Aus dem Radio (SWR): Der Fachkräftemangel auch in Südbaden wird immer gravierender.
Ja sowas... als ich vor einiger Zeit mal einen Handwerksmeister fragte, warum er keine Lehrlinge (heute Azubi) hat, bekam ich zur Antwort: "Ach die kosten ja nur und die Hälfte der Zeit sind sie in der Schule"
Ja wo sollen denn die Fachkräfte denn herkommen wenn die Ausbildung zu teuer und zu unbequem ist ? Wo sollen die Praktiker denn herkommen, wenn zur Ausbildung von Maurern oder Kaufmannsgehilfen schon Abitur oder mittlere Reife verlangt wird ?
Bei uns hier gibt es ja viel Tourismus und so sind hier die, die am meisten wegen dem Fachkräftemangel jammern die Gastronomen. Gerne wird hier als Ausrede gebraucht, dass niemand mehr am Wochenende arbeiten will.
Wer aber schon einmal miterlebt hat, welcher rüde Umgangston "hinter den Kulissen", besonders in der sogenannten gehobenen Gastronomie herrscht, der weiss auch, dass sich da nur Leute mit Nerven aus Stahlseilen länger als 3 Tage durchbeissen können.
lg, Hans-Otto
per aspera ad astra (über rauhe Pfade zu den Sternen)
Ich kenn auch einige Handwerksbetriebe, die darüber klagen, dass sie keine geeignete Lehrlinge bekommen. Sicherlich braucht man nicht unbedingt Mittlere Reife und schon gar nicht Abi - aber eine gewisse Allgemeinbildung sollte man schon besitzen, und dazu gehört neben Rechtschreibung auch die Beherrschung von den Grundrechenarten. Es gibt heute Schüler mit Abschluss, die z.B. nicht mal ausrechnen können, wieviel 19 % von 100 Euro sind. Oder ich habe z.B. schon Bewerbungen gesehen, wo auf einer Seite mehr als 5 Rechtschreibfehler drin sind. Nun kann man natürlich argumentieren, dass die ja auch nicht schreiben oder rechnen sollen, sondern etwas arbeiten - aber kann man es einem Chef übel nehmen, wenn er da seine Zweifel bekommt?
Ja, das stimmt leider lieber Faust. Natürlich sollen sie in vielen Berufen nicht schreiben, sondern praktische Arbeit machen.
Aber ein Mindestmass an Rechtschreibung sollte schon vorhanden sein und den eigenen Zahltag sollten sie auch ausrechnen können. Gerade Rechnen ist doch auch in den meisten Handwerksberufen unumgänglich.
Doch gerade mit einer gewissen "Grundausstattung" in Lesen, Schreiben und Rechnen sieht es ja hierzulande oft recht traurig aus.
lg, Hans-Otto
per aspera ad astra (über rauhe Pfade zu den Sternen)
Zu meiner Zeit - und das ist ja nun auch schon ewig her - war man in seinem zu erlernenden Beruf schon ab dem ersten Tag im Rahmen seiner Fähigkeiten für den Betrieb nützlich. Man hätte auch nicht gewagt, anders zu sein. Mit dem Schulabschluß hatte man die Grundrechenarten aus dem ff zu beherrschen. Und simple Briefe konnte man schreiben. Alles andere gehörte dann allerdings schon zur Ausbildung. Aber man hatte sich zu bemühen, möglichst schnell möglichst effektiv für den Betrieb zu sein. Und, man war ja auch stolz darauf, wenn man selbständig Arbeiten verrichten konnte. Ich würd ja fast gerne mal mein altes Berichtsheft hier reinstellen. Naja, vieles hat sich da wohl geändert - auch wenns eigentlich doch noch gar nicht so lange her ist.