nicht auf die nötige Mindestfallzahl kommen." Somit fehle schlichtweg die Erfahrung. Eine weitere Fehlerquelle seien übermüdete Ärzte: Laut einer Studie im Krankenhaus Steyr wurden 2007 10,7 Prozent aller Operationen von Ärzten durchgeführt, die schon länger als 24 Stunden Dienst hatten. In fast fünf Prozent der Fälle traten schwere Komplikationen auf – das ist doppelt so häufig wie während der Normalarbeitszeit.
Kein anderes Land – so Langbein – habe eine so hohe Versorgung mit Spitalsbetten wie Österreich. Um ihren Erhalt zu rechtfertigen, greife man nicht selten zu fragwürdigen Mitteln: "Wo immer das Schließen eines Spitals oder einer Abteilung diskutiert wird, steigt die Zahl der Operationen sprunghaft an." Während in den anderen Industriestaaten jährlich 90 bis 100 Blinddarm-Entfernungen pro 100.000 Einwohner durchgeführt wurden, waren es in Österreich 2007 196.
Pro Jahr landen drei von zehn Österreichern im Spital – mehr als überall sonst auf der Welt. Dabei sei die Hälfte aller Klinikaufenthalte unnötig, wie aus einer Studie am KH Horn hervorgehe.
Bildungslücken
Kein gutes Haar lässt Langbein auch an der Ärzte-Fortbildung: Gut ein Drittel der Ärzte arbeitet mit dem Wissen aus dem Studium, das 20 bis 30 Jahre alt ist.“ Zwar sei Fortbildung verpflichtend, "doch für die, die sich nicht daran halten, gibt es keine Konsequenzen". Der Autor fordert eine Fortbildung, "die unabhängig von den Verwertungsinteressen von Pharmafirmen ist". Das Geld dafür sollte daher von der öffentlichen Hand oder aber aus einem Topf kommen, in den die gesamte Industrie einzahlt. "An ihren Renditen sieht man, dass Geld genug dafür da wäre."
lg Sabine Lächeln ist wie ein Fenster, durch das man sieht, ob das Herz zu Hause ist.
Zum einen - in Krankenhäusern sterben grundsätzlich mehr Menschen als anderswo. Weil dort eben kranke Menschen sind. Die Forderung um Mindestzahlen von bestimmten Operationen für Ärzte sind auch nicht neu - ich hab vor fast 20 Jahren schon ganz erbitterte Streitereien im Krankenhaus deshalb gehabt. Ich wollte als Patient einfach nicht unterschreiben, dass man mir möglicherweise die Gebärmutter entfernt. Ich hab sie übrigens heute noch in absolut gesundem Zustand lt. neuster Ultraschalluntersuchung. Die Warnungen vor solchen überflüssigen OP´s gab´s also auch schon vor 20 Jahren. Was ich allerdings schlimm finde, ist, dass jede Statistik - und ich selbst schon einige erstellen müssen, und weiß, wie man die gestalten kann - einfach in die Richtung von Riesenkrankenhäusern geht, in der der Mensch einfach nur noch personenlos abgefertigt wird. In Ös. wird das nicht anders sein als in Deutschl.. Kosten sparen um jeden Preis - auch um den der Menschlichkeit. Und, Menschlichkeit ist sehr oft auch die Nähe der Angehörigen und Freunde. Aber, die ist bei den Kosten eben einfach nur störend. Und, wozu braucht man die bei dem Modul Mensch denn überhaupt? Warum eigentlich kann man da immer noch nicht die Ersatzteile austauschen, wie beim TV? Ja, warum denn eigentlich?
Spitäler in Ö kommt mir vor, sind echte Ausschlachtungsbetriebe, so kommt es mir vor. Habe eine österreichische Freundin, die massiv unter diesen Massnahmen, unbedingt was entfernen zu müssen, um die Statistik zu erhalten, gelitten hat. Sie geht nimmermehr in das heimatliche Spital. Wobei bei Skiunfällen sind die echt gut, wirklich gut.
NIna Ist das, was das Herz glaubt, nicht genauso wahr wie das, was das Auge sieht? Khalil Gibran
Skiunfälle - müssen die gut sein, schon alleine, weil die da echt Praxis drauf haben müssen. Bei der Gyn mag ich mich da täuschen, weil irgendwann einmal in unserer Stadt ein wirklich guter Ö beschäftigt war. Aber, es sind eben auch schon gute 2 Jahrzehnte darüber verstrichen.
Manche haben eben nicht genügend Erfahrung sammeln können, da muss die Statistik halt herhalten. In Skiunfällen müssen sie gut sein, meine Klassenkameradin hatte einen doppelten Wadenbeinbruch und wurde so excellent versorgt, dass man ihr die OPnarbe nicht mehr ansieht. Das ist Können.
NIna Ist das, was das Herz glaubt, nicht genauso wahr wie das, was das Auge sieht? Khalil Gibran
Als "billige, sensationslüsterne Panikmache" hat ÖÄK-Präsident Walter Dorner das neue Buch des Autors Kurt Langbein ("Verschlusssache Medizin") kritisiert. In dem Werk werde primär darauf gesetzt, "Menschen durch Aufzählung von Ärztefehlern in Angst und Schrecken zu versetzen", äußert sich Dorner in einer Aussendung am Montag. Um die Behebung der Ursachen - etwa überlange Arbeitszeiten in den Spitälern und dahinter stehende kontinuierliche Gesetzesbrüche von Spitalsbetreibern - gehe es dem Autor offenbar nur in zweiter Linie. Bei seinen Behauptungen verlasse sich der Schriftsteller stark auf die Übertragung von Studien aus dem Ausland auf österreichische Verhältnisse, Schätzungen und veraltetes bzw. falsches Material. Dorner: "Das hat viel zu tun mit profitorientierter Skandalisierung, wenig mit seriösem Journalismus." Die Ärztekammer sehe sich durch derartige als kurzlebige Kassenknüller konzipierte Werke in ihren Bemühungen um eine Verbesserung des Qualitäts- und Fehlermanagements deutlich zurückgeworfen. Dorner: "Welcher Arzt wird Fehler oder Beinahe-Fehler melden, wenn er Angst haben muss, morgen unter dem Titel ‚Todesfalle Spital’ an den Pranger gestellt zu werden?" Wer einen sensiblen Bereich wie die Medizin derart destruktiv skandalisiere, stelle sich als Mensch ins Abseits. Langbein sei dazu aufgerufen, sich ebenso wie die Ärztekammer, die dies seit Jahren gebetsmühlenartig tue, für die Einhaltung der Arbeitszeiten in den Spitälern einzusetzen und auch hierfür seinen Marketing- und PR-Apparat zu nutzen. Speziell in Niederösterreich, dem Bundesland, das im Buch besonders stark im Focus sei, sei auch der dortige Patientenanwalt aufgefordert, seine Möglichkeiten für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Spitälern zu nutzen.
"Wenn die Spitäler oder Ordinationen wirklich Todesfallen sind, warum lassen sich so viele Österreicher zur medizinischen Behandlung nach Hause bringen, wenn sie im Ausland krank werden?" fragt Dorner abschließend.
Nach Hause bringen läßt man sich nicht wegen besserer Behandlung - außer, sie ist wirklich unterirdisch. Da bliebe man dann doch lieber im Ausland. Solange aber die Versorgung einem nicht wirklich lebensbedrohlichen Punkt erreicht, wird jeder Patient am liebsten in der Nähe seiner Liebsten sein. Das ist übrigens eine Nähe, die sehr oft mehr bewirkt als Pillen. Ja, in Deutschland mag es inzwischen auch eine sehr starke Spezialisierung auf bestimmte Krankheitsfälle geben, die einem aus rein logistischen Gesichtspunkten quer durch Deutschland schickt. Nur, wer will wirklich in einer absolut kritischen Situation wirklich hunterte km von seinen Liebsten entfernt sein. Bei der Wahl - auf wenn ich 20 oder 30 % mehr Überlebenschance hätte - es wäre wahrscheinlich so, dass ich lieber in der Geborgenheit meiner Liebsten wäre. Ja, okay, ich hab da im Augenblick wahrscheinlich eine Sicht, die andere nicht teilen können.
Es gibt sicher auch in Österreich sehr gute Spitäler bzw. Ärzte, nicht umsonst reissen sich viele Deutsche Ärzte darum bei uns arbeiten zu dürfen. Die lernen schon was bei uns. aber es gibt halt auch genügend Pfusch und ich glaube wie überall wird halt in dem buch gerade mal das ganze schlechte herausgepickst. Lob und gutes ist ja nicht so interessant wie was verpfuschtes.
Und ganz ehrlich, auch wenn unser Krankenhaus hier in der Nähe nicht gerade das beste ist, ich würd mich auch heimfliegen oder bringen lassen wenn mir im ausland was passieren würde. Was soll ich in Griechenland oder Spanien wenn ich nicht weiß was die Ärzte dort alles mit mir anstellen, ganz zu schweigen von der Qualität und Sauberkeit der Krankenhäuser dort. da ist mir zuhause schon lieber!!!
lg Sabine Lächeln ist wie ein Fenster, durch das man sieht, ob das Herz zu Hause ist.
Zitat von No problemHoffentlich hat es in Ö´s Spitälern wie in Spaniens oder ital. wie ich von meiner Nachbarin aus erster Quelle erfuhr, keine Kakerlaken
Diese Frage stellst Du nicht wirklich???? Du kannst nicht Spanien mit Österreich vergleichen!
In Antwort auf:Sorry, aber Kakerlaken gibt es auch in Deutschland.
Ja, stimmt - aber in D halten sie sich vorzugsweise in Bäckereien auf.
Nur, in Spanien oder Italien können sich die Viecher schon des Klimas wegen besser vermehren. Ausserdem sind die Ansprüche die man an die Reinlichkeit resp. das Reinigungspersonal in Österreich und Deutschland stellt bedeutend höher.
lg, Hans-Otto
per aspera ad astra (über rauhe Pfade zu den Sternen)
Zitat von Hans-OttoNur, in Spanien oder Italien können sich die Viecher schon des Klimas wegen besser vermehren. Ausserdem sind die Ansprüche die man an die Reinlichkeit resp. das Reinigungspersonal in Österreich und Deutschland stellt bedeutend höher.