Ich war als Kleinkind wissbegierig.
Meine Mutter fragte ich immer aus.
Was ist in der Erde?
Sie sagte Steine.
Was ist unter den Steinen?
Sand.
Was ist unter dem Sand?
So fragte ich immer weiter, bis meine Mutter nicht mehr weiter wusste.
Am Ende sagte sie da kommt Wasser.
Damit war ich zufrieden.
Wir wohnten damals an der Ostsee.
Was Wasser war wusste ich ja.
Und dass man über das Wasser nicht drübersehen konnte war mir auch klar.
Ihre Antwort war mir einleuchtend.
Darum nahm ich an, dass soviel Wasser wie in der Ostsee war auch in der Erde sein musste. So tief wie man auch wollte, nur Wasser ohne Ende.
Bis heute stelle ich mir selbst Fragen und versuche sie mir auch selbst zu beantworten, da ich Niemand mehr habe, der mir meine Fragen beantworten könnte.
Ich bin also nie Erwachsen geworden.
Wie ein Kleinkind komme ich mir in dieser Welt vor.
Ich betrachte alles mit Staunen.
Meine Neugier ist grenzenlos.

Rudi

Ist doch schön, wenn du noch mit den Augen eines Kindes Dinge betrachten kannst. Ich beneide dich.

Als mein Sohn ca. 6 Jahre alt war, wollte er immer mit einem Flieger hoch bis zu den Wolken fliegen und dort aussteigen damit er sich auf die Wolken setzen kann. Als ich ihm erklärte warum das nicht ging, sah er mich nur mit großen Augen an, er glaubte mir kein Wort.

Das kenne ich gut ... auch ich habe mir als Kind immer vorgestellt, dass ich in den weichen, weißen Wolken liegen kann - wie Watte habe ich mir die Wolken vorgestellt! Ich erinnere mich noch genau, als wir am Berg waren. Am liebsten hätte ich mich in die "weiße Watte" fallen lassen ...

Ja, Kinder wollen alles wissen und stellen viele Fragen - oft sind die Erwachsenen damit überfordert, kindgerechte Antworten zu geben oder vielleicht auch damit ein "Nicht-Wissen" zugeben zu müssen!


Rudi, es ist schade, dass du niemanden mehr hast, der dir deine Fragen beantworten kann. Ich habe soeben ein bisschen nachgedacht - es gibt zwei Arten von Fragen:

1. Fragen, auf die man wirklich eine Antwort möchte
2. Fragen, auf die man eine bestimmte Antwort erwartet

Auch ich kenne Situationen in meinem Leben, in denen ich die Antwort auf meine Fragen eigentlich weiß, doch gerne eine Bestätigung hätte. Doch für mich genauso wichtig sind meine Fragen, auf die andere eine Antwort wissen und ich damit mein Wissen erweitern und anderes erkennen kann.

Liebe Abendgrüße von Passionsblume!

Zitat von Roodie

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Ich war als Kleinkind wissbegierig. Meine Mutter fragte ich immer aus. Was ist in der Erde? Sie sagte Steine. Was ist unter den Steinen?
Sand. Was ist unter dem Sand? ... Ich bin also nie Erwachsen geworden. Wie ein Kleinkind komme ich mir in dieser Welt vor. Ich betrachte alles mit Staunen. Meine Neugier ist grenzenlos.

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Weißt du Roodie, woran mich das erinnert ...

... an den "Kleinen Prinzen" von Antoine de Saint-Exupery ... !

Passionsblume!

Ich war noch im Vorschulalter, konnte noch keinen einzigen Buchstaben erkennen oder schreiben.

Trotzdem habe ich mir lange Geschichten auf"geschrieben", die ich dann in der Familienrunde (ich bin noch im klassischen "3-Generationen-Haus" aufgewachsen) vorgelesen. Es waren eigentlich noch recht lange Geschichten und da es zu der Zeit noch kein Fernsehen gab, hat mir mein Publikum mehr oder weniger begeistert zugehört.

lg, Hans-Otto

Ich habe meiner Oma immer Geschichten erzählt, die frei erfunden waren, doch am liebsten natürlich hab ich den Schleichfiguren Geschichten erzählt, wenn ich im Garten spielte, es hatte zuvor geregnet, meine Spielfiguren "konnten" wegen des nassen Boden nicht spielen, so gab es meist war es die Papa-Schlumpf Figur, die den anderen Geschichten erzählte.
Es gab ein paar Blumen, denen die Regentropfen noch anhingen und darunter "saßen" die Figuren dann und meine Oma hörte zu...
Und wissen wollte ich auch viel, die vielen Fragen waren soviele, so kam es, dass ich zu einer Leseratte wurde, weil ich ja alles in den Büchern fand, bis mir jemand eine Antwort gab, schlug ich bereits im Stichwortverzeichnis oder Lexikon nach, da es bereits mit knapp 6 1/2 Jahren mit Buchstaben schreiben klappte und mit meiner Schwester wetteiferte, wer besser schreiben könne...