Ich kehre nach mal zu "machet euch die Erde untertan" zurück.
Auch mir hat man da ein anderes Verständnis beigebracht. Ein Verständnis der Verantwortung. Der Verantwortung gegenüber den Wesen, die sich nicht wehren können. Den Tieren also z. B.. Wie sollte das "dass es dir wohlergehe auf Erden" auch sonst funktionieren. Gehört jetzt eigentlich schon in den religiösen Teil dieses Forums. Aber dann würde alles dahingehören, was uns damit konfrontiert, wie wir womit umgehen. Es ist immer eine Frage der Lebensethik. Es gibt Dinge, die lassen sich nicht auseinanderknoten. Jeder Umgang in unserem Leben, sei es mit Tier oder Mensch, ist auf der einen Seite mit unseren Gesetzen verknüpft - auf der anderen Seite mit unserem Gewissen, also auch mit der Religion, die wir gelernt haben. Unser Gewissen ist der Punkt, der beides miteinander verknüpft, und ohne den unser gesamtes Zusammenleben im Chaos versinken würde. Und, wenn wir aufhören uns jeden Morgen die Frage zu stellen, muss, darf, kann ich diesen Tag so leben, dann geht unsere Welt wieder ein Stück zugrunde. Ich hab meine frühre Tätigkeit auch deshalb aufgegeben. Ich konnte nicht mehr verantworten, ohne dass mir schlecht wurde beim Anblick meines Gesichts im Spiegel. Und, jeder hat das Recht zu sagen - hier ist schluss
Zitat Ich kehre nach mal zu "machet euch die Erde untertan" zurück
Ja, liebe Iris, und genau so, wie Du es sagst ist es auch gemeint.
Viele nehmen das nämlich als Ermutigung, Natur und Tiere rücksichtslos auszubeuten und auszunutzen.
"Untertan machen" erlaubt zwar schon, gewisse Möglichkeiten zu nutzen, aber in erster Linie bedeutet dieses "untertan machen",dafür zu sorgen, hegen, pflegen und auch zu respektieren.
lg, Hans-Otto
per aspera ad astra (über rauhe Pfade zu den Sternen)
Untertan ist in der Religion ein Ausdruck, der zu seiner Zeit geprägt wurde. Im Wandel der Zeit hat er im Verständnis des Menschen eine andere Bedeutung erlangt. Untertan - im seinerzeitlichen Sinn heißt in die heute übliche Übersetzung ja nicht direkt "untergeben". Dann würde aus diesem Begriff das seinerzeitliche Denken der Verantwortung schlicht gestrichen werden. Ich hab immer ein bischen Probleme, wenn man alte Texte in die heutige Zeit Wort für Wort übersetzt. Das geht ja auch bei lebenden Sprachen nicht so eins zu eins. Naja, hier handelt es sich um lebende Sprache im Wandel der Zeit. Also müssen wir versuchen, uns in das "Fühlen" der Menschen zu der Zeit, in der Texte geschrieben wurden versuchen hineinzuversetzten. Und, wie ein Text oder ein Wort vergangener Zeit gemeint ist, ja, dass kann man nicht immer wissen. Es gab vor ein oder zwei Jahrtausenden ganz andere Problematiken des Lebens. Das einzige, was eigentlich nicht verrückbar ist, ist die Frage der Ethik.