da hier ja vorwiegend Frauen posten, möchte ich jetzt einmal ein Thema beginnen, das mich auch beschäftigt:
Die Regierung erwägt ja, in Führungsgremien der Wirtschaft eine Frauenquote einzuführen. Ich frage mich nun, ob man damit den Frauen wirklich einen Gefallen tut.
Sie sind dann zwar Mitglied in einem Führungsgremium - werden sie da aber auch ernst genommen ? Oder sagt man sich da "na ja, sie hat zwar keine Ahnung, aber wir haben die Quote erfüllt."
Werden sie da nicht eher wie das berühmte 5. Rad am Wagen behandelt ? Man will sie nicht dabei haben, aber man muss ja per Gesetz.
Macht dann eine Frau einen wirklich guten Vorschlag, hat eine wirklich gute Idee.... man lächelt ihr dann väterlich-milde zu, denkt " ach ja, die Quotentussi" und macht dann trotzdem was man will.
Also wenn ich so von mir aus gehe: ich möchte vieles sein - aber unter keinen Umständen eine "Quote"
Was denkt Ihr ?
lg, Hans-Otto
per aspera ad astra (über rauhe Pfade zu den Sternen)
Zitat von Hans-OttoDie Regierung erwägt ja, in Führungsgremien der Wirtschaft eine Frauenquote einzuführen. Ich frage mich nun, ob man damit den Frauen wirklich einen Gefallen tut.
Nun, ich frage mich mehr, WARUM man die Einführung dieser "Quote" überhaupt braucht.
Es gibt also doch Bereiche in denen Frauen nicht erwünscht sind oder mit ihrem Wissen und Können abgewertet werden - die "Quote" bietet also eine Chance ...
... vor allem aber Veränderung - und ich glaube, dass eher dieser Aspekt "Unbehagen" auslöst.
____________________________________________________________________________________________________ Der gefährlichste Satz der Sprache ist: "So haben wir es schon immer gemacht." (Grace Hopper)
Aber durch das öffentliche diskutieren darüber, werden vll manche zum Nachdenken angeregt. Es ist damit vll schon ein kleiner Schritt getan, dass Frauen von nun an mehr Chancen bekommen - auch ohne Quote.
Außerdem wird das ein ganz langwieriger Schritt - wenn es zu diesem kommt - das dauert einfach, bis die Menschen umdenken und sich an neues gewöhnen. Die Frauen haben es schon immer schwerer gehabt als die Männer und langsam sollen sie gleichberechtigt da stehen. Aber nicht nur in Führungspositionen sollten sie eine Quote erfüllen (wenn schon denn schon) sondern dann auch gleichberechtigt Lohn erhalten. Solange dieses Ungleichgewicht herrscht, nützt auch jede Quote nichts oder grad erst recht??? (denke da an Lohnerhöhungen, die dann die "Frauenqoute" durchsetzen
Ich würde mich nicht als "Quote" fühlen, wenn ich in einem Führungsgremium sitzen könnte. Dorthin schaff ich es eh nur , wenn ich auch die dafür nötige Kompetenz habe. Hab ich die, dann bin ich auch stark genug mich durch zu setzten (---> aber ihr seht, wieder hat Frau es schwerer wie ein Mann, sie muss immer mehr beweisen als die Männer in gleicher Position).
Kurz nun gesagt: Quote weg - die Frauen schaffen es trotzdem irgendwann nach oben, wenn auch mit kleinen Schritten ~ da bin ich mir sicher
so nebenbei: hab grad heute Abend den Film angeguckt "Was Frauen wollen" mit Mell Gibson ... wenn MANN weiß, was Frauen wollen, dann bräuchten wir keine solchen Diskussionen! Das Leben Nebeneinander/Miteinander (Frau-Mann) wäre um vieles leichter
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Liebs Grüßle Bigi
Tu was du willst – aber nicht, weil du musst. ~ Buddha ~
Zitat von Tigerlilie Ich würde mich nicht als "Quote" fühlen, wenn ich in einem Führungsgremium sitzen könnte. Dorthin schaff ich es eh nur , wenn ich auch die dafür nötige Kompetenz habe. Hab ich die, dann bin ich auch stark genug mich durch zu setzten (---> aber ihr seht, wieder hat Frau es schwerer wie ein Mann, sie muss immer mehr beweisen als die Männer in gleicher Position).
Das sehe ich ebenso. Auch nur wo Frauen schon die Möglichkeit haben zu führen, folgen Frauen nach.
****************************************** Jeder Tag ist ein neuer Anfang! (T.S.Elliot) ****************************************** Es grüßt die Fundkatze
Nö, ein Qute wäre schon gut. Dann wäre ja schon mal ein Teil der Hürde, dass Frauen eben besser sein müssen schon erledigt. Ein kleiner jedenfalls. Kein hochbezahlendes Unternehmen - und die Dotierungen auf dieser Ebene sind nicht gering würde jemals auf Dauer Personen einsetzen, die auf Dauer nur da sitzen um lediglich eine Quote zu erfüllen. Da wird dann irgendwann mehr erwartet. Und dann sollte Frau schon mal ihre Pfeile im Köcher haben. Aber es ist für Frauen ja so schön, sich auch anderen Ruhekissen auszuruhen. Und, wehe eine ihresgleichen möchte mehr, ja, was ist denn das für ein Weib???
Zitat die auf Dauer nur da sitzen um lediglich eine Quote zu erfüllen. Da wird dann irgendwann mehr erwartet.
Ja, und genau da liegt ja das Problem: Es wird mehr erwartet, kommt aber nichts - aber loswerden kann man sie auch nicht wegen der gesetzlich vorgeschriebenen Quote. Was dann ?
Weiter hast Du ein wichtiges Thema angesprochen: Frauen müssen besser sein. Ok, und wenn sie das nun wirklich ist, wenn sie wirklich überragendes Können hat ?
Dann wird sie nicht ernst genommen - sie ist ja nur die Quotentussi.
Das kann es doch auch nicht sein - oder ?
lg, Hans-Otto
per aspera ad astra (über rauhe Pfade zu den Sternen)
...aber da fällt mir ja noch etwas ein zur Frauenquote: Mag ja sein, dass Frauen in leitenden Stellungen, in schönen, gutbezahlten und gemütlichen Jobs unterrepräsentiert sind.
Damit dieses Missverhältnis besser wird, dass sich da etwas ändert - sollen und dürfen sie auch drauf aufmerksam machen.
Nur....
Schaut man einmal bei der Müllabfuhr, bei den Kanalarbeitern, auf dem Bau usw., da sind fast ausschliesslich Männer beschäftigt.....
und niemand regt sich darüber auf.
Hans-Otto
per aspera ad astra (über rauhe Pfade zu den Sternen)
Also Hans - das sind alles Berufe die du aufzählst, die mit großen Kräften verbunden sind. Da können dann eher so Mannsweiber noch mithalten aber keine normale Frau. Das darfst du nicht vergleichen und zur Frauenquote zählen!
Sonst komm ich mit der Arzthelferin.... typischer Frauenberuf. Hab noch keinen Arzthelfer gesehen. Auch beim Zahnarzt nicht. Oder beim Bäcker - kein Mann verkauft Brötchen ... der bäckt sie nur
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Liebs Grüßle Bigi
Tu was du willst – aber nicht, weil du musst. ~ Buddha ~
Dabei fällt mir ein dass Frauen im Fußball auch schon große Erfolge haben. In der Schreinerei sind jetzt auch immer wieder Frauen anzutreffen. Auch als Mechaniker sind (vereinzelt) Frauen tätig.
Zitat von TigerlilieSonst komm ich mit der Arzthelferin.... typischer Frauenberuf. Hab noch keinen Arzthelfer gesehen.
Hallo Bigi ,
doch, es gibt sie die Arzthelfer, wenn auch ganz selten!
Ich glaube eher, dass es für Männer schwierig ist, in diesem Bereich Fuß zu fassen, zumal die ArbeitgeberInnen lieber Frauen in den Praxen haben wollen! Ob das wohl mit der Bezahlung zu tun hat? (vorsichtige Frage ... )
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Also, ich baue 3 mal wöchentlich einen Marktstand auf und ab, bewege also Tonnen wie die Müllabfuhr. Okay, ich mag damit in den Augen mancher Männer ein Mannweib sein. Ja, aber ich hab auch ein vierteljahrhunder feinlackierter Fingernägel hinter mir, die ich in meinem eigentlichen Beruf erlebt hab. Ja, und es sind die Männer mit diesen Zweifeln - andererseits eine Frau an ihrer Seite, die einem erzählt, dass man vorsichtig mit ihnen sein soll, weil sie ja in ihrer Männlichkeit verletzen würde, oh man, ich mag ja eigentlich keinen in die Pfanne hauen, aber wenn ich sehe, dass jemand, liebe Blue Eyes, so über Frauen herfällt, dann sollte Frau auch wissen, dass dieser Mann auch keinerlei weibliche Kritik verträgt. Ist schon so, wie du das gesehen hast. Ich kann mir Gesichter zwar keine Minute merken, aber was jemand sagt, das bleibt für immer hängen. Eigentlich wollte ich nie, niemals darüber schreiben. Aber, wenn man mich permanent so hinhängt, dann .... ist das so.
Zitat von Benno Geht es da nicht eher um leitende Positionen. Wie Managerposten in der Wirtschaft und so? Nicht um Kanalarbeiter oder Artzthelferin! Benno
Doch, darum geht es schon, und gerade das ist es ja: Nur bei den gut bezahlten und sauberen Jobs fällt diese "Ungerechtigkeit" auf.
Will man dieses sog. Ungleichgewicht aus der Welt schaffen, dann muss es doch überall und für alle gelten - oder ? Dann müsste man das, besonders für die guten Jobs, auch entsprechend dem Anteil an der Bevölkerung aufteilen.
Zum Beispiel so und soviel Prozent an Bartträgern, Briefmarkensammler/innen, Fussballfan/innen, Katholiken/innen, grüne-Autos-Fahrer/innen, Warmduscher/innen uns sonstige in und -innen. Diese Liste liesse sich unendlich fortsetzen und würde auch täglich wachsen, weil jeder früher oder später dahinterkommt, dass er/sie noch keinen Posten im Aufsichtsrat bei Mercedes, BASF oder VW hat.
Ob die entsprechende Qualifikation vorliegt, ist ja zweitrangig. Hauptsache, die Quote stimmt.
Hans-Otto
per aspera ad astra (über rauhe Pfade zu den Sternen)
Hallo, ich habe mich über dieses Thema vor kurzem mit meiner Freundin unterhalten. Sie meint, dass es endlich an der Zeit ist, eine gesetzliche Quote einzuführen. Die Firmen hätten die Freiwilligkeit ignoriert und darum sollte man sie zwingen. Ich sehe das anders. Mit Zwang wird man nichts erreichen und die Frauen würden dadurch noch mehr Druck bekommen. Daher bin ich weiterhin für die freiwillige Basis der Firmen. Ausserdem solte letztlich die fachliche Kompetenz und nicht das Geschlecht über die Stelle entscheiden. Oder was meint ihr?