Mit einem befreundeten Paar,machten wir Urlaub in Alaska. Hauptstation war Anchorage. Dort kann man sein Gepäck im Hotel einschließen lassen, während man ein paar Tage woanders ist.Am ersten Morgen machten wir uns auf den Weg zum größten Wasserflugplatz der USA. 4000 Wasserflugzeuge stehen hier. Mit einer alten Biber ging es dann zur Brooks Lodge. Noch während unser Gepäck ausgeladen wurde ,mußten wir einen Lehrgang unter dem Mott" Wie verhalte ich mich richtig, damit den Bären nichts passiert" absolvieren. Danach durften wir unsere Hütte beziehen. 2Doppelstockbetten,1 Stuhl, eine Holzplatte als Schreibtisch, darüber eine Kleiderstange. Nach dem Auspacken begaben wir uns ins Haupthaus.Lange Holztische und Bänke,Selbstbedienung. Im Vorraum ein brennender Kamin,den wir sehr schätzen lerntn. Auf dem Rückweg hörten wir die Ranger rufen:"go in the cabin".Meinen die uns? fast an unserer Hütte angekommen,bemerkte ich 5m neben mir einen Kodiak. Also schnell in die Hütte, um den Fotoapparat zu holen.Wer weiß ob wir einen Gryzzli je wieder so nah sehen könnten. Die Ranger setzten sich im Halbkreis vor unsere Tür, damit die dummen Deutschen ,die nichts begreifen nicht noch hinterher laufen.
Wir haben am und um den Lake Nakenake noch viele Bären beim Lachsfang gesehen. Es sieht sehr lustig aus wie der Bär den Lachs vor dem Fressen filetiert.Am nächsten Morgen wollte ich ins Badehaus. Als ich aus der Tür trat kam ein Kodiak um die Ecke, 1m Abstand zwischen uns. Also Arme hoch laut auf ihn einredend tratich den Rückzug in die Hütte an.
Später erfuhren wir das Simon immer hinter unserer Hütte schlief,so daß wir die Tür nur noch vorsichtig öffneten.
Übrigens sahen wir immer sehr lustig aus. Dick angezogen, mit Moskitonetz auf dem Kopf,wanderten wir laut redend durch den Wald. Es gab eine Erdhütte der Indianer, die besichtigt werden konnte.
Der Abschied von dort fiel echt schwer. Aber nach 3 Tagen mußten wir zurüch in die Hauptstadt.Diese ist übrigens nicht sehr interressant.
Nach einer Nacht machten wir uns auf den Weg nach Talkeetna. Das ist eine alte Goldgräberstadt am Fuße des Mt.Mac Kinleys (der höchste Berg der USA).Dort besuchten wir die einzige Gaststätte im Ort, und fühlten uns sofort in Goldgräberzeiten versetzt. Nur leider hatten sie dort nur 5 Tassen. Da zwei gerade benutzt wurden mußten wir auf unseren Tee etwas warten.
Anschließend mußten wir uns unbedingt noch den Shop ansehen. Toll! Auf 2 Etagen gab es alles was der Mensch benötigt,aber keine Auswahl.So etwas kannte ich bis dahin auch nur aus alten Filmen.
Auf dem Weg zum Gletscher Konnten wir den herrlichen Indian Summer genießen. Die Moräne zog sich endlos hin, und auf dem Gletscher war es nur kalt und windig.
Der nächste Abstecher führte auf eine Fischerlodge, wo niemand so recht wußte was mit Nichtanglern angefangen werden konnte.
Also mußte uns zuerst mal das Hechtangeln beigebracht werden, womit schon mal ein halber Tag verging. Am Ende hatte jeder einen Hecht geangelt, Jedoch nur einer war groß genug um gegessen zu werden. War richtig lecker. Sauer eingelegt.Leider bekam ich das Rezept nicht.
Geschlafen haben wir übrigens mit Pullover,Anorak und mehreren Steppdecken. In der Nacht mußten wir mal raus.
Mein Mann hatte es natürlich einfach aber ich? Das Badehaus 100m entfernt, kein noch so winziger Lichtstrahl!
Tastete mich also langsam um die Hüttenecke ins Gebüsch. Irgendwo jaulte etwas ganz schrecklich. Nun, nachdem ich endlich in die Hütte zurückgefunden hatte,wurde ich auch noch verspottet weil mein Ausflug so lange gedauert hatte.
Am morgen wurden wir dann vom Ranger gefragt,ob wir die Wölfe gehört hätten. Mein Mann meinte,da hätte ich ja noch mal Glück gehabt.
Ich denke die haben sich nur vor meinem Vollmond erschreckt!
Nach dem Frühstück hatten wir die Wahl zwischen einer Kanufahrt,wobei das Kanu um die Biberburgen getragen werden mußte, oder eine Wanderung.Unsere Freunde, echte Großstädter,fanden ersteres wohl etwas beschwerlich. Also wandern!
Wandern können alle.
Es begann damit, daß wir Wasserstiefel anziehen mußten. Meine waren 5 Nummern zu groß.Dann ging es mit dem Boot bis zum Ausgangspunktunserer Wanderung. Wir hatten nur 2 km bis zur Lodge. Vor uns lag eine schöne Wiese. Zwar hatten wir schon in der Schule vom Dauerfrostboden gehört, aber hören und erleben ist etwas ganz Anderes. Die meiste Zeit standen wir bis zu den Knien im Wasser. Glaubt mir, wir benötigten 7 Stunden für den Weg. Meine Socken trieben sich schon nach den ersten Minuten irgendwo in den Stiefeln herum. Zum Glück gab es trotzdem keine Blasen.
Mit dem Lumpensammler flogen wir zurück nach Deutschland.
Es war für mich der schönste Urlaub überhaupt, obwohl ich Kälte gar nicht mag.
Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden
Offline
