Gelseninvasion wie noch nie droht In den nächsten zwei Wochen droht laut dem Wiener Zoologen Bernhard Seidel eine Invasion der lästigen Gelsen. Schuld sei das Hochwasser der vergangenen Tage. Für die Tiere sei das die optimale Brutstätte gewesen.
Explosionsartige Vermehrung In den zahlreichen Lacken nach dem Hochwasser tummeln sich derzeit die Gelsenlarven. In solchen Gewässern gedeiht der Gelsennachwuchs sogar besonders gut, da hier natürliche Feinde wie Fische und räuberische Insektenlarven fehlen.
Das Hochwasser in den Donau-Auen werde die Gelseninvasion ebenfalls begünstigen, so Seidel. Insekten, die im Hochwasser entstehen, vermehren sich dadurch nämlich explosionsartig.
Nachwuchs wächst in Lacken heran Ein einziges Weibchen legt nach einer Blutmahlzeit bis zu 300 Eier ab. Je nach Witterung dauert es dann ein bis zwei Wochen, bis aus Eiern über im Wasser lebende Larven und Puppen die neue Generation an geflügelten Blutsaugern schlüpft.
"Auch sind Sommergelsen aggressiver und fast den ganzen Tag aktiv", so Seidel. Hat der Spuk erst einmal begonnen, dauert es erfahrungsgemäß zwei bis drei Wochen, bis die Plage wieder abklingt. Älter als drei Wochen werden die Tiere in der Regel nicht.
Die regional extreme Gelseninvasion wird nach Ansicht von Gelsenforscher Bernhard Seidel noch rund zehn Tage dauern. Neuerliche Starkregenfälle könnten die Situation allerdings wieder anheizen.
Lange Wasser in vielen Tümpeln "Die ganztägige Belästigung durch die Mücken" dürfte in circa zehn Tagen vorbei sein, so der Experte. Das Problem ist laut Seidel, dass nach zwei Hochwasserwellen und extremen Regenfällen zahlreiche Tümpel ungewöhnlich lange Wasser führen.
"Normalerweise sind die meisten temporären Gewässern nach einigen Tagen verschwunden, durch die hohen Grundwasserstände ist das heuer anders", erklärte der Forscher
Problemverschärfung durch starken Regen Die Gelsen sind jedenfalls flexibel und planen hohe Verluste ein, indem sie extrem hohe Nachwuchszahlen produzieren. Nur gibt es heuer kaum Verluste, die Verhältnisse sind nahezu ideal für die Tiere, erklärte Seidel.
Sofern nicht neuerliche Regenfälle wieder für ein Anfüllen der Tümpel sorgen, werde sich die Sache aber einpendeln. Dann sollten einen die Gelsen "nur" mehr zu Dämmerungszeiten das Leben draußen schwer machen.
Quelle:www.orf.at
lg Sabine Tatsachen hören nicht auf zu bestehen, nur weil sie ignoriert werden.