Milchbauern blockieren mit Traktoren Zugänge zu Milchverarbeiter. Der sinkende Milchpreis treibt die Bauern auf die Strasse. In Brüssel schütteten sie Milch vor dem Gebäude des EU-Rats auf die Strasse. Auch in der Schweiz gingen die Protestaktionen weiter. Rund 100 Milchbauern blockierten am Morgen mit ihren Traktoren die Zugänge zur Milchverarbeitungsfirma ELSA in Estavayer-le-Lac FR. Lastwagen, die Milch anliefern wollten, konnten nicht mehr zur Firma gelangen und mussten umkehren. Die Kundgebung verlief friedlich. Die Migros-Tochter ELSA gehört zu den grössten Michaufkäufern in der Schweiz.
Die aus der Region stammenden Bauern waren einem Aufruf der Bauerngewerkschaft Uniterre gefolgt. An einer Versammlung am Dienstag wollen die Milchbauern das weitere Vorgehen festlegen. Sie sind in Aufruhr, seit im Mai dieses Jahres die Milchkontingentierung aufgeboben worden ist.
Einige hundert Bauern protestieren gemäss Interssenverbänden bereits mit einem Lieferboykott gegen den sinkenden Preis. Andere haben ihre Milch verschenkt oder direkt verkauft. Mit ihren Aktionen fordern sie vor allem eine Einschränkung der Milchmenge, um den Preis zu stabilisieren.
Dasselbe Anliegen verfolgen ihre Kollegen in der EU. Dort gibt es die Milchquote, das Pendant zu dem in der Schweiz abgeschafften Milchkontingent, zwar noch bis 2015. Sie wird aber jedes Jahr um 1 Prozent angehoben - in den Augen der Bauern mit ein Grund für den Preiszerfall.
EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel lehnte es bisher ab, die Erhöhung der Milchquote zu stoppen, obwohl dies inzwischen 18 der 27 EU-Mitgliedstaaten fordern. Die Landwirte ihrerseits verliehen dem Anliegen in Brüssel handfest Nachdruck: Vor dem EU-Ratsgebäude schütteten sie Milch auf die Strasse und stellten einen Milch-Pool auf.
Die Aktion war von einer Delegation von Milchbauern des European Milk Board (EMB) durchgeführt worden. EMB-Präsident Romuald Schaber verlangte, dass "hier schnell etwas passiert, sonst wird es in einer Katastrophe enden". Zehntausende Milchbauern in der EU stünden kurz vor dem Ruin, schreibt das EMB in einem Communiqué.
Mich wunderts nicht, wenn man schaut, was die Bauern alles leisten und für was? Was kostet ein Liter Milch und was kriegen sie dafür??? ....
Aber wahrscheinlich wird es WIEDER mal nicht viel bringen und es wird Milch immer teurer werden, aber die Bauern werden doch nicht wesentlich mehr dafür bekommen.
Da lob ich mir doch die frühere Zeit, als wir noch Kinder waren und mit der Milchkanne zum Bauern gegangen sind, da hat der Bauer wenigstens das Geld für sich gekriegt.
Und während ich das so schreibe, kommt mir der Gedanke, ich werde das ganze auch boykottieren und die Milch zukünftig wieder beim Bauern holen!!! Und die Eier auch!
lg Sabine Tatsachen hören nicht auf zu bestehen, nur weil sie ignoriert werden.
Warum müssen die Bauern denn eigentlich die Milch auf die Strasse oder ins Wasser kippen??? Warum wird diese Milch nicht einfach gespendet? Ich denke es würde bestimmt vielen Kinderheimen gut tun.
Lieben Gruß vom Kochmauserl
Keiner verdient deine Tränen und wer sie verdient, wird dich sicher nicht zum Weinen bringen.
Zitat von Hans-Otto Weil die Milch anscheinend Krankheitserreger haben könnte (faule Ausrede Nr. 1)
Hans-Otto
Dann versteh ich aber nicht, dass bei uns die Bauern die Milch auch "Frei Hof" verkaufen dürfen!
Ich find das alles Fopperei von denen da oben, die nicht wissen was harte Arbeit wirklich heißt. Die sollten mal eine Woche lang Kuhställe ausmisten, vielleicht gings ihnen dann besser!
lg Sabine Tatsachen hören nicht auf zu bestehen, nur weil sie ignoriert werden.
...gilt das mit den Preisen auch für speziell "veredelte" Milch - ich habe meist den gleichen Doppeltpreis für meine Milchsorten zu entrichten. Das mit dem Miilchausschütten hat meine engste Nachbarin miterlebt und uns in den letzten Ferien mit 10 Litern frischer Milch versorgt - da hatte ich einen Calciumüberschuss und wußte nicht, wohin mit dem kostbaren Gut. Der Milchwirt hat seinen Ertrag auch nur mit schwerem Herzen weggegossen - ist es doch eine Mega-Arbeit, die Tiere zu verköstigen, zu pflegen und zu melken. Ich wünsche mir, dass die Milchindustrie sich nun einigen kann. Zugunsten der Milchbauern.
GLG NIna "Those who bring sunshine into the lives of others cannot keep it from themselves." – Diejenigen, die Sonnenschein in das Leben anderer bringen, können ihn nicht von sich selber abhalten. Sir James Matthew Barrie, 9. Mai 1860 Kirriemuir, Schottland – 19. Juni 1937 London
Es geht da nicht um die Molkereien. Die sind allesamt machtlos einer Hand voll Händler gegenüber, denen es schlicht egal ist, wer seine Existenz verliert. Soll ich diese Hand voll Konzerne hier aufzählen? Ihr kennt sie doch alle, die großen, auch wenn sie mit ihren Tochterunternehmen auftauchen. Ich besuche diese Firmen schon seit etwa fünf Jahren gezielt nicht mehr. Nur, alleine, was kann ich alleine ausrichten. Alle rennen hin.
Zitat von KräuterfeeEs geht da nicht um die Molkereien. Die sind allesamt machtlos einer Hand voll Händler gegenüber, denen es schlicht egal ist, wer seine Existenz verliert. Soll ich diese Hand voll Konzerne hier aufzählen? Ihr kennt sie doch alle, die großen, auch wenn sie mit ihren Tochterunternehmen auftauchen. Ich besuche diese Firmen schon seit etwa fünf Jahren gezielt nicht mehr. Nur, alleine, was kann ich alleine ausrichten. Alle rennen hin.
Hat auch keiner gesagt, dass es hier um die Molkereien geht, es geht immer noch um die kleinen Milchbauern!
lg Sabine Tatsachen hören nicht auf zu bestehen, nur weil sie ignoriert werden.
Mein privater Milchbauer mit vormals 50 Kühen hat die Milchwirtschaft aufgegeben und geht nun einem Bürojob nach. Seine Leistung ist 20Jahre missachtet worden, verschlungen haben die Großen Milchfabriken die kleinen, das ist sein Resumée gewesen. Schade, war lecker die Milch.
GLG NIna Träume nicht Dein Leben, sondern lebe Deine Träume
Zitat von No problemMein privater Milchbauer mit vormals 50 Kühen hat die Milchwirtschaft aufgegeben und geht nun einem Bürojob nach. Seine Leistung ist 20Jahre missachtet worden, verschlungen haben die Großen Milchfabriken die kleinen, das ist sein Resumée gewesen. Schade, war lecker die Milch.
Ich kann das Gejammer über die "armen" Bauern nicht mehr hören. Schau mal bei rtl.de nach - dort gibt es einen Vergleich über die Einkommen von 1990 und heute. Und da gehören die Landwirte zu den Gewinnern mit einer Steigerung von 37 %. Und was die "leckere" Milch anbelangt, Nina, so ist dies wohl auch ein subjektives Empfinden, zumal du die vielleicht auch noch direkt im Stall abgeholt hast. Allerdings kommt diese Milch vom Bauern auch zu der Molkerei und wird dort verarbeitet; d.h., es ist die selbe Milch, die du dann irgendwann verpackt im Laden kaufen kannst.
Ok - aber sind wir da nicht auch selbst ein wenig Schuld daran ?
Wir bedauern zwar die Erzeuger (Bauern), sind selbst aber recht froh darüber, wenn wir beim Aldi, Lidl usw. die Milch zu einem günstigen Preis bekommen. Wir kaufen nach wie vor Autos, die regelrechte Spritfresser sind. Wir kaufen am Kiosk eine Bockwurst, die zu DM-Zeiten 1,80 kostete, und jetzt 1,80 € (in DM umgerechnet 3,60) und kein Mensch regt sich drüber auf.
Nur, seltsamerweise, bei einem wichtigen Grundnahrungsmittel fällt uns ein, dass wir ein wenig sparen könnten.
Hier ein Kommentar aus dem "Tagesspiegel": Höchststände an den Zapfsäulen, steigende Rechnungen für Strom und Heizöl, saftige Preise für Eier, Brot und Obst - Milch hingegen wird billiger. "Endlich eine gute Nachricht für die Verbraucher", sagt der Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes (HDE), Hubertus Pellengahr. Vorreiter bei der Preissenkung ist Aldi. Der Discounter reduziert ab Montag den Preis für einen Liter Milch um zehn Cent. Bei einem derzeitigen Preis von 73 Cent sind das knapp 14 Prozent.
lg, Hans-Otto
per aspera ad astra (über rauhe Pfade zu den Sternen)
Vielleicht gibt es wirklich Unterschiede bei den Bauern und die Milchbauern sind schlechter dran als die anderen. Es ist ja auch wirklich ein Witz, wenn bei der Milch um ein paar Cent gefeilscht wird. Wieviel Liter verbraucht denn so ein Durchschnittsmensch? Es wäre doch sicher nicht dramatisch, wenn der Liter 1 Euro oder 1,50 Euro kosten würde (beim Benzin ist es uns doch auch egal). Aber dennoch ist es doch so, dass sich einige Branchen durch den Euro gesundgestossen haben (aber meistens noch jammern). Hierzu zähle ich auch die Gastwirte. Die Umrechnung DM zu Euro war doch hier fast 1:1 - aber die Ausgaben sind bestimmt nicht in so einem Verhältnis gestiegen. Und dann wundern sie sich, dass immer weniger Leute Gaststätten besuchen. Oder bei Festen: Da kostet doch eine Wurst oder ein Glühwein satte 2,50 Euro. Wer von uns hätte denn früher dies für 5 DM gekauft?
Kürzlich wollte ich in einer Gaststätte einen ganz normalen Wurstsalat. 7,50 €, also umgerechnet in DM = 15.- Wenn mir früher ein Wirt gesagt hätte, ein Wurstsalat koste 15.- DM, dann hätte ich ihm aber ziemlich direkt gesagt, wohin er sich den stecken kann.
Aber ich habe festgestellt, dass einig der Gastwirte bereits beginnen zurückzzurudern.
lg, Hans-Otto
per aspera ad astra (über rauhe Pfade zu den Sternen)