Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Bilder Upload
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 34 Antworten
und wurde 1.950 mal aufgerufen
 Frauen und Männer
Seiten 1 | 2 | 3
niu ( gelöscht )
Beiträge:

05.07.2007 17:02
#16 RE: Männerleiden Zitat · Antworten

Ihr liebe Leut', regt euch doch nicht über so etwas auf. Es gibt Männer und Frauen, die manchmal wehleidig sind und manchmal eben nicht. Alles halb so wild. Man kann dem Ganzen ja auch etwas " Gutes " abgewinnen. Wenn's den Jungs besser geht, einfach dazulegen ( falls sie im Bett liegen!) oder ihnen eine kleine Entspannungsmassage anbieten. Das ist schön für beide Seiten..und es wirkt, ganz ehrlich. Sollte einer tatsächlich rumspinnen, dann am Besten ignorieren oder das Telefon nehmen und fragen, ob der Notarzt benötigt wird.Funktioniert klasse, da wird dann sofort die Heldenseite rausgekehrt. Alles Liebe Niu

Hans-Otto Offline

Administrator


Beiträge: 7.459
Punkte: 10.212

05.07.2007 20:21
#17 RE: Männerleiden Zitat · Antworten

So meine Lieben - über dieses Thema wurden auch schon mehrere Studien angestellt.

Hier mal eine davon:

DAS POPULÄRE VORURTEIL:
Männer sind wehleidig.

DIE WAHRHEIT:
Wir empfinden Klagen als unmännlich, weil es tatsächlich unmännlich ist. Daher gilt ein Mann schon bei geringem Klagen als "Weichei".
Bei Frauen sind wir toleranter.

So fällt uns ein leidender Mann in unserer subjektiven Wahrnehmung intensiver auf - wir werten das Verhalten stärker und erinnern uns daher nachhaltiger. So entsteht für manche fälschlicherweise der Eindruck vom wehleidigen Mann.

Hinzu kommt:
Im Zeitalter der politischen Korrektheit (= bewerten und beeinflussen von Meinungen zugunsten sogenannter Benachteiligter, z. B. Frauen, Behinderte, Migranten, etc.) zielen bestimmte Feministen und Medien regelmäßig darauf ab, Männern gewisse Defizite wie zum Beispiel Wehleidigkeit zu unterstellen. Auch das beeinflusst die öffentliche Meinung.

WAHRNEHMUNG

Wahrnehmungsfehler stellen ein umfangreiches Gebiet in der Psychologie dar. Neben leichten Abfälschungen können wir die Geschehnisse in unserem Alltag teilweise sogar gegenteilig zur Realität wahrnehmen. Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Frage, warum Männer oftmals als wehleidiger wahrgenommen werden, als sie eigentlich sind.

Können Vorurteile unsere Wertung beeinflussen?

In einer Allenbach-Umfrage, die im Auftrag der Zeitschrift „Geo-Wissen“ an über 2000 Männern und Frauen durchgeführt wurde, spiegelte die Meinung der befragten Personen zunächst genau das, was uns heutzutage durch meinungsmachende Medien und Vorurteile suggeriert wird:
Die Mehrheit der Frauen stufte zwei Drittel der Männer als wehleidig und 41% der Männer als untreu ein.
Wurden die Frauen anschließend nach ihren tatsächlichen Erfahrungen aus ihrem eigenen Umfeld (Familie, Nachbarschaft, Kollegenkreis, etc.) gefragt, so kamen die Männer wesentlich besser davon. Plötzlich stuften die Frauen nur noch ein Drittel der Männer als wehleidig und 14% als untreu ein.
Aber nicht nur Frauen passen ihre Meinung allgemein propagierten Werten an. Bei den Männern verhielt es sich ähnlich. So beschrieben Männer die Frauen im Allgemeinen zu 76% als zärtlich, und zwei Drittel der Frauen als eitel. Nach den Erfahrungen mit den ihnen tatsächlich bekannten Frauen befragt, stuften die Männer diese dann nur noch zu 40% als zärtlich und zu einem Drittel als Eitel ein. (1)
Auswertung:
Sowohl Männer als auch Frauen werden ungerecht beurteilt, da sich unsere Wertung und Wahrnehmung an gängigen Vorurteilen und Meinungstrends orientiert. Zum Thema wehleidige Männer ist zu sagen:
Unsere Meinung passt sich stark den gängigen Vorurteilen an. Das Ergebnis: 2/3 der Männer (die Mehrheit) werden spontan als wehleidig eingestuft.
Bei kritischer Betrachtung bleiben nur noch 1/3 wehleidige Männer (eine Minderheit) übrig – gerade mal die Hälfte.
Durch Vorurteile wird nicht nur unsere Wertung, sondern auch unsere Wahrnehmung nachweislich stark beeinflusst. Daher wird auch das eine Drittel der wehleidigen Männer als wehleidiger wahrgenommen als es eigentlich ist. Ziehen wir jetzt noch die Männer ab, die lediglich aufgrund dieser Wahrnehmungsfehler als wehleidig wahrgenommen wurden, so bleibt nur noch ein geringer Anteil tatsächlich wehleidiger Männer übrig.


Wie kommt es, dass unsere Wahrnehmung oftmals nicht mit den Tatsachen übereinstimmt?

Was ist Wehleidigkeit?
Unter Wehleidigkeit versteht man, in welchem Maß ein Mensch sein Schmerzempfinden äußert. Zur Erinnerung die Ergebnisse aus der Schmerzforschung (siehe Kap. Schmerzforschung):

1. Frauen klagen beim selben Schmerzreiz schneller darüber Schmerzen zu haben.
2. Frauen ordnen dem selben Schmerzreiz eine höhere Intensität zu als Männer.
3. Frauen bezeichnen den selben Schmerzreiz schneller als nicht mehr ertragbar.
4. Frauen geben schneller auf bei Tätigkeiten, die mit Schmerzen verbunden sind.

Neben Messungen bestimmter schmerzrelevanter Hirnströme wird in der Schmerzforschung die Schmerzempfindlichkeit vor allem anhand von Schmerzäußerungen gemessen. Die fallen bei Frauen stärker aus: Frauen klagen beim selben Schmerzreiz schneller und mehr über Schmerzen.

Warum nehmen wir Männer als wehleidiger wahr als sie tatsächlich sind?
Wahrnehmung ist immer subjektiv und selektiv. Das bedeutet:
1. Wir nehmen die Dinge unterschiedlich wahr, also anders als sie tatsächlich sind.

2. Wir wählen unbewusst aus, was wir wahrnehmen und in welcher Intensität wir es wahrnehmen.
Die moderne Psychologie hat längst bewiesen, dass wir die Dinge sehr häufig anders wahrnehmen als sie in Wirklichkeit sind. (2)
Die Tatsache, dass viele Menschen Männer als wehleidiger wahrnehmen als Frauen, obwohl das genaue Gegenteil der Fall ist, hat mehrere Ursachen.

1. Der Kontrast-Effekt
„Besonders die kräftigen Männer (und Frauen) sind sehr wehleidig und fallen oft in Ohnmacht.“ Wer kennt es nicht, das Vorurteil vom athletischen Weichei?
Was ist wahrscheinlicher?
a) Dass Menschen logischerweise empfindlicher sind, je kräftiger sie gebaut sind oder
b) dass kräftige Menschen logischerweise stärker mit einer Leidensäußerung auffallen als zierlich gebaute Menschen?
Wir neigen dazu, Menschen nach ihren äußeren Erscheinungsbild zu beurteilen. Trotz aller Vorurteile erwarten wir unbewusst von Menschen mit einem maskulinen (männlichen) Erscheinungsbild, dass sie bei Schmerzen stärker die Zähne zusammenbeißen.
Ein Mann der Schmerzen äußert passt also nicht in unsere Erwartungshaltung. Es entsteht ein Kontrast:

maskuline Erscheinung - Schmerzäußerung
Kontraste fallen nicht nur auf, wir nehmen sie auch besonders stark wahr. Stellen Sie sich vor, Sie fahren an einer Kuhwiese vorbei, auf der ein Ozeandampfer steht. Sie werden den Dampfer besonders intensiv wahrnehmen, ihn als viel größer wahrnehmen, als er tatsächlich ist, Sie werden ihn nie wieder vergessen, und Sie werden ihn zum Gesprächsthema machen, wobei er bei jeder Schilderung ein Stück größer wird.
Woran das liegt? Im normalen Alltag, wenn wir Dingen begegnen, die unserer Erwartung entsprechen, läuft unsere Wahrnehmung auf Autopilot. Fällt uns ein Kontrast ins Auge werden wir aufmerksam. Das gleiche passiert, wenn wir einen Mann sehen, der über Schmerzen klagt. Folgendes passiert:

1. Ein klagender Mann wird besonders intensiv wahrgenommen.
2. Das Klagen wird "lauter" wahrgenommen als es ist.
3. Ein klagender Mann wird besonders nachhaltig im Gedächtnis gespeichert.
4. Ein klagender Mann wird zum Gesprächsthema – es entsteht ein Vorurteil.

Wenn wir also im nächsten Jahr 100 klagenden Frauen begegnen und 50 klagenden Männern, werden wir aufgrund unserer selektiven Wahrnehmung glauben, wir hätten
a) mehr klagende Männer als Frauen erlebt, und
b) die Männer hätten besonders stark geklagt.

Beispiel:
Doktor Schmerz hat in seiner Praxis einen Durchlauf von 1000 männlichen Patienten. Lediglich 90 Männer geben sich sehr wehleidig. Doktor Schmerz bleibt diese „unmännliche Anstellerei“ besonders nachhaltig im Gedächtnis haften. Immer wenn er gefragt wird, welches Geschlecht besonders wehleidig ist, fallen ihm sofort die 90 sehr wehleidigen Männer ein. Es ist nur natürlich, dass er pauschalisiert: Männer sind wehleidig.

2. Der Vergleichs-Effekt
Aussage:
"Ich kenne Frauen die unheimlich schmerzresistent sind und Männer die sich schon wegen Kleinigkeiten ziemlich anstellen. Daher glaube ich, dass Männer wehleidiger sind als Frauen."

Die Versuchsergebnisse aus der Schmerzforschung sind Durchschnittswerte. Das bedeutet, dass es durchaus Frauen gibt, die eine vergleichsweise hohe Schmerztoleranz besitzen, ebenso wie es Männer gibt, bei denen die Schmerztoleranz im Verhältins zur Norm niedrig ausfällt. Das sind die sogenannten Ausnahmen, die die Regel bestätigen.

Diese Ausnahmen stellen einen Kontrast zu unserer Erwartungshaltung dar und werden so im Gedächtnis nachhaltiger gespeichert. Ebenso wie uns die Ausnahme „wehleidiger Mann“ besonders stark im Gedächtnis haften bleibt, erinnern wir uns auch intensiver an die Ausnahme „schmerztolerante Frau“.
Beispiel: Sehen wir eine zierliche Frau, die jammert, weil sie gestürzt ist, stuft unser Gedächtnis das als „passend“ ein und läuft auf Autopilot weiter. Einem kräftigen Kerl steht das nicht zu. Er bleibt als „Weichei“ nachhaltig im Gedächtnis haften. Umgekehrt verhält es sich genauso.
Stellen wir nun aus dem Gedächtnis einen Vergleich zwischen Männern und Frauen her, erinnern wir uns besonders an die Ausnahmen: „wehleidige Männer“ und „schmerztolerante Frauen“.
Vergleich:
wehleidige Männer – schmerztolerante Frauen
Hinzu kommt, dass wir bei den Männern die Wehleidigkeit und bei den Frauen die Schmerztoleranz besonders intensiv wahrnehmen.

Beispiel:
Doktor Schmerz hat unter seinen 1000 männlichen und seinen 1000 weiblichen Patienten 90 Männer, die sehr wehleidig sind und 90 Frauen, die sehr schmerztolerant sind. Ebenso wie Doktor Schmerz die „unmännliche Anstellerei“ der 90 Männer besonders auffällt, so imponiert ihm auch die Schmerztoleranz der 90 Frauen. Beides bleibt ihm besonders nachhaltig im Gedächtnis haften. Auf Befragung erinnert er sich vorzugsweise an diese beiden Patientengruppen, die ihm besonders aufgefallen sind. Automatisch stellt er einen Vergleich her und pauschalisiert: Während Männer bei jedem Pieks fast sterben, halten Frauen die schlimmsten Torturen durch ohne mit der Wimper zu zucken.
Wir erinnern uns an das, was uns auffällt. An was wir uns erinnern stufen wir unbewusst als „häufig“ ein.
Für diese Wahrnehmungsfalle sind natürlich nicht nur Ärzte empfänglich. So trifft man häufig (aber nicht immer!) auf Krankenschwestern, Zahnarzthelferinnen, Physiotherapeuten, Tätowierer, Piercer, etc. die unbewusst die schmerztoleranteren unter den Frauen und die schmerzempfindlichen unter den Männern miteinander vergleichen, da sie diese besonders nachhaltig im Gedächtnis gespeichert haben. Es wundert nicht, dass sich hier die Ergebnisse aus der Schmerzforschung und die Ergebnisse der subjektiven Wahrnehmung voneinander unterscheiden.

3. Der Vorurteils-Effekt

Heutzutage werden wir regelmäßig mit dem Vorurteil konfrontiert, Männer seien besonders wehleidig. Dennoch erwarten wir von Männern unbewußt, das sie sich weniger empfindlich verhalten als Frauen. Diesen Zwiespalt, der im Leben häufig vorkommt, nennt die Psychologie Ambivalenz. Die Ambivalenz, dass wir
a) glauben, Männer seien wehleidig und
b) erwarten, Männer müssen unempfindlich sein
hat folgende Ursachen:
Beispiel:
Der durchschnittliche Mensch lässt sich von kleingewachsenen Männern nicht gerne Befehle erteilen. Oftmals haben kleine Männer trotz guter Kompetenz das Problem letztendlich nicht ernst genommen zu werden. Auch hier liegt eine Ambivalenz vor: Obwohl wir wissen, dass geistige Kompetenz nichts mit Körpergröße zu tun hat, tun viele Menschen sich schwer, sich von einem „abgebrochenen Meter“ etwas sagen zu lassen.
Die Ursache: Unser archaisches Unterbewußtsein wertet nach wie vor sehr stark nach Äußerlichkeiten. So ist es bewiesen, dass große „gut aussehende“ Menschen es im Berufsleben leichter haben.
Diese Ambivalenz bedeutet im Falle der Wahrnehmung von Wehleidigkeit:
Obwohl wir von Männern aufgrund ihrer maskulinen Erscheinung unbewußt erwarten schmerzbelastbar zu sein, hegen wir das Vorurteil, Männer seien wehleidig.

Was macht das Vorurteil des wehleidigen Mannes mit unserer Wahrnehmung?

Zitat:
"Wir glauben nur, was wir sehen - leider sehen wir nur, was wir glauben wollen"

Vorurteile lernt man nicht durch objektive Beobachtung sondern durch das, was man hört oder liest. Wird man oft mit einem Vorurteil konfrontiert, glaubt man schließlich daran. Es fällt uns ausserordentlich schwer uns von einem Vorurteil zu lösen – das nennt die Psychologie den Beharrungseffekt. Ausserdem beeinflussen Vorurteile unsere Wahrnehmung derart, dass wir sogar das Gegenteil von dem sehen können was eigentlich den Tatsachen entspricht.

Hierzu möchte ich einen eindrucksvollen psychologischen Test vorstellen:
In bestimmten psychologische Tests, sollen verschiedene Personen beschreiben, was sie auf einer Zeichnung sehen. Eine dieser Zeichnungen zeigt beispielsweise einen Schwarzen, der im Bus vor einer sitzenden weißen Frau steht und diese offensichtlich anspricht. In der Hand hält er eine Fahrkarte. Grundsätzlich eine neutrale Situation. Der Test hat gezeigt, dass neutral eingestellte Personen tatsächlich das sehen, was die Zeichnung wiedergeben soll. Personen mit einem rassistischen Hintergrund glauben jedoch, sie sähen eine weiße Frau, die von einem Schwarzen mit einem Messer bedroht wird.

Genau so funktioniert auch unsere Wahrnehmung für Wehleidigkeit bei Mann und Frau. Wenn wir die gängigen Vorurteile verinnerlicht haben, neigen wir dazu, uns diese immer wieder zu bestätigen:
1. Ein klagender Mann fällt uns besonders auf, und wir nehmen sein Klagen als besonders wehleidiges Jammern wahr.
2. Einer klagenden Frau bringen wir mehr Toleranz entgegen, und wir nehmen ihr Klagen als natürliche Äußerung wahr.

Beispiel:
Doktor Schmerz liest die Studien, aus denen hervorgeht, dass Frauen erheblich schmerzempfindlicher sind als Männer und dies im Experiment durch verstärktes Klagen deutlich machen. Doktor Schmerz denkt mehr unbewußt als beabsichtigt: „Ich kann mich doch nicht in all den Jahren getäuscht haben. Das wollen wir doch mal sehen!“ Immer wenn die Ausnahme eintritt, dass er einen sehr wehleidigen Mann oder eine sehr schmerztolerante Frau behandelt fühlt er sich in seinem alten Vorurteil bestätigt. Völlig unbewußt begeht er den in der Psychologie bekannten Beharrungsfehler.

Nehmen wir Männer wirklich aus geringerem Anlass als Weichei wahr?
Der James Bond Darsteller Daniel Craig, der die Rolle des Geheimagenten 007 in der 21. James Bond Verfilmung „Casino Royale“ spielte, wurde von der Presse als Weichei verspottet. Die Presse begründete ihre „Weichei-Diagnose“ unter anderem damit, dass der Schauspieler sich bei der Überfahrt auf einem Schnellboot an einem dafür vorgesehenen Griff festgehalten und eine Schwimmweste getragen hatte. Das dazugehörige Foto ging als Softie-Beweis um den Globus.
Anmerkung: Das Tragen einer Schwimmweste ist auf solchen Booten Pflicht, und wer einmal auf einem solchen Boot mitgefahren ist, weiß, wie schnell ein unachtsamer Beifahrer über Bord geschleudert werden kann.
Stellen wir uns eine Action-Schauspielerin vor. Wäre eine Frau ebenfalls als Weichei verspottet worden, weil sie sich im Schnellboot vorschriftsmäßig an einem Griff festhält und eine Schwimmweste trägt? Wohl kaum. Bei einer Frau wäre unsere Wahrnehmung ins genaue Gegenteil geschlagen. Sie wäre von der Presse als "mutige Powerfrau" gelobt worden.
Unsere Wahrnehmung funktioniert bei Verletzungen und Krankheiten nach dem selben Prinzip:
Bei gleicher Leidensäußerung nehmen wir Männer als leidend und Frauen als tapfer wahr.

Übrigens:
Der Kollege von Doktor Schmerz heißt übrigens Doktor Ernst. Doktor Ernst geht, wie vielen seiner Kollegen, der Ruf nach, er würde ausgerechnet seine weiblichen Patienten nicht immer richtig ernst nehmen. Man kann das zwar nicht direkt beweisen, aber vielleicht hat sich die eine oder andere Patientin unverstanden gefühlt. Auf jeden Fall ist die eine oder andere Patientin zu Doktor Schmerz gewechselt und hat ihm ihr Leid geklagt, dass sie sich von Doktor Ernst nicht ernst genommen fühlt.
Doktor Schmerz, der seinen Kollegen in Schutz nehmen will, gibt der Frau zwei Gründe an, warum er glaubt, dass Doktor Ernst sie nicht ernst nimmt.
1. Frauen werden mit ihren Beschwerden von manchen Ärzten nicht immer ernst genommen, weil sie sich so zurückhaltend zu ihren Schmerzen äußern – schließlich jammern Frauen nicht.
2. Frauen werden mit ihren Beschwerden von manchen Ärzten nicht immer ernst genommen, weil Ärzte annehmen, dass Frauen viel Schmerzresistenter sind als Männer.
Leider sind beide Erklärungsmodelle falsch, weil:
1. Die Schmerzforschung hat bewiesen, dass Frauen dem selben Schmerzreiz eine höhere Intensität zuordnen als Männer. Sie schildern ihre Beschwerden also schon recht deutlich, um nicht zu sagen: sie klagen.
2. Einerseits hat die Schmerzforschung bewiesen, dass Männer schmerzresistenter sind als Frauen, andererseits nimmt man doch gerade dann die Schmerzäußerung eines Menschen ernst, wenn man weiß, dass er sich nur dann beklagt, wenn’s wirklich brennt (wie es eben bei den meisten Männern der Fall ist).
Die einzig wahre Erklärung, warum Frauen vom Arzt oft nicht immer ernst genommen werden ist die, dass Frauen erwiesenermaßen sehr oft wegen Kleinigkeiten zum Arzt gehen. Das darf der Doktor aber nicht sagen, denn dann wäre er ein böser Macho, und die Frauen fühlten sich unverstanden und würden nie wieder in seine Praxis kommen.

Fazit:
Meinungen die auf subjektiver Beobachtung beruhen, und die Ergebnisse von Experimenten die auf meßbaren Tatsachen beruhen driften stark auseinander, weil wir Männer und Frauen völlig unterschiedlich wahrnehmen und beurteilen.

Wichtig:
Ziel dieses Kapitels ist es, wertfrei über Vorurteile und Tatsachen aufzuklären. Auf keinen Fall sollen Frauen oder Männer in irgendeiner Form als bessere oder schlechtere Menschen bewertet werden. Das Bewerten sowie die Verbreitung frei erfundener Studien und anderer Unwahrheiten ist Aufgabe bestimmter Chauvinisten und bestimmter Feministen.


LG, Hans-Otto

Meine Homepage "erLeben"
per aspera ad astra
(über rauhe Pfade zu den Sternen)

Tigerlilie Offline

Administrator


Beiträge: 5.320
Punkte: 5.730

16.07.2007 23:13
#18 RE: Männerleiden Zitat · Antworten

uffffffffffffff - Hans, du musst dich aber wehren!!!
Gibts einen Grund?

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Bigi

Alle Lebewesen außer den Menschen wissen, dass der Hauptzweck des Lebens darin besteht, es zu genießen.
Samuel Butler





Hans-Otto Offline

Administrator


Beiträge: 7.459
Punkte: 10.212

16.07.2007 23:55
#19 RE: Männerleiden Zitat · Antworten
Zitat von Tigerlilie
uffffffffffffff - Hans, du musst dich aber wehren!!!
Gibts einen Grund?


Ja natürlich gibt's einen Grund liebe Bigi.

Denn eben so ein "Weichei" würde sich ja jetzt in sein Eckchen verkriechen, in Selbstmitleid ersaufen und sich nicht mehr trauen, etwas dagegen zu sagen.

LG, Hans-Otto

Meine Homepage "erLeben"
per aspera ad astra
(über rauhe Pfade zu den Sternen)

geli Offline

Ober - Berggeist


Beiträge: 360
Punkte: 360

17.07.2007 08:24
#20 RE: Männerleiden Zitat · Antworten

Heißt "leiden" denn gleich Weichei?
Bin auch grad ein krankes Hühnchen, und würde mir nichts sehnlicher wünschen, als einen Arm, in dem ich mich fallen lassen darf, das wär die beste Medizin (für mich)!
Das Leid des anderen so anzunehmen, wie es gemeint ist, das ist wohl die Kunst, mal sich außen vor lassen und nicht daraus machen, meine Güte der soll sich mal nicht so haben, so´n bischen.....denn, für den einen ist eben das Zipperlein "schlimm" und für den anderen eben ein anderes....
Männer sind in meinen Augen nicht wehleidiger als Frauen, ist immer alles Betrachtungssache.....wir alle haben unsere Grenzen, vielleicht sind sie nur unterschiedlich gelagert.

Angelika

Tigerlilie Offline

Administrator


Beiträge: 5.320
Punkte: 5.730

17.07.2007 13:11
#21 RE: Männerleiden Zitat · Antworten
....leider gibt es aber bei manchen Betrachtern ein anderes Bild.

Männer tun genau das richtige wenn sie Leiden --> sie legen sich ab und ruhen sich aus. Aber von manchen Frauen - besonders den Müttern und Hausfrauen - wird mehr erwartet, sie werden dumm angeschaut oder angemacht, wenn sie sich ausruhen --> die müssen immer funktionieren. Egal wie schlecht es ihnen geht!
(ich geh hier mal vom normalen Stand aus, dass Mann voll berufstätig und Frau halbtags arbeitet oder eben nur daheim ist)

Ich persönlich nehme mir die Freiheit und leg mich ab wenn es sein muss - aber das machen eben nicht alle und es geht nur, weil meine Kinder schon größer sind!

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Bigi

Alle Lebewesen außer den Menschen wissen, dass der Hauptzweck des Lebens darin besteht, es zu genießen.
Samuel Butler

sonnenblume ( gelöscht )
Beiträge:

17.07.2007 14:00
#22 RE: Männerleiden Zitat · Antworten
Stimmt, liebe Bigi! Und wenn frau dann mal zu Hause bleibt, d.h. sich krank schreiben lässt weil`s eben garnicht mehr anders geht, dann heißt es gleich "du hast`s doch schön! Darfst zu Hause bleiben!" Und Mann erwartet, daß Frau (weil sie ja sowieso zu Hause ist!!!) all das erledigt was so im Hause zu tun ist und normalerweise bis Wochenende liegenbleiben würde........
.......ABER........ dann bleibt es halt liegen bis zum Wochenende!!!!! Und noch einiges mehr dazu!!!! Schließlich ist frau ja nicht zu Hause weil sie blaumachen will, sondern weil`s ihr wirklich nicht gut geht!!!!

Liebs Grüßle
Chris

"Nur wer seinen eigenen Weg geht, kann von niemandem überholt werden" (Marlon Brando)

geli Offline

Ober - Berggeist


Beiträge: 360
Punkte: 360

17.07.2007 21:40
#23 RE: Männerleiden Zitat · Antworten

Ich frag mich immer wieder, wird das wirklich von Frau erwartet?????
Auch Frau darf sich die Freiheit nehmen, und sich auskurieren, wenn´s nicht mehr geht!


Männer; redet doch mal, WAS erwartet ihr von Frau wirklich?

Angelika


Kochmauserl Offline

Ehrenmitglied

Beiträge: 23.615
Punkte: 36.638

18.07.2007 08:59
#24 RE: Männerleiden Zitat · Antworten

Zitat von sonnenblume
Stimmt, liebe Bigi! Und wenn frau dann mal zu Hause bleibt, d.h. sich krank schreiben lässt weil`s eben garnicht mehr anders geht, dann heißt es gleich "du hast`s doch schön! Darfst zu Hause bleiben!" Und Mann erwartet, daß Frau (weil sie ja sowieso zu Hause ist!!!) all das erledigt was so im Hause zu tun ist und normalerweise bis Wochenende liegenbleiben würde........
.......ABER........ dann bleibt es halt liegen bis zum Wochenende!!!!! Und noch einiges mehr dazu!!!! Schließlich ist frau ja nicht zu Hause weil sie blaumachen will, sondern weil`s ihr wirklich nicht gut geht!!!!


Stimmt: mein Mann erwartet von mir solange ich aufrecht stehen kann, dass ich alles erledige.




Lieben Gruß vom Kochmauserl

Ein Tag ohne ein Lächeln ist ein verlorener Tag

paravip Offline

Berggeist

Beiträge: 219
Punkte: 219

18.07.2007 09:37
#25 RE: Männerleiden Zitat · Antworten

Zitat von Tigerlilie
....leider gibt es aber bei manchen Betrachtern ein anderes Bild.
Männer tun genau das richtige wenn sie Leiden --> sie legen sich ab und ruhen sich aus.


Bei meinem Mann nimmt sein Leiden eher groteske Formen an. Letzten Freitag hat er sich einen Zeh gebrochen (mal schnell). Zwei Tage lang konnte der "Arme" kaum gehen, ich natürlich wie es so ist, brachte, reichte, machte und umsorgte ihn und bestand natürlich auch darauf, dass er sich still hält damit der Zeh wenn wir Ferien haben wieder gesund ist.
So! Er schonte sich tatsächlich. Sonntag war es immerhin schon so, dass der Fuss nicht mehr angeschwollen war und auch nicht mehr ständig "spürbar". Was macht der werte Herr, am Montag geht man fliegen (er hat einen neuen Schirm und konnte offensichtlich nicht warten). Dienstag das Resultag, humpeln wie am Freitag, geklöööne von wegen Schmerzen etc. und wer trägt ihm die Sachen hinterher (nun wieder)........ Denkste wer fliegen kann, kann auch seinen Mist selber machen!!

Wer einmal das Aussergewöhnliche erfahren hat, kann sich nicht mehr die Normen des Durchschnitts binden

sonnenblume ( gelöscht )
Beiträge:

18.07.2007 09:41
#26 RE: Männerleiden Zitat · Antworten

@ paravip:


Liebs Grüßle
Chris

"Nur wer seinen eigenen Weg geht, kann von niemandem überholt werden" (Marlon Brando)

Husky ( gelöscht )
Beiträge:

18.07.2007 10:56
#27 RE: Männerleiden Zitat · Antworten
Bei uns in der Firma heist es "Nacharbeit gibt es nur weil ein Nacharbeiter da ist" Übersetzt für dieses Thema, Männer klagen nur solange wie sie bedauert werden! Wenn es uns schlecht geht, ruhen wir uns aus und genau das selbe erwarten wir auch von den Frauen. PUNKT

Noch ein Nachsatz: der Gemeinschaftskundlehrer von Kreuterfee hat seinen Schülerinnen mit auf den Weg gegeben: Eine Frau die dem Mann das Bier bringt, ist selber schuld. Soetwas darf Frau garnicht erst anfangen, tut sie es einmal, muss sie es immer tun! Es hat nimand etwas gegen kleine Aufmerksamkeiten, aber sie sollten die Ausname bleiben.

______________________________________________

Lebe dein Leben, denn du hast nur das Eine!

leolingami ( gelöscht )
Beiträge:

18.07.2007 18:56
#28 RE: Männerleiden Zitat · Antworten
Meiner Erfahrung nach sind Frauen oft, natürlich nicht immer, stärker als Männer im Ertragen von Schmerzen. Man darf eben nie verallgemeinern. Meine Frau hatte mindestens 10 Jahre lang immer starke krampfartige Schmerzen im Unterleib während der Periode und der kluge Herr Doktor hat ihr dagegen immer wieder Schmerzmittel aufgeschrieben. Eines Tages ist mir der Kragen geplatzt, als meine Frau wieder schmerzgekrümmt morgens auf dem Bettrand saß und nach den Tabletten greifen wollte.

Ich habe dem Frauenarzt einen freundlichen, aber bestimmten Brief geschrieben und gefragt, ob dieser Zustand beim heutigen Stand der Wissenschaft und der ständigen neuen medizinischen Erkenntnisse denn wirklich noch tragbar und sein letzter Kenntnisstand sei. Meine Frau war zwar stocksauer, daß ich mich eingemischt hatte, erhielt aber beim darauffolgenden Termin beim Frauenarzt eine Überweisung zur Untersuchung in den Städtischen Kliniken, dort wurde als Ursache Verwachsungen von Eileiter und wasweißich festgestellt und da wir schon 2 Kinder hatten und keine weiteren wollten, dann von den Ärzten vorgeschlagen und von uns beschlossen, alles "auszuräumen" bis auf das Organ für die Hormonproduktion. Seitdem geht es ihr in dieser Hinsicht glänzend, keine Schmerzen mehr, keine Pille mehr, keine Menstruation mehr. Aber was sie über mehr als 10 Jahre lang allmonatlich an starken Schmerzen tapfer ertragen hat, hätte ich vermutlich nicht aushalten können.

Lieben Gruß, Leolingami

Brockenhexe ( gelöscht )
Beiträge:

18.07.2007 20:53
#29 RE: Männerleiden Zitat · Antworten

Stimmt, Männer sind physiologisch nicht in der Lage das gleiche an Schmerzen zu ertragen wie Frauen.
Die Frauen bekommen schließlich die Kinder. Ein Mann würde daran sterben.
Es gibt immer Unterschiede in der Schmerzschwelle, egal ob Mann oder Frau.
Meine Erfahrung ist , daß Frauen bei richtig ernsthaften Erkrankungen sich gern fallen lassen und jammern,
Männer vielleicht es unter ihrenr Würde halten leichte Krankheiten zu haben und deshalb mehr jammern um diese "aufzupeppen"
Sind Männer wirklich ernsthaft krank sind sie tapferer als Frauen.
Sind wir Frauen nicht dazu erzogen zu funktionieren?
Stellen wir nicht die größten Anforderungen an uns selbst?
Wir unterdrücken das jammern und Mann denkt es ist dann ja nicht so schlimm.
Dazu kommt, daß Frau oft der Meinung ist, nur sie kann alles selbst am besten.
Egal. Schaut über Kleinigkeiten hinweg und es wird auch weiter gehen.
Wir sind eben unterschiedlich.
Aber denkt dran wenn Mann nicht mehr jammert braucht er euch dopeelt und bei Frau umgekehrt.

Liebe Grüße
Brockenhexe (-:

Hans-Otto Offline

Administrator


Beiträge: 7.459
Punkte: 10.212

23.07.2007 08:40
#30 RE: Männerleiden Zitat · Antworten

Zitat von Brockenhexe
Stimmt, Männer sind physiologisch nicht in der Lage das gleiche an Schmerzen zu ertragen wie Frauen.
Die Frauen bekommen schließlich die Kinder. Ein Mann würde daran sterben.
Es gibt immer Unterschiede in der Schmerzschwelle, egal ob Mann oder Frau.



Nun liebe Heike - das stimmt jetzt überhaupt nicht.

Die Schmerzen die bei einer Geburt entstehen werden von Frauen immer und gerne herangezogen wenn über dieses Thema diskustiert wird. Nur - das Eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

Tatsache ist - und das wurde wissenschaftlich erwiesen, und ausserdem kann ich das aus eigenen Erfahrungen sprechen: Männer spüren in bestimmten Situationen überhaupt keinen Schmerz.
Das ist ein Überbleibsel aus der Urzeit, der Zeit, wo der Mann auf der Jagd und im Kampf sein Überleben und das seines Weibchens und seiner Nachkommenschaft nur auf diese Art sichern konnte. Wurde er nun im entscheidenden Moment verletzt, wäre es tödlich gewesen, sich seinen Schmerzen hinzugeben. Daher hatte es die Natur so eingerichtet, dass er da (vorerst) kein Schmerzempfinden hatte.

Ich selbst konnte schon mehrmals feststellen, dass, wenn ich an der Sturzgrenze kletterte und mich verletzte, es gar nicht mitbekam resp. erst später etwas davon spürte.
Aber auch bei weniger gefährlichen Aktionen konnte ich das schon feststellen.
Und das waren beileibe nicht immer nur leichte Abschürfungen und etwas in der Richtung, einmal war es sogar ein gebrochenes Wadenbein.

LG, Hans-Otto

Meine Homepage "erLeben"
per aspera ad astra
(über rauhe Pfade zu den Sternen)

Seiten 1 | 2 | 3
«« Das Thema
 Sprung  
Aktuelle Unwetterwarnungen für Europa
Counter http://www.bilder-hochladen.net/
Xobor Xobor Forum Software
Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz