Letzte Woche traf ich einen alten Bekannten wieder. Ich kannte ihn noch mit Buckel und verkrümmtem Rückgrat und jetzt kam er plötzlich aufrecht und 10 cm größer daher.
Auf meine Fragen erzählte er mir, dass er das in einer Spezialklinik in Schleswig - Holstein reparieren lassen konnte.
Er ist schon gegen 40 und ich fragte daher auch, warum erst jetzt.
Er selbst fing an zu suchen und recherchieren. Im Internet und wo auch immer und fand dann tatsächlich ein Facharzt für solche Beschwerden und über den auch die Klinik. Allerdings weit weg von hier.
Meine Frage nun: Warum musste er seine Beschwerden so lange mit sich herumtragen ? Wäre das nicht Sache seines Hausarztes gewesen, nach den entsprechenden Möglichkeiten und Therapien zu suchen ?
per aspera ad astra (über rauhe Pfade zu den Sternen)
Zitat Erste und wichtigste Frage (für den Arzt): wird diese Suche auch bezahlt?
Ob die Suche auch bezahlt wird, weiss ich nicht. Aber der Arzt als "Insider" kommt doch sicherlich schneller an solche Adressen, als wenn man sich alles erst per Internet usw. selbst raussuchen muss.
Die Behandlung (ca. 8 Wochen), die 10-stündige OP, die Reha (8 Monate) wurde aber problemlos von der KK übernommen.
lg, Hans-Otto
per aspera ad astra (über rauhe Pfade zu den Sternen)
Du hast natürlich recht, lieber Hans. Aber die Erfahrung zeigt leider immer mehr dass viele Ärzte das Dollarzeichen in den Augen haben. Klar, die Kassen lassen sie auch ganz schön bluten - auch das finde ich nicht richtig.
Lieben Gruß vom Kochmauserl
Keiner verdient deine Tränen und wer sie verdient, wird dich sicher nicht zum Weinen bringen.
Ich glaub nicht, dass das unbedingt was mit Geld zu tun hat, sondern eher mit fehlender Zeit. Wenn man (zumindest ist es bei uns so) zu einem Arzt geht, sei es Facharzt oder Hausarzt, hat man doch immer sehr lange Wartezeiten. Ich hab dann immer das Gefühl, es gibt zu wenig Ärzte. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass es zuviele Patienten gibt. Ich hab mal gelesen, dass jeder Deutsche im Jahr ca. 16 mal zum Arzt geht - falls das stimmt, braucht man sich ja nicht zu wundern.
Antwort beim Hausarzt - und das hab ich ganz real so erlegt - bei der Frage nach einer Schutzimpfung für eine Reise ins Ausland "Das finde ich jetzt so schnell nicht, schauen sie doch mal selbst im Internet"
Ich teile nicht alle Eure Meinungen, wenn der Patient weiß, was er fragen will, dann ist der Arzt meist kooperativer, als wenn er dem Patienten alles aus der Naserausholen muß. Vielleicht hat sich, Hans-Otto, Dein Bekannter nicht getraut? Oder es ist ihm zu belastend geworden, sodaß er es nun hat verwirklichen können. Hast Du ihn mal gefragt, wieso erst mit 40 Jahren er dazu kam?
GLG NiNa Laßt uns dankbar sein gegenüber Menschen, die uns glücklich machen. Sie sind die liebenswerten Gärtner, die unsere Seelen zum Blühen bringen {Marcel Proust}
Zitat von FaustIch glaub nicht, dass das unbedingt was mit Geld zu tun hat, sondern eher mit fehlender Zeit. Wenn man (zumindest ist es bei uns so) zu einem Arzt geht, sei es Facharzt oder Hausarzt, hat man doch immer sehr lange Wartezeiten. Ich hab dann immer das Gefühl, es gibt zu wenig Ärzte.
da gibt es doch jemanden der nicht auf die ärzte und deren unendliche sucht auf geld? klasse!
da hab ich doch was vergessen, sorry. also nochmals: da gibt es doch jemanden der nicht auf die ärzte und deren unendliche sucht auf geld wettert? klasse!
Möglicherweise ist vielen nicht bekannt, wie unsere Hausärzte - überwiegend Allgemeinmediziner, von den Krankenkassen bezahlt werden. Ein Arzt hat z.B. einen Stamm ( je nach dem wo er ist ) von 1.000 Patienten. Die Anzahl bestimmt die Krankenkasse. Die bekommt er dann maximal bezahlt. Erscheinen im Quartal ( 3 Monate ) mal nur 900 Patienten bekommt er auch nur 900 bezahlt. Hat er aber 1.100 behandelt, werden die überschüssigen 100 nicht bezahlt. Das war, so zu sagen, sein Privatvergnügen.
Pro Patient erhält der Arzt im Quartal ca. 36 Euro von der gesetzlichen Krankenkasse, wovon aber die 10 Euro Praxisgebühren wieder abgezogen werden. Dabei spielt es keine Rolle, wie oft der Patient in der Praxis war oder wie oft der Arzt zu seinem Patienten musste.
An Medikamentenkosten bekommt der Arzt bis max. 45 Euro im Quartal zugebilligt, verschreibt er mehr, muss er ggf. an die KK zurückzahlen.
Da plaudert man doch gern mal 30 - 40 Minuten mit seinem Hausarzt, nicht wahr?
Zitat von der RentnerPro Patient erhält der Arzt im Quartal ca. 36 Euro von der gesetzlichen Krankenkasse, wovon aber die 10 Euro Praxisgebühren wieder abgezogen werden. Dabei spielt es keine Rolle, wie oft der Patient in der Praxis war oder wie oft der Arzt zu seinem Patienten musste.
Das stimmt so nicht ganz, denn die Praxisgebühr zahlt jeder Patient der zum Arzt geht und dieser Bertrag wird vom Arzt sofort an die Krankenkasse überwiesen. Klar hat der Arzt beziehungsweise das Personal die Arbeit mit der Überweisung, aber es wird nicht vom Honorar für den Arzt abgezogen.
Meine Erfahrung mit Ärzten ist gut,es ist egal zu welchen Arzt ich muß immer kurzfristige Termine und die Wartezeit ist auch akzeptabel(10-15 Minuten)da kann man doch zufrieden sein auch das gespräch mit dem Arzt ist an kein Zeitlimit gebunden so kann ich mein Anliegen in Ruhe vor bringen.
gut ich gebe zu das es sicher nicht überall so ist
Zitat Das stimmt so nicht ganz, denn die Praxisgebühr zahlt jeder Patient der zum Arzt geht und dieser Bertrag wird vom Arzt sofort an die Krankenkasse überwiesen. Klar hat der Arzt beziehungsweise das Personal die Arbeit mit der Überweisung, aber es wird nicht vom Honorar für den Arzt abgezogen.
Doch, das stimmt so. Stell dir mal vor, der Arzt hätte 1000 Patienten. Je nachdem was seine Bank pro Überweisung berechnet, käme da ein "hübsches Sümmchen" heraus. Also Kaufmännisch bzw. Buchhalterisch völlig unlogisch, weil das Ergebnis in beiden Fällen das gleiche bleibt.
Er behält die 10 EURO und die KK zieht den Betrag von dem "HONORAR"ab.
Die Praxisgebühr wird einbehalten und bei der Abrechnung wird die Höhe der anfallenden Patienten eben 10€/Patient dem Gesamtsümmchen abgezogen, das ist soweit korrekt. Leider haben die Ärzte eine sogenannte Pauschale, wenn der Patient ein seltener ist, gut für den Doktor, kommt der Patient öfter, naja, ist der Patient Chroniker, also hat eine chronische Erkrankung, kann der Arzt immerhin die Chronikerziffer abrechnen. Übrigens bieten viele Ärzte IGEL-Leistungen an, das sind Individelle GesundheitsLeistungen, die nicht im Normalprogramm für den z.B. für 35-Jährige alle 2 Jahre fälligen Check-Up Mit Urinkontrolle, kleinem Blutbild, Blutdruckmessen und Gewicht- und Grössenmessen, Lunge abhorchen und Herzabhören drin sind. Googelt mal, auch bei den das Bundesland betreffenden Kassenärztlichen Vereinigungen ist da viel zu erfahren. Mittlerweile ist immerhin bekannt, dass Ärzte meist erst Schulden machen müssen, da die KV-en nicht im Voraus honorieren. Es gibt eine Pauschalzahlung, eine Nachzahlung der tatsächlich erbrachten Leistungen erfolgt einige Monate später, währenddessen laufen Mieten, Zinsen für die Überziehungen, Hypotheken etc. weiter. Dann folgen nicht selten die "Regresszahlungen", bei denen Ärzte z.B. mit ihrem GEhalt haftbar gemacht werden, weil sie ineffizient Rp´s verordnet haben. Der Flyer "Das Kreuz mit dem Kreuz" ist mittlerweile in jeder Praxis einsehbar und oft erkennen Patienten, dass die Ärzte wissen, wann sie was und welche Dosierungen rezeptiern können. Und das Gleiche gilt auch für Operationen. Da muss ein Antrag gestellt werden, bei der Kasse eine Genehmigung erteilt werden wegen der Kostenübernahme und und und. Deswegen erfolgen manche Operationen sehr spät oder nur zögerlich werden sie von den Kassen genehmigt. Ist zudem ein Patient mittellos, besteht die Möglichkeit, wenn die 2% der zuzahlungspflichtigen BEträge überstiegen werden, dass eine Ausnahme gemacht wird. Dann wird meist innerhalb eines Gremiums entschieden, ob der "Fall mittelloser Patient" die eine oder andere Behandlung bezahlt bekommt, ob sie evtl. sogar durch Alternativbehandlungen vermeidbar ist. Dann gibt es meist noch ein NEIN der Kasse, dann ist der Patient verpflichtet, wenn er die Behandlung wirklich möchte, weil er in dieser die EINZIGE MÖGLICHKEIT sieht, eine Besserung seiner Befindlichkeit zu erreichen, einen WIDERSPRUCH einzulegen. Wird der innerhalb 4 Wochen (die Frist steht meist auf dem Antwortschreiben der Ablehnung drauf) eingehalten, besteht man als Patient auf die Behandlung, dann kann zusätzlich der Medizinische Dienst eingeschaltet werden, ein unabhängiger Arzt untersucht auf die Problematik den Betroffenden und dann besteht die Chance (80:20), dass die Behandlung GESTATTET wird und dann heißt es für Patient hoffen, hoffen und hoffen! Für die Angehörigen DAumen drücken DAumen drücken, DAumen drücken! Sodele, ich hoffe, Euch einen kleinen hilfreichen Text getippt zu haben.
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Hans-Otto