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Dieses Thema hat 13 Antworten
und wurde 800 mal aufgerufen
 Tagesgeschehen und Politik
leolingami ( gelöscht )
Beiträge:

05.03.2007 15:06
Aktuelle Diskussion um Betreuung von Kleinkindern Zitat · Antworten

Aktuelle Diskussion um Kinderbetreuung in frühester Kindheit

Meine Familie und ich waren gestern morgen wieder mal in der Kirche zur Messe. Meine Kinder bzw. Söhne im Alter von 15 + 18 Jahren haben sich mit 15 anderen Jugendlichen unserer Gemeinde entschieden, sich firmen zu lassen, wozu Bischof Bode vom Bistum Os-nabrück zu unserer Gemeinde kommen wird.

Unser Pastor war gestern wieder in Hochform, richtig in seinem Element. Er hat zu der ganzen Diskussion um Kinderkrippen, Kinderbetreuung, den umstrittenen Diskussionsbeitrag von Bischof Mixa aus Augsburg Stellung genommen und das fanden wir schon sehr interessant und hilfreich für unsere eigene Meinungsbildung. Auch wir stehen auf dem Standpunkt, daß die Betreuung der Kinder durch die Eltern, durch Vater und Mutter besonders in den ersten Lebensjahren von grösster Wichtigkeit ist und halten nichts davon, die Kinder schon mit einem Jahr den Erzieherinnen in den Kinderkrippen zu überlassen.

Wir steht Ihr zu dieser Thematik?

LG Leolingami

Es grüßt sehr herzlich LeoLingami und folgendem Spruch: "Beurteile nie einen Menschen nur mit den Augen sondern mit dem Gefühl, denn es ist wie mit den Früchten – die Schale wirft man weg und das Innerste genießt man!" (Autor unbekannt) Habe ein großes Faible für solche "Weisheiten"...

Brockenhexe ( gelöscht )
Beiträge:

05.03.2007 15:52
#2 RE: Aktuelle Diskussion um Betreuung von Kleinkindern Zitat · Antworten
Ich bin da gegenteiliger Ansicht.
Meine 4 Kinder waren alle mit einem Jahr in der Krippe.
Es hat keinem Kind geschadet, da ich mich in der Zeit die sie zu hause waren intensiv um sie
gekümmert habe.
Das Problem unserer Zeit liegt doch wohl eher darin, daß viele Eltern kaum Zeit mit ihren
Kindern verbringen.
Da werden die Kinder vor Fernseher oder später auch dem PC abgestellt, nur damit man seine
Ruhe hat.
Was nützt es dann wenn die Kinder zu hause sind und nicht in einer Krippe.
Auf diese Weise wird aber nur für den emotionalen Bildungsmangel gesorgt.

Liebe Grüße
Brockenhexe

No problem Offline

Ehrenmitglied

Beiträge: 11.364
Punkte: 12.314

06.03.2007 01:32
#3 RE: Aktuelle Diskussion um Betreuung von Kleinkindern Zitat · Antworten
ich liebe meine Kinder und hätte am liebsten eine ganze Horde gehabt. Wegen Platzmangels und weil mich meine zweite so forderte, liessen wir die weitere "Anlage" neuer süsser Knospen. Und dann lief eh alles anders, ...GottseiDank viel später erst...
Doch als die Mutter der Spielfreundin meiner Kleinen ihre Tochter im zarten Alter von 9Monaten(!) hätte in eine Krippe geben sollen, weil sie sonst den Anschluss an ihre Arbeit verloren hätte, sah ich eine Chance, sie beide zusammen aufwachsen zu lassen, zumindest für wenige Stunden am Tag wenige Tage inder Woche - ich wäre gerne zuhause geblieben, hätte das Einkommen gereicht, für 4 Personen damals, und doch bin ich dreimal die Woche wenige Stunden ausser Haus gewesen, - das ging nur, weil meíne Eltern und ich einen guten Kontakt haben.
Krippe? Nie. Das hätte ich nicht übers Herz ´gebracht.
Auch wenn sie eine gute Basis für später ist.
Danke für diese Gedanken.
LG, No Problem

Man sollte nie der ersten Gefühlswallung nachgeben, denn sie ist edel, aber unklug.
(Charles Maurice de Talleyrand)

Tigerlilie Offline

Administrator


Beiträge: 5.320
Punkte: 5.730

06.03.2007 15:21
#4 RE: Aktuelle Diskussion um Betreuung von Kleinkindern Zitat · Antworten

Zitat von Brockenhexe
...
Was nützt es dann wenn die Kinder zu hause sind und nicht in einer Krippe.
...


Da geb ich dir recht liebe Brockenhexe, nur um Kinder vor den Fernseher zu setzten brauch ich keine Kids...

Aber es gibt auch noch die Zeit bevor man sie vor einen Fernseher setzen kann......!!!

Also ich wäre nicht bereit gewesen, meine Kinder mit einem Jahr schon in eine Krippe zu stecken! Ich hab es wahrlich genossen, ihnen bei ihrer Entwicklung zusehen zu können...es ist eine wunderbare Erinnerung und ich würde es auch heute nicht anders machen! Höchstens aus einem Grund: ich müßte arbeiten gehn (z.B. wenn das Gehalt des Mannes nicht zum Lebensunterhalt reichen würde).

Sonst bin ich der Ansicht: wenn man schon das Glück hat, Kinder zu bekommen, dann soll man dieses Glück auch genießen!

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
LG Bigi

Das Leben ist das beste Sonderangebot, bekommen wir es doch gratis.
Jüdisches Sprichwort



leolingami ( gelöscht )
Beiträge:

06.03.2007 16:50
#5 RE: Aktuelle Diskussion um Betreuung von Kleinkindern Zitat · Antworten

Da triffst Du auch meine Meinung. Bei meiner Frau und mir kommt erschwerend hinzu, daß uns der damalige Urologe und der Frauenarzt in Köln definitiv gesagt haben, nach dem damaligen Kenntnisstand der Medizin sei es ausgeschlossen, daß wir überhaupt mal Kinder bekommen können. Meine Frau hat Verwachsungen der Eileiter und ich hatte im Kindesalter Mumps, was die Hoden geschädigt hat und wenn diese Schwierigkeiten dann sogar noch zusammenkommen, dann schien es aussichtslos. Ich hatte mich auch schon damit abgefunden, aber meine Frau hatte die Hoffnung nie aufgegeben. Die Pille konnten wir uns natürlich schenken und Kondome waren damals auch kein Thema. Und plötzlich wie aus heiterem Himmel hieß es "Ich habe meine Periode nicht bekommen, ich glaube, ich bin schwanger." So war es dann auch. Für uns war klar, das ist ein einmaliger Glücksfall und wir haben ein Einzelkind. Und plötzlich, nach weiteren zweieinhalb Jahren sagte meine Frau urplötzlich wieder dasselbe "Ich habe meine Periode nicht bekommen ...usw." So haben wir nun zwei Söhne und deren Aufwachsen wollten wir natürlich unbedingt selbst miterleben, zumal man immer wieder liest, wie wichtig die Eltern für die Kleinkinder gerade in den ersten Jahren sind. Daß es bei uns geklappt hat, ist natürlich nur alles eine Frage der Intensität.., nein Spaß beiseite, da haben wir richtig Glück gehabt. War es aber wirklich nur Glück??? Wir gehen jedenfalls nicht ohne Grund und Überzeugung öfter in die Kirche und halten unsere Tischgebete bei, selbstverständlich auf freiwilliger Basis, die Kinder werden zu nichts gezwungen. Wir leben etwas vor und wenn sie mögen, können sie sich daran orientieren. Aber Zwang oder Druck erzeugt nur Widerwillen, gerade in diesem Alter und wir wollen den Kindern ja nur helfen auf ihrem Weg ins Leben und sie nicht zwingen, sich so oder so zu verhalten. Bisher sind wir damit ganz gut gefahren. Aber auch hier gilt, das ist nur unsere persönliche Meinung und Erfahrung, wie tolerieren auch andere Ansichten...

Es grüßt sehr herzlich LeoLingami und folgendem Spruch: "Beurteile nie einen Menschen nur mit den Augen sondern mit dem Gefühl, denn es ist wie mit den Früchten – die Schale wirft man weg und das Innerste genießt man!" (Autor unbekannt) Habe ein großes Faible für solche "Weisheiten"...

Tyskern ( gelöscht )
Beiträge:

06.03.2007 17:55
#6 RE: Aktuelle Diskussion um Betreuung von Kleinkindern Zitat · Antworten
Hallo allerseits,
Ob eine gesellschaft kinderfreundl. ist hängt doch in erster linie davon ab, welche vorrausetzungen diese gesellschaft diesbezüglich schafft und welche definition von sinn und wert kinder in selbiger haben.
Stehen kinder im mittelpunkt der gesellschaft als ein lebensinn und erfüllung, oder sind kinder maximal die künftigen beitragszahler die in sozial bzw. rentenkasse einzahlen sollen, um der älteren generation so den lebensabend abzusichern? Und ansonsten nur hemnisse beim career und party machen. Und von arbeitgeberseite sind ja kinder in erster linie hemnisse, die leistungsfähigkeit ihrer eltern herabsetzen oder gar verhindern können.

Bei den vorraussetzungen und perspektiven beispielsweise in D, verstehe ich jeden der sich dagegen entscheidet.

Ich arbeite als kommunaler angestellter sehr oft in schulen und gerade derzeit in einem kindergarten.Ich bin jedesmal begeistert mit wieviel liebe und pädagogischer hingabe sich dort um die kinder gekümmert wird. Die kinder führen sich auch ganz anders auf. Sicher auch den anti-mobbingkampanien geschuldet, die eine sehr große priorität geniessen. Im zeichen skandinavischer gleichstellung wird hier sehr viel auf gemeinschaft und miteinander wert gelegt.Von exszessen wie man sie von problem kindern/und jugendlichen in D dauernd hört, habe ich hier so gut wie nie gehört.
Die frau kann sich entscheiden zwischen 10 monaten schwangerschaftsurlaub und 100% mutterschaftsgeld (d.h. 100% des letzten bruttolohnes)in dieser zeit, oder 80% bei 12 monaten. Vaterschaftsurlaub ist ausdrücklich erwünscht und gesetzl. festgelegt.
Ein arbeitgeber der seine angestellten aufgrund von schwangerschaft oder krankheit der kinder benachteiligen würde, wäre hier gesellschaftl. geächtet, bekäme staatl. konsequenzen zu spüren, und die medien würden ihn zerfetzen.
Ausserdem gibt es genügend um nicht zu sagen massenhaft teilzeitstellen.

grüße
dirk
Hans-Otto Offline

Administrator


Beiträge: 7.459
Punkte: 10.212

07.03.2007 07:07
#7 RE: Aktuelle Diskussion um Betreuung von Kleinkindern Zitat · Antworten

Einfach und kurz gesagt:

Dort gibt es wenigstens noch so etwas wie menschliche Wärme.

Etwas, das hierzulande leider ausgestorben scheint.

Wenn Politiker hierzulande rücksichtslos und nur auf den eigenen Vorteil bedacht agieren, nun, das nimmt man als unabänderlich hin (warum eigentlich ? die Typen bekommen ja ihre fürstlichen Gehälter von uns)

Aber dass sich hier unter den "normalen" Leuten immer mehr Kälte ausbreitet, ist erschreckend.

Kürzlich habe ich einen Filmbericht gesehen von einer Familie aus der Pfalz, die nach Norwegen ausgewandert sind. Unter anderem begleitete das Filmteam auch die Kinder in die Schule. Der Film bestätigt jedes Wort von Dirk.

LG Hans-Otto


Meine Homepage "erLeben"
per aspera ad astra
(über rauhe Pfade zu den Sternen)

wakeupmaus ( Gast )
Beiträge:

07.03.2007 08:12
#8 RE: Aktuelle Diskussion um Betreuung von Kleinkindern Zitat · Antworten

Hallo Ihr Lieben, möchte mich hier auch mal zu Wort melden. Meine Kinder sind ja schon alle erwachsen, aber ich habe ja auch schon Enkelkinder. Ich war immer berufstätig, auch als meine Kinder klein waren. Nach dem ersten Kind mußte ich schon 8 Wochen nach der Geburt wieder arbeiten, damals war das noch so. Da kam mein Sohn dann zu meiner Mutter. Gab immer viel Ärger, würde ich nicht noch mal machen. Hatte aber damals keine andere Wahl. Später ging er dann natürlich auch in den Kindergarten. Ich bin am Anfang noch ganztags arbeiten gegangen. Damals gab es noch keine Halbtagsstellen, habe bei der kreisverwaltung als Verwaltungsangestellte gearbeitet. Habe dann als mein Sohn in den Kindergarten ging eine Halbtagsstelle in einer Anwaltskanzlei gefunden, war fast gegenüber dem Kindergarten. Paßte wunderbar, war nachmittags für mein kind da. Aber Kinder mit 9 Montaten oder evtl. noch früher in eine Krippe oder ähnlichem zu tun, ich hätte das nicht gekonnt. Bin schon jedesmal fast gestorben, als meine Kinder zum erstenmal in den Kindergarten gingen. Meinem ersten Sohn fiel das leicht, der zweite Sohn schaute mich nur an und mir kam es vor, als wollte er mir sagen "Mama, warum tust du mir das an". Den Blick sehe ich heute noch. Gott wie schrecklich, Nachher hat er sich auch dort wohlgefühlt und meine Tochter ging gerne in den Kindergarten. Aber so fürh wie möglich in den Kindergarten oder Krippe, ich halte davon nichts. Aber ist meine persönliche Meinung, allerdings kann ich es auch sehr gut verstehen, wenn sich junge Paare heute gegen kinder entscheiden, es fehlen einfach die Rahmenbedingungen. Die müssen einfach dasein, um sich Kinder"leisten zu können.

Alles Liebe und einen schönen und erfolgreichen Tag.

Knudili Offline

Edelweiss


Beiträge: 752
Punkte: 752

07.03.2007 08:41
#9 RE: Aktuelle Diskussion um Betreuung von Kleinkindern Zitat · Antworten

Hallo zusammen,
das ist ja eine sehr intressante Diskussion!
Meine Meinung ist, dass alle die Kinder haben möchten und auch haben, diesen die besten Voraussetzungen für ihr späteres Leben geben sollten, egal ob Eigen- oder Fremdbetreuung!
Für meinen Mann und mich ist es möglich,dass ich zu Hause bleiben kann und mich um die Erziehung und fürs Wohlbefinden der Kinder (und meinen Mann) sorgen kann. Es ist für meine 4 wichtig und wird von ihnen auch geschätzt, dass ihre Mutter zu Hause ist, wenn sie aus der Schule oder dem Kindi kommen! Es gibt doch immer sooooo viel zu erzählen. Ich habe mich bewusst für die Kinder entschieden, auch wenn es nun doppelt so viele sind, wie ursprünglich geplant waren, möchte ich keines missen, nur dass ich arbeiten gehen kann! D.h. ja nicht, dass ich auf der faulen Haut liege zu Hause, es fällt so einiges an was erledigt werden muss!
Ich spreche aber nur für unserer Situation, da ich auch Einsicht in andere Familien habe, bei welchen es aus finanziellen oder einfach nicht in der emotionalen Möglichkeit der Eltern (Sucht, Depressionen)liegt,akzeptiere ich auch andere Meinungen! Es ist bestimmt besser die Kinder in eine Krippe oder bei uns gibts auch noch die Möglichkeit einer Tagesmutter (bin ich übrigens auch!)zu geben, als sie allein zu lassen.
Von der Kinderfreundlichkeit der skandinavischen Länder kann ich, wenn auch nur als Urlauber, sehr schwärmen da ist man immer willkommen, egal wieviele man hat.
Ich wünsche Euch noch einen wunderschönen Tag!
Und liebe Grüsse aus dem frisch verschneiten und winterlichen Engadin!
Heidi

Ein Freund ist ein Mensch,der Dich mag,obwohl er Dich kennt!

Brockenhexe ( gelöscht )
Beiträge:

07.03.2007 08:52
#10 RE: Aktuelle Diskussion um Betreuung von Kleinkindern Zitat · Antworten

Wenn man sein Kind warum auch immer in eine Krippe geben muß, sollte man
auf jeden Fall die Krippe sehr genau auswählen.
Es darf auf keinen Fall nur eine "Aufbewahrungsstätte" sein.
Es muß sich mit den Kleinen beschäftigt werden und altersgerechte Lernangebote
sollten unbedingt vorhanden sein.
Leider habe ich in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht,daß es sich immer mehr
nur um eine "Aufbewahrungsstätte" handelt.
Hier ist die Politik gefragt. Es müßten alle die in einer Krippe arbeiten
eine pädagogische Ausbildung haben.

Liebe Grüße
Brockenhexe

leolingami ( gelöscht )
Beiträge:

07.03.2007 15:10
#11 RE: Aktuelle Diskussion um Betreuung von Kleinkindern Zitat · Antworten

möchte mich zwischendurch mal zurückmelden, für die anregende Diskussion und die vielfältigen Gesichtspunkte danken und erkenne daraus, daß es eben auch bei diesem Thema nicht nur einfach ein Richtig oder Falsch gibt, sondern viele Fakten zusammenkommen und alle Eltern nach ihren individuellen familiären Umständen entscheiden müssen. In verschiedenen Zeitschriften habe ich auch schon von den wunderbaren Möglichkeiten und Bedingungen in Skandinavien gelesen und bin von den Gegebenheiten dort auch sehr angetan, aber es war und ist uns aus beruflichen Gründen nie möglich gewesen, dorthin zu ziehen. Ich möchte die Diskussion jetzt auf keinen Fall abwürgen, sondern wollte nur mal zwischendurch DANKE sagen und würde mich freuen, wenn es noch weitere interessante Meinungen dazu gibt...

Es grüßt Euch herzlich Leolingami...

indra1 Offline

höher geht's nimmer

Beiträge: 678
Punkte: 678

07.03.2007 18:11
#12 RE: Aktuelle Diskussion um Betreuung von Kleinkindern Zitat · Antworten

Liebe wakeupmaus,

ich kann deine Worte nur bestätigen. Auch ich war gezwungen, meinen Beruf weiterhin auszuüben, zumal ich auch das höhere Einkommen hatte. Wir haben damals eine Tagesmutter engagiert, die halbtags zu uns nach Hause kam. Aber es ist mir jeden Tag schwer gefallen, meine Kinder der Tagesmutter zu überlassen. Aber es ging nun mal nicht anders. Die Kosten hierfür hielten sich in einem Rahmen, der eigentlich leicht wegzustecken war. Beim zweiten Kind habe ich auf 18 Monate Erziehungsurlaub bestanden, Erziehungsgeld gab es damals, 600 DM. Teilweise haben wir Ersparnisse aufgebraucht in dieser Zeit, aber es war mir das einfach wert. Ich habe volles Verständnis für junge Paare, die sich gegen Kinder entscheiden, weil, wie du schon sagst, die Rahmenbedingungen fehlen. Aber es darf nicht sein, dass mehr Kinderkrippen geschaffen werden und deswegen auf der anderen Seite Gelder gekappt werden, um diese zu finanzieren. Meine Töchter sind mittlerweile 21 und 17 Jahre alt. Eine im Studium (für ihr Mathestudium sind 10 bis 12 Semester die Norm, d.h. 6 Jahre), eine noch Schülerin. Für die Ältere, die sicher noch ein paar Jahre studieren muss, hat man jetzt das Kindergeld gekappt, mit 25 Jahren ist Ende. Bei der zweiten wird es auch so sein. Studiengebühr, Miete fürs Zimmer, sie muss sich ernähren und kleiden. Jetzt stoße ich an meine Grenzen. Deshalb ist meine Meinung: Kinder bleiben nicht klein, die Veantwortung und die finanzielle Belastung liegt bei uns, bis sie voll ausgebildet sind und das sind nicht nur die ersten 6 Lebensjahre.

Mara (Indra1)

Im Leben geht es nicht darum, wie viele Atemzüge wir machen, sondern darum, wie viele Momente uns den Atem rauben.

leolingami ( gelöscht )
Beiträge:

07.03.2007 19:35
#13 RE: Aktuelle Diskussion um Betreuung von Kleinkindern Zitat · Antworten

Liebe Mara, ich kann das alles gut verstehen und habe auch so meine Probleme, wenn ich daran denke, daß unser Ältester möglicherweise noch studieren will und weiß nicht, wie wir die ganzen Kosten tragen können.

Auf der anderen Seite kommt mir dann der Gedanke, wie haben das bloß damals all die Leute gemacht, die in den Kriegsjahren oder in der Nachkriegszeit Kinder geboren und zur Schule gebracht haben und anschliessend noch studieren wollten? Es hat ja damals auch alles Geld gekostet und wurde nichts verschenkt. Nach der Währungsreform hat ja jeder mit einem Taschengeld angefangen und hatte grösste Mühe, sich etwas Geld zusammenzusparen... Wie haben das die Eltern damsls alles nur geschafft? Ich habe keine Leute in dem passenden Alter in unserem Bekanntenkreis, die ich fragen könnte. Vielleicht weiß eine/r von Euch was dazu??

Es grüßt Euch herzlich Leolingami...

indra1 Offline

höher geht's nimmer

Beiträge: 678
Punkte: 678

07.03.2007 20:28
#14 RE: Aktuelle Diskussion um Betreuung von Kleinkindern Zitat · Antworten

Ja, ich kann auch niemanden fragen. Aber ich glaube, dass es damals doch so war, dass ein Studium den jungen Menschen vorbehalten war, deren Eltern es sich wirklich leisten konnten. Und die wenigen, die es trotz der knapp bemessenen Mittel durchgezogen haben, haben sich ihr Studium selbst verdient, in dem sie Nachtwachen schoben etc. So wurde auch manches Semester ausgelassen, weil halt eben auch Geld verdient werden musste und die Studienzeit hat sich entsprechend verlängert und der Einstieg in den eigentlichen Beruf auch.

In meiner Kindheit habe ich keinen Kindergarten besucht, so weit ich mich erinnere, gab es auch keinen am Ort. Meine Mutter war zu Hause. Die Familien waren ganz anders strukturiert. Das Einkommen meines Vaters reichte aus, um die Familie zu ernähren.

Ich persönlich finde es gut, dass für junge Familien die Möglichkeit besteht, Kindererziehungszeiten einzubauen, wenn beide berufstätig sind. Ich finde es in Ordnung, dass Mütter und Väter, die eine Kindererziehungszeit antreten, der Arbeitsplatz erhalten bleibt und dass es für diese Zeit auch finanzielle Hilfen gibt. Das ist doch sehr positiv. Die Kindergärten haben heute flexible Öffnungszeiten. Ich musste meine Kinder noch um Punkt 12:00 Uhr abholen und durfte sie erst um 14:00 Uhr wiederbringen und um 16:00 Uhr wieder abholen. Bei einem Ganztagsjob fast unmöglich praktizierbar. Ein Kind aus beruflichen Gründen in eine Kinderkrippe zu bringen, bevor es drei Jahre alt ist, sollte doch nur dann erwogen werden, wenn es wirklich nicht anders geht. Schon alleine die Tatsache, so einen kleinen Wurm von 2 Jahren morgens sehr früh aus dem Schlaf zu reißen, anziehen, ins Auto packen, durch die Gegend karren und in die Kinderkrippe bringen. Nein, nur dann, wenn es unbedingt sein muss.

Ja, und mit der Einschulung ist sie ja noch nicht zu Ende - die Betreuung und Versorgung der Kinder. Ein Grundschulkind braucht dringend eine Anlaufstelle zu Hause, dort wo es erzählen kann und seine Fragen stellen kann. Es braucht eine Mahlzeit, Hilfe bei den Hausaufgaben etc. oder einfach nur eine Leitlinie, wie der Nachmittag gestaltet werden kann und sollte nicht sich alleine überlassen sein. Mittlerweile denkt man über Ganztagsschulen nach, in anderen Ländern schon längst praktiziert. Aber ich glaube, da gehen noch viele Jahre ins Land, bis es mal so weit ist. Ich könnte noch so vieles schreiben.
Mara (Indra1)

Im Leben geht es nicht darum, wie viele Atemzüge wir machen, sondern darum, wie viele Momente uns den Atem rauben.

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