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Dieses Thema hat 27 Antworten
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 Gesundheit
Seiten 1 | 2
sonnenblume ( gelöscht )
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10.11.2007 18:32
#16 RE: WUNDER MENSCH .......Eine faszinierende Reise durch unseren Körper Zitat · Antworten

Feste Nahrungsaufnahme und Abfallbeseitigung
- das Verdauungssystem






Unser eigener Verdauungstrakt ist 7 bis 8 Meter lang und sehr ausdrucksstark, auch wenn uns das oft peinlich ist. Im Kern besteht er aus einer langen gewundenen Röhre mit gut geschmierten Schleimhäuten – dem Magen-Darm-Kanal, der mit Muskelkraft betrieben wird. Wie eine Girlande begleiten diesen Trakt von Anfang bis Ende zusätzliche Organe mit genau definierten Aufgabenbereichen – von Zunge und Zähnen bis zur Gallenblase und zur Bauchspeicheldrüse. Man kann sich das Ganze auch als pulsierendes Fließband vorstellen, an dem bei beträchtlichem Materialanfall Präzisionsmaschinen aufeinander folgende Wellen komplexer Nährstoffe zerkleinern, zerdrücken, weiterbefördern, sortieren, konvertieren und beseitigen und dabei nach und nach einzelne Nahrungsmoleküle herausziehen.
Man schätzt, dass ein Mensch im Durchschnitt im Lauf seines Lebens etwa 20 Tonnen Nahrung zu sich nimmt. Neuere Studien zur Fettleibigkeit zeigen, dass Frauen, die im allgemeinen kleiner und weniger muskulös sind als Männer, Kalorien langsamer verbrennen und deshalb mehr zu sich nehmen. Ihr Essverhalten und ihr Bedürfnis, in Form von Fett Energie zu speichern, sind biologisch gesehen vorteilhaft bei der Geburt und beim Stillen.

Montage





Das embryonale Verdauungssystem hat – anders als das Kreislaufsystem – noch keine Aufgaben zu erfüllen. Lediglich die Leber fungiert vorübergehend, solange noch nicht genügend Knochenmark vorhanden ist, als Blutbildungsorgan. Alle anderen Strukturen des Verdauungssystems müssen sich bei Embryonen noch herausbilden, um für zukünftige Aufgaben gerüstet zu sein – wie bewaffnete Streifkräfte in Freidesnzeiten.



Das ganze System - Geschlechtsunterschiede





Von oben bis unten besteht das Verdauungssystem von Mann und Frau aus denselben Strukturen in denselben Proportionen. Es gibt jedoch Ausnahmen: männliche Kiefer und Zähne sind etwas größer (womit sie vielleicht an die Rolle des Ernährers angepasst sind)
und die Organe des unteren Darmtraktes sitzen bei Frauen ei wenig tiefer und breiter, was mit der Form des weiblichen Beckens zusammenhängt.
Bei vielen Stoffwechselvorgängen gibt es markante Unterschiede zwischen den Geschlechtern, z.B. bei einigen chemischen Prozessen, die mit der Aufnahme fester und flüssiger Nahrung zu tun haben. Bei Frauen verlassen feste und flüssige Stoffe den Körper wesentlich langsamer als bei Männern. Von bestimmten Chemikalien, die giftige Moleküle, also auch Drogen, aus den Zellen abtransportieren, sondert die männliche Leber ungefähr doppelt so viel ab, während Frauen von dem Magenenzym, das Alkohol abbaut, weniger produzieren. Die Folge: haben Frauen dieselbe Menge Alkohol getrunken wie Männer, so liegt ihr Alkoholspiegel im blut deutlich höher, selbst wenn man Größenunterschiede zwischen Mann und Frau berücksichtigt. Auch der Stoffwechselprozess beim Drogenabbau unterscheidet sich bei Männern und Frauen; daraus resultieren unterschiedliche Reaktionen in der Therapie sowie unterschiedliche Langzeitfolgen.


Mühle, Gärfass oder Kochtopf?





Die Ärzte im Europa des frühen 19. Jahrhunderts hatten keine Möglichkeit den Verdauungsvorgang im Inneren des Körpers in natura zu beobachten. Sie stritten sich deshalb, ob der Magen die Speisen zermahlt, zerkocht oder chemisch bearbeitet.
„Manche behaupten, der Magen sei eine Mühle, andere, er sei ein Gärfass, und wieder andere, er sei ein Kochtopf“, so schreib ein englischer Chirurg. Dann erlitt 1822 ein kanadischer Trapper einen Magendurchschuss, der ein rund 6 cm weites Loch hinterließ, das nicht wieder zuheilen wollte. So hatte der ihn behandelnde amerikanische Armeearzt Dr. William Beaumont die Möglichkeit, an der offenen Wunde Experimente durchzuführen. Er führte z.B. über das Wundloch Speisebrocken in den Magenhohlraum ein und beobachtete deren Zersetzung. So konnte er zeigen, dass Magensaft zersetzende Eigenschaften hat und dass zur Verdauung Wärme benötigt wird.

Der Magen ist ein aufblasbarer J-förmiger Sack unterhalb der Rippen. Er ist mit einer verstärkten Wand versehen, zu der drei Muskelschichten in Kreuzlage gehören; außen ist er von einer elastischen Membran umgeben (Peritoneum, Bauchfell). Magendrüsen in den dichten Falten der Magenschleimhaut produzieren täglich insgesamt rund 3 Liter des hochgradig sauren Magensaftes. Diese Säure und die Rollenbewegung der Muskelschichten machen den Magen zu einer Art Butterfass. Im Leerzustand ist er kleiner als eine Faust, aber nach einer Mahlzeit kann er das Zwanzigfache dieses Umfangs erreichen. Täglich verarbeitet der Magen etliche Liter eines dicken, cremigen, mit Magensaft durchsetzten Speisebreis, der Chymus genannt wird. Ein Schließmuskel am unteren Ende reguliert die Abgabe dieses halbverdauten Breis an den Darm. Die Magensäure ist stark genug, um kleine Knochenstückchen aufzulösen. Doch der Magen weiß sich gegen die Selbstverdauung zu schützen: Seine Innenwand ist mit einem schützenden, zähen Schleim bedeckt.



Chemiefabrik




80 % der Zellen in der Leber sind Hepatozyten (Leberepithelzellen) – mikroskopisch kleine Chemiefabriken. Hier wird u.a. der Blutzuckerspiegel geregelt, beginnt der Fett- und Proteinstoffwechsel, hier wird Galle produziert, wird das Blut entgiftet, werden Vitamine, Zucker in Form von Glykogen und Mineralstoffe gespeichert und bei Bedarf wieder abgegeben.
Die Hepatozyten sind in ein oder zwei Zellen starke Schichten angeordnet, unterbrochen durch ein filigranes Netzwerk von Kapillargefäßen und kleinen Gängen. Diese Schichten stehen aufrecht wie CDs in einem Rundregal, angeordnet in wabenförmigen Kolumnen, den so genannten Leberläppchen. Auf deren Außenseiten finden sich Verästelungen von Andern und Gängen, die Blut, Hormone und Verdauungssekrete wie Galle transportieren. Jedes Läppchen, obwohl strukturell so kompliziert wie ein Wolkenkratzer, ist trotzdem nur so lang wie ein Sesamkorn. Die ganze Leber besteht aus fast 1 Million solcher Läppchen, ist sozusagen eine Megalopolis. Sie hat die Größe und Gestalt eines abgeflachten Rugby-Balls. Nach der Haut ist sie das zweitgrößte Körperorgan und nach Verletzungen äußerst regenerationsfähig. Sie wächst selbst dann noch nach, wenn zwei Drittel der Zellen zerstört sind.

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Chris

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sonnenblume ( gelöscht )
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23.11.2007 20:33
#17 RE: WUNDER MENSCH .......Eine faszinierende Reise durch unseren Körper Zitat · Antworten

Speicher




Die Gallenblase ist eines der wenigen Organe, deren Name eine exakte Funktionsbeschreibung enthält. Dieser weiche, langgestreckte Sack, rund 10 cm lang und an seiner dicksten Stelle 2,5 cm breit, sammelt und speichert die Galle: eine dicke, bittere, grünlich-gelbe Emulsion, die Fett in kleine, leichter verdauliche Tröpfchen zerteilt – so, wie ein Spülmittel das Fett auf den Tellern löst. an der Innenseite der Gallenblase finden sich kreuz und quer verlaufende Falten, die der Gallenflüssigkeit Wasser entziehen. Diese wird dadurch bis zu 10 Mal so konzentriert, bevor sie über einen zweiteiligen Gallengang in den Zwölffingerdarm abgegeben wird. Im Ruhezustand wird die Galle durch einen Schließmuskel im Gallengang zurück gehalten, kurz nach der Nahrungsaufnahme öffnet sich die Mündung des Gallenganges.


Resorption




Auf dem Weg durch Speiseröhre und Magen ist der Speisebrei in kleine Klümpchen aus organischen Nährstoffen zerlegt worden, doch erst jetzt kommt der große Augenblick der Transformation: die Resorption, die Aufnahme in den Energiekreislauf des Körpers.
Der Dünndarm ist ein geradezu beispielhaftes Resorptionssystem, getarnt als gewundene Schlange. Am Anfang dieses Organs wird der Speisebrei mit dem Bauchspeicheldrüsensaft und der Galle zu einem warmen Matsch verdünnt. Die Dünndarmwand weist eine äußere Längsmuskelschicht auf, die eine innere Ringmuskelschicht umgibt. Wenn sich die Längsmuskeln unwillkürlich zusammenziehen, entspannt sich der Ringmuskel. Dadurch wird der Darmdurchmesser größer, und es passt mehr Speisebrei hindurch. Das Pulsieren des Darms, die Peristaltik, sorgt dafür, dass der Brei umhergewirbelt wird und an die Innenwand des Darms gedrückt wird. Dort geben Falten der Darmschleimhaut eine zerfurchte, vergrößerte Oberfläche. Die bei weitem größte Ausdehnung der Oberfläche indes erfolgt durch die Darmzotten.
Rund 8-10 Stunden nach der Mahlzeit hat das Gros der zerlegten Nährstoffe den Blutstrom erreicht; was übrig bleibt, sind vor allem Wasser und Abfallstoffe. Um die Effizienz dieses Systems zu erfassen, muss man sich nur klarmachen, dass der Dünndarm, hätte er eine glatte Innenwand, mehr als 3 km lang sein müsste. Und wenn nicht die enorme Kraft der Enzyme den Verdauungsprozess blitzartig beschleunigen würden, müssten wir für die Verdauung einer durchschnittlichen Mahlzeit rund 6 Monate veranschlagen, was unserer Lebensqualität sicherlich sehr abträglich wäre.


Wasserhaushalt –
- das Harnsystem





Der Körper ist ein System, das Wasser aufnimmt und ausscheidet. Doch im Unterschied zu den Lungen, unserem anderen Hauptorgan für den Flüssigkeitsaustausch, nimmt das Nieren- und Harnwegssystem die Flüssigkeit nicht nur auf, um ihr lebenswichtige Stoffe zu entziehen. Vielmehr lädt es sie auch wieder auf und sorgt für die Aufrechterhaltung der Salzkonzentration in den Körperflüssigkeiten sowie für die Balance des pH-Wertes im Blut.
Wasser macht bei Erwachsenen 60 % des Körpergewichts aus. Es konzentriert sich nicht nur im Blut oder in den feuchtigkeitsspeichernden Geweben wie der Skelettmuskulatur. Wasser verteilt Wärme im Körper, transportiert Nährstoffe und Hormone innerhalb und zwischen den Zellen, es verdünnt Giftstoffe und dient als Basisflüssigkeit für alle chemischen Prozesse im Körper. Gleichwohl verlieren wir täglich durch den Wasserdampf im Atem, durch Schweißabsonderung und Verdauungsausscheidungen mehr als 2 Liter Wasser. Wird die Flüssigkeit im Körper zu salz-, säure- oder zuckerhaltig oder enthält das Blut zu wenig rote Blutkörperchen, so werden wir krank. (Im Mittelalter konzentrierten sich die Ärzte bei der Krankheitsdiagnostik auf Urinuntersuchungen, teils sogar mit Hilfe eines Geschmackstestes!).
Deutliche Unterschiede gibt es bei Mann und Frau vor allem im Schlussabschnitt des Systems: beim Wasserlassen.



1. untere Hohlvene
(lat.: Vena cava inferior)
2. Bauchschlagader
(lat.: Aorta abdominalis)
3. Beckenschlagader
(lat.: Ateria iliaca)
4. Nierenschlagader
(lat.: Arteria renalis)
5. Niere
(lat.: Ren)
6. Harnleiter
(lat.: Ureter)
7. Harnblase
(lat.: Vesica urinaria)
8. Darmbein
(lat.: Os ilium)


Filtern für zwei

Die Aufgabe, die fötale Blutzufuhr zu sichern und zu regulieren, ist ausgelagert. Während der Schwangerschaft wird das Blut des Fötus in der Plazenta gereinigt und wiederaufbereitet, obwohl die Nieren des Ungeborenen schon vom vierten Monat an funktionsfähig sind. Den mütterlichen Nieren werden auf diese Weise Überstunden abverlangt, obwohl die stetig größer werdende Gebärmutter immer stärker auf die Harnblase, einen schwammigen Speicher, drückt. Die Harnröhre, eine kurze muskulöse Röhre, die bei Frauen nur ein Fünftel der Länge einer männlichen Harnröhre erreicht, ist beim Druckausgleich keine große Hilfe. Kein Wunder dass der Nachtschlaf Schwangerer gestört ist. (Die ausgleichende Gerechtigkeit kommt später, wenn bei Männern die wuchernde Prostata die Harnröhre zudrückt; dann entstehen ähnliche Probleme.)
Nach den Geburt ist den Nieren der Mutter plötzlich eine Last genommen (die Erholung der Blase braucht allerdings erheblich mehr Zeit), während die Nieren des Neugeborenen sofort in Aktion treten. Wie schnell der Transfer vonstatten geht, zeigt sich daran, dass Babys oft schon wenige Sekunden nach dem Durchtrennen der Nabelschnur zum ersten Mal urinieren.

Ständiges Filtern und Ausgleichen




Die Nieren, zwei jeweils faustgroße, bohnenförmige Organe im hinteren Bereich der Bauchhöhle, machen nur ein Zwanzigstel des Körpergewichts aus, doch in jeder Minute nehmen sie ein Fünftel des gesamten Blutes im Körper auf. Das macht pro Tag über 1000 Liter. Anders gesagt, das gesamte Blut wird pro Tag achtmal gründlich gereinigt. Dabei strömt das Blut durch das Nierenmark, eine fächerförmige Struktur aus pyramidenförmigen Teilen. Dort wird es getrennt, wieder zusammengeführt und revitalisiert. Die Abfallstoffe, sowie überschüssiges Wasser und Salz werden in einen trichterförmigen Hohlraum ausfiltriert und durch eine Röhre abtransportiert. Die Nieren sind aber weit mehr als eine Harnschleuse, denn sie kontrollieren auch die Homöostase des Blutes, fungieren also auch als Gehirn und endokrines System des Blutes. Sind Stoffe im Übermaß vorhanden, so werden sie herausgefiltert. Herrscht dagegen Mangel an denselben Substanzen, so werden sie dem System durch Rückresorption wieder zugeführt.

Flüssigkeitstank





Verschiedene Schichten entspannter glatter Muskulatur in der Blasenwand umschließen eine gefaltete Schleimhaut. Wenn sich die Harnblase mit Urin füllt, strecken sich die Muskeln; die Falten glätten sich und verschwinden. Nervenrezeptoren in der Blasenwand übermitteln das Ausmaß der Streckung an das Gehirn, welches dann das Bedürfnis signalisiert, zwei ringförmige Schließmuskeln zu entspannen – diese Muskeln funktioniere wie Wasserhähne. Die Dehnungsfähigkeit der Blase ist ungeheuer. Harndrang entsteht erst, wenn die Blase mit ca. 300 ml Urin gefüllt ist, aber sie kann willkürlich mehr als die doppelte Menge aufnehmen, ehe wir unbedingt Wasser lassen müssen.

Geschlechtsunterschiede

....



Urin wird kontinuierlich und tröpfchenweise produziert (ungefähr 1 ml/Min.) Er wird mittels Kontraktion durch 2 Harnleiter in die Harnblase geleitet, einen sehr dehnbaren Sammelbehälter, der im Genitalbereich im Unterleib eingepfercht ist. Aus physiologischen, aber auch aus sozialen und psychologischen Gründen ist es erstrebenswert, die Entleerung der Harnblase dem Willen zu unterwerfen, auch wenn die sanitären und sonstigen Umstände nicht immer dazu einladen. „In Frankreich muß man sich an den Geruch der Urinals gewöhnen“ schrieb Gertrude Stein, und sie fügte hinzu: „Die Pariser sind alle Weintrinker, und für einen Herrn ist die Blase unruhiger als für eine Dame.“

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sonnenblume ( gelöscht )
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01.12.2007 18:03
#18 RE: WUNDER MENSCH .......Eine faszinierende Reise durch unseren Körper Zitat · Antworten

Vermehrung
- das Fortpflanzungssystem





Nicht nur jungfräuliche Teenager sind verwirrt, wenn es um die sexuelle Fortpflanzung geht. Der Komiker Marty Feldmann sagte: „Sex ist, wenn zwei und zwei fünf ergibt“, und der Aphoristiker Mason Cooley charakterisierte Sex als „weder imaginär noch real“. Die britische Autorin Anne Cumming bezeichnete Sex al „Abkürzungsweg für alles“ und für John Dos Passos war Sex ein „Glückspielautomat“. Der geistreiche schwule Exzentriker Quentin Crisp nannte Sex „die letzte Zuflucht der Elenden“, während Henry Miller meinte, Sex sei „einer der neun Gründe für die Reinkarnation – wobei die anderen acht unwichtig sind“. John Updike zufolge ist Sex „wie Geld; genug hat man erst, wenn man zuviel davon hat“, während die Sozialkritikerin Camille Paglia der Ansicht ist, Sex sein „ für Männer anders als für Frauen, etwas Metaphysisches. Frauen haben kein Problem, das sie mit Hilfe von Sex lösen müssen“.
Dabei könnte das durch Sex gelöste Problem gar nicht universaler oder zentraler sein – nämlich das Gebot an alle Spezies und Individuen, sich fortzupflanzen. Trotzdem sind Männer und Frauen hinsichtlich seiner Bedeutung oft grundlegend anderer Meinung. Dieser Streit kann nicht nur nötig, sondern sogar wünschenswert sein, weil Sex, wie Peter Ustinov feststellte, „die Fortsetzung einer Unterhaltung mit anderen Mitteln ist“. Doch erst die Tatsache, dass wir Sexualität und die Mechanismen sexuellen Verhaltens mit soviel Bedeutung befrachten, ist es wohl, die Sex eine solche Macht verleiht und ihn so geheimnisumwoben macht. Gore Vidal zog das folgende knappe Fazit: „Sex ist einfach da. Mehr kann man dazu nicht sagen oder tun. Sex baut keine Straßen, Sex schreibt keine Romane und Sex verleiht ganz bestimmt auch nichts anderem im Leben eine Bedeutung – nur sich selbst."

Vierteilige Organisation

.....................




Das männliche, wie das weibliche Fortpflanzungssystem sind nach der gleichen vierteiligen Struktur organisiert:
1. Die Keimdrüsen (Gonaden), Eierstöcke oder Hoden, produzieren spezielle Keimzellen (Eier oder Spermien) die im Unterschied zu anderen Körperzellen nur die Hälfte eines normalen Chromosomensatzes enthalten und sich bei der Befruchtung vereinigen. Sie enthalten auch Geschlechtshormone (Steroidhormone), die für die Reproduktion, Körperwachstum und körperliche Entwicklung von großer Bedeutung sind.
2. Die Geschlechtsorgane (Genitalien), bei Männern der Penis, bei Frauen die Scheide, sorgen für den Transport der Spermien vom männlichen in den weiblichen Körper. Die Aufgabe von Penis und Klitoris ist es auch, für den Spaß am Sex zu sorgen.
3. Die Leitungen und zusätzlichen Drüsen verbinden die Keimdrüsen mit den Genitalien und bilden dabei eine Art Ökosystem, in dem die letzten Vorbereitungen für die Befruchtung getroffen werden. Im Uterus wird der aus der Befruchtung hervorgegangenen Embryo dann ernährt.
4. Ein doppeltes Feedbacksystem verbindet die Keimdrüsen mit dem Hypothalamus und anderen endocrinen Strukturen, um die Absonderung von männlichen und weiblichen Geschlechtshormonen zu regulieren.
Strukturell gesehen bestehen die Geschlechtsunterschiede aus den weit verzweigten Röhrensystemen und zusätzlichen Organen der Frau – Scheide (Vagina), Gebärmutter (Uterus) und Brüste. Die Vagina erstreckt sich von der äußeren Öffnung bis zum Gebärmutterhals (Cervix). Dort verschließt ein Ringmuskel den hohlen, muskulösen, birnenförmigen Uterus und bildet einen eleganten Vorhof für die Embryo-Bewahranstalt. Zahlreiche aus Lappen und Läppchen bestehende Brustdrüsen in den weiblichen Brüsten sondern Milch in die 15 bis 20 Drüsengänge ab.


Zyklische Gelegenheiten



Etwa eine Million unreife Eizellen befinden sich zum Zeitpunkt der Geburt im Eileiter des weiblichen Fötus, doch davon bleiben letztendlich nur rund 40 000 übrig. Die anderen gehen auf natürlichem Wege vor der Pubertät zugrunde. Von da an werden einmal im Monat 15 bis 20 Eizellen für den Reifungsprozess ausgewählt. Ein ganzer Schwall von Hormonen strömt, ausglöst von der Hypophyse, über die in den Eierstöcken gespeicherten Follikel.
Das follikelstimulierende Hormon (FSH) aus der Hypophyse regt die Follikel zur Reifung an. Ungefähr am zehnten Zyklustag wird eine einzelne Eizelle ausgewählt – wie das genau vor sich geht, weiß man noch nicht – und zur vollen Reifung geführt.
Vier Tage später setzt das Gehirn ein weiteres stimulierendes Hormon frei und es kommt zum Follikelsprung. Die darin befindliche Eizelle gelangt über einen fransigen Trichter in den Eileiter. Dort wandert sie, auf Befruchtung wartend, an der Eileiterwand entlang in Richtung Gebärmutter. Während der Follikelentwicklung im Eierstock in der ersten Zyklushälfte stellt die Gebärmutterschleimhaut eine besonders gut durchblutete, nährende Umgebung für die Einnistung der befruchteten Eizelle her. Findet keine Befruchtung statt, wird die Eizelle zusammen mit der abgelösten Schicht der Gebärmutterschleimhaut durch das Menstruationsblut nach draußen gespült. Der Zyklus kann von vorne beginnen.


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"Sechs Wörtchen nehmen mich in Anspruch jeden Tag:
Ich soll, ich muß, ich kann, ich will, ich darf, ich mag."
Friedrich Rückert (1788-1866),

sonnenblume ( gelöscht )
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08.12.2007 19:42
#19 RE: WUNDER MENSCH .......Eine faszinierende Reise durch unseren Körper Zitat · Antworten

Flüssigkeitstransport




Als Transportsystem für genetisches Material müssen die männlichen Geschlechtsorgane verschiedene Anforderungen erfüllen: Fortbewegung, Gleitfähigkeit, chemische Balance und Schutz der Fracht. Die Samenflüssigkeit, eine Art Flüssigkeitsverpackung für die Genübermittlung an das sich einnistende Ei, besteht aus Spermien und Flüssigkeiten, die deren Fortbewegung erleichtern. In den Hoden werden bis zu 3000 Samenzellen (Spermien) pro Sekunde produziert (das sind 250 Millionen pro Tag). Die Hoden sind zwei eiförmige Organe, die direkt unter dem Penis im Hodensack hängen – außerhalb des eigentlichen Körpers, weil es dort kühler ist. Die beiden Hoden hängen nicht genau auf gleicher Höhe, damit sie sich bei normalen Bewegungen nicht quetschen. Die Spermien werden bis zur Ejakulation in stark gewunden Gängen, den Nebenhoden, gespeichert, die auf den Hoden aufsitzen. Bei der Ejakulation werden die Spermien durch parallele Gänge ausgetrieben. Dabei werden sie durch Absonderungen aus drei unterschiedlichen Drüsen für ihren langen Weg gestärkt: Aus den Samenbläschen kommen Schleim, Aminosäuren und supersüße Fruktose (als Energieration); aus der Prostata alkaline Enzyme zur Neutralisierung der natürlichen Säuren in der Vagina und zur Aktivierung der Spermien; und aus den Cowperdrüsen eine weitere Flüssigkeit, die zur Neutralisierung verbliebener Harnsäure in der eigenen Harnröhre dient und Spermien durch eine Art Flüssigkeitspolster gegen physikalische Stöße schützt.



Samenzucht



Ein einzelner Hoden besteht aus rund 300 Unterteilungen (Hodenläppchen) welche jeweils ein bis vier stark gewundene Hodenkanälchen enthalten. Zöge man diese allesamt glatt in die Länge, würden sie sich über mehr als fünf Fußballfelder erstrecken. Die Wände dieser samenbildenden Hodenkanälchen sind von Geburt an mit unspezifischen Keimzellen vollgepackt, die sich nach der Pubertät in Spermien zu teilen beginnen. Je mehr Spermien sich entwickeln, desto mehr wandern von der Peripherie zum Zentrum der Hodenkanälchen. Bei der Heranreifung halbiert sich ihr Chromosomensatz. Sie gelangen schließlich über die ausführenden Kanälchen in den Nebenhodengang, wo sie gespeichert werden.
Von der Anlage her sind die Spermien ungewöhnlich geschmeidig. Ihr eiförmiger Kopf, der den Zellkern und seine DNA-Fracht umgibt, trägt eine Schutzkappe mit einem Enzym, welches der Samenzelle beim Eindringen in die Eizelle behilflich ist. Das Mittelstück, die Verbindung zwischen Kopf und Schwanz, enthält das Kraftwerk, die Mitochondrien. Der peitschenähnliche Schwanz läuft fadenförmig spitz zu und dient der schlängelnden Fortbewegung.



Heisse Zone

Der Penis, schrieb der Romanschriftsteller William Gass, „ ist ein lächerlicher Bittsteller … Man kann ihn ja so leicht necken, beleidigen, verraten, im Stich lassen. Und doch muss er so tun, als sei er unverwundbar, als sei er eine Waffe, die ihrem Besitzer magische Kräfte verleiht. Folglich muss dieser muskellose Schwächling ständig zu protzen versuchen; er muss durch den Tempel stolzieren wie Samson mit all seiner haarigen Pracht, er muss Schenkel auseinanderdrücken und den mächtigen Stößer spielen.“
Wenn man Leidenschaft und Erotik einmal beiseite lässt, dann sind beim männlichen „Akt“ vor allem zwei Aspekte der Physik im Spiel: Hydraulik und Bioelektrik. Ist ein Mann sexuell erregt, dann füllen sich die drei Schwellkörper in seinem Penis mit Blut, das Organ wird größer und versteift sich. Die Venen werden zusammengedrückt; es fließt kaum noch Blut ab, die Erektion dauert an. Der Penis ist mit erregbaren Neuronen besetzt, und wenn die durch weitere Stimulation hervorgerufenen Nervenimpulse zum Orgasmus und zur Ejakulation geführt haben, öffnen sich die Venen wieder. Nach Abfluß des gestauten Blutes kehrt der Penis in seinen erschlafften Zustand zurück. Als Multifunktionsorgan – für Ausscheidungs-, Reproduktions- und Kopulationszwecke – ist der menschliche Penis unter den Primaten einzigartig, weil ihm ein Penisknochen fehlt. (Hätte er einen, könnte dieser, weil der Mensch aufrecht geht und steht, leicht brechen!)
Auch beim weiblichen Vergnügen am Sex kommt die Hydraulik ins Spiel: Blut strömt in die Kapillargefäße der Scheidenwand ein und presst aus den umliegenden Zellen buchstäblich alle Flüssigkeit heraus. dieser Schleim gelangt – ihm bleibt kein anderer Weg – in die Vagina, die er befeuchtet und geschmeidig macht. Wie der Penis ist auch die Scheide für mehr als einen Zweck konstruiert (Kopulation, Fortpflanzung, Geburt). Die Klitoris dagegen hat nur einen einzigen Zweck: Erregung. Sie enthält 8000 Nervenenden, doppelt so viele wie der wesentlich größere Penis, so viele wie kein anderen äußeres Organ des Körpers (Fingerspitzen, Lippen, Zunge u.a.). Freud unterschätzte die Klitoris enorm, als er sie „das einzige Körperorgan“ nannte, „das wirklich als zweitrangig anzusehen ist“.

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Friedrich Rückert (1788-1866),

sonnenblume ( gelöscht )
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16.12.2007 19:04
#20 RE: WUNDER MENSCH .......Eine faszinierende Reise durch unseren Körper Zitat · Antworten

Perfekte Passform




Im 2. Jahrhundert schrieb der griechische Arzt Galen über die einander ergänzenden Formen der männlichen und weiblichen Genitalien: „ Man kehre die der Frau nach außen und die des Mannes sozusagen nach innen und versehe sie mit einer doppelten Faltung. Dann wird man sehen, dass sie sich in jeder Hinsicht gleichen.“ Dies spiegelbildliche Entsprechung ist aber nur äußerlich. In Gang gesetzt wird die innere Biomechanik des Geschlechtsaktes durch sexuelle Erregung. Ist dies der Fall, so bereiten sich unsere Geschlechtsorgane durch Veränderungen im Blutkreislauf und im Nervensystem auf den Koitus vor. Wenn das Gehirn entsprechende Signale aus die Genitalien erhält, gerät es in Aufruhr und freut sich schon im voraus auf das erotische Vergnügen. Unser Puls beschleunigt sich, die Arterien werden mit viel Blut versorgt, während die Venen sich zusammenziehen. Blut strömt in die Schwellkörper von Penis und Klitoris ein, aber auch in die Hoden, Eierstöcke und in die kleinen Schamlippen – zwei dünne Hautfalten, die direkt im Scheidenvorhof liegen. Die Muskeln spannen, die Brustwarzen werden hart.
Wenn die Erregung ein bestimmtes Plateau erreicht hat, ziehen sich bei Frauen im äußeren Drittel der Scheide die Gefäße zusammen. Die Scheide wird feucht, während sich die inneren zwei Drittel leicht dehnen und die Gebärmutter sich anhebt – alles zur Vorbereitung für die Aufnahme von Samen. Die Flüssigkeit, die der Mann vor der Ejakulation absondert, trägt dazu bei, die Region um den Gebärmutterhals noch geschmeidiger zu machen. Allerdings sind nicht unsere Anstrengungen, sondern unser autonomes Nervensystem dafür verantwortlich, dass Atem und Puls schneller werden.
Der Orgasmus ist mit Kontrollverlust verbunden, einem Erdbeben vergleichbar; es ist, als würde sich die ganze Spannung in einer Art Niesen entladen. Bei Männern geschieht das in zwei Etappen. Wenn die Erregung immer weiter steigt, senden die Reflexzentren im Rückenmark Impulse an die Genitalien; die glatte Muskulatur der Hoden, Nebenhoden und des Samenleiters wird veranlasst, sich zusammenzuziehen und das Sperma in die Harnröhre zu pressen. Füllt sich die Harnröhre auf diese Weise, so werden die Muskeln an der Basis des Penis zur Kontraktion veranlasst: der Samen wird ausgestoßen. Am weiblichen Orgasmus sind die Gebärmutter, der äußere Teil der Scheide und die Klitoris beteiligt, nicht jedoch der Innenbereich der Scheide. Frauen sind meist nicht so schnell und so leicht zu stimulieren wie Männer. Sind sie jedoch erst einmal erregt, können sie multiple Orgasmen haben. Frauen bevorzugen eine sanfte, kontinuierliche Stimulation.

Von Angesicht zu Angesicht




Mit Ausnahme einer Affenart sind Menschen die einzigen Lebewesen, die sich paaren können, wenn sie dem Partner ins Gesicht sehen. Bei Mann und Frau als den Zweifüßlern unter den Säugetieren sind die Geschlechtsorgane nicht auf eine Begattung von hinten ausgerichtet, wie es bei den meisten anderen Säugetieren üblich ist. Die nach unten gerichtete Vagina der Frau erstreckt sich im Inneren bis zur Rückseite ihres Körpers. Das legt den Gedanken nahe, dass die Kopulation von Angesicht zu Angesicht natürlich und besonders nahe liegend ist.
Mit den Mitteln moderner Technologien wie MRI (Magnet Resonance Imaging) ist es möglich, das „Innenleben „ von Mann und Frau beim Geschlechtsakt sichtbar zu machen.


Herstellung von Kopien
(Befruchtung)


......



Nachdem ein Spermium in die Eizelle eingedrungen ist, verschmelzen ihre Zellkerne und bilden eine einzige neue Zelle, die sogenannte Zygote, die die genetischen Anweisungen beider Elternteile enthält. Diese Information ist auf Genen enkodiert, die im Kern wie Perlen auf 23 Paaren linearen Fäden aufgezogen sind, den Chromosomen. Jedes Gen stellt aus verfügbaren Chemikalien Kopien seiner selbst her, dann spalten sich die Chromosomen der Länge nach auf und prägen zwei Halbchromosomen. Wenn sich die ganze Zelle teilt, als würde sie mit einem Trennfaden in zwei gleiche Hälften mit einem je eigenen Kern gespalten, ist die DANN in beiden Tochterzellen eine perfekte, unversehrte Kopie des Originals, und der ganze Vorgang kann sich wiederholen.
Das Origami der Zellteilung und der Differenzierung zu neuen Formen beginnt eher träge. Nachdem die Tochterzellen sich bis zur nächsten Zellteilung fast zwei Tage Zeit genommen haben, furchen sie sich noch ein paar Mal und bilden dabei einen runden Zellcluster. Anschließend entsteht ei einschichtiger hohler Ballon, der einen mit Flüssigkeit gefüllten Hohlraum einschließt. Diese neue Formation wird Blastozyste (Keimblase) genannt. Weil bislang alle Zellen identisch waren, würde man annehmen, dass sie sich nun zu einer endlos unterteilten Kugel weiterentwickelten. Indes, durch subtile Veränderungen in der Chemie und Ausrichtung (die Blastozyste hat ein Innen und ein Außen, bald auch ein Oben und ein Unten, Vorne und Hinten sowie zwei Seiten) beginnt ein Prozeß, in dessen Verlauf in verschiedenen Zellen unterschiedliche Gene an- und ausgeschaltet werden. Aus dieser Geometrie entsteht innerhalb eines Monats ein gefaltetes, C-förmiges Lebewesen mit Kopf und Schwanz. Und nach zwei weiteren Monaten hat der Embryo – nunmehr der Fötus – schon eine erkennbar menschliche Gestalt.

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Liebs Grüßle
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Friedrich Rückert (1788-1866),

sonnenblume ( gelöscht )
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03.01.2008 22:22
#21 RE: WUNDER MENSCH .......Eine faszinierende Reise durch unseren Körper Zitat · Antworten
Einnistung (Nidation)




Nach der Befruchtung besteht die zweite große Herausforderung der Fortpflanzung darin, zwei Leben miteinander zu verbinden,
das des Embryos und das der Mutter. Die parasitäre Blastozyste, ein kaum sichtbarer Punkt mit einem Durchmesser von weniger
als 0,25 mm, wird durch den Eileiter in die Gebärmutter geleitet. In der Zwischenzeit haben Hormone aus den überzähligen Follikeln
in den Eierstöcken die mütterliche Gebärmutterschleimhaut vorbereitet, sie weich, porös und aufnahmefähig gemacht. Zellen in der
äußeren Schicht der Blastozyste können durch Absonderung von Enzymen das Epithel der Gebärmutterschleimhaut durchdringen. Wenn diese Zellen
mit der Schleimhaut in Kontakt kommen, setzen sie sich dort fest. Sie dringen in das mütterliche Kapillarsystem ein und verschmelzen
zu einer zähen Schutzmembran, der Zottenhaut (Chorion). Die Blastozyste nistet sich noch tiefer ein und kommt mit dem stärkereichen
Mutterblut in Kontakt; fingerähnliche Chorionzotten zapfen den Blutkreislauf der Mutter an. Der ideale Ort für die Nidation liegt an
der Rückseite des Uterus, weil dort die Wirbelsäule Schutz bietet. Schon bald bildet sich aus einem Teil der Keimblase (Blastula) und
aus Teilen der Gebärmutterschleimhaut eine scheibenförmige Masse besonders gut durchbluteten Gewebes heraus.
Dieses Austauschorgan zwischen Chorion und Schleimhaut nennt man Plazenta (Mutterkuchen). Dort verschlingen sich die Blutgefäße von
Mutter und Embryo, ohne sich völlig zu vereinigen. Es verbleibt eine Schranke aus durchlässigem Gewebe.
Dennoch können nun verbrauchtes Blut gegen frisches, Abfall- gegen Nährstoffe und embryonale gegen mütterliche Hormone ausgetauscht werden
– dank der Plazentaschranke geschützt vor Infektionskeimen und anderen Schadstoffen.


Austreibung (Eintritt in eine neue Welt)






Sanfte Gebärmutterkontraktionen zu Beginn der wehen setzen einen sich verstärkenden Regelkreis mit der Hypophyse in Gang. Diese sondert das
so genannte „Liebeshormon“ Oxytozin ab und sorgt so für die Verstärkung der Wehenkontraktionen.
Ein weiteres, von den Eierstöcken abgesonderten Hormon öffnet den Muttermund, den Schließmuskel am Gebärmutterhals.Dieser wird durch
den Kopf des Baby gedehnt, zunächst nur um 0,5 cm und schließlich auf einen Durchmesser von 10 cm. Währenddessen sondert
die Scheide, die sich entspannt und streckt, um Durchlass zu gewähren, ein komplexes Kohlenhydrat namens Glykogen ab, das sich
als Infektionsschutz umgehend in Milchsäure verwandelt.
Wenn die unwillkürlichen Kontraktionen alle zwei bis drei Minuten erfolgen und ungefähr eine Minute anhalten, kann sich die
Gebärende aktiv beteiligen und das Kind mit Hilfe der Bauchmuskeln herauspressen.


Vor, während und nach der Schwangerschaft







GEBÄRMUTTER: Während der Schwangerschaft dehnt sich der Uterus bis zum Tausendfachen seines normalen
Fassungsvermögens; durch die Vergrößerung
der Muskelmasse erfolgt eine Gewichtszunahme. Nach der Geburt sorgen Hormone dafür, dass der Uterus seine
ursprüngliche Gestalt und Größe wiedererlangt.

VERÄNDERUNGEN IM BECKEN: Um dem Baby den Weg durch den Geburtskanal zu ermöglichen, verändert sich das
mütterliche Skelett signifikant. Das kleine Becken muss sich wie eine Türangel von hinten her öffnen, was zur
Dehnung (und gelegentlich zum Reißen) der Bänder und Knorpelstücke führt. die die Beckenknochen an der Vorderseite
zusammenhalten.

BRÜSTE: Zum Vorbereiten auf das Stillen verdoppelt sich die Größe der Brustdrüsen; die kleinen Drüsen um die
Brustwarze herum können sich aufstellen, massig werden und die Farbe verändern. Die Brüste kehren nach dem Abstillen
meist nicht zu ihrer ursprünglichen Form zurück, weil das Bindegewebe zwischen ihnen überdehnt wurde.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Hier endet mein Versuch euch den menschlichen Körper und seine Funktionen etwas näher zu bringen.
Danke für euer Interesse!

*************************************************

Liebs Grüßle
Chris


"Sechs Wörtchen nehmen mich in Anspruch jeden Tag:
Ich soll, ich muß, ich kann, ich will, ich darf, ich mag."
Friedrich Rückert (1788-1866),

Tigerlilie Offline

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17.03.2008 13:00
#22 RE: WUNDER MENSCH .......Eine faszinierende Reise durch unseren Körper Zitat · Antworten

Zitat von sonnenblume

Hier endet mein Versuch euch den menschlichen Körper und seine Funktionen etwas näher zu bringen.
Danke für euer Interesse!



Liebe Chris, dein "VERSUCH" uns das nahe zu bringen war super!!! Das Buch ist ausgezeichnet und sollte nochmal erwähnt werden:

Wunder Mensch - Eine faszinierende Reise durch unseren Körper von Alexander Tsiaras - das Buch gibt`s beim WELTBILD-Verlag


für den tollen Einblick

~ * ~ ♥ ~ * ~ ♥ ~ * ~
Liebe Grüße Bigi

Es gehört schon eine Menge Mut dazu, schlicht und einfach zu erklären,
dass der Zweck des Lebens ist, glücklich zu sein.

~ Lin Yutang ~





Hans-Otto Offline

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17.03.2008 17:59
#23 RE: WUNDER MENSCH .......Eine faszinierende Reise durch unseren Körper Zitat · Antworten


Danke liebe Chris.

Ich werde es mir in eine separate Datei abspeichern.

LG, Hans-Otto

Meine Homepage "erLeben"
per aspera ad astra
(über rauhe Pfade zu den Sternen)

Trollkind ( gelöscht )
Beiträge:

13.06.2008 10:26
Erstmals Eisprung einer Frau gefilmt Zitat · Antworten

Erstmals Eisprung einer Frau gefilmt
Durch einen Zufall sind spektakuläre Filmaufnahmen eines Eisprungs gelungen. Bei der Entnahme der Gebärmutter einer 45-jährigen Patientin beobachtete ein Frauenarzt aus Belgien den plötzlich während der OP einsetzenden Eisprung.

Auf den Bildern ist zu erkennen, wie die reife Eizelle, eingebettet in eine organische Schutzhülle, aus dem Follikel austritt. Die Ovulation benötigte etwa eine Viertelstunde. Bislang glaubten die Mediziner, dass dieser Vorgang nur einen kurzen Moment beansprucht.

Professor Dr. Fritz Jänicke, Chef der Gynäkologie am Hamburger Universitätskrankenhaus, zeigt sich von den Aufnahmen des Eisprungs beeindruckt. Es sei ein "großer Zufall", dass dieses Ereignis während des operativen Eingriffes eingetreten sei.

HIER BITTE NACHSEHEN ,da sind die bilder auf der seite
http://www.bild.de/BILD/news/vermischtes...eo=4826992.html
Quelle .klamm.de
hi

wer freunde ohne fehler sucht.......
bleibt ohne freunde!

No problem Offline

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16.06.2008 11:39
#25 RE: Erstmals Eisprung einer Frau gefilmt Zitat · Antworten

Das ist ein Ding - bin völlig von den Socken!

NIna
Jeder Tag kann anders sein. Geniesse ihn!

Kochmauserl Offline

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16.06.2008 11:43
#26 RE: Erstmals Eisprung einer Frau gefilmt Zitat · Antworten

Ich finde es ist schon ein kleines Wunder!

Lieben Gruß vom Kochmauserl

Ein Tag ohne ein Lächeln ist ein verlorener Tag

Tigerlilie Offline

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16.06.2008 15:22
#27 RE: Erstmals Eisprung einer Frau gefilmt Zitat · Antworten

Liebe Martina,
ich habe deinen interessanten Beitrag in "Wunder Mensch" verschoben
- fand es passt hervorragend dorthin!

~ * ~ ♥ ~ * ~ ♥ ~ * ~

Liebe Grüße Bigi


Tu was du willst – aber nicht, weil du musst.
~ Buddha ~





No problem Offline

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16.06.2008 23:50
#28 RE: Erstmals Eisprung einer Frau gefilmt Zitat · Antworten

WEnn meine Kinder mal studieren - hört, es sind noch 8 Jahre hin, bis meine Erste die Schule fertig haben könnte, dann nehme ich Deine Beiträge, liebe Chris.
Danke sehr dafür.
Dankbare Grüsse

NIna
Jeder Tag kann anders sein. Geniesse ihn!

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