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Dieses Thema hat 27 Antworten
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 Gesundheit
Seiten 1 | 2
sonnenblume ( gelöscht )
Beiträge:

26.09.2007 20:44
WUNDER MENSCH .......Eine faszinierende Reise durch unseren Körper Zitat · Antworten
" Alles ist, wie es ist, weil es so geworden ist!" - D`arcy Thompson

(die folgenden Erklärungen und die meisten Bilder stammen aus dem Buch Wunder Mensch - Eine faszinierende Reise durch unseren Körper, von Alexander Tsiaras - das Buch gibt`s beim WELTBILD-Verlag)




Fassade
- das System der Haut

"Der Mensch unter der Haut ist allen Liebenden ein Greuel und Ungedanke, eine Gottes- und Liebeslästerung", so klagte schon Friedrich Nietzsche in Die fröhliche Wissenschaft. Mit der Haut jedoch und ihren faserigen Fortsätzen, den Haaren und Nägeln, werden wir zu den Objekten gegenseitigen Begehrens. "Das Fleisch", so sinnierte Victor Hugo, "ist die Oberfläche des Unbekannten."
Wie die natürlichen Häute anderer Lebewesen - Schalen, Schuppen, Panzer, Hülsen, Rinden, etc. - dient auch unsere Haut mit ihren Fortsätzen wie Haaren und Fingernägeln vorwiegend als äußeres Kleid, als Außenstruktur, die für lebenslange große Belastbarkeit konstruiert ist.
Haut und Haar bestimmen weitgehend unsere Forstellungen von Mann und Frau oder von körperlicher Schönheit, überdies auch unser Rassenbewußtsein. Darin liegt eine gewisse Ironie, denn die Zellen die wir sehen - Haare, Nägel, Hautoberfläche -, sind allesamt tot. Sie haben ihre eigene Haut bereits verloren.

So wie andere Organe erfüllen auch die Haut und ihre Fortsätze verschieden Aufgaben. Das Hautsystem schützt nicht nur vor physischen Verletzungen, giften, Sonnenlicht, Infektionen und zuviel Feuchtigkeit sowie vor Austrocknung. Es regelt auch die Körpertemperatur, registriert Sinnesempfindungen, produziert Vitamin D, beseitigt Abfallstoffe, verbessert unser Fähigkeit Objekte anzufassen, und absorbiert bestimmte chemische Substanzen.
Die Dicke der Haut reicht von 0,5 mm beim Augenlid bis zu 0,4 cm bei der Hornhaut der Fußsohle - das entspricht in etwa dem Unterscied zwischen extrem dünnen Suppennudeln und dicken Fetuccini.
Das Hautsystem, bei Kleinkindern noch gummiartig und sehr elastisch, verhärtet und verdickt sich mit zunehmendem Alter. Die Haut von Erwachsenen misst bis zu 2 Quadratmetern und wiegt zusammen mit dem Unterhautfettgewebe 10 bis 20 kg.

Geschlechtsunterschiede





Das Äußere von Mann und Frau ist funktional zwar identisch, aber es gibt Unterschiede bei der Produktion von Hautfett und bei der Verteilung von Körperbehaarung und Körperfett. Anders gesagt, wir identifizieren das körperliche Aussehen vor allem aufgrund bestimmter Entwicklungsmuster als "männlich" oder "weiblich", weniger aufgrund der Geschlechtsorgane. Männer speichern ihr Körperfett überwiegend im Bauchbereich, Frauen im gesamten Unterkörper. Nebennierenhormone, sogenannte Androgene (männl. Geschlechtshormone, von denen Testosteron das bekannteste ist) stimulieren die Produktion von Sebum. Das ist eine komplexe Mischung von Hautfetten. Es macht das Haar fester und drahtiger, und läßt es in einem spezifisch "männlichen" Muster wachsen - im Gesicht und an der Brust und am Unterleib. Weil Frauen ebenfalls Androgene produzieren und Männer auch Östrogenen (weibl. Geschlechtshormone die die typisch "weiblichen" Geschlechtsmerkmale stimulieren), herrscht beim Haarwuchs eine Mischung männlicher und weiblicher Muster vor. Der Schlüssel sind also die Hormone und nicht das Geschlecht. Verabreicht man Frauen Testosteron, so entwickeln sie männl. Muster von Haarausfall, während Männer beim Haarausfall oft auch weibliche Muster erkennen lassen.

Die Struktur des Haarschaftes bestimmt die Textur - bei rundem Schaft ist das Haar glatt, bei ovalem lockig und bei plattem gekräuselt. Der relative Gehalt an hellerem und dunklerem Melanin entscheidet darüber, ob das Haar blond, rot, braun oder schwarz ist. Ein winziger unwillkürlicher Muskel an de Haarwurzel lässt das Haar (bei Kälte, Aufregung und Erschrecken) "zu Berge stehen" und verursacht eine Gänsehaut.

(Demnächst geht`s dann weiter mit Gehirn und Nervensystem)

Liebs Grüßle
Chris

"Nur wer seinen eigenen Weg geht, kann von niemandem überholt werden" (Marlon Brando)

sonnenblume ( gelöscht )
Beiträge:

01.10.2007 12:46
#2 RE: WUNDER MENSCH .......Eine faszinierende Reise durch unseren Körper Zitat · Antworten
Elektrochemische Kontrolle
- Gehirn und Nervensystem





Die universelle Aussage, dass die Natur sich von unten nach oben aufbaue, kommt nirgends eindrucksvoller zur Geltung als in der Entwicklung des menschlichen Gehirns. Kaum zweieinhalb Wochen nach der Zeugung bildet sich in der Mitte der äußeren Zellschicht eines
Embryos eine löffelförmige Vertiefung heraus. Zunächst sehen die Zellen um diese Vertiefung herum nicht anders aus als die Zellen ihrer Umgebung, doch wenn die Platte absinkt und sich zum Rohr schließt, dem sogenannten Zentralkanal, wird jede neue Zellgeneration immer dünner. Es bilden sich lange Fasern. Im Inneren des Neuralrohrs entstehen in atemberaubendem Tempo neue Zellen: 250 000 pro Minute.
Innerhalb von 10 Tagen beginne die Zellen zu wandern, sie strömen übereinander und aneinander vorbei, als benutzten sie unsichtbare Leitern. komplizierte, subtile chemische Reaktionen steuern ihre Bewegungen, während das Nervensystem sich buchstäblich von innen nach außen aufbaut. Neue Nervenkanäle verknüpfen sich immer weiter zu Kabeln, die sich verzweigen und immer neue Verbindungen schaffen, während aus dem Embryo ein Fötus wird. Im letzten Drittel der Schwangerschaft kommt es zu einem explosionsartigen Wachstum.
Wenn sich im siebten Schwangerschaftsmonat die beiden Vorderhirnhälften über fast alle anderen Hirnstrukturen legen, ergeben sich an ihrer Oberfläche präzise Windungen und Furchen, die in jedem normalen menschlichen Gehirn an exakt denselben Stellen liegen, genau dieselbe Tiefe haben und genau dieselben Verbindungen zu anderen Furchen aufweisen. Die Vernetzungskarte dieser Superstruktur, zu der schätzungsweise 10 Billionen Verbindungen gehören – geknüpft zwischen nicht weniger als 10 Milliarden Nervenzellen im menschlichen Hirn – würde die des Internets mühelos in den Schatten stellen.


Geschlechtsunterschiede



Vor 50 Jahren wies der Psychotherapeut C.G. Jung Freuds Theorie der Sexualität als zu mechanisch zurück. Das Gehirn werde ja nur noch als „Fortsatz der Geschlechtsdrüsen“ betrachtet. Heute haben Wissenschaftler in der Tat herausgefunden, dass beim Mann der Penis völlig der Kontrolle des ZNS untersteht, im Erregungs- wie im Ruhezustand. an den sexuellen Reaktionen des Mannes sind viele Gehirnregionen beteiligt – von der Formation im Hirnstamm, die die Atmung vertieft, bis zu jenen Teilen der Großhirnrinde, die erotische Fantasien entstehen lassen. In der Erregungsphase veranlassen die vom Gehirn oder von physischer Stimulation ausgehenden Signale die Penisnerven, Chemikalien abzusondern, die den Gefäßmuskeln der Arterien den Befehl zur Entspannung geben . Es kommt zu einem Blutstau im Penis und damit zur Erektion. Auch die Beendigung der Aktivitäten des sympathischen Nervensystems fördert Erektionen, während es praktisch unmöglich ist, sexuell erregt zu werden, solange man auf der Flucht vor einem Bären ist.
Bei Frauen sorgt allein schon die Zahl der stimulierenden Neuronen dafür, dass die sexuelle Reaktion direkter, unvermittelter ist. Denken sie nur an die Klitoris, die, wie Natalie Angier schreibt, „nichts als ein Nervenbündel ist. 8000 Nervenfasern, um genau zu sein. Das ist eine höhere Konzentration von Nervenfasern als irgendwo sonst im Körper, ein schließlich der Fingerspitzen, der Lippen und der Zunge, und doppelt so viele wie im Penis. Wenn man so will, ist also das „kleine Gehirn“ der Frau größer als das des Mannes.“ Punkt für Dr. Sigmund Freud.


Sinneswahrung und Bewegung





Wenn Gott in Michelangelos klassischer Darstellung der Schöpfung mit seiner Hand auf Adam zeigt, geschieht diese Hinwendung mit seiner „mächtigen“ rechten Hand. Hände sind fünfzackige Antennen, außerordentlich vielseitig und geschickt. Sie können äußerst delikate Botschaften aussenden und empfangen – durch den Tastsinn. Lange bevor sich die Augen von Neugeborenen auf einen Gegenstand konzentrieren können und lange bevor die Geräusche, die sie hören, verständlich werden, ist ihre mit Neuronen filigran durchsetzte Haut an den Handflächen und Fingern das wichtigste Instrument zum „Begreifen“ der Welt. Dabei sind zwei verschiedene Nervengruppen im Spiel. Zum einen sind es die motorischen Nerven, die Bewegungssignale an Dutzende von Muskeln aussenden, welche, einzeln oder gemeinsam, die 27 Handknochen beugen und strecken und so die Motorik steuern. Zum anderen sind es die Sinnennerven, vorwiegend in der Haut. Auf der Innenseite der Hand verlaufen zwei Nervenstränge, die sich in der Handfläche weiter verzweigen und dann in den Fingern wie Pinzetten aufeinander zulaufen. Am berührungsempfindlichsten sind die Fingerspitzen.

Liebs Grüßle
Chris

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sonnenblume ( gelöscht )
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02.10.2007 12:26
#3 RE: WUNDER MENSCH .......Eine faszinierende Reise durch unseren Körper Zitat · Antworten

Regelkreise


Im Zentrum des Rückkoppelungssystems der menschlichen Nerven steht der Hypothalamus, ein fingernagelgroßes, trichterförmig nach unten zeigendes System verschiedener Gewebekerne im Zwischenhirn. Die „Königin der Drüsen“ steuert nicht nur Atmung, Hunger und Durst sowie die Herzfrequenz, sondern auch die Hormone, welche Verdauung, Körperchemie und Sexualität regeln. Der Hypothalamus hat direkte Nervenverbindungen zum Herz-Kreislauf-System sowie zum Verdauungssystem und steuert die Drüsen des endokrinen Systems.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Vorstellung verbreitet, man könne durch genaue Untersuchung der Schädeltopographie – aller Höcker und Vertiefungen des Schädels – die intellektuellen Fähigkeiten und Charakterzüge eines Menschen „ablesen“. Obwohl die Schädelvermessung eine grobe und sozial gefährliche Methode war, wurde die Grundannahme der Phrenologie (also des „Vermessens“) – dass sich Denk- und Verhaltensfunktionen in den äußeren Konturen des Großhirns lokalisieren lassen – von der Forschung weitgehend bestätigt. Die beiden Großhirnhälften (Hemisphären) sind mit einer dünnen, gefalteten, grauen Schicht von Nervenzellkörpern, der sogenannten Großhirnrinde, bedeckt. Deren Stärke schwankt zwischen 3 und 5 mm, sie ist damit ungefähr so dick wie ein Bleistift. Hier ist der Sitz alle kognitiven Vorgänge. Verschiedene Typen von Neuronen verteilen sich unterschiedlich übe die sechs Schichten dieser „grauen Substanz“, und verschiedene Regionen haben unterschiedliche Funktionen. Natürlich spielt auch die Größe einer Gehirnregion eine Rolle. Studien haben ergeben, dass z.B. Berufsmusiker in jener Gehirnpartie, die Töne und Geräusche Bedeutung gibt, mehr graue Substanz aufweisen als Nichtmusiker.




Die bedeutendste Phase der Gehirnentwicklung findet in den ersten beiden Lebensjahren statt, wenn in den höheren Zentren des Gehirns eine explosionsartige Erweiterung stattfindet. Dabei handelt es sich nicht um eine Zellvermehrung, sondern um eine Vermehrung von Kontaktpunkten (Synapsen). Die Anzahl der Synapsen in einer einzigen Schicht im Sehzentrum des Gehirns steigt von rund 2500 pro Neuron zum Zeitpunkt der Geburt auf bis zu 18 000 im Alter von sechs Monaten.


Kernformen

Nach Ansicht des Neurologen Paul MacLean befindet sich in unserem Schädel nicht nur ein Gehirn, sondern insgesamt drei. Jede Schicht stellt demgemäß gegenüber der darunterliegenden, älteren, einen evolutionären Fortschritt dar – wie bei einer archäologischen Ausgrabung. Ungefähr so als wäre ein modernes Bürogebäude über eine mittelalterlichen Burg errichtet, die wiederum auf den Fundamenten eines antiken Tempels steht. Diese unteren Bereiche sind jedoch nicht nur Reste und Ruinen; nein, sie funktionieren weiterhin. Alle drei Strukturen sind miteinander verbunden, aber sie operieren unabhängig voneinander, jede „mit ihrer eigenen speziellen Intelligenz, ihrer eigenen Subjektivität, ihrem eigenen Gefühl für Raum und Zeit und ihrem eigenen Gedächtnis“.
Das Zwischenhirn ist für Gefühle und Instinkte zuständig. Es handelt sich dabei um eine walnußgroße, ringförmige Reihe von Strukturen. Diese Hirnregion ist mir Funktionen geradezu vollgestopft. Sie bestimmt die Stimmungs- und Gefühlslage eines Menschen, sie „besetzt“ Erinnerungen und Ereignisse mit Wertigkeiten oder Ladungen, damit wir spontan wissen, wie wir handeln müssen. Von dieser Region gibt es zwei Direktverbindungen zu den zwiebelförmigen Rezeptoren in der Nase, was erklärt, warum Gerüche längst vergessene Erinnerungen und Emotionen wachrufen können.
Sollen wir auf anderen zugehen oder zurückweichen? Sie lieben oder hassen? Die darüberliegende Großhirnrinde mag zwar für Problemlösungen, Planung, Organisation verantwortlich sein, aber diese innere Region (unsere Burg), die emotionale Erinnerungen registriert und speichert, bestimmt, welche Gefühle wir mit diesen Aktionen verbinden.

Unterschiede zwischen Mann und Frau

Neurobiologen haben vor allem in zwei Regionen des menschlichen Gehirns Unterschiede entdeckt: beim „Hauptverbindungskabel“ zwischen den Hemisphären, dem sogenannten Balken und beim Hypothalamus, dem Schaltzentrum der primitiven Gehirnstruktur.
Ein Kern aus Zellen im Vorderteil des Hypothalamus, der wahrscheinlich das Sexualverhalten steuert, ist beim Mann doppelt so groß wie bei der Frau und er enthält die doppelte Zahl von Neuronen. Dagegen ist ein anderer Kern, der als Zeitgeben fungiert – er regelt den Tag-und-Nacht-Rhythmus und bei den Frauen den Monatszyklus -, bei Frauen länger als bei Männern. Welche funktionale Unterschiede damit einhergehen, müssen die Wissenschaftler allerdings noch herausfinden.

Der älteste Teil des Gehirns (sozusagen der antike Tempel) besteht aus den konischen Strukturen des Hirnstamms. Dieses archaische Zentrum ist selbst im Tiefschlaf aktiv, denn es kontrolliert Muskeln, Gleichgewicht, Atmung und Herzfrequenz. Es wird oft „Reptilienhirn“ genannt, weil sein Verhaltensprogramm wie bei Schlangen und Eidechsen obsessiv, ritualische und paranoid ist. Es steuert die rudimentärsten Überlebensfunktionen.

Liebs Grüßle
Chris

"Nur wer seinen eigenen Weg geht, kann von niemandem überholt werden" (Marlon Brando)

sonnenblume ( gelöscht )
Beiträge:

03.10.2007 20:26
#4 RE: WUNDER MENSCH .......Eine faszinierende Reise durch unseren Körper Zitat · Antworten
SINNE
- das sensorische System


„Liebende schließen beim Küssen die Augen, weil sie sonst zu vielen visuellen Ablenkungen ausgesetzt wären – sie wollen sich ernsthaft berühren und nichts soll dabei stören. Also schließen sie die Augen , als würden sie zwei liebe Verwandte bitten, den Raum zu verlassen.!
(Diane Ackermann – Die schöne Macht der Sinne)

Als Portale zur Außenwelt sind die Kontaktsinne spezialisierte Fortsätze des Zentralnervensystems. Sie dienen dazu Informationen zu sammeln und zu übertragen. Der Geruch der Kopfhaut eines Babys, der Anblick eines Falken, der Geschmack der Lippen der/des Geliebten, ein Nadelstich – all diese Wahrnehmungen haben mit submikroskopischen Rezeptoren zu tun, die stark lokalisierte Reize empfangen, elektrochemische Signale in einem Hochgeschwindigkeitsnetz weiterleiten und eine Reaktion auslösen. Biologisch gesehen, hat Ackermann recht: Wenn wir uns konzentrieren wollen, können wir nur eine bestimmte, begrenzte Anzahl von Sinnesinformationen gleichzeitig aufnehmen.

Was unsere Sinnesdetektoren aus der Atmosphäre und durch den Kontakt mit unseren Körpern aufnehmen, ist immens, und doch fast nichts im Vergleich zu dem, was in der Außenwelt existiert. In der Luft gibt es giftige Partikel, die wir nicht riechen können, Tonfrequenzen die für unser Gehör (aber nicht für das anderer Tiere) zu hoch oder zu tief sind., Facetten des Regenbogens, die wir nicht sehen können.
Wie andere Scanner benötigen auch biologische Sensoren Energie, um zu funktionieren. Je mehr Rezeptoren sich in einem Gebiet befinden, desto besser muß es mit Blut versorgt werden und desto höher ist das Arteriensystem entwickelt. die Fingerspitzen sind so empfindlich, dass Blinde mit dem Tastsinn lesen können. Das wird teilweise dadurch erreicht, dass sauerstoffhaltiges Blut durch ein komplexes Arteriengeflecht, dass gewissermaßen den Schatten des Nervengeflechts bildet, ins Nagelbett flutet. Die starke Durchblutung der Zunge erklärt unter anderem, warum die Zunge rot ist, aber auch warum ein Schnitt dort schneller verheilt als ein Schnitt in andere Körperteile.





Der menschliche Touch

Mit mehr Sinnesrezeptoren bestückt als jedes andere Organ, ist die Haut ein ausgeprägtes Scan-Netzwerk. Es ist ein „Kontinental-Radarsystem“, das Bewegungen registrieren kann, die so traumatisch sind wie eine Verbrennung oder so geringfügig wie die Bewegung eines einzelnen Haares im Windhauch. Jeder Rezeptor ist ein Empfangsgerät. Seine Struktur und Mechanik richten sich danach, welche Art von Informationen empfangen werden soll und wie nahe der Rezeptor an der Oberfläche liegt.


Beleuchtungs-Aktionen





Die konvexe, gummiartige Linse des menschlichen Auges funktioniert wie eine Kamera. Sie streckt sich, wird also dünner, wenn sie sich auf ein entferntes Objekt einstellt, und verdickt sich, wenn ein nahes Objekt fixiert wird. So passt sie sich an die Entfernung zwischen Augenöffnung und chemischer Oberfläche an.
Wie die dem Auge nachgebildete Kamera ist das Auge ein Gerät zur Bildererzeugung. Durch eine flexible Öffnung dringt Licht ein, durchquert einen dunklen Raum und trifft auf eine mit Chemikalien bedeckte Oberfläche. Wenn das Licht auftrifft, verändern die Chemikalien ihre Struktur und lassen ein zusammengesetztes Bild entstehen. Eine Projektion. Der persische Anatom Avicenna schrieb im frühen 11. Jahrhundert, die „Augen seien wie ein Spiegel“.
Ein kreisförmiger Muskel, die Iris, verändert die Größe der Pupille wodurch sich die Öffnung des Auges erweitert und die einströmende Lichtmenge reguliert wird.


Bei jedem unserer Atemzüge identifiziert ein chemisches Luftfiltersystem, das über und hinter den Nasenlöchern liegt, die Geruchsmoleküle und sagt uns, welche Empfindungen wir damit verbinden sollen. Wenn die Luft in die Nasenhöhle eindringt, erkennen Millionen langer, schlanker Zellen, die auf einer daumennagelgroßen Fläche in der Nähe des Nasendaches zusammengepfercht sind, mehr als 10 000 unterschiedliche Gerüche, und zwar noch in extrem niedriger Konzentration von 1:30 Milliarden.



Die Klangmaschine





Das Ohr arbeitet erstaunlich effizient, wenn es Schallwellen zunächst in Flüssigkeitswellen umwandelt und schließlich in elektrische Impulse, denn 99,9 Prozent der Schallenergie, die in die winzige Schnecke (Cochlea), das eigentliche Hörorgan im Innenohr, übertragen wird, bleibt erhalten. Wahre Sturzfluten von Schwingungen von überall her stürzen auf uns ein. Das Außenohr leitet diese in einen kurzen Gehörgang, der mit dem Trommelfell endet. Es wird in Schwingungen versetzt, welche anschließend über 3 miteinander verbundene Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss und Steigbügel) zu einem Fenster im Innenohr weitergeleitet werden. Der Steigbügel funktioniert bei der Impulsübertragung wie eine mechanische Telegrafentaste. Hinter dem ovalen Fenster im Innenohr, werden die Impulse in Flüssigkeit weiter übertragen. Die Gehörschnecke (Cochlea) ist in 3 mit Flüssigkeiten gefüllte Kammern unterteilt, die parallel in einen Knochen (das Felsenbein) eingebettet sind. Als Spirale in der Spirale enthält das Corti-Organ, das zentrale Hörorgan, tausende reihenweise angeordnete Sinneshärchen. Durch die Wanderwellen der Flüssigkeit bewegen sich die Härchen und erregen Nervenzellen, welche die Impulse an das Gehirn senden. Die entsprechende Gehirnpartie interpretiert diese Signale schließlich als Töne und Geräusche.


Mmmmmhh, lecker, igitt






Unser Geschmacksinn ist ein Wunderwerk. Chemische Stoffe, die in Speisen, Flüssigkeiten oder in anderer Form in unseren Mund gelangen, werden schnell verflüssigt, damit sie von den Geschmackssensoren auf der Zunge, an Gaumen, Kehldeckel und im Rachenraum gescannt werden können. Diese klassifizieren die Substanzen als süß, sauer, salzig oder bitter. In horizontaler Anordnung von der Spitze bis zum hinteren Teil bedecken, in Papillen angeordnet, Legionen von Geschmacksknospen die Zunge. Die Rezeptoren für süß kommen zuerst, weil die in den Zuckermolekülen gespeicherte Energie lebenswichtig ist.

Liebs Grüßle
Chris

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sonnenblume ( gelöscht )
Beiträge:

04.10.2007 20:04
#5 RE: WUNDER MENSCH .......Eine faszinierende Reise durch unseren Körper Zitat · Antworten
Rahmenstruktur
- das Skelett


...




Doppelt so widerstandsfähig wie Granit, wenn es gilt Druck auszuhalten, viermal widerstandsfähiger als Beton gegenüber Spannung und Zugkraft, aber fünfmal leichter als Stahl. Knochen sind der Traum eines jeden Architekten – ein Baumaterial, das so formbar ist, dass man ihm praktisch jede Gestalt geben kann, so vielseitig, dass es, zu einem leichten, widerstandsfähigen Rahmen montiert, komplexe mechanische Bewegungen ausführen und aushalten kann, und so stark, dass es dem ganzen menschlichen Körper Gestalt und Stütze geben kann, ohne gestaucht und verbogen zu werden.




Sechs Wochen nach der Empfängnis bilden Kollagenstäbe, eng verwundene Ketten langer Proteinmoleküle, die ersten „Moniereisen“ des Körpers. So werden die Grundstrukturen des gesamten Skelettes gelegt. In den nächsten Monaten kristallisieren Mineralien aus dem Blut aus und umgeben sie. Diese Mineralien werden hart wie Zement, aber noch sind die Knochen nicht durch Gelenke verbunden. Bei der Geburt ist das Skelett hinreichend verknöchert, um den Körper stützen zu können, aber es dauert dann immer noch ungefähr ein Jahr oder länger, bis komplizierte Gelenkmechanismen alle Knochen fest verbunden haben. Erst dann sind die Knochen stark und flexibel genug, um zum Beispiel erste Gehbewegungen zu erlauben.


Stütze und Bewegung

Das lebende Skelett ist eine Meisterleistung der Ingenieurkunst, was Kraft- und Lastverteilung betrifft. Es trägt nicht nur die Last des Körpers, und ermöglicht Bewegungen, sondern es speichert auch Mineralstoffe, schützt innere Organe und beherbergt im schwammigen Knocheninneren die Blutfabrik des Körpers. Das flexible Gerüst aus Knochen ist um eine Zentralachse (das Rückgrat) herum angeordnet. Diese ist vielfältig beweglich und mit 2 Knochengürten versehen, die die Verbindung zu den Gliedmaßen herstellen (Schulter- und Beckengürtel). Arme und Beine zeigen den gleichen strukturellen Aufbau: ein langer Knochen, zwei kürzere und eine klauenartige Ansammlung noch kleinerer Knochen, die alle mit gut beweglichen Gelenken zusammengehalten werden.

Teile eines Ganzen




Hamlet sah in Yoricks Totenschädel ein Fenster zu den tiefsten Geheimnissen des Lebens. Keine schlechte Wahl. Denn der Schädel ist der komplexeste Teil unseres Knochengerüsts: er bestimmt Kopf- und Gesichtsform, schützt das Gehirn und beherbergt die speziellen Sinnesorgane. Der Schädel besteht aus 22 verschiedenen Knochen – 21 davon sind an den Gelenkstellen so fest verfugt und verschweißt, dass sie einen einheitlichen Block bilden. Nr. 22 ist der beweglich aufgehängte Unterkieferknochen. Luftgefüllt Hohlräume in einigen Knochen neben der Nase (Nebenhöhlen) verringern das Schädelgewicht und fungieren als Resonanzraum für die Stimme.


Geschlechtsunterschiede


......



Die Größe des weiblichen Schädels beträgt durchschnittlich 4/5 von der des männlichen. Sein Gesichtsbereich ist nicht so eckig wie der des Mannes: weniger kantig am Kinn, kein so starker Unterkiefer, an der Stirn eher konvex. In der „geschlechtsunterstützenden Schönheitschirurgie im Gesicht“ – bei Menschen, die eine Geschlechtsumwandlung haben vornehmen lassen – gilt das besondere Augenmerk der Augenhöhlen. Im weiblichen Schädel wirken sie höher, runder und relativ groß. Daraus resultiert, wie es in einer Untersuchung über Geschlecht und Expressivität heißt, „der sanfte, aufrichtige Gesichtsausdruck des weiblichen Geschlechts“.
Frauen haben schmalere Schultern, und ihre Arme sind meistens kürzer. Dass hat zur Folge, dass die Hebelwirkung beim Werfen geringer ist. Dafür sind die weiblichen Hüften breiter, was auf ein offeneres, gebärfreudigeres Becken zurückzuführen ist. Dadurch vergrößert sich jedoch der Winkel zwischen Becken und Oberschenkel. Die Folge: Frauen können ihre Knie nicht so weit hochziehen wie Männer. Auch können sie sich beim Laufen nicht so kräftig vom Boden abstoßen wie Männer. Anderseits sorgen niedrigere Hüften und schmalere Schultern für eine tiefere Lage des Schwerpunktes, was weiblichen Körpern mehr Stabilität verleiht.


Verbindungsstücke und Polster
- Zusammensetzung


Noch 1620 konnte ein gelehrter schottischer Arzt seinen Studenten in einer Vorlesung sagen: „Der Knochen wird […] durch die Kraft der Hitze und durch den eingeboren Geist der Samen, Fett und Erde gewonnen.“ Erst 7 Jahrzehnte später, als der englische Physiologe Clopton Havers erstmals die mikroskopischen Strukturen von Knochen beschreib, wurden deren wichtigste Baumerkmale identifiziert.
Die Grundstruktur eines Knochens besteht aus lebenden Zellen und Proteinfasern, die sich um Schichten aus harten Mineralsalzen gruppieren. Lange Röhrenknochen (wie der Oberschenkelknochen) bestehen aus konzentrischen Ringen, geformt aus dieser Mischung. Die im Inneren liegende schwammige Knochenmarkhöhle enthält das fettige und blutbildende Knochenmark. Sie ist eine Matrix aus kleinen steifen Streben (Knochenbälkchen). Diese nehmen dem Knochen einiges von der Last, die er zu tragen hat, und lassen zugleich Raum für die Produktion roter Blutkörperchen.
Die Außenschicht des Röhrenknochens, die Knochenhaut, enthält Blutgefäße, die von dort auch ins Knocheninnere verlaufen, und Nervenzellen. Darum ist die Knochenhaut im Unterschied zum eigentlichen Knochen schmerzempfindlich.


Liebs Grüßle
Chris

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Bernd Offline

Edelweiss


Beiträge: 1.334
Punkte: 1.334

05.10.2007 00:09
Kommentare zu: WUNDER MENSCH .......Eine faszinierende Reise durch unseren Körper Zitat · Antworten

Liebe Chris,

jetzt muss ich einfach diesen Nebenthread eröffnen,
weil offensichtlich sich keiner (nicht nur ich) traut vor lauter Respekt
vor deinen Super-Erklärungen Deinen Thread mit Kommentaren zu unterbrechen

Ich bin jedesmal ganz hingerissen von diesen
schönen Bildern und den verständlichen, klaren Texten.

Ich hoffe Du hast noch sehr viel davon

DANKE

Liebe Grüße
Bernd

Kochmauserl Offline

Ehrenmitglied

Beiträge: 23.615
Punkte: 36.638

05.10.2007 07:05
#7 RE: Kommentare zu: WUNDER MENSCH .......Eine faszinierende Reise durch unseren Körper Zitat · Antworten

Bravo Bernd,

das ist auch meine Meinung!

Lieben Gruß vom Kochmauserl

Ein Tag ohne ein Lächeln ist ein verlorener Tag

sonnenblume ( gelöscht )
Beiträge:

05.10.2007 10:30
#8 RE: Kommentare zu: WUNDER MENSCH .......Eine faszinierende Reise durch unseren Körper Zitat · Antworten

Danke euch ! Und ja, ich hab noch mehr davon, es geht sozusagen "quer durch" oder wenn man will "von oben nach unten " (oder auch umgekehrt ). Und wenn ihr Fragen habt, wenn ich etwas vergessen habe, oder ihr mehr wissen wollt, dann fragt einfach nach. Ich werde dann versuchen eure Fragen (so gut es geht) zu beantworten. Aber nicht zuviel verlangen, bin schließlich kein Arzt .......

Liebs Grüßle
Chris

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sonnenblume ( gelöscht )
Beiträge:

05.10.2007 20:34
#9 RE: WUNDER MENSCH .......Eine faszinierende Reise durch unseren Körper Zitat · Antworten
Motor und Mechanik
- die Muskulatur





Die Poesie der menschlichen Bewegung liegt unter der Haut, in der exquisiten Koordination von mehr als 600 einzelnen Zugmitteln, einer „Takelage“ aus starken elastischen Bändern, die ungefähr die Hälfte des Körpergewichts ausmacht. All diese Vorrichtungen arbeiten nur einseitig – sie ziehen sich zusammen und kehren dann in ihre Ausgangsstellung zurück. Daher hat jeder Muskel auch einen „Gegenspieler“, der denselben Knochen in die entgegengesetzte Richtung zieht. Gruppen von 30 Muskeln und mehr, die sich gemeinsam anspannen und strecken, können ganze Knochengruppen bewegen, anheben und kreisen lassen und bewerkstelligen so die wichtigsten Bewegungen und Haltungen des Körpers.


Entwicklung




Drei Arten von Muskeln beginnen sich gegen Ende des ersten Schwangerschaftsmonats zu entwickeln: die Herzmuskulatur, die (unwillkürliche) glatte und die (willkürliche) quergestreifte Muskulatur. Vier Wochen später, wenn sich das Herz in Kammern teilt, der Magen-Darm-Kanal sich bis zum Darm erstreckt und Arm- und Beinknospen erkennbar werden, sind alle Muskelblöcke in Aktion. Um die Mitte des zweiten Schwangerschaftsdrittels pumpt das Herz pro Tag bereits rund 25 Liter Blut durch den Körper, während die Skelettmuskulatur stärker und koordinierter wird und reflexartig agiert – lange bevor Neugeborene dies alles benötigen.
Zwar ist das System der willkürlichen Skelettmuskulatur bei der Geburt schon vollständig angelegt, aber es dauert noch viele Jahre, bis sich ein ausgereiftes Bewegungsmuster entwickelt hat. Nehmen wir z.B. den aufrechten Gang auf zwei Beinen: Erwachsene verlagern dabei das Körpergewicht mit minimaler Verlagerung des Schwerpunktes über einen Angelpunkt, wobei sie – wie Orthopäden sagen würden – „reziproke Armbewegungen“ ausführen. All das muß erst erlernt werden – zuerst durch Unterdrückung unkontrollierter, chaotischer primitiver Reflexe, damit das Gehirn die Muskulatur fest unter seine Kontrolle bringen kann, und dann durch jahrelange Übung.
Kleinkinder gehen tapsig, weil breitbeinig, und sie rollen den Fuß nicht ab. Sie haben Schwierigkeiten das Gleichgewicht zu halten: Ihre Hüften rotieren, während die Knie gebeugt bleiben und ihre Arme wie zum Schutz erhoben sind. Im Alter von 2 Jahren, wenn das Gehirn beginnt, die Bewegungen vieler Gelenke und Muskeln zu integrieren, befindet sich das kindliche Becken bereits weniger in Schräglage. 80 % der Kinder haben jetzt damit begonnen die Arme beim Gehen zu schwingen. Sie können jetzt schon ein Drittel länger auf den Beinen stehen. Mit 3 Jahren beherrschen die meisten Kinder das Gangmuster der Erwachsenen, mit den entsprechenden Gelenkstellungen.


Muskeltypen
(willkürlich und unwillkürlich)


Muskelgewebe sieht unter dem Mikroskop entweder quergestreift oder glatt aus. Quergestreifte Muskulatur wird von den Menschen bewusst kontrolliert, beispielsweise wenn wir einen Vorschlaghammer schwingen. dann ziehen sich in den beteiligten Muskeln seilähnliche zylindrische Fasern zusammen.
Die glatte Muskulatur wird durch autonome, automatische Vorgänge gesteuert, beispielsweise beim Schlucken oder bei der Verdauung. Auch dabei ziehen sich die Fasern zusammen. Doch in diesem Fall sind es ganze Schichten aus dicht gefügten Fasern, die sich, zu Röhren oder Säckchen gerollt, zusammenziehen. So verkleinern sie den umschlossenen Raum und treiben die Prozesse im Verdauungstrakt voran.
Das Herzgewebe, mit einem großartigen Leitungssystem vernetzt, das Nervensignale bis in die tiefsten Körperregionen transportieren und das ganze Kreislaufsystem zum rhythmischen Pulsieren bringen kann, ist ein Sonderfall. Die Fasern der Herzmuskulatur sind kleiner als die der anderen quergestreiften Muskeln unseren Körpers. Sie ziehen sich automatisch zusammen und entspannen sich wieder – rund 100 000 mal pro Tag.


Geschlechtsunterschiede


...


Die Körpermasse des Mannes besteht zu rund 40 % aus Muskeln, bei Frauen sind es 30 %. Auch die Muskelstrukturen von Männern und Frauen unterscheiden sich. Kleinere Muskeln sind nicht so kräftig; sie ermüden leichter und sind verletzungsanfälliger. Studien zeigen, dass Frauen sich bei vielen Sportarten, die viele Dreh- und Ruckbewegungen beinhalten, achtmal häufiger Knieverletzungen zuziehen als Männer. Weil ihre Kniemuskulatur weniger massiv ist, erreicht sie ohne spezielles Training oft nicht genug Festigkeit, um die sensiblen Bänder hinter der Kniescheibe zu schützen.

Liebs Grüßle
Chris

"Nur wer seinen eigenen Weg geht, kann von niemandem überholt werden" (Marlon Brando)

sonnenblume ( gelöscht )
Beiträge:

07.10.2007 19:55
#10 RE: WUNDER MENSCH .......Eine faszinierende Reise durch unseren Körper Zitat · Antworten
Bewegungsmechanik

Um ein Rugby-Ei im hohen Bogen über das Spielfeld werfen zu können, muß der Körper zum Katapult werden. Hervorragende Beinarbeit, ein Schleuderarm, genaue Kontrolle des Handgelenks und der Fingerspitzen ….Mehr als alle anderen Athleten – vielleicht mit Ausnahme der Radrennfahrer, die ihren Körper so in eine Gesamtdynamik einfügen müssen, dass die Drehkraft ihrer Maschinen maximiert wird – müssen Quaterbacks im American Football eine komplexe Mechanik der Körperbewegung im Raum meistern. Dies Bewegung bringt Balance, Kontrolle und Kraft in Einklang.
Muskeln und die Knochen, an denen sie befestigt sind, fungieren als Hebel. Um den Unterarm anzuheben, zieht beispielsweise der Bizeps am Ellbogen, dem Drehpunkt des Armes. Dadurch wird die Bewegung so effizient, dass sich der Muskel nur leicht zusammenziehen muss, um den Unterarm um etliche Zentimeter anzuheben.


Die Architektur der Skelettmuskulatur



Die Beinmuskeln entfalten ihre Wirkung auch dadurch, dass sie bewegliche Knochen in die Richtung fixierter Knochen ziehen – mithilfe von Sehnen. Sollen z.B. die Knie angezogen werden, müssen Becken- und Oberschenkelknochen durch eine Sehne, die über die Kniescheibe verläuft, mit dem Schienbein verbunden werden. Will man auf Zehenspitzen gehen, ist eine Streckung des Fußes nach unten erforderlich. Dafür muss das untere Ende des Schienbeins mit dem Fersenbein verbunden werden – über einen Wadenmuskel und die stärkste Sehne im ganzen Körper, die Achillessehne.

Die Architektur der glatten Muskulatur






Die Peristaltik, der Mechanismus, durch den die unwillkürliche, nicht mit den Knochen verbundene glatte Muskulatur Bewegung erzeugt, ist ein „Dienstplansystem“. Zähe, ringförmige Muskeln in der Speiseröhre rotieren „nach Plan“. Indem sie sich abwechselnd zusammenziehen und entspannen, drücken sie den Speisebrei so stark nach unten in den Magen, dass er nicht wieder hochkommt (im Bedarfsfall kann der Prozess bekanntlich auch in umgekehrter Richtung verlaufen). Die parallelen Muskelringe schaffen eine „Wanderwelle“, die auf ihrem Weg nach unten gegen die jeweils nächste Muskelschicht stößt, welche sich daraufhin entspannt und Raum für den nächsten Bissen schafft.


Chemische Kontrolle
- das endokrine System




Der Harvard-Physiologe Walter B. Cannon prägte in seinem 1932 erschienenen Buch The Wisdom of the Body (Die Weisheit des Körpers) den Begriff Homöostase (aus den griechischen Wörtern für „dasselbe“ und „Zustand“). Homöostase ist die Erklärung dafür, dass und wie unser Körper trotz heftiger Außentemperaturschwankungen seine eigene Temperatur konstant hält. So lässt sich aber auch erklären, wie das Nuckeln eines Babys die Mutterbrust zur Milchabgabe stimuliert oder warum wir nicht alle unter Diabetes leiden, also unter einer Über- oder Unterproduktion von Blutzucker. Homöostase ist die Erklärung dafür, wie wir in einer Welt überleben können, die in stetem Wandel begriffen ist. „Wenn ich nicht in der Lage bin, den Lauf der Dinge zu kontrollieren, so kontrolliere ich mich selbst“, schrieb der Renaissance-Essayist Michel de Montaigne. „Und ich passe mich ihnen an, wenn sie sich nicht mir anpassen.“
Wie das autonome Nervensystem Körperaktivitäten durch Regelkreise steuert, so kontrollieren auch die Hormondrüsen des endokrinen Systems die überwältigend komplexen biologischen Vorgänge im ganzen Körper mittels einer ausgeklügelten Hierarchie von Signalen und Gegensignalen.


Befehl und Kontrolle




Hormone (bekannt nach dem griechischen Wort für „in Bewegung setzen, antreiben“) sind jene biochemischen Verbindungen, die das Verhalten der anderen chemischen Stoffe im Körper bestimmen – molekulare Herrscher und Kontrolleure. Einige ihrer Aktivitäten sind zielgerichtet, andere breit gestreut. Damit beeinflussen sie nicht zuletzt auch Größe, Lage und Organisation der Gewebe, in denen sie produziert werden.
Hormone sorgen nicht nur für Homöostase, sondern sie kontrollieren auch Fortplanzung, Stoffwechsel, Verhaltensweisen und Entwicklung.
Sekretorische Drüsen werden mit zunehmendem Alter größer und produktiver – mit bemerkenswerter Ausnahme: der Thymusdrüse, eines weichen, abgeflachten, rötlich-grauen Organs, das bei Kindern in markanter Gestalt vor dem Herzbeutel liegt.
Als Sitz des Immunsystems nimmt die Thymusdrüse weiße Blutkörperchen auf und verwandelt sie unter dem Einfluß eines in der Drüse produzierten Hormons in sogenannte T-Zellen (Thymus-Zellen, T-Lymphozyten). Das sind die Wächterzellen, die Eindringlinge lokalisieren, identifizierne und vernichten. Bei der Geburt ist die Thymusdrüse faustgroß, bei Kindern hat sie die Größe einer Orange. Ist das Immunsystem mit dem Einsetzen de rPubertät ausgereift, stellt die Drüse ihre Aktivitäten ein und schrumpft erheblich zusammen. 2002 begannen australische Immunologen mit Versuchen die Thymusdrüse wieder zur ursprünglichen Größe aufzupäppeln, um daraus neue T-Zellen zu gewinnen.

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11.10.2007 15:56
#11 RE: WUNDER MENSCH .......Eine faszinierende Reise durch unseren Körper Zitat · Antworten

Die Königin der Drüsen und ihr Hofstaat





Ungefähr 10 große und eine Fülle kleiner Drüsen produzieren mehr als 200 Hormone und hormonähnliche Substanzen. Die wichtigsten Zentren liegen im Kopf und im Hals, wo sie eng mit dem Zentralen Nervensystem verbunden sind. An der Spitze des Systems steht der Hypothalamus, die sogenannte „Königin der Drüsen“. sie produziert selbst auch einige Hormone, ist aber vor allem deshalb wichtig, weil sie die endokrinen Funktionen mit dem Gehirn verbindet. Nicht allzu weit vom Hypothalamus entfernt, direkt vor der Kehle, liegt die Schilddrüse, ein blutreiches, schmetterlingförmiges Organ, das durch Ausschüttung des Hormos Thyroxin den Stoffwechsel kontrolliert, einschließlich Herzfrequenz und Energieverbrauch. Die Nebenschilddrüsen (Parathyreoida) sind 4 kleine paarige Drüsen, die mit der Schilddrüse zusammenarbeiten. Sei entziehen den Knochen Calcium (das dort gespeichert ist) und geben es zur Muskelaktivierung wieder ins Blut ab.

Geschlechtsunterschiede





Die auf hormonale und physische Veränderungen zurückgehende Geschlechtsunterschiede kulminieren in der Pubertät, doch sind bereits vorher signifikante Unterschiede festzustellen. Bei Jungen wie bei Mädchen kann schon vor Beginn des 8. Lebensjahres ein steigender Pegel männl. Geschlechtshormone in den Nebennierendrüsen vorzeitige biochemische Veränderungen herbeiführen. Dazu gehören, bei Mädchen häufiger als bei Jungen, vorzeitige Schambehaarung, Gerüche von Drüsensekreten und Akne. Wenn die Keim- und Geschlechtsdrüsen (Gonaden) mit der Absonderung von Sexualhormonen beginnen, beginnt die sexuelle Entwicklung und die Fortpflanzungsfunktion. Zwar produzieren Männer und Frauen männliche und weibliche Geschlechtshormone, aber deren Wirkung ist tendenziell trotzdem geschlechtsspezifisch. Ein erhöhter Testosteronspiegel wird mit Aggressivität und Herrschsucht in Verbindung gebracht, während ein schwankender Östrogenspiegel mit Stimmungsschwankungen korreliert.
Bei Frauen sind vor allem die mandelförmigen Eierstöcke die Hauptquelle der chemischen Botenstoffe, die den Körper sexualisieren – die also die Schamhaare wachsen lassen, die Fetteinlagerungen in Brüsten und Hüften veranlassen, das Becken weiterwerden und die Menstruationsblutungen beginnen lassen. Diese Hormone (Östrogen-Steroide) wirken bei der Steuerung des Fortpflanzungsmechanismus mit. Z.B. Östradiol, das wichtigste weibl. Hormon bei Frauen im gebärfähigen Alter. Es sorgt dafür, dass im ersten Teil des Zyklus, wenn das Ei auf die Ovulation vorbereitet wird, an der Innenwand der Scheide die Zellen länger werden, so dass sie die Form von Getreideähren annehmen. So wird die Vaginalschleimhaut dichter und ist dann besser auf den Geschlechtsverkehr vorbereitet.


Versorgungsnetz
- das Herz-Kreislauf-System


....


Das Herz zieht sich 70-80 Mal in der Minute zusammen (das macht pro Tag rund 100 000 Mal), ebenso oft dehnt es sich wieder aus – und das alles aus eigener Kraft. Dabei sendet es lebenswichtigen Sauerstoff und Nährstoffe durch ein Leitungssystem, dessen Elemente, würde man sie bis zum feinsten Äderchen aneinandersetzen, sich drei- bis viermal um die Erde erstrecken würden. In einer Lebensspanne von 70 Jahren schlägt das Herz 2,5 Milliarden Mal und pumpt dabei rund 160 Millionen Liter Blut durch den Kreislauf. Eine solche Maschine ist ein Dynamo. „Der Herdstein und die Quelle eingeborener Wärme, von der das Tier bestimmt wird“ – so nannte der griechische Arzt Galen das Herz.
Ein Frauenherz, im Schnitt etwas kleiner als ein Männerherz, schlägt pro Minute fünf- bis achtmal mehr.

Als erstes muß ein Loch gestopft werden


Vor der Geburt hat das Herz-Kreislauf-System noch keine Verwendung für die Lunge. Der Gasaustausch findet über den mütterlichen Organismus statt. Das Blut, das aus dem Körper in den rechten Vorhof zurückfließt, wird entweder durch eine temporäre Öffnung in der Vorhofscheidewand (das sogenannte ovale Fenster) in den linken Vorhof abgeleitet oder aber in die dickwandigere rechte Herzkammer. Mit jedem Schlag pumpen beide Herzseiten das Blut parallel in den kleinen Körper und beflügeln so dessen enormes Wachstum. Ein konstant hoher Druck in den entleerten Lungen verhindert ein Zurückströmen des Blutes.
Wie in allen Leitungssystemen strömt die Flüssigkeit von Bereichen mit hohem zu solchen mit niedrigem Druck. Wenn sich bei der Geburt unsere Lungen erstmals mit Luft füllen, ändert sich die Herzmechanik. Der Lungenkreislauf tritt in Aktion, und so strömt mehr sauerstoffarmes Blut aus dem rechten Vorhof in die rechte Herzkammer, die es in die Lunge weiterleitet. Sodann fließt sauerstoffreiches Blut aus der Lunge in den Linken Herzvorhof und erhöht dort den Druck.
Gemeinsam sorgen diese Veränderungen dafür, dass die zähe, elastische Herzscheidewand zusammengedrückt wird, wodurch sich das ovale Fenster schließt. Die Trennung des Kreislaufs in 2 Hälften – eine rechte und eine linke – ist nun vollzogen. Innerhalb weniger Tage schließt sich auch der Kurzschluß (Ductus arteriosus), der das Blut aus der rechten Kammer unter Umgehung der Lunge direkt in die Aorta leitete. Erst jetzt beginnt das ausgereifte Herz zu schlagen – eigenttlich sind es zwei Pumpen in einer.

Das ganze System


Obwohl es im Kreislauf keine Pausen gibt, kann man sagen, dass alles beginnt, wenn das Herz sich entspannt. Die Vorhöfe füllen sich mit Blut, die Einlassventile (Herzklappen, hier Pulmonalklappe und Aortenklappe) schließen sich, um einen Rückfluß des Blutes in die Lunge oder in den Körperkreislauf zu verhindern. Dann ziehen sich die Vorhöfe zusammen und drücken das Blut in die Herzkammern. Die Einlassventile bleiben geschlossen, aber die Ventile zwischen den Vorhöfen und den Kammern (die Segelklappen) werden geöffnet. In der dritten Phase ziehen sich die Hauptkammern des Herzens zusammen und drücken das Blut in die Lungen und in den Körperkreislauf. Nun öffnet der Blutstrom die ersten beiden Herzklappen wieder, während sich das zweite Paar jetzt schließt. Der nächste Zyklus kann beginnen.

Geschlechtsunterschiede


Geschlechtsunterschiede zeigen sich hauptsächlich bei chronischen Erkrankungen, von denen man lange annahm, sie kämen nur bei Männern vor. Inzwischen weiß man, dass auch viele Frauen betroffen sind. Erkrankungen der Herzkrankgefäße kommen zustande, wenn Cholesterinbelag und anderes Zellmaterial sich an der Innenseite der Arterien ablagern und so die Blutversorgung des Herzmuskels beeinträchtigen oder gar blockieren. Dann sterben zunächst einzelne Zellen und später das ganze Organ ab. Solche Symptome kommen bei Frauen im Schnitt 10-20 Jahre später vor als bei Männern. Wenn die Erkrankung erst einmal diagnostiziert worden ist, sterben Frauen aus noch unbekannten Gründen schneller an Herzversagen als Männer.
Bei einer anderen schweren Herzerkrankung, der Stauungsinsuffizienz, sind die Frauen im Vorteil. Das Herz kann bei dieser Krankheit nicht mehr genug Blut in die anderen Organe pumpen. Mit solchen Schädigungen können Frauen doppelt so lange überleben wie Männer.

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14.10.2007 18:16
#12 RE: WUNDER MENSCH .......Eine faszinierende Reise durch unseren Körper Zitat · Antworten

Flussmechanik




Der Herzmuskel umschließt 4 kleeblattförmig angeordnete zähe faserige Ringe und 4 Herzklappen. Das Herz arbeitet pausenlos, entfaltet Kraft und rhythmische Kontraktionen. Es pumpt blut in ein Leitungssystem, das wie eine Acht aussieht – zunächst durch den Lungenkreislauf, um Sauerstoff aufzunehmen, dann durch den Körperkreislauf, um den Sauerstoff in alle Körperregionen zu bringen.
Ein natürlicher Herzschrittmacher, der Sinusknoten, gibt dem Zyklus das Startzeichen. Er ist oben im re. Vorhof in die Herzwand eingebettet und gibt regelmäßige elektrische Schläge ab, die in nervenähnlichen Kabeln durch die Herzvorhöfe geleitet werden und diese zur Kontraktion veranlassen. An einem zweiten Knoten (dem Vorhofkammerknoten) pausieren die Signale ganz kurz, ehe sie sich nach links und rechts verzweigen und sich weiter in ein Netzwerk modifizierter Muskelfasern in den Wänden der Herzkammern unterteilen. Wenn ein Stromstoß diese Muskelfasern erreicht, ziehen sie sich zusammen.
Die Leitungen sind so verlegt, dass die Kontraktionen an der Herzbasis beginnen und sich nach oben fortpflanzen. So ist sichergestellt, dass das Blut in die großen Schlagadern getrieben wird und sich nicht am Boden der spitz nach unten zulaufenden Herzkammern sammelt. Die pausenlose Aktivität hat ihren Preis: einen enormen Sauerstoffbedarf. Nur das Gehirn braucht noch mehr Sauerstoff. Darum hat das Herz sein eigenes, getrenntes Adernetz – die Herzkranzgefäße.




Redundanz und Gleichlauf




Unter der Oberfläche unserer Haut liegt, - je nach Körpergröße – ein Adernetz von insgesamt rund 100 000 km Länge. Man glaubt es kaum, aber davon sind nur rund 1,5 km mit dem bloßen Auge zu erkennen. Der Rest ist so klein, dass er nur unter dem Mikroskop oder mit Hilfe anderer starker Bildgebungstechnologien zu sehen ist.
Im Laufe unserer Entwicklung werden immer mehr Verbindungen geknüpft und Gefäßnetze geschaffen (Anastomose). Auf diese Weise verfügen wir über ein eingebautes Sicherheitssystem: sollte ein Blutgefäß einmal beschädigt oder blockiert sein, kann der Körper die Versogung der betroffenen Gewebepartien mit Nährstoffen weiterhin sicherstellen. Makroskopisch gesehen führen die Hauptstränge der Arterien bis zu den Zielgeweben, wo sie sich dann immer weiter verzweigen, bis sie ein feines Kapillarsystem bilden. Dort findet der Austausch von Nähr- und Abfallstoffen statt. Der Weg zu Herz und Lungen wird dann in den Venen zurückgelegt. Weil für den Rücktransport des Blutes zum Herzen dieselben Pfade benutzt werden, finden sich Venen fast immer direkt neben den Arterien.

Leitungsnetzwerk

Weil das Gehirn ungefähr ein Fünftel des in den Lungen absorbierten Sauerstoffs benötigt, stellen zwei Paar große Blutgefäße (Schlagadern) die konstante und reiche Blutversorgung des Gehirns sicher. Eine der Schlagadern verläuft durch die Wirbel, die andere steigt aus der Brust auf.
Im unteren Verdauungstrakt strömt strömt sauerstoffarmes Blut aus Magen, Milz, Därmen und der Bauchspeicheldrüse in die Leber, wo Nährstoffe aufgenommen und Giftstoffe beseitigt werden. Das Blut kehrt dann durch die große Hohlvene zum Herz und zu den Lungen zurück. Ein unabhängiges Gefäßnetz (das Pfortadersystem) benötigt eine eigene unwillkürliche Muskulatur für den Bluttransport.

Blutstrom und Sexualität




Der Blutstrom in den Fortpflanzungsorganen ist von zentraler Bedeutung. Dazu gehören auch ausgeklügelte Anordnungen von Blutgefäßen und Kapillarnetzen, vor allem aber Wechselbeziehungen zwischen Venen und Arterien.
Die Samenproduktion erfordert niedrige Temperaturen, weshalb die Hoden, in denen die Spermien produziert werden, außerhalb es Rumpfes liegen. Die Arterien, die sauerstoffreiches Blut in den Hodensack transportieren, sind – als raffiniertes Wärmeaustauschsystem – eng mit den Venen verschlungen, die es abtransportieren. Das heiße Arterienblut gibt Wärme an das kühlere Venenblut ab. So kühlt sich das Arterienblut um 3 bis 4 Grad Celsius ab, bevor es in die Hoden gelangt. Für eine Erektion müssen drei Schwellkörper im Penis mit Blut gefüllt werden. Dabei drückt das schwammige Gewebe dieser Zylinder die Venen an den Außenwänden des Penis ab, so dass das Blut nicht mehr aus dem Penis abfließen kann. Wenn immer mehr Blut hinein- und kaum noch etwas hinausfließt, versteift sich der Penis und bleibt erigiert.
Bei Frauen erfordern die periodischen Schwankungen und Umstellungen im Körper sehr anpassungsfähige Gefäßstrukturen. Am bedeutsamsten sind die spiralförmigen Arterien, die die Gebärmutterschleimhaut mit Blut versorgen. Bei einer Schwangerschaft versogen sie die Plazenta mit Sauerstoff und Nährstoffen; bei der Menstruation sickert Blut aus der Arterienbasis, tötet die Schleimhautschicht ab und spült diese aus der Gebärmutter hinaus. Eine erhöhte Durchblutung der Scheidenmuskulatur führt zu deren Expansion, und der Mechanismus der Vergrößerung und Erregung der Klitoris ist im Wesentlichen mit dem des männlichen Penis vergleichbar.


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sonnenblume ( gelöscht )
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20.10.2007 20:31
#13 RE: WUNDER MENSCH .......Eine faszinierende Reise durch unseren Körper Zitat · Antworten

Sicherheit
- das Immunsystem






Entwickler von Sicherheitssoftware lieben das Immunsystem. Es ist ihr Bild von der Perfektion. Dem menschlichen Immunsystem ist es gelungen, zwischen Körpereigenem und Körperfremden u unterscheiden, zwischen Selbst und Nichtselbst. Dieses „immunologische Bewusstsein“ beinhaltet ausgeklügelte Konzepte von Identität und Schutz. Zu den kritischen Funktionen gehören: die Fähigkeit, eine stabile Definition des Selbst zu bilden; die Fähigkeit gefährliche Fremdaktivitäten (sprich: Infektionen) zu verhindern oder zu entdecken und sie dann zu eliminieren; die Fähigkeit, sich an frühere Infektionen zu erinnern; und die Fähigkeit, das Immunsystem selbst vor Angriffen zu schützen. Die Organe des Immun- und Lymphsystems sehen wie um den Körper gelegte Perlenschnüre aus, von denen keines größer ist als eine Faust, die meisten jedoch kleiner als eine Weintraube. Aber sie leisten etwas, wovon Microsoft nur träumen kann.

Erstabwehr




Als „Sicherheitsinstanz“, ausgebildet zur Zerstörung chemischer und biologischer Angreifer, ist das Immunsystem des Fötus schon vorhanden und einsatzbereit. Es muss allerdings erst noch richtig programmiert werden. Anders ausgedrückt, aktive Immunität muss auf Basis der körperlichen Fähigkeit, Bedrohungen zu erkennen, erst noch entwickelt werden.
Neugeborene sind dank einer Mischung aus generisch angelegten Lymphozyten und Immunproteinen (Antikörpern), die aus dem Blut der Mutter „heruntergeladen“ werden, vorübergehend in der Lage, schädlichen Keimen zu widerstehen, mit denen sie zuvor noch nichts zu tun hatten.
Nach der Geburt lernen Zellen der spezifischen Immunabwehr, Krankheitserreger und andere Fremdkörper anhand Antigenen (Proteinmarkern auf der Zelloberfläche) als körperfremd zu erkennen. Die Spezialeinheiten greifen jeweils einen bestimmten Krankheitserreger geziehlt an und legen dessen Antigenstrukturen zur Erinnerung in einer Art Datenbank ab. So kann der Körper im Falle eines erneuten Angriffs sofort mit der Herstellung von Antikörpern reagieren. Unspezifische Abwehrmechanismen sind angeboren und bilden einen ersten Schutzwall gegen Eindringlinge aller Art. Zwar ist das System äußerst fein abgestimmt, aber Fehler kommen trotzdem gelegentlich vor. So sind z.B. Autoimmunerkrankungen mit Feuer aus den eigenen Reihen im Krieg vergleichbar: Körpereigene Zellantigene werden dann fälschlich als körperfremd identifiziert und vom eigenen Immunsystem angegriffen.

Frontlinien

Ein doppelter Schutzschild beschützt die Körperperipherie: zuerst kommt eine äußere Barriere aus externen Membranen, welche Mikroorganismen am Eindringen hindern. Dahinter kommen „schnelle Eingreiftruppen“, die eine Entzündung hervorrufen. Man kann sich das vorstellen wie bei einem Computer im Online-Betrieb: er wird von eine Firewall vor dem Eindringen zahlloser neuer Viren und Würmer geschützt und verfügt außerdem im Hintergrund über ein System, bei dem kleine Codestückchen wie aus dem Nichts auftauchen, um alles, was durch die Sperrlinien gelangen konnte, anzugreifen, zu blockieren und zu zerstören.
Bei einer Schnittverletzung wird die Haut beschädigt. In den darunter liegenden Blutgefäßen zirkulieren weiße Blutkörperchen, die zum Ort der Verletzung wandern und chemische Signale aussenden, welche eine Entzündung einleiten: Bakterienfressende Zellen (neutrophile Granulozyten) eilen herbei, um Eindringlinge zu stoppen. Gleichfalls durch chemische Signale werden kurzlebige weiße Blutkörperchen, Monozyten, herbeigerufen, die vor Ort zu langlebigen hydraähnlichen Makrophagen heranreifen. Letztere haben die Fähigkeit, alle fremden Antigene zu erkennen und zu verdauen. Anschließend erledigen sie die Aufräumarbeiten.

Schlachtplan „B“

Wenn eine Infektion andauert oder sich ausbreitet, wird die spezifische Immunabwehr aktiviert. Ihre Einheiten erkennen den Eindringling, leiten einen erfolgreichen Gegenangriff ein und prägen sich die Antigenstruktur des Eindringlings ein, um für den Fall einer neuen Infektion gerüstet zu sein. Zwei Arten von Streitkräften (Lymphozyten) treten in Aktion: Die humorale Immunabwehr ist jener Systemteil, der Antikörper direkt gegen die Eindringlinge in Stellung bringt, speziell gegen Bakterien und einige Viren, z.B. Grippeviren.
Die zelluläre Immunabwehr wird aktiv, wenn der Körper die von Viren oder Kebszellen infizierten Zellen gezielt angreift. Dabei werden die fremden Antigenstrukturen „abgelesen“ und anschließend Killerzellen ausgesandt, um im ganzen Körper identische Formen ausfindig zu machen und sie mit Toxinen (Giftstoffen) zu zerstören.

Drainage und Reinigung




Die Lymphe, zunächst eine extrazelluläre Flüssigkeit, wird in speziellen Gefäßen mit mehreren Ventilen gesammelt: Diese sondern sie vom Blut ab und dringen zu zentralen Transferstationen, den Lymphknoten. Die Lymphknoten enthalten Hohlräume und am Rand Lymphfollikel, in denen weiße Blutkörperchen Bakterien und Zellabfälle verdauen.
Das lymphatische Gewebe unterstützt die Aktivität der Lymphozyten. Die Milz ist das größte und aggressivste Lymphorgan. In ihr befinden sich lange Gefäßkanäle, die von einer nicht porösen Schicht glatter Zellen umgeben sind, die ihrerseits von einer überwiegend aus Kollagen bestehenden Scheidewand gestützt werden. Diese Struktur ist für intakte rote Blutkörperchen durchlässig, während Makrophagen auf den Sinuswänden Bakterien, Viren und überalterte rote Blutkörperchen herausfiltern.
Drüsen in Gesicht und Hals produzieren Schutzenzyme, die in Tränen, in Nasen- und Mundpassagen wirksam sind. Sie zerstören Krankheitserreger, die mit den Augen in Berührung kommen oder die wir mit der Atemluft und Nahrung aufnehmen.


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sonnenblume ( gelöscht )
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28.10.2007 13:26
#14 RE: WUNDER MENSCH .......Eine faszinierende Reise durch unseren Körper Zitat · Antworten

Gasaustausch
- die Atmung







Langsame Verbrennung

Wir atmen, also existieren wir. Das gilt bei der Geburt, wenn kleine, bisweilen durchnässte Lungen mit einem ersten scharfen Atemzug in Betrieb gesetzt werden und den ersten Schrei ermöglichen. Und es gilt am Ende, wenn wir unseren letzten Atemzug tun und dahinscheiden.
Jede der Billionen Körperzellen benötigt Sauerstoff, um funktionieren zu können, und jede produziert dabei Abgase. Der Körper ist allerdings kein Zeppelin, er kann Gas nicht in großen Mengen speichern. Er muß die Gase einamten und wieder ausstroßen…. immerfort und rhythmische. Der unablässige Gasaustausch in den Zellen bei der Produktion physikalischer Energie ist im Wesentlichen ein Verbrennungsvorgang. Es erfüllt ein unwillkürliches Atmungssystem: einen Apparat aus Ventilen, Pumpen und Messgeräten, ein System, das über das Herz an den Blutkreislauf gekoppelt ist.
Shakespeare schrieb:“ Es ist ihr Atem, der / Das Zimmer so mit Duft erfüllt.“ Dass die Atmung auch menschliche Begegnungen versüßen kann, gehört zu den angenehmen Seiten des Lebens. Darin gleicht sie einer sanften Stimme, einem sinnlichen Blick oder einer wohlriechenden Haut.

Aktivierung der Pumpe






Während der Schwangerschaft findet die Sauerstoffversorgung über die Plazenta statt. Die Lungen des Fötus befinden sich im Ruhezustand, auch wenn sie sich von Anfang an weiten und zusammenziehen. Wird nach der Geburt die Nabelschnur durchgeschnitten, baut sich im Blut schnell ein Kohlendioxidstau auf. Daraufhin erhält das Gehirn das Signal, die Muskeln des Zwerchfells und des Brustkorbs zu aktivieren; die Lungen füllen sich. Die Neugeborenen atmen zum ersten Mal und stoßen anschließend oftmals ihren ersten Schrei aus.
Bei Erwachsenen hat der schnelle, unbewusste Gasaustausch einen beträchtlichen Umfang – im Ruhzustand werden ca. 7,5 Liter Luft pro Minute eingeatmet, das heißt, die Lungen füllen und entleeren sich alle 4 bis 5 Sekunden. Jeder Atemzug wird von einer baumähnlichen Hohlstruktur absorbiert, die ungefähr so groß ist wie ein kleiner Bonsai-Baum. An den äußeren Enden werden die Sauerstoffmoleküle über mikroskopisch kleine Membranen abgegeben, die, würden sie nebeneinander ausgebreitet, einen ganzen Tennisplatz bedecken könnten. Dann wechselt der Apparat die Richtung: Er sammelt ein gleich großes Volumen an Kohlendioxid ein und stoßt es aus.

Das ganze System

Das Atmungssystem, kompakt und muskulös, besteht aus verästelten Röhren, die 2 Aufgaben erfüllen: Zum einen transportieren sie enorme Luftmengen in den Körper hinein und wieder aus ihm hinaus (äußere Atmung), und zum anderen leiten sie Sauerstoff ins Blut und entfernen über die Lungen Kohlendioxid und Wasser aus dem Blut (innere Atmung).
Im Zentrum der Struktur steht der Bronchialbaum, ein Luftwegesystem, das einem auf dem Kopf stehenden Baum gleicht. Die Luftröhre ist der „Stamm“, die sich immer weiter verästelnden Abschnitte in der Lunge sind die „Zweige“. Die Verästelungen sind schließlich an den Membranenden so dünn und zahlreich, dass Gasmoleküle durch ein Kapillarnetzwerk ins Blut gelangen (Blut-Luft-Schranke). Würde man diese winzigen Blutgefäße, die Kapillaren, hintereinander aufreihen, ergäbe sich eine Gesamtlänge von über 1600 km.

Geschlechtsunterschiede

Weil Männer im Durchschnitt größer sind als Frauen, sind ihre Stimmbänder, von oben betrachtet, dicker und ihre Stimmritze länger. Dadurch werden tiefere, vollere Töne produziert. Männer haben also meist tiefere Stimmen. Manche Frauen sind jedoch größer als kleine Männer; was gilt dann? Warum sind die Stimmen großer Frauen trotzdem höher als die ähnlich großer Männer?
Das liegt daran, dass männliche Stimmbänder mehr Rezeptoren für männliche Sexualhormone aufweisen. Glaubt man indes dem Linguisten James Fidelholtz, so ist die Ursache vorrangig sozialer Natur: Männer schieben ihren Unterkiefer weiter nach vorne, und senken ihre Stimmregister absichtlich, während Frauen oft „lächelnd“ sprechen und zur Verkleinerung ihrer Stimmresonanzräume die Lippen strecken.
Der Adamsapfel ist ein unter der Haut liegender Vorsprung des Schildknorpels. Sein Hauptzweck ist der Schutz des Kehlkopfes. Er ist aber auch, wie die Körperbehaarung, ein sekundäres Geschlechtsmerkmal. Sein Wachstum wird durch Testosteron gefördert, das im Körper des Mannes zirkuliert, in geringerem Maße aber auch im weiblichen Körper.





Funktionsweise der Stimme

Die Stimme wird von den beiden im Kehlkopf von vorne nach hinten gespannten Stimmbändern/Stimmlippen gebildet.
Unterhalb des Kehlkopfes schließt sich die Luftröhre an, die zur Lunge führt.
Alle Atemluft fließt an den Stimmbändern vorbei. Für die Funktion des Atmens stehen die Stimmbänder geöffnet, so dass die Luft ungehindert zwischen den beiden Stimmbändern ein- und ausströmen kann.
Soll aber die Stimme zum Einsatz kommen, nähern sich die beiden Stimmbänder aneinander an, und es kommt zum Stimmbandschluss. Die für die Stimmgebung nötige Ausatemluft bläst nun von unten an die Stimmbänder an. Diese beginnen durch den Anblasedruck zu vibrieren, zu schwingen. So entsteht der Klang, der durch unterschiedliche Spannungsverhältnisse in den einzelnen Kehlkopfmuskeln sowie durch die variierenden Einstellungen von Mund- und Rachenraum, Zunge und Lippen zu höheren und tieferen Tönen und zu den zahlreichen Sprachlauten geformt wird.


Das Luftvolumen, das in die menschlichen Lungen gepumpt werden und aus ihr wieder entweichen kann, die sogenannte Vitalkapazität, hängt vom Alter, von de Größe und vom Geschlecht ab. Jüngere und größere Menschen haben eine größere Vitalkapazität, und Männer eine größere als Frauen, weil ihr Lungen größer sind.

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sonnenblume ( gelöscht )
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03.11.2007 20:41
#15 RE: WUNDER MENSCH .......Eine faszinierende Reise durch unseren Körper Zitat · Antworten
Die oberen Atemwege




Sarah Bernhardt beschrieb die Stimme als ein Instrument dessen Gebrauch man erst erlernen müsse. Das Instrument, von dem hier die Rede ist, ist der Kehlkopf, der im Hals sitzt und buchstäblich ein musikalisches Organ ist. Diese Struktur aus Muskeln, Knochen und Knorpel, in Größe und Gestalt einer Pflaume vergleichbar, spielt beim Atmen wie beim Sprechen eine zentrale Rolle. Die Luft, die in den Körper gelangt, wird zunächst im Nasenraum erwärmt, gereinigt und angefeuchtet und dann schnell in den Kehlkopf gesogen – zu jenem Punkt, an dem sich im hinteren Rachenraum Luft- und Speiseröhre trenne. Aufgrund seiner Lage hat der Kehlkopf 3 lebenswichtige Funktionen: Kontrolle der Luftzufuhr beim Atmen, Schutz der Luftwege und Lauterzeugung beim Sprechen.
Der zungenförmige Kehldeckel hält Speisen und Flüssigkeit aus der Luftröhre heraus; der Schildknorpel (Adamsapfel) umgibt die Vorderseite der Kehle, während an der Rückseite die Wirbelsäule für Schutz sorgt. Verstärkte Knorpelbänder bilden ein Gerüst und verhindern so, dass der Kehlkopf in sich zusammenfällt. Im Kehlkopfraum ragen lose Gewebefalten – „Stimmbänder“ ist eigentlich eine irreführende Bezeichnung – von der Innenwand aus in den
Luftstrom hinein. Diese vibrieren, und erzeugen Töne – Sprache und Gesang.

Die Lunge




Als Leonardo da Vinci im 15. Jahrhundert Nacht für Nacht Leichen sezierte, erkannte er zwar den akkordeonähnlichen, mechanischen Prozess der Atmung, aber nicht den Mechanismus, der bei einem Atemzug konkret abläuft. Es dauerte nochmals 3 Jahrhunderte, bevor dieser Mechanismus – der schnelle Gasaustausch und die Zellatmung – verstanden wurden.
Solides Gewebe macht nur rund 10 Prozent des Lungenvolumens aus. Der Rest ist mit Luft und Blut gefüllt. Das Lungengewebe muß dünn genug sein, damit Gas hindurchgelangen kann, aber zugleich stark genug um die getrennten, ballonähnlichen Teile, die Lungenlappen, vor dem Kollaps zu bewahren.
Die Lungenflügel sind asymmetrisch – die rechte Lunge besteht aus 3 Lappen, der linke aus 2. Das trägt der Tatsache Rechnung, dass auch das Herz, dass in jeder Minute die gesamte Blutmenge des Körpers (rund 5 Liter) durch die Lungen pumpt, Platz benötigt.
Damit die Lungen sich bei jedem Atemzug reibungslos dehnen und zusammenziehen können, sind sie von 2 elastischen Säcken, (Rippen- und Lungenfell) umgeben, zwischen denen eine dünne Schicht Schmierflüssigkeit liegt.

Robuste, flexible Schläuche

1953 führt eine amerikanische Firma namens Plastiflex den ersten bruchfesten Schlauch ein. Es handelt sich um Vinylröhren mit Drahtverstärkung. Diese Schläuche waren geschmeidig genug, um ein Abknicken im spitzen Winkel unbeschadet zu überstehen, und so stabil, dass man sie nicht eindrücken konnte. Sie wurden weltweit zum Industriestandard, vom Staubsauger- zum Waschmaschinen- oder zum Wasserschlauch. Dabei imitiert dieses Schlauchdesign nur die menschliche Luftröhre und ihre wichtigsten Verzweigungen.

Gasaustausch

Die traubenförmig zusammengesetzten Lungenbläschen (Alveolen) sind mit makroskopisch kleinen Blutgefäßen verschlungen. die Atmung vergrößert in jedem Säckchen den Luftdruck, und die natürliche Tendenz der Moleküle, sich untergeordnet aus Räumen mit hoher Konzentration in solche mit geringerer Konzentration zu bewegen, sorgt dafür, dass der Sauerstoff schnell ins Blut gelangt, während umgekehrt potenziell giftiges Kohlendioxid in die entgegengesetzte Richtung abtransportiert wird. Der ganze Ballon besteht praktisch nur aus Lecks, und doch fällt er niemals in sich zusammen.


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