Anders Behring Breivik vor Osloer Gericht Auftritt eines Massenmörders Zum ersten Mal darf der norwegische Attentäter Anders Behring Breivik vor einem Haftprüfungstermin in Oslo fotografiert und gefilmt werden. Der 77-fache Mörder nutzt die öffentliche Bühne für einen rechtsradikalen Gruß - und bringt anschließend eine menschenverachtende Erklärung für seine Taten vor. Der Termin selbst war reine Formsache, das Ergebnis vorhersehbar: Anders Behring Breivik bleibt bis zum Beginn seines Prozesses am 16. April in Untersuchungshaft. Dennoch hatten sich an diesem Montag etwa 160 Medienvertreter vor dem Osloer Gericht versammelt - denn erstmals durfte der norwegische Attentäter fotografiert und gefilmt werden.
Am 22. Juli hatte der 32-Jährige bei einem Bombenanschlag in Oslo und einem Massaker auf der Insel Utøya 77 Menschen getötet. Im Internet hinterließ er ein mehr als 1500 Seiten starkes Manifest: Darin legt er nicht nur sein rechtsradikales Tatmotiv dar, angehängt an das menschenverachtende Pamphlet ist umfangreiches Info- und Bildmaterial zu seiner Person. Zuletzt kündigte Breivik an, noch vor Beginn seines Prozesses einem ausländischen TV-Sender ein Interview geben zu wollen.
Der Gerichtssaal als Bühne Der Massenmörder sucht und genießt die Öffentlichkeit, das wurde einmal mehr beim heutigen Haftprüfungstermin deutlich. Breivik hatte vorab seine Erlaubnis für Fotos und TV-Bilder gegeben - und versuchte dann auch, den Gerichtssaal zu seiner Bühne zu machen.
Im dunklen Anzug betrat er den Saal, in dem sich neben Dutzenden Journalisten auch knapp hundert Angehörige von Opfern und Überlebenden eingefunden hatten. Bilder des norwegischen Fernsehsenders NRK TV zeigten den 32-Jährigen breit lächelnd. Kurz hob er seine gefesselten Hände in Richtung Zuhörer und Medien - sein Verteidiger Geir Lippestad deutete diese Geste später als "Versuch zu einem rechtsextremistischen Gruß".
Mehrere norwegische Medien hatten angekündigt, Live-Bilder aus der Verhandlung übertragen zu wollen, falls dies vom Gericht gestattet werde. Die Richterin untersagte jedoch alle weiteren Film- und Fernsehaufnahmen und entschied damit im Sinne von Hinterbliebenengruppen, die wiederholt gegen die massive Medienaufmerksamkeit für den 77fachen Mörder protestiert hatten. Zahlreiche Medien ließen ihre Reporter aber weiter direkt aus dem Gerichtssaal berichten.
Breivik rechtfertigte das Sprengstoffattentat in Oslo und das anschließende Blutbad auf Utøya damit, dass er Norwegen "in Notwehr" vor einer "ethnischen Säuberung" habe bewahren müssen. Seine Taten seien ein Schlag gegen jene "Verräter" gewesen, die Einwanderung mit dem Ziel einer "islamischen Kolonisierung Norwegens" förderten. Er verlangte eine militärische Ehrenmedaille und seine sofortige Freilassung. Bei seinen Einlassungen stützte sich der 32-Jährige auf mitgebrachte Notizen.
Das Gutachten, in dem ihn zwei Rechtspsychiater als nicht zurechnungsfähig eingestuft hatten, nannte er "lächerlich". Breivik hatte sich bereits in der Vergangenheit zu dem Doppelanschlag von Oslo und Utøya bekannt, betonte aber erneut, er sei nicht im juristischen Sinne schuldig.
Breivik sitzt im Hochsicherheitsgefängnis Ila nahe der norwegischen Hauptstadt Oslo in Untersuchungshaft.
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Nun, dass Breivik psychisch ganz und gar "von der Rolle" ist, zeigte ja seine Tat schon. Sein jetziges Verhalten bestätigt das nur noch.
In den Strafvollzug gehört er für seine Taten natürlich schon, aber gleichzeitig auch wieder nicht. Sein einziger, zukünftiger Aufenthaltsort kann nur eine geschlossene psych. Anstalt sein und auch da müsste gewährleistet sein, dass er nie mehr frei kommt. Auch dann nicht, wenn ihm ein wohlwollender Arzt eine gewisse Heilung betätigen sollte. Nach dem was er getan hat und immer noch tut, kann man wohl nie eine Besserung oder gar Heilung erwarten bzw. dürfte das ausgeschlossen sein. Die Menschheit muss einfach für immer vor solchen Menschen geschützt werden.
Hans-Otto
per aspera ad astra (über rauhe Pfade zu den Sternen)
Wohlwolllende Heilung wird ja so oft versprochen.... es hängt mir zum Halse raus. Was hier wichtig ist, und auch von den Angehörigen gefordert wird - keine öffentliche Bühne! Ich bitte das zu respektieren für die Hinterbliebenhen.
Zitat von KräuterfeeWohlwolllende Heilung wird ja so oft versprochen.... es hängt mir zum Halse raus.
Dass Breivik jemals frei kommt bezweifle ich, da wird, wenn er tatsächlich für "Nichtzurechnungsfähig" erklärt wird, auch kein Arzt ihn wieder "gesunden" lassen.
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