Singles erkranken häufiger an Demenz als Paare

Das Demenz-Risiko ist bei älteren Singles doppelt so hoch als bei ihren liierten Mitmenschen. Beziehungen bergen soziale und kognitive Herausforderungen.

Alleinlebende Menschen erkranken im hohen Alter häufiger an Krankheiten wie Demenz und Alzheimer als ihre in einer Partnerschaft lebenden Altersgenossen. Wie eine am Freitag in der Fachzeitschrift British Medical Journal (BMJ) veröffentlichte Studie ergab, liegt das Risiko kognitiver Schwächen im Alter bei denen, die mit rund 50 Jahren ohne Partner leben, doppelt so hoch wie bei Menschen, die im mittleren Alter verheiratet oder in einer Beziehung sind.

Beinahe dreimal so hoch lag das Risiko dann, wenn die Probanden im mittleren Alter geschieden oder verwitwet waren und keine neue Partnerschaft mehr eingegangen sind.

Für die Studie befragte das schwedische Karolinska-Institut in den 70er und 80er Jahren 2.000 Menschen im Alter von rund 50 Jahren. Etwa 1.400 von ihnen wurden 1998 erneut interviewt. Ein Grund für die Ergebnisse könne nach Angaben der Autoren der Studie sein, dass Partnerschaften auch "kognitive und soziale Herausforderungen" bedeuteten, was Demenz vorbeuge. Bei der Studie traten zudem Unterschiede zwischen Männern und Frauen zutage - alleinlebende Männer waren gefährdeter als alleinlebende Frauen, im Alter an Demenz oder Alzheimer zu erkranken.

Vielleicht liegt es daran, dass alleinlebende Menschen einfach zu wenig Ansprache haben.
Sie wissen ja auch gar nicht wann sie was vergessen haben.
Eine alte Nachbarin sagte mal zu mir: "gut dass du wenigstens noch zu mir kommst, sonst würde ich vergessen wie man spricht."

Heutiger Bericht bei SWR:

Freiburg
Erbanlagen vergrößern Risiko einer Alzheimererkrankung

Erbanlagen sind für den Ausbruch der Alzheimer-Erkrankung wichtiger als bisher angenommen. Das ist das Ergebnis einer Studie des Zentrums für Geriatrie und Gerontologie der Uniklinik Freiburg. Bei der Studie mit 16.000 Testpersonen wurden neue Risikogene entdeckt, die die Gedächtnis-Erkrankung verursachen können.

Was haltet Ihr davon ?

lg, Hans-Otto

Noch ist nicht aller Forschertage Ende.

Zitat von Hans-Otto

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Erbanlagen vergrößern Risiko einer Alzheimererkrankung

Was haltet Ihr davon ?

lg, Hans-Otto

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Das habe ich auch schon gehört, das ist eine spannende Studie. Alzheimer kommt ja auch in allen "Schichten" vor, egal welcher IQ.
Gleichzeitig geht zum Glück auch die Forschung der Behandlung von Alzh. weiter, so können solche Patienten noch relativ lang am "normalen" Leben Teilnehmen.

Über die Ursachen von Alzheimer kann man zurzeit sehr viel lesen, ich denke es wird auch sehr stark geforscht. Wie bei anderen Krankheiten kann ich mir gut vorstellen, dass die Gene eine Rolle spielen. Oder Mangel an Bewegung. Oder Ernährung. Oder sich geistig beweglich halten. Aber der Tod eines Partners, Eintritt ins Spital oder ins Heim können beginnende Alzheimerkrankheit einen gehörigen Schub verschlechtern. Von Berufs wegen kann ich das oft beobachten, auch wenn ich keine medizinische, sondern kaufmännische Ausbildung habe. Vor 8 1/2 Jahren zum Beispiel ist ein kürzlich verstorbener Alzheimerpatient bei uns eingetreten, als ich damals die Stelle angetreten habe. Seine Frau war kurz vorher gestorben. Ich habe ihn oft an seinem Briefkasten stehen sehen, wo er sich die Nummer, die gleichzeitig seine Zimmernummer war, einprägte, um zurückzufinden. Aber er erschrak, wenn er sich beobachtet fühlte. Seine heftigen Auseinandersetzungen mit anderen Heimbewohnern, sein Wunsch davonzulaufen, zu merken, dass er sich nicht mehr auskannte.... er beobachtete zum Beispiel sein Gegenüber, wie man isst, dass man das Besteck in die Hand nehmen sollte..... wie er mit den Jahren ruhiger und auch apathischer wurde .... wie er ahnungslose Besucher einfach stehen liess, weil sie ihm Fragen stellten, die er nicht mehr beantworten konnte.... aber wie er, ein Zahlenmensch, bis fast zuletzt Jassen konnte und flink die Zahlen beieinander hatte.... und wie er, ein Sänger, alle gängigen Lieder bis zuletzt auswendig mitsingen konnte.... hat mich beeindruckt. Genauso, wie ich manchmal Angst habe, dass es mir auch mal so ergehen könnte. Und ich überlege, wie meine Vorfahrinnen denn so waren.... aber wessen Gene erbt man? Andererseits, haben wir nicht alle mal Tage, wo das Gedächtnis harzt???? Es ist jedenfalls gut, wenn die Wissenschaft weiter forscht und Lösungen findet.

Alzheimer:Risikofaktoren

Alter
Das Alter ist unbestritten der größte Risikofaktor für die Alzheimer-Demenz. Alzheimer tritt normalerweise bei Personen auf, die älter als 65 Jahre sind und betrifft selten Menschen unter 40. Bei den unter 65-Jährigen sind lediglich 3 % betroffen, im Alter von 80-90 ist es schon mindestens jeder vierte betroffen und bei den über 90-Jährigen leidet bereits fast die Hälfte an Demenz.

Kardiovaskuläre Faktoren
Sowohl Herz-Kreislauferkrankungen als auch Alzheimer tragen zu kognitivem Abbau bei und scheinen sich sogar zu gegenseitig verstärken. Man vermutet, dass Menschen mit Herz-Kreislaufproblemen eher einen „stillen Schlaganfall“ bekommen, und Studien zeigten, dass Menschen mit „stillen Schlaganfällen“ ein erhöhtes Risiko haben, an einer Demenz zu erkranken. Viele Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie

•hoher Blutdruck
•hoher Cholesterinspiegel
•Diabetes
•Hoher Homocysteinspiegel
•Übergewicht und
•Rauchen
sind auch Risikofaktoren für die Alzheimer-Krankheit. Sie können gut behandelt werden oder durch Veränderungen in der Lebensweise verringert werden. Lassen Sie sich vom Hausarzt auf diese Risikofaktoren untersuchen und gegebenenfalls behandeln.

Genetik
Die seltene Form der Alzheimer-Krankheit, die vor dem 65. Lebensjahr auftritt, ist eindeutig genetisch bedingt, betrifft jedoch nur einen Anteil von weniger als 5 % aller Erkrankten. Eine Mutation am Chromosom 19 wird mit der späten Alzheimer-Form (der häufigsten) in Verbindung gebracht, doch nicht jeder Mensch, der diese Chromosomen-Veränderung hat, entwickelt die Krankheit. Der Zusammenhang zwischen genetischer Disposition und der späten Form der Alzheimer-Krankheit ist nicht vollständig bekannt.

Alzheimer - Leben ohne Erinnerung

Längst gilt sie als Geißel der Menschheit, die Alzheimer Erkrankung. Drei von vier Betroffenen werden von Familienangehörigen gepflegt. Die Prognose: Bis zum Jahr 2050 sollen es mehr als doppelt so viele Betroffene sein. Ihr Alltag: ein Puzzle aus Vergessen und losen Erinnerungen.
Das Problem: „Die Diagnose wird viel zu spät erstellt; meist erst drei bis fünf Jahre nach dem Auftreten der ersten Signale“, warnen Neurologen. Zeit, die nicht wiederkehrt.
Eine Alzheimer-Diagnose ist eine Ausschlussdiagnose. Wie wird sie erstellt? Mittel Tests, in denen Funktionen angefragt und andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen (z.B. Depressionen, Schlaganfall, Gehirntumor oder innere Erkrankungen) ausgeschlossen werden. Dazu: eine ausführliche Erörterung der Krankengeschichte.
Erste Alarmzeichen sind in vielen Fällen gut erkennbar: Gedächtnisstörung, Probleme im Alltag, Sprachstörungen, zeitliche und örtliche Desorientierung, Probleme bei Entscheidungen und beim abstrakten Denken, Gegenstände verlegen, Stimmungswandel und bei Veränderungen der Persönlichkeit sowie im Antrieb.
Bei solchen Anzeichen sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

Heute am 21. September ist Welt-Alzheimer-Tag

Über eine Million Menschen leiden heute in Deutschland an der Alzheimer-Krankheit. Man schätzt, dass sich die Zahl der Erkrankten in den nächsten 20 Jahren verdoppeln wird. Wir werden immer älter und mit dem Alter steigt das Risiko an Alzheimer zu erkranken stark an.

Betroffen von der Alzheimer-Krankheit sind nicht alleine die Patienten, sondern auch das gesamte Umfeld. Familie, Freunde und die Nachbarschaft werden mit den Veränderungen, die mit der Krankheit einhergehen, konfrontiert. Weit über die Hälfte aller Alzheimer-Patienten werden zu Hause betreut. Diejenigen, die mit der Pflege eines Patienten betraut sind, sind vor allem in den späteren Stadien der Krankheit einer hohen geistigen und körperlichen Belastung ausgesetzt.

Zitat von Fundkatze

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Diejenigen, die mit der Pflege eines Patienten betraut sind, sind vor allem in den späteren Stadien der Krankheit einer hohen geistigen und körperlichen Belastung ausgesetzt.

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Mir fällt auf, dass die Angehörigen selbst dann gefordert sind, wenn sie ihre Alzheimer-Angehörigen ins Heim geben und den Verfall ihres Vaters, ihrer Mutter, oder auch Geschwister, miterleben müssen. Es braucht viel Aufklärungsarbeit und Verständnis und oft auch Anweisung, wie sie damit umgehen sollen. Auch umgehen mit dem Patienten. Dass sie sie nicht noch mehr verwirren, weil sie mit ihnen schimpfen, weil sie zum Beispiel nicht mehr "schön essen", alles gleich vergessen oder solche Sachen. Sie können nichts dafür. Aber sicher ist es auch schwierig zu sehen, wie die einstmals gesunden, klugen Erzieher / Eltern verfallen und sich nicht mehr allein zurechtfinden.

Das stimmt liebe Astrid.

Ich selbst habe das Glück, noch keinen meiner Angehörigen in diesem Zustand sehen zu müssen.

Aber ich hatte einen Bekannten, einem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden eines Konzerns, der daran erkrankte.

Selbst für mich, als "Aussenstehenden" war es erschreckend, wie ein Mensch der vorher über viele Untergebene und über riesige Geldsummen entscheiden musste, einem derartigen Verfall anheimfiel.

lg, Hans-Otto

Rosis Stiefvater ist so ein Fall.
Ist 76 Jahre, hatte Schlaganfall, halbseitige Lähmung und sitzt seit 4 Jahren im Rollstuhl.
Dazu kommt die Demenz. Er wird gewindelt.
Wenn man ih nach eier viertelstunde fragt, was gabs denn zu essen? Weiß ich nicht mehr.
Nur das schlimme ist, auch seine Vergangenheit weiß er nicht mehr.
Er war ein sehr böser Mensch. Heute ist er im Pflegeheim der liebste Patient. Lacht immer. Und singt auch mit, wenn gesungen wird.
In dem Pflegeheim ist auch ein Pfarrer Patient.
Aber der ist gesitig fit. Nur beim gehen klappt es ncht so. Auto fahren geht noch.
Rosi Stieffvater ist Atheist. Aber er geht jeden Sonntag zur Messe , die der Pfarrer abhält.
Und wenn wir mit unserem Stiefvater am Tisch sitzen und der Pfarrer kommt vorbei, dann segnet er unseren Stiefvater.Macht ihm ein Kreuz auf die Stirne und sagt: Gott segne Dich.

Wir besuchen ih zweimal die Woche. Ist 40 km bis hin.

Rudi

Übrigens seine Frau ist erst vor zwei Jahren gestorben.
Die war 86 Jahre und hochgradig dement.
Also mit verheiratet zu sein hat das mit den beiden nichts zu tun.
Beide dement. Sie waren 50 Jahre verheiratet und haben sich 50 Jahre nur gestritten.

Rudi

Das Leben geht manchmal seltsame Wege. Man sagt zwar, dass sich die Eigenschaften eines Menschen im Alter verstärken, das gibt dann bei geizigen Menschen zum Beispiel extremen Altersgeiz, man hört von vielen Fehlleistungen im Alter. Das Vergessen kann aber offensichtlich wie am Beispiel von Rosis Stiefvater zu sehen ist auch gegenteilige Auswirkungen haben. Ist sicher angenehmer für alle, wenn er jetzt lieb und angenehm ist, singt usw. Das mit dem Vergessen, was jemand vor kurzem gegessen hat, kenne ich sehr gut. Noch mehr ist es oft so, dass Demente oder Alzheimer-Patienten voller Überzeugung behaupten, dass sie weder Frühstück noch Mittagessen bekommen haben und bei ihrem Besuch deshalb jammern - der dann entrüstet auf den Stationen eine Erklärung verlangt . Oder hab ich das schon erzählt ????.

Alzheimer-Patienten sind wirklich wie kleine Kinder, mit schimpfen, erreicht man nichts. Im Gegenteil, man soll sie ermutigen, dies oder das zu machen, loben wenn es dann geklappt hat, ermutige. Mit der "Jetztzeit" können sie nichts anfangen, was vor zwei Minuten geschehen ist, ist sofort vergessen. Das Langzeitgedächtnis funktioniert noch länger. Ich kenne Heime, da sieht es auf den Stationen aus wie, ja wie früher--, Geschirr aus der "alten Zeit" Tischdecken, Familienbilder, alte Puppen oder Teddy oder ein anderes Spielzeug, Lieder, oft sind es nur Kleinigkeite woran sich erinnert wird, aber die Wirkung ist groß.

Für Angehörige ist der Verfall der Eltern sehr schlimm. Zu sehen, dieser Mensch hat mich erzogen, geliebt, war für mich da, ich bin ein Teil von ihm, ist das wirklich mein Vater bzw. meine Mutter?