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Dieses Thema hat 17 Antworten
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 Neuigkeiten
Seiten 1 | 2
Brockenhexe ( gelöscht )
Beiträge:

30.10.2007 15:17
Mussten Polizistinnen Urin trinken und Abfälle essen? Zitat · Antworten

Herzogau - Ermittler sind möglicherweise einem Skandal um sexuelle Demütigungen von Beamtinnen in der Polizeihundeschule in Herzogau im Bayerischen Wald auf der Spur.

Der Sprecher des bayerischen Innenministeriums, Karl Michael Scheufele, sprach am Dienstag in München von "gravierenden" Anschuldigungen, denen "intensiv und mit Nachdruck" nachgegangen werde.

Einem Bericht der "Nürnberger Nachrichten" zufolge sollen Polizistinnen bei Abschlussfeiern sexuell erniedrigt worden sein. Der Redaktion liege ein acht Seiten langer anonymer Brief vor, der offenbar von einem Polizisten mit Insiderwissen stamme.

Darin sei die Rede von Übergriffen auf junge Kollegen, die "Urin trinken oder aus Essensresten und Abfällen gemixte Speisen verzehren" mussten. Vor allem Frauen seien Opfer gewesen.

Der Ministeriumssprecher betonte: "Der Präsident der Bereitschaftspolizei ist bereits beauftragt, den Sachverhalt rasch überprüfen zu lassen und aufzuklären." Auch die Staatsanwaltschaft ist dem Bericht zufolge bereits eingeschaltet.

Uns so etwas nennt sich Polizei!
Von wegen Freund und Helfer!

Liebe Grüße
Brockenhexe (-:

Kochmauserl Offline

Ehrenmitglied

Beiträge: 23.615
Punkte: 36.638

30.10.2007 17:00
#2 RE: Mussten Polizistinnen Urin trinken und Abfälle essen? Zitat · Antworten

Also Leute es tut mir leid: aber wenn einer schon einen anonymen Brief schreibt, dann geht mir schon der Hut hoch!!!!!
Warum kann der nicht Farbe bekennen wenn sein Bericht wahr ist?????

Ich hasse Denunzianten!!!!!


Lieben Gruß vom Kochmauserl

Ein Tag ohne ein Lächeln ist ein verlorener Tag

No problem Offline

Ehrenmitglied

Beiträge: 11.364
Punkte: 12.314

30.10.2007 22:22
#3 RE: Mussten Polizistinnen Urin trinken und Abfälle essen? Zitat · Antworten

Ich bin


sprachlos - und
wie weit muss jemand sinken, dass es zu solchen Dingen kommen kann? Schlimmer als im Mittelalter bei Folterungen

NIna
Warum sind Katzen beim Menschen? Dort ist es wunderschön und später, viel weiter oben, begegnet ihnen dann das Paradies.

Kräuterfee Offline

im alpinen Olymp


Beiträge: 1.894
Punkte: 2.099

31.10.2007 01:42
#4 RE: Mussten Polizistinnen Urin trinken und Abfälle essen? Zitat · Antworten

Liebe Kochmauserl, ich weiß, dass ich bei dir auch kontrovers sein darf. Anoym, warum schreibt jemand anonym. Klar ist das auch einer meiner ersten Gedanken. Ist das ein Racheakte aus irgendwelchen Gründen - oder ist es was ganz anderes. Ist es die Scham vor dem, was einem da passiert ist. Schlimmer kann Mensch ja nicht erniedrigt werden. Ich bin mir sicher, dass die meisten Menschen es nicht öffentlich sehen möchten, dass so etwas mit ihnen gemacht wurde - wie auch in Mißbrauchsfällen. Daher schweigen ja so viele. Klar, es wird möglicherweise hinterher auf die Opfer eingehackt. Und selbst, wenn das nicht passiert, man hat eine so tiefen Einblick in seine Seele geliefert, dass man nicht möchte, dass das an die Öffentlichkeit gezerrt wird. Der Depp ist in den Augen der Öffentlichkeit doch immer noch die Frau. Ganz egal, wie mies der Mißhandler ist, die Frau hat ja mitgemacht. Sie hätte ja z. B. nicht aus dem Napf aus seinem Schoß tringen müssen usw. Welche Abhängigskeitsverhältnisse da bestanden haben, das wird dann in der Öffentlichkeit nicht mehr bemerkt. Anonym oder Schweigen. Ich glaube das anonyme Schreiben bewirkt doch wenigstens, dass nicht mehr weitere Personen leiden müssen. Mal ehrlich, was glaubst du, wie viele Menschen prozentual zu einem Mißbrauch offen stehen würden, den sie mal erfahren haben???
LG Iris

sonnenblume ( gelöscht )
Beiträge:

31.10.2007 07:54
#5 RE: Mussten Polizistinnen Urin trinken und Abfälle essen? Zitat · Antworten

Es gab doch auch schon Polizistinnen, die Selbstmord begangen haben, weil sie die Behandlung (Mobbing, Erniedrigungen etc.) ihrer Kollegen nicht mehr ausgehalten haben. Kam schon öfter mal in den Medien! Und bei der Bundeswehr? Da werden auch immer die jüngsten, schwächsten Rekruten "vergackeiert" usw. usf...... Konnte man auch schon öfter darüber lesen, bzw. im TV sehen!!!! Und im Irakkrieg???? Was hat man da alles (natürlich auch hinterher) erfahren???
Wenn den "Höheren" nichts mehr einfällt, dann fangen sie an ihre "Untergebenen" zu erniedrigen!!! Einfach nur furchtbar, daß Menschen so weit sinken können!!!!

Liebs Grüßle
Chris

"Nur wer seinen eigenen Weg geht, kann von niemandem überholt werden" (Marlon Brando)

Kochmauserl Offline

Ehrenmitglied

Beiträge: 23.615
Punkte: 36.638

01.11.2007 08:33
#6 RE: Mussten Polizistinnen Urin trinken und Abfälle essen? Zitat · Antworten

Zitat von Kräuterfee
Mal ehrlich, was glaubst du, wie viele Menschen prozentual zu einem Mißbrauch offen stehen würden, den sie mal erfahren haben???
LG Iris


Du magst ja recht haben . . . aber ich bin im Moment nicht gut auf anonyme Schreiberlinge zu sprechen.

Lieben Gruß vom Kochmauserl

Ein Tag ohne ein Lächeln ist ein verlorener Tag

Bernd Offline

Edelweiss


Beiträge: 1.334
Punkte: 1.334

01.11.2007 21:04
#7 RE: Mussten Polizistinnen Urin trinken und Abfälle essen? Zitat · Antworten

Zitat von Kochmauserl
Also Leute es tut mir leid: aber wenn einer schon einen anonymen Brief schreibt, dann geht mir schon der Hut hoch!!!!!
Warum kann der nicht Farbe bekennen wenn sein Bericht wahr ist?????

Ich hasse Denunzianten!!!!!



„Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant.“
– AUGUST HEINRICH HOFFMANN VON FALLERSLEBEN


Doch ist es wichtig zwischen Denunzianten und Whistleblower oder "ethische Dissidenten" zu unterscheiden.

Im obigen Fall finde ich es schon sehr notwendend und verantwortlich
diese Missstände öffentlich zu machen.
Diese Praktiken von sexuellen Übergriffen, sexuellen Demütigungen bis hin zur Vergewaltigung
kommen gerade in exekutiven Organen vor und werden dort von der Gemeinschaft und den Vorgesetzten
häufig gedeckt.

Dass dieses Anprangern und Öffentlichmachen jemand anonym macht, dafür hab ich volles Verständniss,
denn wer Hinweise auf Mängel in seinem Arbeitsumfeld gibt,
bekommt häufig Schwierigkeiten mit Kollegen und oder Vorgesetzten,
die vom Mobbing bis zur Entlassung führen können.


Der Begriff "Whistleblowing" hat – aus den USA kommend – inzwischen auch Einzug in Europa gehalten.
In Deutschland kommt der Begriff des "Hinweisgebers" allerdings sehr zögerlich auf.
Nur bei uns hat der Whistleblower das Stigma des Denunzianten.

Dabei bedeutet Whistleblowing, dass Beschäftigte sich aus uneigennützigen Motiven gegen in ihrem Arbeitsumfeld beobachtete Fälle von
- Korruption oder
- ungesetzlichen, unlauteren oder ethisch zweifelhaften Praktiken
wenden und Hinweise geben.


Liebe Grüße
Bernd

Extra Bavariam nulla vita,
et si vita, non est ita!

Brockenhexe ( gelöscht )
Beiträge:

02.11.2007 17:41
#8 RE: Mussten Polizistinnen Urin trinken und Abfälle essen? Zitat · Antworten

Polizeischulskandal

Mordsgaudi statt Urinprobe


Die Polizeihundeschule im oberpfälzischen Herzogau
02. November 2007
Überraschende Wende im vermeintlichen bayerischen Polizeischul-Skandal: Die in einem anonymen Brief behaupteten Misshandlungen junger Polizistinnen in der Diensthundeschule Herzogau hat es offenbar gar nicht gegeben.

Die Staatsanwaltschaft Regensburg sah nach der Vernehmung von 15 der 16 Absolventinnen „keinerlei Anhaltspunkte für strafrechtlich relevantes Fehlverhalten“ mehr und stellte das Verfahren ein.

Kein Urin oder Essenreste

„Alle Zeuginnen haben erklärt, sie seien in Herzogau niemals zu irgendwelchen Handlungen gezwungen oder auch beleidigt worden“, teilte der Leitende Oberstaatsanwalt Günther Ruckdäschel am Freitag mit. Keiner sei etwas davon bekannt, dass jemand Urin trinken oder Essensreste habe essen müssen.

Am Ende des mehrwöchigen ersten Lehrganges finde nach der Prüfung eine „Erstlingshundeführertaufe“ statt, in deren Verlauf Szenen aus dem Lehrgang nachgespielt würden. Dabei spiele der Hundeführer seinen eigenen Hund. Zu diesem Zweck werde ihm das Hundegeschirr angelegt. „Der 'Hund' müsse dann unter dem Gelächter der Anwesenden bestimmte Aufgaben erledigen. Am Schluss würden die Hundeführer mit Bier getauft“, teilte der Staatsanwalt mit und erklärte: „Alle Zeuginnen haben geschildert, dass die Teilnahme an der Taufe völlig freiwillig gewesen und von allen als 'Mordsgaudi' angesehen worden sei.“

Vertrauliche Gespräche abgelehnt

Die Polizeibeamtinnen seien in Anwesenheit einer erfahrenen Staatsanwältin vernommen worden. Ihnen sei auch ein vertrauliches Gespräch angeboten worden. Alle hätten abgelehnt. „Unter diesen Umständen besteht kein Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Zeugenaussagen“, erklärte der Staatsanwalt. Auch für rechtsradikale Straftaten oder Tierquälereien habe sich keinerlei Hinweis ergeben.

Die Ermittler hätten von den 16 weiblichen Polizeibeamten, die in den letzten drei Jahren in der Polizeihundeschule Herzogau ausgebildet wurden, 15 vernommen. Eine sei wegen Urlaubs nicht erreichbar. Einige der Beamtinnen hätten schon mehrfach an Lehrgängen in Herzogau teilgenommen.

Liebe Grüße
Brockenhexe (-:

Katinka ( gelöscht )
Beiträge:

02.11.2007 18:22
#9 RE: Mussten Polizistinnen Urin trinken und Abfälle essen? Zitat · Antworten
Also bei mir sträuben sich die Haare auch
bei anonymen Briefen......

Es kann doch auch Verleumdung sein, all diese
Behauptungen....

Puhhhh....nee schrecklich.....

Wer ein ehrliches Herz hat macht nichts hintenherum oder anonym....

Der Herr segne dich und behüte dich auf all deinen Wegen....

Hans-Otto Offline

Administrator


Beiträge: 7.459
Punkte: 10.212

03.11.2007 09:58
#10 RE: Mussten Polizistinnen Urin trinken und Abfälle essen? Zitat · Antworten
In Antwort auf:
Mordsgaudi statt Urinprobe


Vielen Dank liebe Brockenhexe für den Bericht.

Aber ein übler Nachgeschmack bleibt eben doch, und ob die 15 Zeuginnen die Wahrheit gesagt haben ist ebenfalls fraglich. Immerhin empfinden sich derartige Institutionen (ich konnte da schon Einblick bekommen, zwar nicht Polizei, aber ähnliche) als ein wenig elitär.

Die "Kameradschaft" hat oberste Priorität, da wir so etwas "intern geregelt".
Ermittler, die ja aus dem gleichen Umfeld kommen, haben auch gar kein übersteigertes Interesse an lückenloser Aufklärung resp. wollen da auch nicht "zuviel rumstochern".

Positiv wäre es allerdings schon, wenn sich das anonyme Schreiben als Windei entpuppt hätte, was allen Beteiligten zu wünschen wäre.

LG, Hans-Otto

Meine Homepage "erLeben"
per aspera ad astra
(über rauhe Pfade zu den Sternen)

wakeupmaus ( Gast )
Beiträge:

03.11.2007 10:48
#11 RE: Mussten Polizistinnen Urin trinken und Abfälle essen? Zitat · Antworten

Stimmt ein übler Nachgeschmack bleibt auf jeden Fall, zumal für die Zukunft, das sog. Taufritual untersagt wurde. Bei diesem Ritual, haben sich die Kanditaten- und -innen als Suchhunde dargestellt und mußten u.a. Gummibärchen mit dem Mund von der Erde aufnehmen.

Tue Deinem Körper Gutes, damit Deine Seele Lust hat, darin zu wohnen.
Teresa von Avila

Kräuterfee Offline

im alpinen Olymp


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Punkte: 2.099

04.11.2007 17:26
#12 RE: Mussten Polizistinnen Urin trinken und Abfälle essen? Zitat · Antworten
Mir fällt da irgendwie der "Rotarsch" ein. Das hat mit einem sehr heftigen Scheuermittel zu tun, das auch in so einer elitären Einrichtung verwendet wird, und der Arsch, der dann rot ist, ist der nach der sogenannten Grundausbildung. Stand auch nie was darüber in der Presse. Ist aber trotzdem real. Es wird eben viel geschwiegen, weil Mann oder Frau sonst hinterher als Weichei oder Verräter dasteht. Viel ist in den letzten Jahren wohl auch hochgekommen, weil in Deutschland lt. Grundgesetz in diesen Berufen auch Frauen eingesetzt werden müssen. Lange Zeit waren das ja alles Männerdomainen. Und unter Männern - wer würde da denn gerne hinterher als "Weichei" dastehen - obwohl das nicht miteinander zu tun hat. Ja, Verräter kommt auch noch dazu. Das allgemeine Schweigen ist - meine ich - von der selben Motivation, aus der bei anderen Mißbrauchsopfern geschwiegen wird. Und da unsere Gesellschaft nach wie vor, naja, ich weiß nicht mal, wie ich das ausdrücken soll, jedenfalls ist man, wenn man es ausspricht hinterher ein großer Außenseiter. Warum? Wer weiß denn, wie viele Menschen unter uns tatsächlich Dreck am Stecken haben - ja, auch da erscheint mir ein Bild vor Augen - überhaupt interpretiere ich viele unserer alten Wortwendungen heute anders als andere.
Halte mal eine Fahne hoch und schaue, wer hinterherläuft. Ich sollte das nur in Gedanken durchspielen - ich begreife aber, was gemeint war. Manchmal bin ich so dreist und halte die Fahne hoch - aber ich hab auch die Kraft mit einem sondierenden Lächeln meine Freunde in solchen Situationen herauszufiltern. Nur, es sind nicht viele, die jemals nach solchen Erlebnissen diese Kraft wieder haben werden. Die Gesellschaft - und ich meine damit in erster Linie die Kirche - wird sie jedenfalls nicht geben. Jedenfalls nicht in unserem Land. Gemeint sind übrigens die Menschen, die ich dort erleben mußte - nicht das, was ich glaube, was es mal sein sollte.
Bernd Offline

Edelweiss


Beiträge: 1.334
Punkte: 1.334

05.11.2007 18:16
#13 RE: Mussten Polizistinnen Urin trinken und Abfälle essen? Zitat · Antworten

Zitat von Brockenhexe
Die Staatsanwaltschaft Regensburg sah nach der Vernehmung von 15 der 16 Absolventinnen „keinerlei Anhaltspunkte für strafrechtlich relevantes Fehlverhalten“ mehr und stellte das Verfahren ein.
Kein Urin oder Essenreste
„Alle Zeuginnen haben erklärt, sie seien in Herzogau niemals zu irgendwelchen Handlungen gezwungen oder auch beleidigt worden“, teilte der Leitende Oberstaatsanwalt Günther Ruckdäschel am Freitag mit. Keiner sei etwas davon bekannt, dass jemand Urin trinken oder Essensreste habe essen müssen.
Vertrauliche Gespräche abgelehnt
Die Polizeibeamtinnen seien in Anwesenheit einer erfahrenen Staatsanwältin vernommen worden. Ihnen sei auch ein vertrauliches Gespräch angeboten worden. Alle hätten abgelehnt. „Unter diesen Umständen besteht kein Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Zeugenaussagen“, erklärte der Staatsanwalt.


Da stellen sich mir sämtliche Haare auf!

Keine, die in ein vertrauliches Gespräch eingewilligt hätte, hätte dies überlebt!
zumindest nicht psychisch!
Da schreit ja der "Kameradenschwein"-Gruppendruck geradezu heraus.

Schaut mal im Internet wieviele Polizistinnen in den letzten Jahren wegen Mobbing und sexuellen Übergriffen Selbstmord begangen haben.(Selbst eine Bundeswehrärztin ist darunter)

Die hatten alle keine Chance sich gegen Kameraden und Vorgesetzte zu wehren, geschweige denn, dass sie angehört oder geschützt wurden.
Alles was geschützt wird, sind die polizeiinternen Vergehen und Verbrechen gegenüber der Öffentlichkeit.

Was nicht sein darf, kann nicht sein.

Glaubt ihr denn, dass dieser anonyme Brief völlig aus der Luft gegriffen ist?

Liebe Grüße
Bernd

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Kräuterfee Offline

im alpinen Olymp


Beiträge: 1.894
Punkte: 2.099

05.11.2007 19:02
#14 RE: Mussten Polizistinnen Urin trinken und Abfälle essen? Zitat · Antworten

Bernd, ich glaub nicht, dass das alles aus der Luft gegriffen ist. Das hab ich aber ja auch schon versucht zu schreiben. Ich glaube aber nach wie vor, dass es durch die jetzt neu hinzugekommenen weiblichen Mitarbeiter zu diesen neuen Problematiken gekommen ist. Ich kann mich noch an einen Dozenten erinnern, der uns vor 25 Jahren ganz glaubhaft geschildert hat, dass es noch einige Jahre zuvor niemals zu weiblichen Bilanzbuchhaltern gekommen wäre bei den damaligen Voraussetzungen. Man kann in einer mündlichen Prüfung schließlich jeden durchfallen lassen, wenn es an der nötigen Objektivität fehlt. Meine Rotarschgeschichte - Rotarschpudern hieß das damals - stimmt auch. Und ich hab sie von einem Mann, der in diesem elitären Trachtenverein unserer Truppen war. Ich schreibe da garatiert keinen Namen, weil ich mir sicher bin, dass er das bis heute aus den o. g. Gründen nicht möchte. Konformitätsdruck nennt man das heute. Und Selbstmorde werden eben aus diesem Grund nicht nur bei der Polizei sondern auch in jedem anderen Unternehmen begangen. Man muß ganz oft nur die Zwischentöne höhren, wenn jemand über andere in seinem Unternehmen (seiner Institution) spricht. Deshalb bin ich ja auch so vorsichtig geworden, mich über Themen, wie dem jungen Mann, der wegen Mißbrauch in der Türkei sitzt oder über die Eltern des verschwundenen Mädchens in Portugal. Ich weiß, welcher Druck auf Beteiligte ausgeübt wird. Mich hat das z. B. zum Verlassen der Kirche gebracht. Ein Konformitätsdruck, dem ich nicht mehr standhalten konnte. Schweigen über ein Übel, das einem mal zugefügt wurde. Na, nicht mit mir. Aber ich machs ja auch nur leise - es sind ja nur 150 Mitglieder, die mitlesen. Mehr trau ich mir auch nach Jahrzenten immer noch nicht zu. Aber der Druck der sogenannten Öffentlichkeit ist schon enorm, wenn du es wirklich versuchst, so etwas aufzudecken. Du wirst ganz schnell vom Opfer zum Täter. Da wird dann aus dem Kind plötzlich ein aufreizendes Wesen, das ja nichts anderes gewollt hat. Und unsere Gesellschaft ist voll von Gruppen mit Ritualen, die bislang als ganz normal gegolten haben - aber keinen anderen Sinn haben, als andere zu erniedrigen. Es sind sehr viele Gruppen mit bislang ausschließlich männlicher Besetzung dabei. Die neu hinzugekommenen Frauen bieten da lediglich eine neue Variation für Grausamkeiten. Aber wir Frauen sollten auch wissen, dass die Männer, die diese Rituale durchleben ebenso mißbraucht werden. Sind wir wirklich schon von den Zeiten entfernt, in denen die Familie eine Tochter verheiratet hat??? und auf deren "Ehre" acht gegeben hat (vorheriger Mißbrauch wurde vertuscht)? In meiner Familie war meine Großmutter jedenfalls die erst Frau, die sich gegen den Willen ihres Vaters einen Mann ausgesucht hat. Und - wie viele Jahre sind das jetzt? Das ist alles nur ein Wimpernschlag in der Zeitgeschichte. Und die eingeforenen Rituale der "Männergesellschaft" haben sich seit dieser Zeit überhaupt nicht bewegt.
Das ist kein Angriff gegen irgendjemanden hier - es ist einfach nur aus meinem Herzen geschrieben. Nur, bevor da irgendjemand etwas anderes glaubt.

Bernd Offline

Edelweiss


Beiträge: 1.334
Punkte: 1.334

05.11.2007 19:18
#15 RE: Mussten Polizistinnen Urin trinken und Abfälle essen? Zitat · Antworten

Zitat von Kräuterfee
Konformitätsdruck nennt man das heute.


Es gilt Mut zu machen, gegen diesen Konformitätsdruck und Unrecht anzukämpfen.

Schaut Euch doch mal z.B. die Seite http://www.mobbingwerkstatt.de an
und dort den Beitrag über Whistleblowing

Liebe Grüße
Bernd

Extra Bavariam nulla vita,
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