Also, wo findet hier der Austausch über Büchers, Theater, Mucke u. s. w. statt Nich gefunden. Aber das macht ja nix, man kann ja mein Thema noch verschieben...
Also, neuesten Roman von Robert Harris gelesen: "Hannibal Rising" Zur Erinnerung: Hannibal Lecter ist der Typ der in "Schweigen der Lämmer" gedankenversunken und neugierig auf die Traumata seiner Verfolger linst.
Dieses Buch handelt von seiner Kindheit während des 2. Weltkrieges in Ost-Europa.
Hier wird Harris zum erstenmal sinnlich, ohne ekelig und/oder brutal zu werden. Der kleine Hannibal verliert während seiner Kindheit alles was ihm lieb und teuer war: Die Schwäne im heimatlichen Burgraben, seine Eltern,seinen Lehrer und seine kleine Schwester die er mit großer Zärtlichkeit geliebt hat. Er selbst, Hannibal, hat nur Erinnerungsfragmente daran. Nach dieser schlimmen Zeit, wird er von seinem Onkel aufgenommen, und entwickelt zu dessen Frau, einer Japanerin, eine ganz besondere Beziehung. Sein erster Mord, der eher nach Notwehr riecht, passiert dort nur am Rande.
Zusammenfassend sei gesagt: Der Autor Harris hat hiermit sein poetischtes Werk vorgelegt, die Protagonisten sind nie blaß, der Roman ist spannend, ohne jemals wirklich in die Schublade "Psychothriller" zu gehören. Ein empfehlenswürdiges Werk,sowohl an Krimileser als auch an Entwicklungspsychologisch-Interessierte(höhö). Und ganz nebenbei... erhält man auch noch einen sehr nahen Einblick in die japanische Kültür.
So das wars, lest und sagt mir Eure Meinung zu diesem Machwerk.
Postscriptum: Hat jemand die Idee des Gedeankenpalastes schonmal ausprobiert?
EDIT: Danke fürs verschieben! Und liebste Forengemeinde der Piz's, kaufen, lesen!
Hallo Hans-Otto, erstmal hatte ich gedacht, dieser Beitrag sei an die richrige Stelle verschoben worden, und ich hätte ihn unter Interessen gepostet...
Der Gedankenpalast ist eine Form die Robert Harris beschreibt, um sich Gedanken, Erfahrungen, und Fachwissen zu erhalten und abrufbar zu machen. Also man visualisiert Wissen in selbstgeschaffenen Räumen Man archiviert seine Erinnerungen nicht abstrakt in der Systematik einer Bibliothek, sondern in Form eines Gebäudes. Bsp.: Ich versetze mich gedanklich in meinen Wissenspalast, Eingang: Flur mit sechs Zimmertüren, auf der ersten steht " Bücher" ich gehe hinein und hab mich vorher schon über ein Ordnungskriterium klar werden müssen. Diese Ordnungskriterien -Autor/Thema/ Titel oder Erscheinungsort" kann man wieder visualisieren. Mit Bildern im Raum oder Treppen u.s.w. Also man kann durchschreiten, eine Tür öffnen (die man vorher angelegt hat) und der Gedankenpalast be- herbergt auch Töne,Bilder,Emotionen, Angelesenes. Ich bin extrem vergesslich,und deswegen interessiert mich ob jemand diese Art der Wissensspeicherung ausprobiert hat, oder Alternativformen empfehlen kann.
Liebe Traudel, das "Parfum" von Süßkind hab ich in meinem Bücherregal stehen (Sachen von denen ich nicht denke , daß ich sie ein zweites Mal lesen werde, landen mit Schmackes im Altpapier oder als Spende in der örtlichen Bibliothek) Gelesen hab ich es um 1988. Daß dieser Roman jetzt in die Ehre gekommen ist verfilmt worden zu sein, freut mich. Erstens weil er einfach richtig gut ist, zweitens weil ICH ihn für gut befunden habe und andere meiner Meinung zu sein scheinen *breit grinst* Also sagen wir mal ich hab die Verfilmung mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen, abr mich aus Angst vor Entäuschung nicht ins Kino getraut. Kino ist Bildergewalt. Na gut seit ein paar Jahren auch Tongewalt. Aber die sensorische Erfahrungswelt des Geruchssinnes in einen Film transportieren ? Ob meine Skepsis bestätigt oder widerlegt wird, zeigt sich heute oder morgen Abend: Ich hab mir die DVD für einen Euro ausgeliehen.. "Das Parfum" sei übrigens allen Hundebesitzern wärmstens empfohlen, die schon immer mal wissen wollten wie sich die Welt ihres "besten Freundes" über die Nase erschließt.
Wenn Dir, liebe Traudel das Buch gefallen hat, empfehle ich Dir z.B. Ingrid Noll deren Werke auch nur ganz am Rande Krimis sind. Oder Marten t'Hart, den ich persönlich aber oberflächlich finde.
Morgen Hans_Otto, das schein ich ja mal wieder scheiße erklärt zu haben I-D Nun wenn ichs besser könnte, würd ich Bücher schreiben.
Der Gedankenpalast hat nichts mit Foren oder Wissenspeicherung im Inet oder auf dem Computer zu tun, sondern meint ein Archiv in einem einzelnen kleinen Hirnchen. Es geht darum das Erinnerrungsvermögen zu steigern. Und das nicht nur in sprachlicher Form sondern auch bei selbst Erlebtem mit allen Sinneseindrücken. Harris beschreibt das in seinem Buch und auch in den Vorgängern zu "Hannibal rising" recht anschaulich, z.B. beschäftigt sich Hannibal Lecter wärend seiner langen Haft mit Hilfe seines Gedankenpalastes über Jahre hinweg, und ihm wird in seiner Zelle nie langweilig, auch wenn man ihm alle Bücher, Musik,Stifte usw. wegnimmt.
Nochmal ein konkretes Bsp. aus meiner Erfahrungswelt: Also wenn man mich erstmal darauf bringt, indem ich einen Musiktitel lese oder er mir zu einem bestimmten Anlaß thematisch einfällt, "höre" ich das komplette Stück in voller Instrumentalisierung. (*lol* Nein,sonst höre ich keine "Stimmen")Natürlich nur wenn ich es vorher schonmal gehört habe. Also hab ich dieses irgendwo in meinen grauen Zellen abgespeichert. Soweit so doof, weil ich das dann schwer wieder loswerde :( Aber schöner wäre es doch wenn ich bewußten (!) Zugang zu meinen abgespeicherten Musikstücken hätte, ich also gedanklich in den Raum für Musik gehe, indem ich verschiedene Schränke mit Schubladen plaziert habe die beschriftet nach Genres sind, ich mir (immer noch gedanklich) eine öffne und einfach das wonach mir gerade ist anhöre.
Wieder zum Buch: Hannibal Lecter hat diese Technik des gezielten "Ablegens" von Wissen, Erinnerungen etc. schon im Kleinkindalter von seinem Hauslehrer beigebracht bekommen, vieleicht funktioniert das auch nur dann,weilda die Gedanken/ Hirnstrukturen noch nicht gefestigt sind. (reine Spekulation meinerseits) Ich glaub ich werd bei Gelegenheit auch mal ein wenig zu dem Thema googeln, ich weiß gar nicht ob das eine reine Erfindung Robert Harris' ist, oder schon in der Psycholoie/Neurologie schon Erwähnung gefunden hat.
Ich würd jetzt gerne aus dem Roman zitieren, aber das Buch hatte ich mir aus der Bibliothek geliehen und bereits wieder abgegeben (brav). War das jetzt verständlicher? Falls nicht: Dann lest doch jetzt endlich das verdammte Buch! ;-)) Grüße, Wombat