Wie unterscheiden sich Stimmungsschwankungen von Depressionen? (Silvia Schneider) Gefunden: Dieses Thema passt in die Jahreszeit, finde ich. Depressionen haben nichts mit schlechter Laune oder Stimmungsschwankungen zu tun. Diese hat jeder mal, besonders in der jetzigen dunklen Jahreszeit. Auch Traurigkeit und Verzweiflung gehören zu den Grundgefühlen, mit denen Menschen sich immer wieder auseinander setzen müssen. Eine Depression ist hingegen eine seelische Erkrankung, bei der das Erleben und das Verhalten der Betroffenen gestört sind. Warum es zu einer Depression kommt, konnte bislang nur teilweise geklärt werden. Gekennzeichnet ist die Erkrankung vor allem durch eine tiefe Niedergeschlagenheit, die oft von anderen Menschen mit der Aufforderung „Reiß dich doch zusammen" abgetan wird.
Schlaf- und Antriebslosigkeit sind weitere Symptome: Depressive interessieren sich meist für nichts und können sich zu nichts aufraffen. Sie sind bedrückt, schwermütig und fühlen sich abgrundtief erschöpft. Sie kapseln sich ab und quälen sich mit Selbstzweifeln. Innerlich sind sie sehr erregt, obwohl sie rein äußerlich sehr passiv oder auch normal wirken können. Nicht jeder Depressive leidet an allem Symptomen gleichzeitig. Manche verstecken ihre Krankheit vor anderen. Auch wie intensiv, wie lange und wie oft depressive Phasen auftreten, ist von Fall zu Fall verschieden. Wenn der depressive Zustand länger als zwei Wochen andauert, sprechen Mediziner von einer klinischen Depression.
Doch Depressionen bringen nicht nur das Gefühlsleben durcheinander, auch der Körper reagiert: Sie bewirken Veränderungen in Hirnstoffwechsel und Hormonhaushalt. Es kann sogar zu einem Mineralverlust in den Knochen und zu einer verstärkten Neigung zu Blutgerinnseln kommen. So erhöht sich langfristig auch das Risiko für Herz- und Kreislauferkrankungen.
________________________________________________ Dass alles zwei Seiten hat, heisst auch, dass es überall eine Licht- und eine Schattenseite gibt. Ernst Ferstl Liebe Grüsse, Granatapfel
Stimmungshoch oder gereizte Stimmung Emotionale Erregung mit Euphorie oder Gereiztheit Beschleunigung von Denken, Sprache, Motorik und Handeln vermehrtes Risikoverhalten und Kontaktbedürfnis, Impulsivität, Abbau sozialer Hemmungen, Aggressivität, Leichtsinn übertriebene Unternehmungslust Antriebssteigerung, Energieüberschuss, Beschäftigungsdrang vermehrte Kreativität vermindertes Schlafbedürfnis gesteigertes Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl
Depression
Schwermut, niedergedrückte Stimmung Gehemmte Emotionen, Gefühl der Gefühllosigkeit, Ängste, Pessimismus Verlangsamung und Hemmung von Denken, Sprache, Motorik und Handeln Rückzugsverhalten Interessenverlust, Freud- und Motivationslosigkeit, Antriebsmangel, verminderte Vitalität, Energielosigkeit, körperliche Missbefindlichkeit, Libidoverlust Ideenlosigkeit, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen, Schlafstörungen oder vermehrtes Schlafbedürfnis, Früherwachen, Unausgeruhtheit nach dem Nachtschlaf, Morgentief Selbstzweifel, Schuldgefühle, Insuffizienzgefühle, Mutlosigkeit, Lebensüberdruss, Selbstmordgedanken
Glauben und Wissen vertragen sich nicht wohl im selben Kopfe: sie sind darin wie Wolf und Schaf in einem Käfig; und zwar ist das Wissen der Wolf, der den Nachbar aufzufressen droht.
Danke lieber Roodie, und danke auch an Fundkatze für den Test.
Ganz wichtig finde ich auch den Beitrag von Granatapfel.
Es ist schon so, dass man sich nicht verrückt machen lässt, und gleich an Depression denkt, wenn man ein paar Tage miese Laune hat und alles besch...eiden findet. Also ich habe auch so meine Probleme mit trübem Novemberwetter oder wenn was schiefläuft (beim Test von Fundkatze habe ich aber trotzdem 20 Punkte erreicht)
Aber echte Depression - einer unserer Nachbarn ist z.Zt. deswegen auf Kur, das ist doch eine viel ernsthaftere und auch sehr belastende Angelegenheit.
lg, Hans-Otto
per aspera ad astra (über rauhe Pfade zu den Sternen)
Jetzt im November ist die Selbstmordrate meist recht hoch
Ja das stimmt. Wir hatten bei uns vor drei, vier Wochen in der Imkerschule den Imkermeisterlehrgang. Ein Teilnehmer aus Salzburg hat sich, wie wir jetzt erfahren haben, am letzen Sonntag das Leben genommen. Die Gründe dafür sind uns unbekannt.
Ihm war nichts anzumerken. Er war sehr nett und hat sich sehr gefreut, dass er die Prüfung positiv abgeschlossen hat. Ist schon schlimm sowas.
Ja die Zeit ist immer etwas schwierig. Und wenn man Depressionen hat doppelt. Da genügt dann oft eine Kleinigkeit, die den Hebel zum Umschnappen bringt. Und man kann in keinen Menschen hineinschauen, es steht auch keinem auf die Stirn geschrieben. Meistens versucht man sich mit irgendwas abzulenken. Aber das hilft oft nur kurz. Wenn man dann nach Hause kommt, sind die Sorgen, Probleme wieder da. Oft hat man noch die Familie als Halt aber oft hat die auch kein Verständnis für einen.
lg Sabine Tatsachen hören nicht auf zu bestehen, nur weil sie ignoriert werden.
Sabine, da passt auch der Satz unter Deinem Namen: Tatsachen hören nicht auf.... Diese Ernüchterung haben mehrere mir liebe Menschen in der Vergangenheit erlebt, doch ein paar gute Gespräche und Zuwendung halfen wenigstens ein wenig.
GLG NIna "Those who bring sunshine into the lives of others cannot keep it from themselves." – Diejenigen, die Sonnenschein in das Leben anderer bringen, können ihn nicht von sich selber abhalten. Sir James Matthew Barrie, 9. Mai 1860 Kirriemuir, Schottland – 19. Juni 1937 London
Zitat von hexenfreundinSorgen drücken die Stimmung sind aber noch lange keine Depressionen. Bitte bringt das nicht durcheinander.
Das tu ich auch sicher nicht liebe Hexenfreundin!
Aber Sorgen tragen nicht unbedingt zur Besserung von Depressionen bei! Und wenn man schon Depressionen hat und dann Sorgen noch dazu kommen, dann ist das eine schwierige Sache! Und ein großer Kampf
lg Sabine Tatsachen hören nicht auf zu bestehen, nur weil sie ignoriert werden.
Julia Onken sagt dazu: "Wenn man eine Depression bekommt, dann sollte man sie nicht wegjagen. Man sollte sie einladen, sich neben sich hinzusetzen. Dann kann sie nämlich sagen, worauf sie hinweisen möchte."
Wie denkt ihr darüber?
____________________________________________________________________________________________________ Der gefährlichste Satz der Sprache ist: "So haben wir es schon immer gemacht." (Grace Hopper)
Das ist ein schöner Satz! Aber wenn ich mir das bildlich vorstelle, wird es schon schwieriger. Meine erste Reaktion: bei einer Depression spriesst nirgends ein Warnzettel hervor "du hast jetzt eine Depression, rede mit ihr". Mestens kommt die Depression schleichend und unauffällig - und setzt die depressive Person auch gedanklich ausser Gefecht, wenn nicht schnell mit geeigneten Massnahmen dagegen etwas getan wird, kann das verheerende Folgen haben und nicht selten in der Psychiatrie enden, nicht zuletzt dann zum Schutze des Patienten. Es gibt auch so viele Formen und auch Ursachen von Depressionen, dass ich hier mit meiner Meinung sehr vorsichtig bin. Früher habe ich einige Bücher von Julia Onken gelesen, aber heute überzeugt sie mich nicht mehr unbedingt.Das nach dem Besuch eines Vortrags zu einem anderen Thema, als ich ihr eine Frage stellte und sie keine Antwort fand. Aus welchem Buch zitierst du jetzt?
Herzlich, Euer Granatapfel Wenn du willst, dass man dich versteht, sage genau was du meinst
ich habe auch Bücher von Julia Onken gelesen und konnte einiges daraus gut "mitnehmen". Live habe ich sie leider noch nicht erlebt.
Nun aber zum Zitat. Ich habe es kurz vor Allerheiligen in einer Sonntagszeitung gelesen. Es ging um einen Erfahrungsbericht einer Frau, die unter Depressionen litt. Julia Onken wurde dort zitiert und ich habe mir diese Worte in guter Erinnerung behalten.
Zitat von GranatapfelDas nach dem Besuch eines Vortrags zu einem anderen Thema, als ich ihr eine Frage stellte und sie keine Antwort fand.
Darf ich dich fragen, um welchen Vortrag es damals ging und welche Frage du gestellt hast?
Wenn ich über die Worte von Julia Onken nachdenke, dann denke ich, dass sie damit zum Ausdruck bringen möchte, dass man "die Jetztsituation so annehmen sollte, wie sie ist" - sich Zeit für sich selbst nehmen sollte, um sein Leben zu überdenken und sich dann unter Umständen neu zu orientieren. Wie jede andere Krankheit oder jedes andere Symptom auch, ist die Depression ein Hinweis auf etwas, das sich in dieser Form ausdrückt und zeigt.
Passionsblume!
____________________________________________________________________________________________________ Der gefährlichste Satz der Sprache ist: "So haben wir es schon immer gemacht." (Grace Hopper)